Ich sehe gelb

Vor der WM musste man in fast allen Zeitungen davon lesen, wie die Deutschen sind. Das haben die Journalisten geschrieben, weil sie die Besucher aus fremden Ländern auf uns einstimmen wollten.
Die Deutschen seien z.B. weiß wie schwäbische Käsespätzle, würden es aber lieben sich durch stundenlanges Aalen unter Solarien in kleine Schmorkarotten zu verwandeln.
Darüber hinaus solle man auf den Deutschen an sich nicht allzu freundlich zugehen. Hinter Freundlichkeit vermute der Deutsche grundsätzlich Böses.
Überhaupt schaue der Deutsche ständig grimmig. Das solle man ihm aber nicht übel nehmen, das müsse er machen, schließlich gehöre er zum Volk der Dichter und Denker und ohne ein entsprechendes Gesicht, da könne man eben nichts tiefgründiges Erdenken.
Über die WM-Besucher schreibt aber niemand was. Wäre ja auch gemein. Sind ja Ausländer und als Deutscher was über Ausländer zu schreiben, das ist heikel.
Dennoch sollte man sie mal näher unter die Lupe nehmen, denn durch eine entsprechend ausgiebige Recherche fallen einem dann schnell Gemeinsamkeiten auf. Z.B. habe ich feststellen können, dass ich vieles mit den Finnen gemeinsam habe, die können nämlich die Schweden nicht leiden. Die Schweden sind dem Finnen das, was der Ostfriese dem Rest-Deutschen ist.
Ein bißchen verwunderlich ist das schon, denn gerade die Finnen, die müssten Verständnis für die Schweden haben, leben sie doch unter ganz ähnlichen Bedingungen in ihrem Land. Mitgefühl wäre also angebracht.
Außer Elchen (250.000 Stück), Mücken ( 1.000.045.866 Stück) und Wald (56 Prozent der Landesfläche) haben die Schweden nicht viel. Sonne haben sie beispielsweise kaum. Auch Alkohol steht ihnen nur in begrenztem Maße zur Verfügung. Kein Wunder also, dass die Armen gestern schon ab 12 Uhr grölend und wankend durch Berlins Innenstadt taumeln mussten. Mir haben v.a. die 2,20 m großen Ingas angst gemacht. Die haben alle lange, blonde Haare, deren einzelnes Haar so dick wie ein Reisigzweig ist. Als ich gestern beim Italiener für ein Eis anstand, kam eine der Ingas von hinten, strich sich ihr Haar aus dem Nacken und ich habe mich so sehr darin verfangen, dass ich gut eine halbe Stunde gebraucht habe, wieder raus zu kommen. Inga hat das nicht mal gemerkt und nur ein bisschen verwundert geschaut, als ich aus ihrem Haartippi kletterte.
Meinem Freund ist etwas ganz ähnliches passiert. Der geriet beim Aussteigen aus der U2 in die Lücke zwischen den Riesenbrüste einer anderen Inga, die in die U-Bahn einströmte, während er aussteigen wollte. Erst im Olympiastadion kam er wieder frei, weil einem Ticketkontrolleur der Fremdkörper zwischen den Brüsten als potentieller Feuerkörper ins Auge gefallen war.
Für mich steht nach jetzigem Stand fest: Die nervigsten WM-Fans sind die Schweden. Doch nicht in allen Fällen bin ich der Maßstab aller Dinge. Wen haltet ihr für die unerträglichsten WM-Fans?

Inga für Schweden

14 Gedanken zu „Ich sehe gelb“

  1. Wie ich schon erwähnte:all femlae fans should wear,nothing but their hair.Ansonsten halte ich die deutschen Fans für ziemlich nervig. Patriotismus gut und schön, aber die Lieder sind so hohl (kann man auch gut nachlesen), speziell “Steh auf, wenn du ein Deutscher bist, steh auf…” usw.    0 likes

  2. Komisch, meine Zeitung schreibt seit Wochen eigentlich von nichts anderem als den WM-Besuchern… nun, wir lesen wohl unterschiedliche Zeitungen?

    Aber, Frau Nuf: Hat der Freundderhasenpfote tatsächlich behauptet, er habe sich gegen seinen Willen¹ im Vorbau der Inga verfangen? Frau Nuf, glaub doch nicht gleich alles, was man Dir erzählt!
    Andererseits: Die Geschichte mit dem Feuerwerkskörper, der zwischen Ingas Brüsten klemmt und mit den Beinen zappelt, klingt schon fast wieder zu abwegig, um erfunden zu sein.

    Die Ingas sind übrigens im Durchschnitt nur 1,85m lang und haben damit eigentlich genau die richtige Größe. Um hier ganz treffend Kant² zu zitieren:
    „Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz“.

    Schwedinnen sind übrigens zwar nicht alle blond, aber alle! stupsnasig.

    Genau.

    Aus wichtigem Grund muss ich dabei noch die vollständige Liste der Fotos nachtragen, die im Artikel von Frau Nuf so schmählich unterschlagen wurde:
    Trikot-Tausch!
    Na?

    __________________________________________________________
    ¹ mit freiem Willen hat das doch üüü-ber-haupt-nichts zu tun. Kann jeder Mann bestätigen!

    ² Samuel Kant, bekannter Schneckenchecker, Baggerführer und Freizeittheoretiker

  3. Der Ausruf „Schland“ entsteht nach Verlust der Muttersprache. Und ja, es ist die Abkürzung für Deutschland. Dieses Phänomen erschien mir zum ersten Mal bei der letzten WM, da wohnte ich noch in Essen und am Rüttenscheider Stern versammelten sich die unangenehmen Fans ohne Haare und riefen das. Mehr ging nicht mehr …

  4. Ich fand die Schweden gestern echt witzig, meist sehr gut anzusehen (Männlein wie Weiblein) und keineswegs nervig. Überhaupt: Es gibt keine nervigen Fußballfans, die man nach Nationen sortieren könnte, außer bierbäuchige Deutsche mit T-Shirt und AlkoholDeutschland-Fahne vielleicht. Individuell nervig sind natürlich einige Fans, aber das verteilt sich bisher gut auf die Teilnehmerländer.

  5. Die, die „Schland“ sagen oder sogar rufen(!).

    Das ist das Allerpeinlichste und das kann und möchte ich einfach nicht mehr hören.

    Wieder mal ein sehr angenehmer Text, Frau Nuf. Danke für den Malo-Tip, den behalte ich mal im Auge.

    „Schland.“
    Was für eine Scheiße.

  6. Eindeutig die deutschen Fans. Die sitzen nämlich alle (wirklich alle) in meinem scheißkleinem Büro und diskutieren über Fußball.
    Was die riesenbrüstigen Ingas angeht, hier biete ich gerne meine Hilfe an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr als 5x können Sie in einem Monat nicht kommentieren. So sorry! Ist das Gegenteil der Fall und sie möchten einen Kommentar hinterlassen, wissen aber nicht, was sie schreiben sollen, dann nutzen Sie den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken