Krebs Aszendent Jungfrau bedeutet faul aber detailversessen und kontrollsüchtig zu sein. Diese Kombination von Eigenschaften macht mir bisweilen das Leben schwer. Noch schwerer macht es mir unsere Gesellschaft in der alles liberalisiert wird. Alle Monopole werden zu Fall gebracht. Versicherungen, Telekom, Strommarkt, ja sogar der Binnenmarkt wird nach und nach geöffnet. Doch zu welchem Preis?
Früher, wenn man umzog, war alles so einfach. Man gab den Dienstleistern Bescheid: ich ziehe um daunddahin und da will ich alles wieder so haben wie vorher. Nicht dass das reibungslos funktioniert hätte, nein. Auch hier wurde der Alltag durch seltsame Telefongespräche versüßt.
– Guten Tag, ich habe zum 1.1. eine Telefonleitung bestellt. Eine Rechnung habe ich auch schon bekommen, nur leider sehe ich in meiner Wohnung keine Buchse. Deswegen kann ich nicht telefonieren. Ich rufe von einer Telefonzelle an.
– Haben sie das Telefon eingesteckt?
– Ich würde gerne, aber das geht nicht, weil es keinen Anschluss gibt.
– Sie müssen das Telefonkabel in die Buchse stecken. Das sieht so ähnlich aus wie ihr Fernsehanschluss.
– Danke. Ich weiß wie das aussieht, aber es gibt keinen Anschluss.
– Ja, sie müssen das Telefon ja einstecken um zu telefonieren.
– *räusper*
So ein Telefonat konnte schon einige Stunden gehen, bis man bekam, was man wollte. Aber all das ist, im Vergleich zu dem was man heute erleiden muss, ein Klacks.
Nehmen wir z.B. den Gasversorger. Da gibt es ca. zehn Anbieter. Jeder Anbieter hat mindestens fünf Tarife gepaart mit unterschiedlichen Kosten zur Zählerbereitstellung. Das gleiche gilt für Strom. Mischstrom, Ökostrom, Atomstrom, Windkraftwerkstrom, Polenstrom etc. pp. Dann DSL. Flatrate mit und ohne Telefon. Analog oder ISDN. Verschiedene Auflad- und Abladgeschwindigkeiten. Ich meine, was soll das?
Um mich für einen Anbieter zu entscheiden muss ich 200 Seiten lesen und eine Excelmatrix mit den verschiedenen Leistungen im Vergleich anlegen. Die einzelnen Faktoren muss ich nach meinen persönlichen Wertvorstellungen und finanziellen Rahmenbedingungen gewichten. Ich muss für einzelne Leistungen in Kann- und Mussleistungen unterscheiden und die priorisieren. Erst dann habe ich ein einigermaßen valides Ergebnis. Wer will so was? Bin ich Stiftung Warentest?
ICH will das nicht. Ich will Monopole. Am Besten ein Monopol für alles. Ein Anbieter für Gas, Wasser, Strom, Telefon, DSL und Versicherungen. Einen Mann mittleren Alters mit klarer Sprache im dunkelblauen Anzug und Krawatte, der mir auf die Schulter klopft und sagt: „Frau Nuf, machen sie sich keine Sorgen. Geben sie mir einfach ihr Geld. Ich kümmere mich um alles.“
Kategorie: Ex-nuf
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Ich bin durchaus Befürworter von gewissen Verboten. Man soll nicht alles tolerieren. Z.B. sollte das Gejammer und Gewimmere von Xavier Naidoo verboten werden. Virginia Jetzt! sollte ebenfalls auf die rote Liste. Sofortiges Sendeverbot auf allen Radio- und Musiksendern für Die Firma. Schüttelreime gepaart mit Unworten gehen mir tierisch auf den Sack Reime auf Kinderniveau gepaart mit grobklotziger Wortwahl setzen sich zu allem Übel besonders gerne in einer Endlosschleife in meinem akustischen Apparat fest. Die unsäglichste Textpassage der letzten zehn Jahre: „Ich liebe deinen Körper, um dich zu beschreiben fehlen selbst mir die Wörter.“
Da fehlen mir auch die Wörters!
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Nachtrag zum Bloggerdingens
Vorweg Danke für den ganzen Zuspruch, das Mutmachen und die Hilfsangebote. Das ist eben die andere Seite der Medaille. Wie schön! Und immer wieder ein Grund das Internet nicht auf ewig zu verteufeln. Ich musste mir einfach Luft machen und es hat geholfen. In mehreren Beziehungen.
