Da ich heute mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren bin und eine abendliche Joggverabredung habe, gönnte ich mir bereits ein flammendes Herz. Das habe ich mir schon über eine Woche verkniffen. Eine Tortour war das!
Andererseits, vom geschmacklichen Erlebnis mal abgesehen, ist es mir immer ein bisschen peinlich, in die Bäckerei zu gehen und zu sagen:
„Hallo, ich hätte gerne ein flammendes Herz.“
Ich weiß auch nicht, ob ich den Monsterkeks als solches so liebe oder den kurzen Augenblick neidischer Blicke von beiden Seiten, wenn man meinen grazienhaften Körper und dann die fiese Kalorienbombe betrachtet.
Jedenfalls muss ich nur 5 Stunden joggen und 3 Stunden Fahrrad fahren, um den Keks abzutrainieren. Das schaffe ich ganz mühelos in attraktiver Begleitung. Danach das Duell: Wer hat die rötere Birne, wessen Kopf pulsiert sichtbar?
Dann kocht uns ein Mann mit einem unfassbaren Küchengerät (ich sage nicht wer es ist, sonst wird er von Heiratsangeboten überflutet) eine Gemüsesuppe und ich darf fernsehen.
Schöner kann ein Feierabend gar nicht sein.
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Argh!
Das ist so unfassbar, dazu kann ich nicht mal was bösartiges erfinden…
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Heute mit Erschrecken festgestellt, dass ich den 1. April 2005 in jeder Hinsicht ungenutzt verstreichen ließ.
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Stellen wir uns ein Paar beim morgendlichen Frühstück vor. Sie isst ein Schinkenbrötchen. Wenig später isst auch der Mann ein Schinkenbrötchen. Exakter formuliert: Er schmiert sich Butter auf das Brötchen, legt den Schinken auf das selbige, setzt dann an, um ein Stück abzubeißen, spuckt es im hohen Bogen über den Frühstückstisch und schreit theatralisch:
„Mein Gott! Wie konntest Du das essen? Der Schinken ist schlecht!“
„Ups! Hab ich gar nicht gemerkt.“
Was hier auf den ersten Blick undramatisch und uninteressant erscheint, offenbart dem Paar nach einigen logischen Ableitungen eine rosige Zukunft.
Sie sind geeignet miteinander Nachwuchs zu haben.
Warum?
Nun. Offensichtlich stammt der Mann aus einer langen Linie eines uralten Königsgeschlechts. Jahrhunderte lang hat man nur die feinsten Speisen zu sich genommen. Man entwickelte mittels genetischer Selektion ein feines Näschen und einen ausgeprägten Geschmack. Wenn das Essen nicht höchsten Ansprüchen genügt, schrillt die innerliche Alarmglocke und das minderwertige Mahl wird blitzschnell aus dem Körper katapultiert. Anatomisch zeigt sich das im Übrigen in einer fettfreien, schlanken Figur. Das Weibchen hingegen ist etwas kräftiger um die Hüften.
Sie stammt aus einem Bauerngeschlecht. Da hat man nie genug zu Essen gehabt und wenn es überhaupt was zu Essen gab, dann wurde das ungesehen gegessen. Wenn das Essen schimmelte – was soll’s – die Pilzchen abgekratzt und in den Mund damit.
Was bedeutet das evolutionstechnisch?
Die Ahnenreihe des Mannes bildet bis Ende des 1. Weltkrieges einen geschlossenen Genpool und eine Mischung mit dem Pöbel war erst durch die Abdankung des Kaisers möglich. Kaum 90 Jahre kann sich das Erbgut nun über die Standesgrenzen hinweg vermischen. Beim Weibchen sieht es nicht anders aus. Jahrhunderte pflanzten sich Bauern mit Bauern fort und erst 2004 trifft die Bauernfrau aus dem fremden Genpool auf den königlichen Mann. Unterschiedlicher könnten die Nukleotidfolgen kaum sein. Das ist bekanntermaßen die beste Voraussetzung zur Vermehrung. Hinzu kommt, dass das robuste Bauernweib die zehn geplanten Königskinder problemlos austragen kann.
Nachdem diese Zusammenhänge dem Paar klar wurden, starteten sie voller Freude in den neuen Tag und freuten sich auf ihre gemeinsame Zukunft.
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Ich war standhaft und es lohnt sich.
