langweilige betrachtungen

es gibt viele dinge, die ich stundenlang, fast regungslos betrachten kann ohne mich zu langweilen oder hunger zu bekommen. ein kamin- oder lagerfeuer zum beispiel, das wechselspiel aus glut und flammen, wie sie züngeln und das holz langsam zerfressen. oder das meer, wie es sich auf einen sandstrand erbricht. auch grossbaustellen, mit lauter behelmten ameisen osteuropäischer herkunft, die an 400 verschiedenen stellen scheinbar wilkürlich werkeln, schweissen und schwitzen, faszinieren mich oft stundenlang, bis ich aufs klo muss. apropos klo, ich kann auch weisse leinwände, die im dunkeln mit licht- und toneffekten bespielt werden stundenlang betrachten, bis sich die blase meldet.

sehr gerne und betrachte ich auch spatzen, also nicht die kastelruther, sondern die sperlinge. spatzen treffen sich oft an den gleichen orten wie menschen zum gemeinsamen essen; biergärten, öffentliche plätze oder auf den oberdecks von touristenschiffffffahrtskapitänsmaschinen (das schreibt man doch jetzt mit sechs f?), zum beispiel auf der spree. ich bin immer völlig fasziniert davon wie sich spatzen fortbewegen, wie sie die bewegungen von diesem blechspielzeugvögeln aus meiner kindheit nahezu perfekt imitieren (nur viel leiser und schneller), wie ihr leben scheinbar in zwei- bis dreifacher geschwindigkeit als meines abläuft. ich habe zumindest immer den eindruck, dass das leben eines spatzes viel schneller ablaufen muss als meines, weil sie sich so schnell bewegen und eine unglaubliche reaktionsgeschwindigkeit haben. faszinierend wie sie ihre köpfe in fünf ruckartigen, in sich abgeschlossenen bewegungen, innerhalb einer halben sekunde, um hundertachtig grad drehen und ihre gesamte umgebung abchecken. wie sie innerhalb einer sekunde mit drei sprüngen eine treppenstufe rauf, wieder runter und wieder hoch springen. wie sie einer taube, die ihr haupt zu einem brotkrumen senkt, den brotkrumen nicht nur wegschnappen, sondern auch nocheinmal die ganze taube umrunden bevor der kopf der taube am boden anlangt, wo der brotkrumen einst lag. ausserdem, glaube ich, aktivieren spatzen beim menschen eine art kindchenschema wenn sie scheinbar arm- und hilflos auf dem boden umherhüpfen. jeder weiss natürlich dass spatzen nicht wirklich armlos sind, aber sie erwecken geschickt den eindruck, indem sie ihre flügel geschickt und völlig unsichtbar in ihr gefieder einfalten.

ausserdem habe ich eine theorie, dass spatzen ein indikator für die grösse einer stadt sind. bis jetzt habe ich nur in london und berlin spatzen erlebt, die aus der hand fressen. in köln oder stuttgart habe ich soetwas noch nie gesehen. wo fressen spatzen noch aus der hand?

multifunktionstuch

kombi-ausstattung für piraten, glatzenkascheure, erkältete, stirnschwitzer, demonstranten, dandys und e-technik-studenten bei tschibo: ein multifunktionstuch für alle:

So vielseitig wie die Natur selbst. Für 7 Tragevarianten: Piratentuch, Mütze, Schal, Stirnband, Sturmhaube, Halstuch und Haarband.

bei „sturmhaube“ stutze ich ein wenig. wofür ist eine sturmhaube gedacht? zum schutz vor wind oder zum schutz vor identifizierung beim sturm auf eine bank?

motivation für eine schönheits-op


claudia schiffer (symbolbild)

oft habe ich mich gefragt was frauen dazu veranlasst sich von einem plastischen chirurgen ihre mammae dergestalt aufpumpen zu lassen, dass sie fortan aufrecht wie zwei erdbeertörtchen, kurz unter dem schlüsselbein, vom brustkorb abstehen. jetzt hat claudia schiffler der zeitschrift „celebrity“ erklärt was frauen zu schönheitsoperationen treibt:

Ich selbst habe viel zu viel Angst und Respekt vor einer Operation. Aber, ich bin auch erst 34. Wenn ich doch eines Morgens aufwache und mich alt und hässlich fühle … Wer weiß?

