Is mir egal – über Body-Egalness

Body-Egalness
Schönstes Zitat im Film: Selbst die Models sind nicht so perfekt wie die Models

Gestern Abend habe ich den Film „Embrace“ gesehen, der noch bis 17.04. in der ARTE Mediathek verfügbar ist.

„In ihrem Dokumentarfilm „Embrace – Du bist schön“ begibt sich die australische Fotografin Taryn Brumfitt auf eine Reise um den Globus, um herauszufinden, warum so viele Frauen ihren Körper nicht so mögen, wie er ist. Sie trifft auf Frauen, die ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Bodyshaming und Körperwahrnehmung haben. […] Taryns Botschaft lautet: Liebe deinen Körper wie er ist, er ist der einzige, den Du hast!“

Er lässt mich etwas mit gemischten Gefühlen zurück. Zum einen, weil mich immer wieder schockiert zu hören, dass offenbar viele Frauen ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrem Körper haben – und zwar völlig unabhängig davon wie normschön er tatsächlich ist. Im Film antworten mehrere Frauen auf die Frage: „How would you describe your body?“ mit „Disgusting“. Ich würde das nicht glauben oder für Einzelfälle halten, wenn es nicht schon Männer geben hätte, die mich beim Ausziehen höflich gefragt haben, ob wir jetzt das Licht ausmachen sollen und von Frauen berichtet haben, die sich beim Sex nie ganz ausziehen.

Ich hab meinen Körper glücklicherweise nie gehasst. (Die Vorstellung, dass es Menschen gibt, die ihren Körper hassen, ist wirklich sehr traurig). Es gab allerdings eine lange Phase, in der ich mich viel mit der Menge an Kalorien beschäftigt habe, die ich aufnehme und überzeugt war, dass alles jenseits Kleidungsgröße 36 nicht attraktiv ist.

Mir wurde von klein auf gesagt, dass ich ohnehin nicht zu den Naturschönheiten zähle, was aber nicht so schlimm sei, denn immerhin wäre ich schlau. Das hat mich als Jugendliche und junge Erwachsene schon etwas frustriert, aber mit den Jahren wurde mir das gleichgültiger. V.a. weil ich festgestellt habe, dass meine Komplexe quasi willkürlich wechselten. Dies zu dick, das zu groß, das zu flach, das zu irgendwas.

Früher habe ich mich auch immer geschminkt, wenn ich unter Leute gegangen bin. Ich kann mich erinnern, als ich einmal über den Potsdamer Platz gelaufen bin und plötzlich feststelle: Ich hab vergessen mich zu schminken!!!1! Das Gefühl war in diesem Moment exakt so, wie in diesen Träumen, in denen man vergessen hat eine Hose anzuziehen und nackt durch die Gegend läuft. Ich muss echt total lachen, wenn ich daran denke.

Das Tolle ist: je älter ich geworden bin, desto seltsamer erschien mir das ganze Theater ums Aussehen, ums Gewicht, um Kleidergrößen, seidiges Haar und faltenlose Haut. An anderer Stelle habe ich mal geschrieben:

Ich habe es mir auch so erklärt: So lange man noch nah am Jugend-, Schönheits- und Schlankheitsideal ist, sind Abweichungen schmerzhaft. Mit einigen Tricks, ein bisschen Diät und Schminke robbt man sich dann weiter an den Idealzustand.
Dann wird man 40 und älter und irgendwann sind es nicht fünf graue Haare sondern so viele, dass man sie nicht zählen kann und so viele Falten, dass man sie nicht wegschminken kann.
Dieser Übergang tut kurz weh und dann ist man zu weit weg von diesen Magazin-Schönheitsansprüchen und dann ist es einem (weitgehend) herzlich egal.

Und „egal“ ist das Stichwort. Ich finde nämlich nicht, dass man seinen Körper unbedingt lieben und irre toll finden muss. Diese Love-your-Body-alle-Menschen-sind-schön-Apelle sind für mich irgendwie befremdlich. Warum sollen alle schön sein müssen? Wenn man ständig dazu aufruft, dass man seinen Körper lieben muss und dass alle Menschen schön sind, dann folgt man irgendwie auch einem Schönheitsparadigma. Denn es geht offenbar nicht, dass man nicht schön ist. Alle sind schön, nur divers schön oder individuell schön aber eben auf jeden Fall schön. Ohne das Schönsein geht es auf jeden Fall nicht. Die Dimension ist schön – häßlich. Was anderes kommt nicht in Frage.