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Der Arbeitsalltag bestimmt zu gut einem Drittel das Leben. Die anderen zwei Drittel verbringen wir mit schlafen, putzen, einkaufen, kochen und ein bisschen Freizeit. Kein Wunder also wenn die Gewohnheiten hauptsächlich durch den Job bestimmt werden. Für meinen Teil musste ich feststellen, dass ich ohne Moderationskärtchen und Flipchart absolut nicht mehr in der Lage bin irgendetwas zu entscheiden.
Manchmal denke ich sogar, ich muss zum Arzt weil ich fast alles vergesse, was ich nicht visualisiere. Wenn ich beispielsweise mit meinem Freund diskutiere, dauert es keine dreißig Minuten und mein Gehirn wischt sich alle Vorkommnisse aus dem Hippocampus. Wenn er mir bei der nächsten Diskussion sagt, wir hätten die Sache bereits besprochen und zitiert was ich dazu gesagt habe, kann ich lediglich aufgrund seiner Wortwahl rückschließen, dass ich es tatsächlich gesagt haben muss, da er sich niemals so ausdrücken würde. Ich kann mich gerade noch bremsen, meine to dos im Privatleben als Powerpointpräsentation darzustellen. Es ist grauselig. Wenn ich nicht alles in Meilensteinpläne mit Qualitygates hinterlege, kann ich Nachts nicht schlafen. Was in meinem Kopf ist, rotiert so lange bis ich es schriftlich als Checkliste festhalte. Wenn irgendwas nicht nach Plan läuft, bekomme ich ein nervöses Zucken in den Augenliedern. Termine, die nicht im Palm stehen, lassen sich nicht memorieren und ich schwöre, ich kann keine einzige Telefonnummer auswendig. Nicht mal meine eigene. Von Adressen ganz zu schweigen. Ich meine, wann schreibt man schon Snailmails? Ich kann auf Fragen nur antworten, wenn ich Internetzugang habe und google mir eine Antwort gibt. Alles was sich in meinem Langzeitgedächtnis befindet, ist aus der Zeit vor exzessiven Internetgebrauch.
Ich arbeite jetzt seit 1999. Wie seltsam werde ich erst sein, wenn ich die ersten zehn Jahre hinter mich gebracht habe?
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Vergangene Woche habe ich ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bekommen, welches der Haarke ebenbürtig ist. Das Duden Bildwörterbuch.
Es enthält 30.000 Wörter, von denen ich gut 80% bislang mit „Dingens“ bezeichnet habe. Abende könnte ich darin lesen und meinen bescheidenen Wortschatz befüllen. Als aller erstes macht mich das eloquenter und ich lasse in Gesprächen gerne mal die Worte Stufengraukeil, Haspelkufe, Tubusdeckel, Teubenskabiose, Okulette oder Randbearbeitungsautomaten fallen.
Zum anderen bin ich dank des Buches nun in allen Gefahrensituationen gewappnet und kann jeden Fernsupport nutzen, wenn es darum geht etwas zu reparieren, auszutauschen oder instandzusetzen.
Stellen wir uns folgende Situation vor. Ich fliege als Passagier in einem Flugzeug nach Los Angeles. Wir befinden uns über dem Pazifik. Die Tür zum Cockpit öffnet sich, der Pilot tritt in den Passagierraum, zittert und fällt um wie ein Baum. Kurz entschlossen das Leben aller Passagiere zu retten, laufe ich zu dem Instrumentenbrett. Ich setze die Kopfhörer auf und erbitte Hilfe.
– Hallo? Hier nuf. Ich brauche Hilfe. Der Pilot ist gerade zusammengebrochen.
– Nuf? Nun gut. Was sagt die Zylindertemperaturanzeige?
– Hä?
– Was sagt die Zylindertemperaturanzeige?
– Wo is die denn?
– Gleich neben dem Amperemeter!
– Wat? Wo?
– Sie müssen die Seitenruderpedale in Position bringen, damit Sie die Hochachse auf 180 Grad steuern können!
– Hä?
Völlig klar. Ohne Duden Bilderwörterbuch ein hoffnungsloses Unterfangen.
Mit Bildwörterbuch kein Thema.
Nuf: Quatsch, Zylindertemperaturanzeige! Wir haben an Höhe verloren weil das Turboproptriebwerk einen Defekt hat. Aber seien Sie unbesorgt. Ich werde die Getriebeeingangswelle lösen und so den Lufteinlauf erleichtern auf dass die Luftschraubenwelle sich wieder dreht!
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Über das Blogdings an sich und warum ich im Moment wenig Lust habe, etwas zu posten
Seit über einem Jahr blogge ich jetzt. In der Zeit habe ich gut 900 Geschichten gepostet und meine Leserschaft ist von beeindruckenden 3 auf gut 400 gestiegen. Es freut mich, wenn ich sehe, regelmäßige Leser zu haben. Ich habe mich auch über den Preis der ZEIT gefreut und freue mich, wenn meine Beiträge im Handelsblatt oder in der Chip zitiert werden.
Ich habe noch nie gerne über mich privat geschrieben. Natürlich stecken in meinen Geschichten wahre Begebenheiten aber ich habe mir immer Mühe gegeben, weder allzu viel über mich als Person noch über meine Freunde preis zu geben. Gerne bezeichnet man mich deswegen als leicht paranoid.
Vor knapp einem Monat wurde ich vom Stern gefragt, ob ich ein Interview geben möchte. Natürlich habe ich mich geschmeichelt gefühlt, aber als ich versuchte mir die Folgen auszumalen, wenn jeder der den Stern liest gleichzeitig weiß wie ich aussehe und wie ich heiße. Die Folgen konnte ich mir nicht ausmalen. Sicher schien mir nur, dass ich bekannter würde, aber ob das für mich positive oder negative Folgen hat, konnte ich nicht abschätzen. Ich lehnte dankend ab.
Auch entschied ich mich aufgrund verschiedener Vorkommnisse mein Bild aus dem Header zu entfernen.
Durch die Ereignisse der letzten Zeit, weiß ich wieder, dass es gut ist, misstrauisch zu sein. Es hat sicherlich einen Grund warum es viel weniger weibliche Blogger als männliche gibt. Es hat genauso gut einen Grund, dass es fast keine Frauen gibt, die unter real name posten oder im Impressum ihren Namen samt Adresse angeben.
Der Grund sind schlechte Erfahrungen, die man im Laufe seiner Internetzeit gemacht hat. Es gibt nicht wenig Stalker und nicht wenig Kerle, denen wahrscheinlich nicht klar ist, wie man sich als Frau fühlt, wenn man das Gefühl hat, jemanden ausgeliefert zu sein.
Mir ist klar, dass ich mich dieser „Gefahr“ selbst aussetze indem ich einen Blog habe. Seltsame Menschen gibt es überall. Auch in der Öffentlichkeit. Nur hat man dort das Gefühl, dass man sie sehen und somit einschätzen kann und eine Chance hat adäquat zu reagieren. Im Internet fühlt man sich belauert und es gibt Menschen, denen es offensichtlich Freude bereitet stundenlang zu googlen um dann das schöne Spiel „ich habe Infos, die Du mir nicht gegeben hast und ich zeige sie dir damit du dich unsicher fühlst und siehst wie klug ich bin“ spielen.
Das gibt es in verschiedensten Ausprägungen. Ich nenne keine Namen aber ich finde es wirklich das allerletzte. Mir vergeht die Lust aufs bloggen und mein Humor kommt auch an Grenzen.
Leute wie ihr, sorgen dafür, dass sich Vielfalt reduziert und dass Frauen sich unsicher fühlen. Ich finde das sehr bedauerlich und es macht mich wütend. Vielleicht unterstelle ich sogar zu viel Böses. Dennoch bitte ich darum einfach mal das Gehirn einzuschalten bevor man gewisse Emails abschickt oder bestimmte Kommentare postet.
Jetzt geht’s weiter mit Musik
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Suche Zwischenmieter für meine schöne Wohnung. Die hat 2 Zimmer, 48qm, Altbau in Mitte, abgezogene Dielen, verputzte Wände, hell im ersten OG., Wannenbad mit Fenster und Küche, die groß genug für einen Tisch ist. Das Ganze kostet nur 380 warm. Zeitraum 1.11 bis 21.12.05. Wer Interesse hat, melde sich bitte per Mail. Dann schicke ich gerne weitere Fotos und wir machen einen Termin.
Einen Nachmieter nehme ich auch gerne zum 1.11., allerdings kostet die Wohnung dann 430 warm und es sind kleine Malerarbeiten zu übernehmen.
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Mal ganz aus dem Kontext gerissen. Es ist ein Drama dass Smashing Pumpkins sich getrennt haben. Ich trauere ihnen jedes Mal, wenn ich ihre Platten höre, nach. Für die Trennung gibt es kein Surrogat.
Und noch was: Zwei Jahre habe ich darauf gewartet Brothers Grimm kommen endlich ins Kino. Endlich! ENDLICH!