Des Genitivs von dem Internet

Was Sie schon immer über den Genitiv bei Anglizismen wissen wollten, aber nie zu fragen wagten.

2000 hat man noch „des Internet“ ohne „s“ geschrieben. Heute habe ich mal gegoogelt, weil die meisten doch „des Internets“ schreiben und bin auf eine Antwort gestoßen, über die ich sehr lachen musste. Schade, dass ich schon verheiratet bin. Hätte ich jemals einen Mann getroffen, der mir auf die Frage „Bildet man den Genitiv von Internet mit s oder ohne“ folgendes geantwortet hätte:

Grundsätzlich werden nur lexikalisierte Anglizismen deutsch flektiert. Das „s“ ist im Englischen ein grammatisches Morphem, das Indikator für den Plural ist (bei Substantiven), folglich sollte eine breite Konventionalisierung gewährleistet sein (was ja vor der Lexikalisierung schon stattgefunden hat), bevor ein Anglizismus tatsächlich nach Kriterien der deutschen Grammatik flektiert wird, da sonst, wie schon weiter oben erwähnt, ein semantischer Konflikt entsteht.
Bei fachterminologischen Anglizismen ist wohl die Konventionalität das einzige Kriterium.

Ich hätte ihn sofort heiraten wollen.

5 Gedanken zu „Des Genitivs von dem Internet“

  1. Geh nie tief ins Wasser, weil es da tief ist.
    (unsachlich, ich weiß.)
    Ich als Naturwissenschftlerin freue ich immer, wenn ein englisches Wort in der deutschen Grammatik angekommen ist.
    Ob man jetzt downgeloadet oder gedownloadet sagt, ist noch nicht raus.
    Oder heißt es doch downgeloaded?

  2. So schnell wird man geheiratet? Ich bin ja auch Anglist, ahem, wenn ich das früher gewusst hätte… die Übersetzung steht so ähnlich ja auch schon in der Frage, auf die der Kommentar eine Antwort sein will: „Generell verwende ich das Genitiv-s bei Anglizismen, die in der deutschen Sprache schon sehr gebräuchlich sind.“ Das finde ich genauso heiratswürdig wie die etwas aufgeblasenen lexikalisierten Anglizismen.

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