Früher wurde gegessen was auf den Tisch kam. Ein echtes Problem für mich. Bis zu meinem 16. Lebensjahr habe ich mich ausschließlich von Nudeln (ohne Soße!), Kartoffeln (ohne Soße!) und Fleisch (ohne Soße!) ernährt. Während meines Studiums stellte ich meine Diät auf Dominosteine und Dosenmais um. Figurtechnisch hatte das durchaus Vorteile. Doch wie so oft, der Volksmund hat Recht und mit zunehmenden Alter spielt Essen eine immer größere Rolle.
Da meine italienische Familie meine Qualitäten als Ehefrau vom Körpergewicht meines Mannes abliest, bin ich stets sehr bemüht ordentlich zu kochen. Am Besten drei Mal am Tag. Mein Mann ist sehr angetan von meinen Kochkünsten und in den letzten sieben Jahren hat er sogar zwei Mal gesagt: Hmmm und drei Mal Nachschlag gefordert. Er wiegt soviel wie ich minus Kind 3.0.
Essen war in unserer Familie am Anfang kein Thema. Kind 1.0 aß und trank die ersten fünf Lebensjahre eigentlich ALLES. Dann setzte eine Transformation ein. Es aß z.B. Paprika aber nur roh und da auch nur die roten Schoten. Weitere zehn Tage später aß es keine Paprika aber leidenschaftlich Stangensellerie aber nur wenn ich dazu Quark darreichte. Dann aber kein Gemüse mehr und überhaupt, so lautete der Vorwurf, es hätte diesen ******* noch nie gegessen.
Kind 2.0 wurde geboren und ernährte sich nach der Muttermilch ausschließlich von Mango und Süßkartoffeln. Eine harte Probe für mich als Obstphobikerin.
Dann wurde das dritte Kind geboren und das trank einfach weiter Muttermilch bis es einigermaßen vernünftig sprechen konnte und schrie von nun an „F L E I S C H!“ (Es schreit ja nur, es spricht ja nie, das arme Ding)
Was das Thema gesunde und ausgewogene Ernährung angeht, habe ich alle Bemühungen aufgegeben. Wir kochen was wir wollen und die Kinder schreien: „IHHHHHH!“ oder – sofern sie gnädig sind „KETCHUP!!!“.
In irgendeinem Kinderbuch eines namenhaften Autors habe ich eine erlösende Erklärung für dieses Verhalten gelesen. Aus meiner Erinnerung lauten die Erklärungen wie folgt. Erstens: Breinahrung mögen die meisten nicht, weil sie viel zu früh verfüttert wird, meistens ist noch der Reflex aktiv, der Babys davon abhält Kleinteile zu verschlucken. Außerdem ist es nicht klug Dinge zu essen, die nicht eindeutig zu erkennen sind. Es besteht die evolutionsbiologisch verwurzelte Gefahr des Vergiftetwerden. Außerdem enthält Nahrung unterschiedliche Antigene. Es ist für das kindliche Immunsystem sinnvoll nur geringe und nicht zu breit gefächerte Mengen von Antigenen aufzunehmen.
Dementsprechend ist es total sinnvoll nur zwei bis drei unterschiedliche Sachen zu essen. Und Ketchup ist doch irgendwie auch Gemüse.
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Made my day
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Made my day
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Gerne gelesen
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Hat man eigentlich schon herausgefunden, warum Kinder überhaupt essen sollen?
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Genau!
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Fuuck! Meine ganze Flattr-Kohle geht immer nur an Sie! Hören Sie im Sinne der Gleichberechtigung sofort auf, immer so witzige Sachen zu schreiben. SOFORT.