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Es ist normal, dass der Haushalt darunter leidet wenn man mit einer Frau zusammen zieht. Das sollte jeder Mann akzeptieren. Männer verfügen meist über wenig ästhetisches Empfinden und haben über die Jahre ausschließlich praktische Dinge angehäuft, die jeder Optik spotten. Leider geht es meist nicht, einen LKW zu bestellen und den gesamten Haushalt zur Mülldeponie zu fahren und so muss man andere Wege finden. Beim letzten Freund entsorgte ich die schlimmsten Gegenstände in jahrelanger Vorbereitung heimlich oder sehr offensichtlich indem ich sie im Streit an Wände warf. Mit letzterem lassen sich oft zwei Gegenstände auf einmal entsorgen. Sofern man zielen kann. Man sucht sich eine hässliche Kommode und wirft die einfach auf die Schnapsglaskollektion et voilà wieder ein bisschen mehr Platz geschaffen.
Im Laufe der Jahre bin ich sensibler geworden und habe verstanden, dass Männer ein Recht auf Eigentum haben, wie augenbeleidigend es auch sein mag.
Mit meinem jetzigen Freund habe ich demzufolge einen Kompromiss geschlossen. Jeder darf drei der schlimmsten Gegenstände aus dem Haushalt des anderen auswählen und widerredelos entsorgen. Aus seinem Besitzstand muss als erstes eine eicherustikalgebeizte Jugendzimmerübrigbleibselregalschrankwand daran glauben. Ich lieh mir eine Axt und zerlegte das Teil, was im übrigen anstrengender war, als ich vermutet hatte. Dann lies ich die giftgrüne Kaffeemaschine aus dem vierten Stock in die bereitgestellte Mülltonne fallen. Gegenstand drei muss ich mir noch ausdenken.
Ich bin bislang ziemlich glimpflich davon gekommen. Mein Freund hat lediglich meinen Radiowecker und einige Latte Macchiatogläser ausgesucht. Das Radio sei eine Beleidigung seiner Ohren, worauf er es ergriff und auf die Dachterrasse stieg, es an dem Stromkabel einige Male temperamentvoll wie ein Lasso schwung und es der untergehenden Sonne entgegen schleuderte. Es machte einen schönen Boden und zerschellte im Innenhof der Nachbarn. Die Gläser wurden aufwändiger entsorgt. Wir fuhren zur Mülldeponie, erklommen den Berg zu dem Höllenschlund und versuchten mit ihnen die gut 15 Meter entfernte Wand zu treffen. Auch für mich steht der dritte Gegenstand noch aus. Ich denke, es ist strategisch richtig noch zu warten.

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Endlich Italien in Deutschland
Seit wann bedeutet Demokratie eigentlich, dass man ignoriert was die Wähler sagen? Ohne ein Freund der Linken zu sein, denn auch mit Lafontaine und Umbenennung bleibt die schlicht und ergreifend die Nachfolgepartei der SED, aber zählt die Linke nicht zu den demokratisch anerkannten Parteien Deutschlands?
Wenn dem nicht so ist, sollte dringend jemand beim Bundesverfassungsgericht Klage einreichen. Das Abwegigste scheint es derzeit zu sein, sich hinzusetzen und Ähnlichkeiten in Parteiprogrammen zu suchen. Anstatt dessen spielen alle Kindergarten und weil Guido sagt, dass er mit Gerhard nicht spielen will, sagt Gerhard, dass er nicht mit den bösen Gebrüdern Oskar und Gregor spielen will und die sagen dann, dass sie es nicht dulden werden, dass Gerhard mit Joschka die Kindergartentruppe anführen wird. Wobei Joschi sagt, Hauptsache irgendwie spielen, nur lieber nicht mit Angela, weil wenn er das tut, finden ihn die anderen Kinder doof.
Mein Vorschlag: eine Minderheitenregierung gebildet aus der FDP und den Linken, geduldet von SPD und CDU und die Grünen werden Opposition. Kanzler werden im Gegenzug zur Duldung Schröder und Merkel gemeinsam, die vorher noch heiraten und ein Kind bekommen, welches politischer Sprecher des Kanzlerpaares wird.
Reporter: Was passiert nun mit der Mehrwertsteuer?
Kind Schröder-Merkel: Mama und Papa tun noch ganz dolle streiten. Ich soll
von Mama sagen, ja, wobei Papa das aber nich will. Kann ich nen Keks haben?
Oder wir gehen noch mal wählen und endlich sind Mehrfachnennungen erlaubt.

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Mein Nachbar, der leider, da ich umziehe, bald nicht mehr mein Nachbar ist, hat mir sein altes Handy geschenkt. Ich wiederhole g e s c h e n k t.
(Für alle Kinder der kapitalistischen Hemisphäre hier eine Erklärung zum Verb „schenken„).
Mein erstes Handy habe ich 2000 gekauft. Ich erinnere mich noch genau an das erste Mal. Ich kam vom Land und hatte einen Freund aus Berlin. Der wiederum hatte ein Handy. Etwas was ich bislang nur als Attrappe aus meinen Italienurlauben kannte. Jedenfalls war ich zu Besuch in Berlin, es war der 22. Januar 2000 und ich stand im Eingangsbereich von H&M women in der Tauentziehstraße und plötzlich klingelte das Handy. Ich wurde puterrot, kramte hektisch in meiner Tasche, lief wie ein Huhn auf der Straße ab und auf, um einen ruhigen Platz zu finden und meldete mich dann mit vollständiger Grußformel, gefolgt von Vor- und Nachnamen. Mein Herz konnte sich erst im Verlauf der anschließenden Stunde beruhigen.
Jedenfalls bekam ich ein Jahr später ein Handy von meinem Arbeitgeber und das war bis gestern im Einsatz. 2003 überlegte ich kurz, ob ich mir vielleicht eines Tages ein neues Handy gönnen wollte. Ich verliebte mich in das kleine Sony Ericsson T610, erkundigte mich nach dem Preis, legte meine leidenschaftlichen Gefühle auf Eis um reumutig zu meinem alten Telefon zurückzukehren.
Als mir gestern mein großherziger, nobler, selbstloser, blendend aussehender, über die Maßen kluger, begabter, kreativer, geistreich und lustiger Nachbar genau jenes einfach schenkte, konnte ich mein Glück nicht fassen. Auf dem Weg nach Hause hielt ich Passanten an und zeigte ihnen meine neue Errungenschaft. Nachts legte ich das Handtelefon neben mich ins Bett und immer wenn ich aufwachte, streichelte ich es sanft.
Großherziger Nachbar, ich danke Ihnen!

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Meine Mama ist handwerklich sehr begabt. Ihr Talent hat sie entdeckt als ich in die Grundschule kam. Das war noch in einer Zeit in der Geschlechter getrennten Unterricht erhielten, Die Jungs gingen in Werken und die Mädchen erworben erste handarbeitlerische Fähigkeiten. Hätten sie jedenfalls sollen. Haben sie auch mit Ausnahme von mir.
Leider besaß ich drei linke Hände wenn es um das Erstellen verschiedenster Strick- und Häkelstücke ging. Oft kam ich weinend nach Hause, weil ich trotz größter Anstrengungen nie etwas besseres als eine 4 – erhandarbeitete. Die anderen Mädchen lachten mich aus und die Lehrerin mutmaßte sogar eine mann- und nachwuchslose Zukunft, wenn ich mir nicht endlich weibliche Kernkompetenzen aneignete.
Da meine Mama mein Leid nicht länger ertragen konnte, begann sie meine Arbeiten zu übernehmen. Das klappte ganz gut. Schon bald hatte ich die ersten Zweier. Meine Mama war ein bisschen gereizt weil sie nie eine Eins bekam. Aber im Umgang mit Frustrationen hatte ich ausreichend Erfahrungen gesammelt und so konnte ich ihr in dieser Sache helfen und sie motivieren noch ein weiteres Häkelsäckchen zu erstellen und noch eins und noch eins. Nach dem siebten Versuch traf Mutti den Geschmack der Lehrerin und zeigte mir freudestrahlend die 1.
Das war vor 24 Jahren. Jetzt kann Mama Muster häkeln, die ich nicht aussprechen kann ohne mir eine Luftmasche in die Zunge zu knoten.
Ich durfte mir sogar Kleidungsstücke wünschen. Leider war die Versuchung kurz vor Fertigstellung eines neutralen Pullovers mit V-Ausschnitt am Ende doch immer zu groß und sie knüpfte dreidimensionale Igelchen oder Kätzchen ein. Fortan häkelte meine Mama nur noch Überdecken, Tischdecken und Vorhänge. Letzte Woche rief sie mich an und klagte: „Kind, jetzt ist meine Wohnung komplett eingehäkelt. Braucht ihr nicht noch was für Eure neue Wohnung?“
Schnell musste ich mir was einfallen lassen. Glücklicherweise stolperte ich just heute über die Seite von Patricia Waller. Ich schickte den Link umgehend meiner Mutter und denke, dass es ab heute keine Grenzen im Häkelspaß mehr gibt.

