Die modernen Väter bleiben derzeit eher Wunsch denn Wirklichkeit. Das Update des Väterreports 2021 fasste diesen Sachverhalt so zusammen:
Die Wünsche der Väter nach einer aktiven Vaterschaft und einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung bilden sich im Familienalltag noch nicht umfassend ab. Väter wollen deutlich häufiger
Väterreport. Update 2021
Familien- und Erwerbsarbeit partnerschaftlich
gestalten, als es in der Realität der Fall ist.
Was aber hält Männer davon ab, aktive Väter zu sein und sich in die Sorgearbeit einzubringen? Als einer der häufigsten Gründe wird genannt: Ein Mangel an Vorbildern. Darüber denke ich schon länger nach.
Ist Vaterschaft etwas anderes als Mutterschaft? Die meisten Artikel, die man so lesen kann, behaupten das zumindest. Väter machen Dinge eben anders. Sie interessieren sich für andere Sachen, sind wilder, raufen auch mal, machen sich nicht andauernd Sorgen etc. pp. Auch das führe letztendlich zu Konflikten: Weil Väter halt anders sind als Mütter, meckern die Mütter dann rum und machen es den willigen Vätern schwer. Mütter akzeptieren nicht, dass Väter Dinge anders machen. Das Gemeckere führe dazu, dass die Väter sich dann eben nicht mehr engagieren. Großes Thema z.B. beim Spiegel 33/21: „Papa kann das schon alleine„
Auch darüber denke ich nach. Denn was genau heißt denn anders? Also klar, mein Partner macht Dinge anders als ich. Zum Beispiel trägt er alles an was gedacht werden muss, in seinen Kalender ein, der ihn dann erinnert. Ich trage alles in eine schnöde Erinnerungsapp ein. Er macht kein Knoblauch in die Bolognese und wenn er Wäsche aufhängt, dann faltet er die Bettlaken einmal – wohingegen ich die Laken auf der Leine lieber zusammenraffe.
Ich glaube aber nicht, dass es an seinem Mannsein hängt, dass er Dinge anders macht und bei mir sehe ich auch keinen Zusammenhang mit meinem Frausein. Er macht Dinge anders, weil naja … er ist halt nicht ich.
Die aktuelle Forschung zu Geschlechterunterschieden kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Es gibt eigentlich keine Unterschiede in Eigenschaften oder Verhalten, die wirklich auf den Umstand zurückzuführen sind dass man biologisch ein Mann oder eine Frau ist. Die Hormone sind nicht Ursache, dass ich z.B. wenn wir Gäste haben eher nochmal durchwische als er*. In allen seriösen Studien sind die Unterschiede innerhalb der Geschlechter immer größer als zwischen den Geschlechtern. Was eben auch erklärt, dass Person X Dinge anders macht als Person Y.
Und um auf diese Väter/Müttersache zurückzukommen: Was ja oft wirklich gemeint ist mit Väter machen Dinge eben anders ist ja sowas wie „Wenn sie mit den Kindern schwimmen gehen, räumen sie hinterher die Schwimmbadtasche nicht aus“ (weil sie darauf zählen können, dass die Partnerin das erledigt bevor alles schimmelt) oder „Sie raufen mit den Kindern, aber wenn was passiert, dass dazu führt, dass das Kind nicht in die Kita kann, dann nehmen sie eher nicht die Kinderkrankentage“ (sondern zählen drauf, dass die Mutter das tut.)
Diese Art des Andersmachens führt aus naheliegenden Gründen zu Streits und Gemeckere. Aber nicht weil Väter Dinge per se anders machen als Mütter, sondern weil in solchen Fällen die Definition of Done sehr weit auseinander liegt und nicht für den ganzen Prozess sondern oft nur für die Fun-Parts Verantwortung übernommen wird (sogenanntes „onkeln“).
Paare, die sich die ganze Palette an Kacke, Kotze und Elternabende teilen, werden sich eher nicht darüber streiten, ob das Kind nun Möhren- oder Apfelschnitze mit in die Brotbox nimmt. Sprich, es gibt einfach sehr, sehr viele Dinge, bei denen es eher wirklich wurscht ist, wie sie genau gemacht werden und bei anderen, ist es eben aus Gründen doch wichtig wie sie gemacht werden. Das kann man aber besprechen…
Jedenfalls – ist Vaterschaft was anderes als Mutterschaft? Braucht man als Vater Vätervorbilder? Reichen nicht die Drölfzigmillionen Mütter im Umfeld als Vorbild? Wieso ist der Drang so groß für Dinge, die bereits gelöst sind, eigene Lösungen finden zu wollen? Wieso reicht der Erfahrungsschatz von Mütter nicht um sich da die Dinge zusammenzusuchen, die zu einem passen?
