Egal

Wer hat zu Ostern die Absprachen mit der Familie getroffen, wer wann wo ist und was mitbringt?
Wer hat die Ostereier mit den Kindern bemalt?
Wer hat vielleicht ein paar Weidenäste geschmückt?
Wer hat den Süßkram für die Kinder besorgt?
Wer hat die Einkaufsliste geschrieben? Daran gedacht bis wann alles erledigt sein muss?

Egal. Egal. Egal.
Das mache ich alleine, weil meinem Mann ist das egal.

Wer hat zum Geburtstag den Kuchen gebacken?
Wer rechtzeitig die Einladungen ausgedruckt und an die Gäste gegeben?
Wer hat an das Geschenk gedacht?
Wer hat es eingepackt?
Wer hat Luftballons besorgt und aufgepustet?
Wer hat an die Kerzen gedacht?

Egal. Egal. Egal.
Das mache ich alleine, weil meinem Mann ist das egal.

Wer hat der Kollegin, die einen neuen Job anfängt ein Geschenk organisiert?
Wer hat eine Karte besorgt und ist rumgelaufen und hat Unterschriften gesammelt?

Egal. Egal. Egal.
Das mache ich alleine, weil meinem Kollegen ist das egal.

Wer sorgt zuhause für Gemütlichkeit?
Zündet mal eine Kerze an?
Stellt ein paar Blumen auf den Tisch?
Fragt abends, wer einen Tee möchte?

Egal. Egal. Egal.
Das mache ich alleine, weil meinem Mann ist das egal.

Wer plant den Urlaub?
Wer organisiert dass der Garten nicht verdörrt?
Wer packt die Koffer und denkt an den Bademantel, den man kuschlig findet, die Spielsachen, die die Kinder beschäftigen, das Stofftier, das das Baby zum Einschlafen liebt?
Wer hat sich vorher Gedanken gemacht, was man besichtigen könnte, um schöne Erinnerungen zu sammeln?

Egal. Egal. Egal.
Das mache ich alleine, weil meinem Mann ist das egal.

<$THEMA>
<$REFRAIN>
WHD

Gerade jetzt höre ich das Lied wieder. Wer was macht und wem es egal ist und dass das ein Argument ist, all das nicht zu tun.
Mir wäre es ja auch egal, wenn zuverlässig jemand anders immer alles macht, damit ich es schön habe, damit ich es gemütlich habe, damit die Kinder happy sind.
Ich würde es auch konsumieren und es wäre mir egal, bis irgendwann sich niemand mehr kümmert und bis alle Tage so aussehen:

Ostern:
Aufstehen
Frühstücken
Rumhängen
Mittagessen aus der Dose
Rumhängen
Abendessen aus der Mikrowelle

Geburtstag:
Aufstehen
Frühstücken
Rumhängen
Mittagessen aus der Dose
Rumhängen
Abendessen aus der Mikrowelle

Urlaub:
Aufstehen
Frühstücken
Rumhängen
Nix, hat sich ja keiner Gedanken gemacht
Rumhängen
Abendessen vom Bestelldienst

Weihnachten:
Aufstehen
Frühstücken
Rumhängen
Mittagessen aus der Dose
Rumhängen
Abendessen aus der Mikrowelle

Repeat für 300 weitere Tage.
Repeat für weitere 70 Jahre.

Egal. Egal. Egal.
Ist alles Quatsch. Ich mach das nicht. Mir ist das egal.

P.S. Jahaaa, #notallmen

93 Gedanken zu „Egal“

  1. Urlaub auch: oh, es sind Schulferien? Ganz vergessen, dass die jetzt sind. Tja, ist wohl keiner da.

    Oh, Schulferien vorbei und noch keine Hefter, Hallenturnschuhe, Buchumschläge da?

  2. Tja, netter rant. Und wieder vergisst du den Anfang aller Dinge, übrigens wie im Buch auch unterbetont: sich zu aller erst selber (!) und dann mit dem Partner klar über Wichtigkeit der Aufgaben, eigene und gemeinsame Prioritäten klar werden. Und mit Prioritäten meine ich: was ist wann in welcher Reihenfolge, Intensität und Menge nötig und zwar im Ideal 1. anhand von Fakten und erst 2. anhand „ist mir persönlich wichtig“. Unsere Erfahrung: dabei fällt soviel von angeblich unverzichtbaren, drängenden, „warum machst du nicht..“ Punkten völlig weg oder es besteht anschließend Konsens über vieles (oder ne fairere Aufteilung), das ne Menge Zeit und Luft für eigenes bleibt. Aber am Anfang steht: sich selber klar werden und abschichten. Nicht: mach bitte 50% von dem was ich wichtig finde, damit ich weniger Mental load habe. Erfahrung zeigt: wir haben alle zu viel Unsinn darüber im Kopf was angeblich unverzichtbar, jetzt grade nötig und drängend ist. DA fängt das Problem an (und geht dann auch bei Kerlen die den Diskurs verweigern oder auch nur einfach noch nicht gelernt haben wie das geht, weiter, außer Frage).

    1. Vielen Dank für Deine Meinung.
      Ich denke, genau das habe ich im Buch geschrieben. Nicht alles ist gleichwichtig oder überhaupt wichtig, aber es ist auch völlig in Ordnung, wenn der eine XY wichtig findet und der andere Z und man sich dann gegenseitig unterstützt. Das darf natürlich nicht überhand nehmen, aber ich finde es zugewandt und menschlich, dass man sich entgegenkommt.
      Mehr noch: ich finde es sogar normal, dass man Dinge ausschließlich für seinen Partner macht, obwohl man selbst nicht das selbe will gerade.

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