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232 Tage rauchfrei. Mit spätestens 30 wollte ich unbedingt Nicht-Raucher sein, was ich vielleicht tatsächlich geschafft habe. Zwar ist es mindestens wöchentlich eine unglaubliche Quälerei dem Nikotin zu widerstehen, aber das ist im Vergleich zu der freiwilligen Versklavung in die man sich durch die Abhängigkeit begibt, ein erträglicher Nachteil. Das gilt auch für die 7 Kilo, die sich im letzten halben Jahr an mich geheftet haben.
Natürlich kommt das Zunehmen nicht davon, dass ich aufgehört habe zu rauchen. Es kommt, das hatten wir ja schon mal, vom mehr essen. Zum einen schmeckt mir alles viel besser. Ich kann, wenn ich eine vielbefahrene Straße entlang gehe durch die Abgase der Autos hindurch erriechen was an fremden Herden zu Abend gekocht wird, wenn das Küchenfenster geöffnet ist. Wenn ich in ein Restaurant gehe und etwas esse, kann ich die einzelnen Zutaten erschnüffeln. Sollte das so weiter gehen, kann ich mit meiner neu erworbenen Fähigkeit im Zirkus auftreten.
Leider zieht diese Gabe auch einen gesteigerten Appetit nach sich.
Außerdem esse ich seit neustem auf. Früher habe mich schon bevor ich angefangen habe zu essen auf die Zigarette nach dem Essen gefreut. Folglich ließ ich gut die Hälfte meines Essens stehen um endlich rauchen zu können. Nach dem Rauchen war ich satt. Jetzt esse ich zuende und belohne mich mit Nachtisch. Von daher ist es ein mittleres Wunder, dass ich nicht 20 Kilogramm zugenommen habe.

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Kleiner Test für Männer: Stelle einer beliebigen Frau zwischen 24 und 35 die Frage:
„Was kosten die Karten für das Robbie Williams Konzert?“
Ich wette, jede kann die haarsträubende Antwort nennen.

Lieber Robbie,

all die Jahre war ich Dir treuer Fan. Ich besitze alle Deine CDs. Ich habe alle Frauen, die gebrannte CDs von Dir haben, geschimpft, denn es ist unmoralisch Dich um Dein schwer verdientes Geld zu betrügen. Ich habe nichts gesagt, als Du fett warst und ich habe auch geschwiegen, als Du was mit Kate Moss hattest.
Jetzt muss ich Dir leider mitteilen, dass ich Dir aufgrund des völlig lächerlichen Preises der Eintrittskarten für Dein Konzert die Verehrungsschaft kündigen muss. Weißt Du, als ich 13 und Michael Jackson in Deutschland war, da hat er 75 DM für die Karten verlangt. Natürlich konnte sich niemand eine solche Karte leisten und wir beließen es dabei uns ehrfürchtig den Preis am Pausenhof zuzuraunen.
FÜNFUNDSIEBZIG DEUTSCHE MARK! Robbie! Mark. You know, the former german currency. But Michael war ja auch mal der King of Pop. Robbie, you are not the King of Pop. Not even a Prince. (Einen Gottkomplex zu haben ist nicht dasselbe und substituiert den fehlenden Popadelstitel nicht.)
Robbie, ich bin so was von disappointed, das glaubst Du gar nicht.
Ab heute denke ich vor dem Einschlafen nicht mehr an Dich sondern an den hässlichen Liam Gallagher.
Das ist auch hart für mich, soll Dir aber eine Lehre sein!

Erbost und zähneknirschend
nuf

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Karin H. hat eine spannenden Auftrag: Organisiere zehn WM-Tickets.
Karin H. war schnell klar, dass es auf dem herkömmlichen Weg kein Rankommen gab. Sie verfasste einige Pläne:
a) Alle Coca-Cola Flaschen, die es im Umkreis von 5 km gibt,kaufen, in den Flaschendeckel schauen und 7.000 SMS mit dem Gewinncode an die genannte Hotline schicken.
Leider brachte das nur ein einziges WM-Ticket ein. Kosten-Nutzen-Verhältnis eher suboptimal.
b) Karin entführt das WM-Maskottchen Goleo, trennt eine Tatze ab und schickt die Plüschtatze eingewickelt in einem Tuch mit den Worten: „Neun weitere Tickets oder Goleo wird es schlecht gehen.“ an den FIFA-Chef.
Das hat Karin natürlich nicht übers Herz gebracht.
c) Karin wird zum Partyluder und erpimpert sich die Eintrittskarten bei einigen Fußballern.

Hat jemand alternative Vorschläge?