Ich fühle eher sowas wie eine Egalness. (Ich meine irgendwer hat das mal getwittert, ich finde aber den Tweet nicht mehr): „Ich bin für Body-Egalness!“

Wenn man mich wie im Film fragen würde: „Wie würdest du deinen Körper beschreiben?“ Lautete meine Antwort sowas wie: „Ein bißchen moppelig, aber insgesamt sehr zweckmäßig. Mein Körper kann nämlich sehr gut kuscheln, mit viel Freude Kuchen essen und einfach so mit einem Schraubendreher Rigips-Dübel in die Wand drehen. Top Körper! Gerne wieder!“

Im Film sagt jemand, dass viele ein anderes Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln, wenn sie mit dem Tod in Berührung kommen, krank werden, sich scheiden lassen oder gefeuert werden. Ich kann an drei von vier Dingern ein Häkchen machen und tatsächlich ändert das viel. Wenn man einmal herzkrank war und es nicht schafft sich selbst zu versorgen, weil schon einkaufen und kochen eine totale körperliche Überforderung darstellen, der kann sich dann auch sehr nachhaltig freuen, wenn das alles wieder geht. Oder dass man mit seinem moppeligen Körper einfach lebt und noch das Privileg genießt den nächsten Frühling zu erleben. Ich hab jedenfalls keine Zeit mehr mit ewiger Geißelung zu verlieren. Yolo eben.

Das Tolle ist: Meine Prioritäten, mit was ich meine Lebenszeit verbringen möchte, haben sich so verändert, das hätte ich mir früher niemals zugetraut. Allein meine hervorragend eingeredete Haarphobie hätte niemals erlaubt, dass irgendwo ein Achselhaar zu sehen ist. Nicht an mir und nicht an anderen. Naja und wie soll ich sagen: Ich habe in der Zwischenzeit sogar meinen Frieden mit Hobbit-Füßen geschlossen.

(Ich stelle mir gerade vor, wie sich irgendwer, der im Anschluss kommentieren wollte, dass ich mal wieder Sport machen könnte und dass es furchtbar ist, wie ich mich gehen lasse, furchtbar ekelt bei der Vorstellung an Hobbit-Füße. Wahrscheinlich wacht er nachts schweißgebadet auf und lüpft die Schlafdecke, um bei seiner Partnerin zu schauen, ob sie plötzlich Hobbit-Füße bekommen hat.)

Jedenfalls: Je weniger mir all die Äußerlichkeiten an mir wichtig sind, desto egaler sind sie mir auch an anderen. Denn was zur Hölle geht mich der Körper anderer Menschen an? Ich hab mich außerdem auch ehrlich noch nie aufgrund eines bestimmten Aussehens in jemanden verliebt und ich empfinde wirklich Mitleid für Menschen, denen das so wichtig ist, dass sie ihre Partnerwahl extrem einschränken müssen, weil sie eben nur (z.B.) blonde Frauen Kleidergröße 36 attraktiv finden können oder nur Sex haben können mit Frauen, die sich ihre Schamhaare rasieren ( Zitat: „Wenn du mit mir schlafen willst, musst du dich zuerst rasieren. 80 Prozent der Frauen haben das dann tatsächlich gemacht, für die anderen war nur ein Blow-Job drin.“ und „Sex hat immer auch mit Macht zu tun, und wenn die Frau sich für mich enthaart, dann ist das schon eine Unterwerfungsgeste.“ Da möchte man sich als totalitäre Jessen-Feministin doch schon aus reiner Reaktanz extra mit Haarwuchsmittel einreiben!)

Also: eine Body-Egalness-Bewegung, das wäre es.

Wie das allerdings praktisch  als Denkmodell und Kampagne funktionieren kann, das muss bitte ein/e Philosoph/in lösen. Denn ein „Egal“ in den Vordergrund zu stellen und zu promoten ist ein bisschen wie durch den Wald gehen und NICHT an Eichhörnchen zu denken.

Deswegen: Mir ist echt völlig egal wie Du aussiehst. Oder um zum 200. Mal mein Lieblings-Bärbel-Schäfer-Talkgast-Zitat zum Thema „Der Traummann“ rauszukramen: „Der Mann, der wo mich lieben tät, muss sauber sein.“ Naja – und auf ein prächtiges Gehirn fahre ich ab.

355 Gedanken zu „Is mir egal – über Body-Egalness“

  1. 1. Danke für die Erklärung, denn ich hab mich wirklich ernsthaft gefragt warum mir seit meinem 40.Geburtstag soviele Dinge egal sind.