Ich befürchte, ein Teil der Antwort ist zu finden in den Worten, die in unserer Gesellschaft zum Teil noch verwendet werden, um zu beleidigen: „Du Mädchen!“ – „Wie so ne Mutti“ – vermutlich ist es für einige Männer eben nicht leicht sich an Frauen – an „weiblichen“ Eigenschaften zu orientieren. Wahrscheinlich ist es eben nicht erstrebenswert der weiche, kümmernde, empathische Papi zu sein – denn wo bleibt dann die Männlichkeit? Weil also all diese weiblich konnotierten Mütter-Ideale eben hart mit den gängigen Männlichkeitsbildern kollidieren, kann Vaterschaft nicht wie Mutterschaft aussehen – muss Vaterschaft was anders sein als Mutterschaft?
Ich fand deswegen das Coverbild der britischen Vogue so bemerkenswert und habe interessiert wie entsetzt die Kommentare auf Social Media dazu gelesen. Anscheinend ist die Darstellung des Vaters in diesem Bild ebenso beunruhigend wie die der Mutter. Eine Frau – eine Mutter soll bitte weich, lieblich, zärtlich sein. Nicht so selbstbewusst und dominant wie Rihanna hier im Bild. Man sehe ja an ihrem traurigen Gesichtsausdruck, dass eine Frau in dieser Rolle eine Anführerin am Ende nicht glücklich sein könne! Ja und der Mann? Der arme Mann! Lässt sich schleppen. Sieht ja schon so klein(gemacht) aus im Foto. Muss das Kind tragen und betüddeln. Der arme, arme Mann! Was ist da bitte falsch gelaufen? So können sich Männer doch nicht darstellen lassen?! („Walking behind her like another son“; „This is misleading! Men should be leading!“; „A$AP shouldn’t have approved this cover!“; „New world order? Women leading is sick, bro wake up!“ etc pp)
Hätte das Cover irgendwen gejuckt, wenn die Rollen vertauscht wären? Wohl eher nicht. so wie dargestellt aber eben doch. Und wie absurd, dass mein erster Gedanke war: Der Mann muss aber ein stabiles Männlichkeitsbild haben, wenn er sich so abbilden lässt: Wie so ne Mutti eben.
*Ich muss gestehen, ich wische in der Zwischenzeit eigentlich nicht mehr wirklich durch, ich denke nur: „Oh, ich müsste eigentlich mal wischen, was soll unser Besuch sonst denken?“ Dann fällt mir aber ein, dass es mir mit fast 50 doch ein bisschen egal ist, ob Besuch denkt: „Die Frau im Hause ist aber unordentlich!“ Weil der Besuch vielleicht gelernt hat, dass Frauen für Haushalt und Ordnung zuständig sind.
Hatte mal ein erkenntnisreiche Unterhaltung mit meinem Mann vor 15+ Jahren; die Kinder waren ca. 5, 10 und 12. Ich habe ihn angebrüllt, dass er ein schlechter Vater sei, weil er zu wenig Zeit mit ihnen spielt. Er gab zurück, dass ich keine Ahnung hätte, was ein guter Vater sei; ich solle mich lieber drauf konzentrieren, wie ‚gute Mutter‘ funktioniert. Er sei in seinen Augen ein toller Vater aus Gründen x, y, z.
Das war tatsächlich eine Offenbarung für mich – dass weibliche und männliche Ideen von diesen Rollen auch ganz unterschiedlich sein können.
Wow, Also ausgerechnet bei IHNEN ausgerechnet RIHANNA als Role Model zu lesen… ich weiß ja nicht, das hat mich überrascht.
So ein kurz gestelltes Foto sagt nichts aus, außer vielleicht, dass der Rapper der Geringverdiener in der Familie ist. Mich widert fast alles an dem Foto an (ok bis auf die Rollenverteilung).
Wie Scheiße sollen sich denn alle Frauen, die nicht sofort nach oder gar zwischen zwei Schwangerschaften gleich wieder TOTAL DÜNN sind, noch fühlen, dachte ich mir, danke Vogue, und danke auch Superbowl.
Bei den beiden ist mit Sicherheit weder Papa noch Mama sorgetragend, sondern irgendeine Nanny, damit Mama und Papa ins Tonstudio oder zum Sport können (weil, ohne ganz viel Sport geht das nicht).