was soll ich denn nun machen? ich fühle mich jeden morgen beim aufwachen alt und hässlich.

ix, die unschön „komprimierte“ persönlichkeit

ix bin schwer beleidigt. nicht weil mich eine vollpföstin als arrogant, angehöriger der weblogbeudeutungsmafia, „a-blogger“, blog-hasser, „zum kotzen“ oder als „komprimierte“ persönlichkeit bezeichnete. nein ich bin deshalb beleidigt weil sie inbrünstig glaubt ich hätte diesen text ernst gemeint. noch schlimmer, sie unterstellt mir, ich hätte den text anfangs ernst gemeint und wäre nach ihrer „prügel“ (bei mir in den kommentaren) eingeknickt und hätte den text nachträglich, quasi defensiv, als „ironie“ bezeichnet. in der tat, mich als „ungefickten apple-user“, als reif für den psychiater, blödes, hässliches arschloch oder wixer zu bezeichenn erfreut mich, aber zu glauben ich würde einen redentext von edmund „spacko“ stoiber für etwas ernstgemeintes benutzen, beleidigt mich ganz tief in meinem egozentrum. wen selbstrefentielles geblubber und peinliche, mit smileys gewürzte protokolle grenzenloser blödheit nicht langweilen, der lese hier weiter (mamasatworklog.twoday.net).

[das erschütternde und peinliche ist ja, dass merkbefreite ihre ironie stets ankündigen müssen („DAS ist Ironie“), die ganze seite auf der sie sich betätigen als „ganz normalen wahnsinn“, „voll schräg“ oder „fun, fun, fun“ bezeichnen oder hinter jeden satz einen smiley setzen müssen — sobald woanders ein solcher ironie-zaunpfosten fehlt, verlieren die armen schäfchen die orientierung. oder — ein schlimmer gedanke durchzuckt mich: sollte sich die mir zugetragene journalisten-weisheit „niemand versteht ironie. niemand!“ doch bewahrheiten? oder am allerallerschlimmsten: meint das „webcat72“ das alles gar nicht ernst und verarscht mich? steckt am ende don alphonso dahinter? ach nee, der ist ja wieder in ingolstadt und nicht in münchen.]

sachen gibts (nicht)

dinge die es leider noch nicht gibt

  • mohnschau
  • traumsaft
  • stundenlob

dinge die es leider schon gibt:

  • bumsbär
  • froschfotze

[die beiden oberen dinge stammen von timor, von wem die beiden unteren sind ist mir entfallen. bitte am empfag melden.]

wade hadde du?

waden sind so ein ding. menschen zeigen sie unglaublich gerne anderen menschen. meistens sind sie unten ganz dünn, in der mitte etwas dicker und verschlanken sich danch hin zum knie. waden sind fast nie fett, manchmal aber sehr dick. manche waden sind unglaublich dünn, manche unglaublich dick. bei afro-afrikanern kann man manchmal eine waden-variante beobachten die von unten, vom fuss, bis zum knie, fast gleichdick ist und am oberen ende mit einem angeklebten muskelklösschen dekoriert, wie ein besenstiel mit einem häufchen knete. diese waden, die für europäische augen fehlkonstruiert und muskellos wirken, sind aber, wie auf diversen leichtathletik-veranstaltungen bewiesen, unglaublich effektiv.

frauen rasieren und polieren ihre waden (und schienenbeine) meist. diesen eindruck machen waden (und schienenbeine) zumindest im sommer. männer lassen die haare dran und dekorieren die waden gerne mit socken. manche männer, vor allem solche die fahrad fahren, schwimmen oder sich gegenseitig in den popo ficken, rasieren und polieren sie sich auch, wie die frauen.

ich dekoriere meine rechte wade (und den oberschenkel) auch gerade auf empfehlung meiner phlebologin mit einem engen, hautfarbenen socken. das führt manchmal, wenn mein rechtes hosenbein hochrutscht, zu erstaunten gesichtern meiner gegenüber. wenn sie ganz komisch gucken, erzähle ich ihnen, ich hätte ein holzbein. wenn ich es dann 10-20 minuten nicht bewege, glauben sie mir meist. ansonsten ist dieser „kompressionsstrumpf“ äusserst praktisch: er macht ein schlankes bein.

wo war ich nochmal?