    2. Ich hab wieder mal nicht richtig gelesen und Eagelness, statt Egalness gelesen. Ich hab mich deshalb die ganze Zeit gefragt, was es denn mit dem Adler zu tun hat?.

  2. Folge deinem Blog schon so lange, war auf der republica letztes Jahr und habe dich über den Hof spazieren sehen, aber hatte zu viele Fangirl-Hemmungen um Hallo zu sagen. Dieses Jahr war ich nicht da, deshalb hoffe ich auf nächstes Jahr und dann fasse ich mir auch ein Herz für das ähem Fangirl-Outing.

  3. Ich gehe ja recht flott auf die 60 zu und es ist wirklich so, dass man tatsächlich eine gewisse Egalness entwickelt. Aber ich frage mich, wie das wohl bei nachfolgenden Generationen bei den Mädels so sein wird? Denn so unzufrieden, wie sich in diesem Dokumentarfilm die Mädchen und jungen Frauen zeigen, war man früher nicht. Die allgemeine Eitelkeit ist schon auf Erfolgskurs, dass zeigt sich schon an den verschiedenen Essstörungen, die man so haben kann. Die gab es nämlich auch noch nicht so extrem.
    Ich habe auch über „Embrace“ gebloggt, denn ich finde den Film überaus wichtig – gerade für junge Frauen. Für meine Begriffe hätte aber noch herausgearbeitet werden können, was für eine Industrie dahinter steckt.
    Body-Egalness ist ein toller Begriff!
    LG Sabienes

  4. Es gibt ja die Twitter-Meme „Hat das Kind mich jetzt fett genannt“
    Mich nervt dies auf verschiedenen Ebenen. Einerseits generell. Man stelle sich das Meme mit behindet, Jude, Schwuchtel vor. Andererseits auch konkret, dass halt ein nicht-schlanker Körper negativ dargestellt wird.

  5. Also:
    Mir passt das Wort Egalness nur eingeschränkt. Aber von vorne:
    Ich würde nicht sagen, dass ich mich „schön“ in meinem Körper finde, das können andere sicherlich besser. Ich fühle mich GUT in und mit meinem Körper. Mit Hilfe der Medizin funktioniert er zuverlässig genug um alles machen zu können, was mir Spaß macht und nicht ständig drüber nachdenken zu müssen, was ich nicht kann. Darüber hinaus macht es mir Spaß mich selbst mit Pflege zu verwöhnen. Egal sind mir aber meine Orangenhaut an den Beinen, die vernarbte Haut am Rücken und die KS-Narbe am Bauch. Ich würde nichts ändern, dann wäre es ja nicht mehr ich.
    Auch bei anderen finde ich eine positive Ausstrahlung und ein freundliches Lächeln viel wichtiger um jemanden sympathisch zu finden und das ist meistens unabhängig von körperlichen Attributen.
    In diesem Sinne tut für Euch was dem Wohlbefinden dient und filze Euch gut in und mit Eurem Körper. ;-)

  6. Hmm. Inhaltlich stimme ich dir zu.
    Nur passt das Wort Egal für mich nicht.

    Wenn mir mein Körper egal ist, dann kann es passieren dass ich nicht gut mit dem Körper/ mir umgehe. (Drogen, Körperpflege, Nährstoffe, Sonne, Schlaf..,)
    „Der hat halt einfach zu funktionieren“ kann die Folge sein.

    Daher: jenseits des Wortes „egal“ bin ich ganz bei dir.

    Mein Körper ist super- was der alles kann, aushält und erlebt hat mit mir- wie ein langjähriger sehr guter Freund

    1. So sehe ich es auch! An und für sich gehe ich in Resonanz mit dem Beitrag, allerdings stößt mir die Formulierung, dass mir mein Körper „egal“ ist, unangenehm auf. Denn nein! Egal ist er mir nicht und auch für mich impliziert „egal“, dass mir mein Körper es dann nicht wert wäre, dass ich gut für ihn sorge – das aber hat er sehrwohl verdient…

      Beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir gerade ein, dass „Wertschätzung“ für mich gut klingt in diesem Zusammenhang; und „Dankbarkeit“. Genau! Das klingt für mich stimmig(er)… :-) Ich bin ja (im Moment ;-) eine Einheit aus Körper, Seele & Geist und alle Komponenten bzw. eben insgesamt „ich“ verdiene es, dass ich mich gut um mich kümmere. Hui! Nun wird’s allmählich (zu) philosophisch – da schließe ich mal, ehe ich noch abschweife! :-)

      Danke für diesen Blogbeitrag sowie diesen Kommentar! LG

    2. Sehe ich auch so (bis auf den Punkt, den Körper schlecht zu behandeln, der war mir jetzt so nicht in den Sinn gekommen, aber auch den kann ich nachvollziehen).