Zu dem restlichen Text Zustimmung – ich versuche meinen Sohn z.B. so viel wie möglich einzubinden, er hat einen Opi, der mindestens die Hälfte des großelterlichen Haushalts erledigt und TROTZDEM erwische ich mich oft, dem Kind Sachen abzunehmen, die ich ohne Nachzudenken als „Frauenarbeit“ empfinde. Da ist echt noch viel zu tun in den Köpfen.
Ich finde die Stelle gar nicht, wo ich schreibe, dass ich Rihanna als Role Model empfehle?
Es geht oft halt leider einfach ums liebe Geld. Vom Gehalt meiner Frau (Erzieherin) könnten wir nicht leben. Also muss ich arbeiten gehen und habe weniger Zeit für die Kinder. Alles hängt an mir. Ich habe so oft gesagt, ich würde gerne tauschen – aber dann müssten wir wohl in ein Zelt ziehen und zur Tafel gehen.
Die Gesellschaft legt viel Druck auf Väter – wie auch auf Mütter, nur anders. Es ist kompliziert, diese Strukturen aufzureißen.
Erzähl uns bitte mehr darüber, wie wir zu sein haben. Ist ja nicht so, als hätten sich Feministen die letzten 50 Jahre über genau das gleiche bei Frauen empört. Die Hybris ist unglaublich.
„Was aber hält Männer davon ab, aktive Väter zu sein und sich in die Sorgearbeit einzubringen?“
DAS GESETZ!
Als Trennungsvater bekomme ich keine Unterstützung von Politik oder Gesellschaft.
Es war die Bank, die meinen kleineren Sohn dazu brachte, mich aufzusuchen!
Als Trennungsvater hast du ohnehin verloren. Aufgrund der traditionellen Rollenbilder wird die Frau immer bevorzugt. Es sind endlose Kämpfe für unfassbar viel Geld, die oft so gar keine Ergebnisse bringen.
Puh, kein einfaches Thema! Bei zugrundegelegter Ermangelung geschlechterspezifischer Unterschiede, scheint es zumindest dem Stand der Forschung zufolge, auch keinen existenziellen Mangel an Vorbildern zu geben. Vielleicht also an allgemeiner Mangel an Willen, Mut und Selbstbewusstsein, um frei von gesellschaftlichen Dogmen zu leben?
Schmunzeln musste ich dann aber bei der „Definition of Done“ – und ich muss sagen:
DOCH – es gibt sie noch, die kleinen Unterschiede. ;)
Warum ist das zum lachen? Die Eigenschaft Mann/Frau ist zum Vorbildsein irrelevant.
Ich weiß nicht, wie es bei anderen Frauen ist, aber ich habe mir nicht andere gleichaltrige oder ältere „fremde“ Frauen zum Vorbild genommen. Ich wäre sogar niemals auf den Gedanken gekommen, mich mit anderen Müttern zu vergleichen. Mein Vorbild war meine eigene Mutter, weil ich innerhalb ihrer Erziehung das Kind war und weiß, was sich für mich gut angefühlt hat und was nicht. Ein paar Dinge habe ich übernommen, weil ich sie gut fand. Ein paar habe ich übernommen, obwohl ich (noch) nicht sicher bin, ob ich sie gut finde und einen Teil habe ich bewusst nicht übernommen, weil ich es anders machen möchte.
Das, was den Männern aus meiner Sicht fehlt, ist daher nicht ein „absolutes“ Vorbild, sondern ein PERSÖNLICHES Vorbild des eigenen Geschlechts. In der Boomer-Generation (das ist meine Elterngeneration) waren die Väter im Familienleben nicht existent außer an Ostern, Weihnachten und vielleicht noch beim Sonntagsausflug. Der Alltag fand im rein weiblichen Umfeld statt. Und auch heute gibt es im Kinderbetreuungsumfeld wenig männliche Vorbilder. In Kitas kaum Männer, in der Grundschule evtl. der Direktor ein Mann….
Natürlich könnte man als Mann rational auch das Verhalten der eigenen Mutter kopieren, aber ich glaube, dass es nicht auf das Rationale ankommt, sondern eher auf die emotionale Ebene. Man sehnt sich nach einem emotionalen persönlichen Vorbild und wo das gefehlt hat, fehlt es auch an Verhaltensrepertoire. Mein Mann ist zu mehr als 50% im Haushalt engagiert, trotz fehlendem männlichen Vorbild, weil das ein Umfeld ist, indem Gefühle keine so große Rolle spielen. Aber in der Kindererziehung überlässt er mir zu 90% die Führung. Er macht vieles mit und er macht auch vieles sehr gut, aber es benötigt oftmals meine „Übersetzungsfähigkeiten“, um zwischen ihm und den Kindern zu vermitteln, wenn es nicht klappt.
Warum? Fehlende Gleichberechtigung. Mütter können nur so handeln weil sie geschlechtsexklusive Rechte, Förderung, Quoten, Beauftragte haben. Erst wenn all das abgeschafft wurde, können Väter entsprechend handeln.
Darüber haben wir in der Krabbelgruppe gesprochen. Für Austausch der Eltern sind die sich auch da!
Sie meinen, so wie Väter seit Jahrzehnten das Hauptvorbild für das wackere Familienfinanzieren abgegeben haben? Scheint nur bei den Männern wirklich funktioniert zu haben. Warum können Frauen sich nicht öfter an ihren Vätern orientieren?
Aber am Arbeitsplatz? Oder auf’m Spielplatz, wenn Du jemanden nur von dort kennst? Würdest Du mit einem flüchtig bekannten Vater genauso über Schlafmangel und alleine aufs Klo gehen sprechen wie mit einer anderen Mutter?
Ich habe eigentlich nur weibliche Vorbilder ^^
dass mit den männlichen vorbildern für junge väter ist schon wichtig
-incl dass haus/familienarbeit eben auch arbeit und anerkannt wird
von männlichen freunden-
junior wird vater
und aktuelle planung ist dass er beim kind wenn seine frau nach 1nem jahr zurück in den beruf
-er ist nicht der erste und nicht der einzige winzer in der region
vorbild ausserhalb der familie
(seine eltern haben beide vollzeit gearbeitet, er ab 1,5 jahre kita)
Musste lachen als ich mir vorstellte, ein Mann würde sich eine Frau zum Vorbild nehmen. ?
Oder bin ich zu verbittert gerade?
Ich denke das Problem ist das gleiche, wie wenn man Frauen sagt, dass es doch genug männliche CEOs als Vorbilder gibt.
Die Rollenerwartungen der Gesellschaft erlauben aktuell nicht ein einfaches „Kopieren“.
Da müssen wir gemeinsam für kämpfen.
Stimme absolut zu, dass Gleichberechtigung gemeinsam erkämpft werden muss.
Dass es wenig weibliche CTOs gibt, ist aber kein Problem mangelnder Vorbilder. Die gläserne Decke hat andere Ursachen als Frauen, die nicht wissen, wie man eine Führungskraft sein könnte.
Ich erinnere mich an Bücher über Wissenschaftlerinnen die Dir wichtig waren in der Vorbildfunktion für junge Mädchen. Warum ist das Geschlecht für Vorbilder bei Männern in dem Fall egal? Für mich klingt es durchaus logisch wenn sich der man seinen eigenen Vater und oder andere Männer in der Vaterrolle zum Vorbild nimmt…oder?
Das Geschlecht wäre wichtig wenn Vatersein anders funktioniert als Muttersein. Deswegen werfe ich die Frage auf.
Will man sich quasi das „eltern“ abschauen, klappt das vielleicht geschlechtsunabhängig.
Es ist wirklich eine Sache, die ich mich frage. Ich weiß nicht, ob das irgendwie anders ist oder sein muss.
Und dann ist auch die Frage, wie viele Vorbilder braucht es in welcher Form.
Muss man sie persönlich kennen, müssen sie in der eigenen Familie sein, müssen es mehr als 30% sein etc.
Vermutlich ist die vorgelebte Praxis als Kleinkind und auch später maßgeblich. Von daher wäre es gut es gäbe insgesamt mehr männliche Vorbilder bzgl. gleichberechtigter Erziehung etc. Das ist keine Entschuldigung später nicht selbstreflektiert einen anderen Weg einzuschlagen natürlich. Aber leichter wäre es, ist zumindest mein Gefühl. Hab einen schönen Tag!
Vielleicht muss man auch einfach mal ein bisschen rumgucken, um ein Vorbild zu finden. Ich habe als Frau keine Elternzeiten genommen und das ganz ohne role Model. Steh aber gern zur Verfügung, falls sich ein Vater an mir orientieren möchte.
Warum können Mütter keine männlichen Rolemodels für Kinder sein…wäre eine ähnlich gehaltvolle Frage.
Der Wert des Vaters liegt nicht darin die Mutter zu imitieren, sondern gleichwertig eine andere Perspektive auf Welt und Mensch zu vermitteln.
