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Telefonat mit Besuch.

– Sollen wir irgendwas für Euer Baby besorgen?

– Ja, Bio-Bananen aus fairem Handel und Dinkelvollkornzwieback aus kontrolliert ökologischem Anbau.

– Bitte was?

– Die Bananen am liebsten aus der Kleinbauernorganisation UROCAL in Ecuador.

– Äh?

– Unser Kleines soll keine Kolonialwaren essen, die in Monokulturen und unter Einsatz hochgiftiger Pestizide angebaut werden. Vor dem Hintergrund der ökonomischen Krise in Ecuador und den schlechten Preisen der konventionellen Aufkäufer bietet der Faire Handel eine reale Entwicklungsperspektive, die wir gerne unterstützen möchten.

– Toll, wie Akademikereltern sich abmühen, damit die Blagen sich am Ende doch nur von Zigaretten, Burgern und Schokolade ernähren, oder?

[Wenigstens wird das Baby von künstlichem Licht beleuchtet, welches aus Strom gespeist wird, der mithilfe modernster klimaschonender Technologien aus regenerativen Quellen und erdgasgefeuerter Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen wird.]

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Dreißig Prozent der Frauen haben kein Bewußtsein für ihren Beckenboden. Sie könnten ihre Beckenbodenmuskulatur nicht willkürlich kontrahieren. Doch Dr. Irgendwas hat C.O.M.E. (Clinical Orgasm Muscle Exerciser) erfunden.

Um etwas zu trainieren, was man laut Studie nicht willkürlich unter Kontrolle hat, ist eine visuelle Kontrolle zu empfehlen. Akustisch geht wahrscheinlich auch.

Hupt das Teil, wenn man es richtig macht? Gibt es Erfahrungen?

P.S. Beim Workout ragt der Stöpsel aus der Scheide heraus – bei richtiger Ausübung bewegt sich der integrierte Indikator einem Schmetterling gleich auf und ab. Die Trainierende kann so ganz einfach checken, ob sie richtig übt. […weiterlesen]

Wichtige Umfrage rechts beachten!

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Den kontrollsüchtigen Menschen ist es eigen, dass sie nichts in fremde Hände geben können. Wenn überhaupt, dann wurde für den Gesamtprozess vorher ein Meilensteinplan angefertigt und hinter die einzelnen Zwischenergebnisse vermerkt man akribisch Verantwortliche und Deadlines. Vor die endgültigen Deadlines setzt man Zeitpuffer und Qualitygates bei denen man als Koordinator regelmäßig nach dem Stand der Dinge fragt.

Freunde zum Abendessen einladen ist nichts was man einfach so über das Knie brechen kann. Das schafft man nach einem neun Stunden Arbeitstag kaum alleine, also entschließt man sich schweren Herzens, dass der Freund mithelfen darf, obwohl er doch so unperferkt arbeitet. Als man ihn beispielsweise das letzte Mal als Hilfskoch engagierte, befolgte er zum wiederholten Male nicht die Anweisungen. Und das obwohl man ihn von der Nahrungsbeschaffung bereits entbunden hatte, weil auch hier immer wieder Fehler gemacht wurden. Es wurde IRGENDEIN Mais gekauft statt des Bonduelle Mais und es wurden zwei Dosen geschälte Tomaten, statt gehackter Tomaten bereitgestellt. Dabei ist gerade die Grundlagenarbeit beim Kochen so wichtig für das qulitativ hochwertige Endergebnis.

Beim Gemüseschneiden hat der Freund dann die roten Paprika gewürfelt statt in dünne Streifen geschnitten und wundert sich, wenn man fast einen Nervenzusammenbruch bekommt.
Also wird er gebeten, den Tisch zu decken, doch auch hier liegen die Messer nicht 100% parallel zu den Gabeln und zwei von sechs Messerschneiden liegen bei der abschließenden Qualitätskontrolle nicht nach außen gerichtet.

Dabei hatte man einen Prototyp auf Platz 3A bereits zur Verfügung gestellt!

Das Kind ist ebenfalls zu nichts zu gebrauchen. Hat man doch extra eine besonders leichte Variante der Serviettenfaltung in einer schematischen Skizze am Whiteboard dargestellt und bekommt trotzdem nur eine zerknitterte Variante des Himmel und Hölle-Spiels.

Freund und Kind kurz zu einem Briefing zusammengeholt und Einsatz einer externen Task Force angedroht. Fallbacklösung präsentiert und freundlich aber bestimmt auf mögliche personelle Konsequenzen hingewiesen.

Als Präventivmaßnahme für die folgenden Wochenenden Jour Fix angesetzt, in dem alle Projektfragestellungen ausführlich besprochen werden können. Nächstes Mal wird Abendessen wieder outgesourct. (Check der zur Verfügung stehenden materiellen Ressourcen für Anfang der Woche auf die Agenda nehmen.)

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Humor ist wenn man trotzdem lacht. Zum Beispiel samstags um 5.30 Uhr wenn man aus dem Badezimmer Kindergeheul vernimmt, aufspringt und schlaftrunken folgendes Szenario erblickt:

Kind, 4 Jahre, mit kotverschmierten Händen und Pyjamaärmeln, schluchzend: Das is mir da rein gefaaaaallen, wääähhhhh!

Man blickt ins Klo und sieht die Nußbaumholzklopapierhalterrolle in einem Haufen Fäkalien schwimmstecken.