      Ich musste ein wenig darüber nachdenken und gerade kam es mir in den Sinn:

      statt egal geht es ja viel mehr um ein Zufriedensein, ein in Ordnung / ok, eine Akzeptanz.

      Vielleicht eine Zufrieden-ness?

      Insgesamt ein wunderbarer Artikel! Ich selbst habe immer mit meinem Aussehen, gegen mein Körpergefühl gekämpft, weil da immer zu viel war. Allerdings ein anfressener Schutzpanzer, aber so viel geschützt hat er dann doch leider nicht. Es ist immer noch zu viel und es gibt Tage, da stört es mich immens, zB wenn ich wieder keine Kleidungsstücke finde, in denen ich mich wohl fühle. Aber an den meisten anderen Tagen ist es ok für mich, genauso, wie es ist. Denn auch dieser unförmige, nicht Norm-gerechte Körper konnte zwei, bald drei Babys wachsen lassen, gebähren und nähren :) Dass ich meinen Körper ok finde, habe ich zum allergrößten Teil genau diesen Ereignissen zu verdanken ??

  7. Ich mag Body-egalness und möchte mich dem anschließen!

    (Ich mag Sport, aber wegen des Sports, nicht wegen des Bodys. Gut darin bin ich allerdings nicht.)

  8. Pingback: Flocke
  9. Pingback: Ariana
  10. Sehr schöner Artikel.
    Ich habe mal zu Studentenzeiten an einer Umfrage zum Thema Schönheit teilgenommen. Die Frage: „Fühlst du dich schön?“ hat mich sehr verwirrt.
    Man kann sich ja schön finden oder auch nicht, aber was hat das mit dem fühlen zu tun? Fühlen kann ich mich wohl oder nicht. Schade, dass das bei so vielen Leuten so nah beieinander liegt, dass es in eine einzige Frage gestopft werden kann.

  11. Sehr viel Liebe für diesen Text <3

    Wenn ich einem Menschen begegne, kann ich hinterher nicht sagen, was er anhatte, ob er Brille trägt, welche Haarfarbe er hat.
    Aber ich kann sagen, welche Ausstrahlung dieser Mensch hatte.
    Mich interessiert nicht wie du aussiehst, sondern was du denkst und fühlst.
    Ich verliebe mich nicht in eine Augenfarbe, eine Kleidermarke oder ein Körpergewicht. Ich verliebe mich in inneres Leuchten, Tiefgang und Leidenschaft.

  12. Toller Artikel! Seh ich genauso. Bin ich die einzige, der es als Kind schon auf den Wecker ging, wenn Erwachsene einem eine Freude machen wollten indem sie sagten, man sei “ so ein hübsches Mädchen“? Zum einen vermutete Ich immer eine Lüge aber zum anderen wollte ich nie für was gelobt werden, auf das ich kaum Einfluss habe.

  13. Body-Egalness.. das finde ich grossartig! Dieses jeder und alles ist schön – ist einfach nicht so. Macht ja aber nix. Schön ist für Körper schon die falsche Kategorie. Lebendig! Vielleicht auch stark/kuschelig/geschickt/schnell/warm/zäh/weich… je nachdem was man so gern tut mit sich und wie es einem geht. Für schön braucht man doch immer das Gegenüber, die Bewertung.
    „Top Körper! Gerne wieder!“ – genau so!! Habe herzlich gelacht liebes dasnuf, danke!

  14. Hmmm. Nee, das sehe ich anders. Ich freue mich immer so über schöne Menschen, über gut gekleidete Leute im Straßenbild. Ich glaube, Berlin fehlen Schönheit, Eleganz, Haltung. Egal haben wir doch schon genug.

    1. Deswegen lebe ich vermutlich so gerne in Berlin. Hier kann ich in Schlabberhosen Brötchen kaufen gehen und keinen kümmerts. Haltung zählt für mich nicht zum Aussehensthema. Da erlebe ich auch kein egal.

  15. Was würdet die zitierte Person machen, wenn der Mann, der sie liebt, es mit der Körperhygiene nicht so genau nimmt? So einen habe ich erwischt. Und es ist echt schon der xte. Und ansonsten passt alles. Aber da ist er ziemlich taub, wenn man mal was sagt. Bringt vielleicht kurzfristig was, auf lange Sicht reißt es dann wieder ein. Und jetzt? Schon wieder trennen? ?
    Ich glaube, am Ende muss ein Partner gar nix, denn man kann es ja leider ohnehin nicht durchsetzen. Außer die Alternative ist konsequentes Alleinsein.