Warum ist das ein Kontrapunkt? Ich kann mich an jemanden orientieren und gleichzeitig fülle ich die von mir gesehene Rolle mit meinen individuellen Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Meinen Sie in gleichgeschlechtlichen Beziehungen machen das alle Erziehenden genau gleich? HIer geht es doch nicht um role model für meine geschlechtliche Orientierung sondern um Orientierung zur Aufzucht des Nachwuchses und alles, was damit zusammenhängt. Wie Sie Ihren Bart tragen möchten ist dabei wurscht.
Ich denke, es braucht Akzeptanz durch für Gesellschaft. Denn das erste Kind bedeutet oft auch Unsicherheit, sowohl in der finanziellen Versorgung als auch im praktischen Betreuen und (Ver)sorgen.
Wenn eine jeweilige Spezialisierung/Rollenverteilung vorgelebt wird,
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These/Beobachtung: Eine Mutter kann sich unkompliziert mit anderen Eltern über Probleme austauschen und diese verarbeiten. Als Vater findet man für diesen Austausch viel schwieriger jemanden.
Frag mich warum Frauen in die tradierten Rollenbilder nach der Schwangerschaft zurück wollen….
Liegt es eher daran, dass das „moderne“ Paar mit dem Nachwuchs zurück in tradierte Rollen, warum auch immer, fällt: Mütter versorgen (Kinder), Väter besorgen (Lebensunterhalt). Um dies zu ändern braucht es Mut, gegenseitiges Vertrauen und ein Herz fürs Kind, aber keine Vorbilder.
Bei uns trägt der Mann seit Anfang an die Hauptsorgearbeit und erwerbsarbeitet aktuell nicht. Unser ältester Sohn (13) meinte dann irgendwann „Papa, Du bist doch arbeitslos…“ Ich fand das schon sehr krass, dass selbst unsere eigenen Kinder, die mit Papa zuhause aufwachsen, einen stay-at-home-dad als arbeitslos einsortieren, eine stay-at-home-mum aber nicht, weil die ist ja Mutter.
Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem immer argumentiert wird, dass Frauen weibliche Vorbilder brauchen. Aber nein, fehlende Vorbilder sehe ich nicht als Problem. Die Ursachen sind vielschichtig.
Ich bin mir zumindest sicher, dass es auch ohne Vorbilder geht und erlebe es auch so hier. Aber Vorbilder können nicht schaden. Bzw machen es allen folgenden zunehmend leichter.
Klar kann man in einer Gesellschaft nicht bei 0 beginnen, aber es ist doch auch möglich, selbständig etwas zu verändern. Ich wurde z.B. Hausmann ohne, dass mir jemand diese Rolle jemals vorgelebt hätte. Es ist ja nicht so, dass das Konzept ohne männliche Vorbilder undenkbar wäre.
Wozu braucht es eigentlich Vorbilder? Kann mich nicht dran erinnern, mich in meiner Vaterschaft an irgendwelchen anderen Vätern orientiert zu haben.
Irgendwie stößt mir das „können“ etwas auf. Sie tun es nicht. Aber das hat doch mit können per se nichts zu tun, oder?
Denke ich mal drüber nach. Spontan fällt mir da die Elternzeit ein. Da nützt es oft nichts, sich an den Kolleginnen zu orientieren – für die ist eine Babypause selbstverständlich, für Männer leider nicht. Da braucht es tatsächlich männliche Vorbilder.
Vielen Dank für den Artikel, den ich gerne gelesen habe. Mein Impuls: ich möchte schon Rollenvorbilder, die mir ähnlich sind. in Bezug auf Führungskräfteverhalten und überhaupt im Beruflichen will ich weibliche Vorbilder, an denen ich mich orientieren kann. Würde mir jemand sagen: das machen Männer doch schon immer, orientiere dich an denen und schau dir an denen ab, was dir gefällt, würde mir das ehrlicherweise nicht reichen. Ich brauche großartige Frauen, die sichtbar sind.
Peergroup for President!
Insofern kann ich das auch Männern TM zugestehen: eine Sehnsucht, sich an der Ähnlichkeit zu orientieren bzw. abzuarbeiten finde ich schon legitim.
Das vielleicht dazu, weil es mir sofort in den Sinn kam. Das Rihanna -Bild find ich rundum gut und habe es lange angesehen.
Ich kann das total nachvollziehen – aber „witzigerweise“ ist es ja schon so, dass Frauen in der Berufswelt andauernd gesagt wird, sei wie die Männer, wenn du erfolgreich sein willst. Das geht bis hin zu Coachings, wo man lernt all den klassisch „männlich“ konnotierten nachzueifern.
Gute Frage.