  16. Genau: 90% aller Frauen sind „nicht ganz so hübsch“ (trifft auch auf mich zu), viele „nicht ganz so hübsche“ Frauen können total glücklich sein, vielfach sind das Problem diese abstrusen, gnadenlosen Konkurrenzkämpfe + übersteigertes Selbstwertgefühl (Der echte Wert liegt im Menschen selbst, weder gertenschlanke „Sexbomben“ noch Dicke noch wer auch immer, sind also „mehr Wert“.).

  17. Wenn man – so wie ich – von vornherein nicht normschön ist, fällt es wahrscheinlich deutlich leichter, sich aus dem Rat race Richtung Perfektion auszuklinken. Wenn man eh schon von vornherein verloren hat, why bother.

    1. Hab ich weiter oben ja auch festgestellt. Mir wurde das auch von klein auf gesagt: Du bist nicht so hübsch. Da hab ich mich vermutlich irgendwann mit anderen Themen beschäftigt.

  18. Ich hab mich im letzten Jahr auch mit diesem EGAL-Gefühl beschäftigt (nicht nur auf meinen Körper beschränkt) und ich finde immer noch, dass es nicht so ganz das richtige Wort ist. Mir gefällt entspannt besser. Und dann denke ich, dass wir das schon in den Vordergrund rücken sollten. Oder es zumindest versuchen. Das stellt sich dann irgendwann ein, dass es tatsächlich so ist, und dann denken wir immer seltener an die Eichhörnchen.

  19. Super Artikel

    Ich mochte meinen Körper eigentlich immer (in der Pubertät war es mal schwieriger).
    Ich finde an Body-Egalness auch gut, dass es miteinbezieht, dass ein Körper sich ja ständig verändert. Er bleibt nicht zwei Tage gleich.
    Somit ist ein Schönheitsideal sowieso ein Witz. Und Schönheit liegt sowieso im Auge des Betrachters, womit diese uns wieder egal sein kann.
    Gibt es ernsthaft Menschen, die glauben, dass der Partner/die Partnerin in 10 / 20/ 50 Jahren noch gleich ausschaut wie jetzt?
    Darum bin ich für Body-Egalness. Denn Veränderung ist Leben – wie Leben Veränderung ist.

    Gruss Eva

    1. Der Aspekt der Veränderung ist nochmal ein wichtiger Hinweis. Das ist ja wahrscheinlich auch was vielen so Probleme bereitet. Was eben auch in der Pubertät schwierig sein kann: Vom Kinderkörper zum Frauenkörper und dann später zum Mutterkörper oder eben weil man einfach älter wird.

  20. Und dann schüttelst du dich kurz und liest den Artikel nochmal.
    Echt gut. Richtig gut. Aktivierst Paypal, teilst den Scheiß…und denkst…
    Wenn meine Tochter nur ein Hauch davon mitkriegt… hab ich irgenwas richtig gemacht in Sachen Erziehung.

    Danke.

  21. Ist ja eigentlich eine ziemlich zen-mäßige Betrachtungsweise, ganz ohne Werturteil auf die Dinge zu gucken. Da will ich jedenfalls hin, zur Wertungsfreiheit – gelingt mir manchmal besser, manchmal nicht…

  22. Und Level 2: diese Egalness so vorleben und so derbe wirklich meinen, dass Sohn und Tochter mit diesem entspannten Blick auf den eigenen und den Körper der Menschen um sie herum gucken. Am Ende komm ich nach all den Jahren mit meinem Körper klar, nur weil ich dem Nachwuchs ein gutes Vorbild sein wollte.

      1. Oh, ja. Bei mir war und ist das auch ein sehr großer Arschritt: Der eigenen Tochter ein gutes Vorbild sein wollen. Seit sie geboren ist, gilt die Regel: Ich spreche nicht schlecht über meinen Körper oder den anderer Menschen. Schon überhaupt gar nicht in ihrer Gegenwart. Auch Diet Talk ist verboten.

        Womit ich nicht gerechnet hätte: Nach vier Jahren, in denen ich das nun praktiziere, hab ich meinen Körper wirklich ehrlich mögen gelernt. Es hat Entspannung eingesetzt. Aber ich muss sagen – für mich selbst hätt ich das vielleicht nicht durchgezogen. Ohne sie würde ich meinen Bauch vielleicht immer noch hassen.

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