Die gesamte Woche habe ich darauf verzichtet* Bratwurst, Leberkäse und mehrere Kilo Kekse in mich reinzustopfen. Ferner war ich joggen und bin jeden Morgen mit dem Fahrrad in die Arbeit gefahren.
Nach fünf Tagen eiserner Disziplin habe ich sage und schreibe: ZWEIHUNDERT Gramm abgenommen.
Wahrscheinlich wieder ein Salatblatt zu viel gemümmelt.
Als Belohnung habe ich mir die erste Lederhandtasche meines Lebens gekauft.
*Stichwort: die Wippe des Grauens**
** Insider
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Interessante Mittagserfahrung. Ich dachte, ich bin mal ganz kühn und weiche von meinem drei Möglichkeiten mittäglicher Nahrungsaufnahme (Puten-Kokus-Curry-Suppe, Tomatensuppe oder Bratwurst) ab und probiere was Neues. Da es mehr als zehn Wrapalternativen gab, wählte ich Wrap India. Schon beim Essen war mir leicht übel und als ich fertig war, war mir speiübel. Ich kam auf die Idee, die Zutaten nachzufragen und siehe da: irgendwo in der Soße war frisches *würg* Obst *spei*, genauergesagt die Mutter aller Haßvarianten meiner Obstphobie Mandarine, enthalten.
Sollte mein wunderbarer Tick am Ende tatsächlich eine schnöde Allergie sein?
Wäre schade, denn dann müsste ich mir eine neue Psychose einfallen lassen.
Glücklicherweise war es nicht ganz so schlimm, wie mit Virginia Jetzt! zu erwachen!
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Lunge: Hhhhhhhhhaaa hhhhhaaahhh hhhaaahhhhh
Herz: ?
Lunge: Hhhhhhhhhaaa hhhhhaaahhh hhhaaahhhhh!
Herz: Oh!
Lunge: Hhhhhhhhhaaa hhhhhaaahhh hhhaaahhhhh!!!
Herz: *pumppump pumppump pumppump pumppump*
Gesicht: Ey! Hallo! Ich will nicht platzen!
Herz: *pumppump pumppump pumppump pumppump*
Lunge: Hhhhhhhhhaaa hhhhhaaahhh hhhaaahhhhh!!!
[Lunge prügelt auf Zwechfell ein]
Zwerchfell: *piek piek*
[Lunge hört nicht auf]
Zwerchfell: *piiiiiiek*
Beinmuskel: *schmerz*
Gesicht: *pumppump pumppump pumppump pumppump*
Herz: Ey! Mein Job!
[Dreht Lunge die Herzklappe zu]
Lunge: Pah! Dann eben nicht!
Zwechfell: …
[Gesicht ist rotlila eingefärbt]
Frontalkortex: OMG! Da sind schon wieder andere Menschen! Hoffentlich sehen die mich nicht. Verflucht! Warum sind die so viel schneller? Mist!
Lunge: Hhhhhhhhhaaa hhhhhaaahhh hhhaaahhhhh!!!
Frontalkortex: Kannnichmehr!
Zwerchfell [ist wieder erwacht]: *stech* Ha, ha! *stech*
Frontalkortex: Das schlimmste wäre jetzt, wenn ich jemanden begegne, den ich kenne. Oh Mann wäre das peinlich!
Lunge: *keuch!*
Frontalkortex: Himmelherrgott, Du läufst erst zehn Minuten. Schau mal da vorne die Fette, die läuft auch noch!
Herz: Muss ich irgendwas machen?
Zwechfell: *STECH*
Frontalkortex: I C H M U S S N O C H D U R C H H A L T E N!
Ich kollabiere, bleibe ein bisschen liegen und als ich wieder ein wenig Kraft gesammelt habe, krieche ich nach Hause. Am Ende bleibt stets die Frage: Kann so was irgendwann Spaß machen?
Ich glaube nicht, Tim.
Zum joggen ist der moderne Stadtmensch nicht gemacht.
Eigentlich hatte ich eine Joggverabredung mit einer anderen Dame. Die Dame berichtete mir von ihrer roten bisweilen sogar lilafarbenen Kopffärbung. Als ich nach 45 Minuten wieder zuhause ankam, war ich mir sicher: roter als ich kann kein Mensch sein.
Hiermit eröffne ich den Rotesgesichtbattle. Auf einer Skala von 0 = weiß wie die Wand bis 10 = krebsrot konnte ich locker einen Wert von 13 erreichen. Zudem hielt die Rotfärbung 78 Minuten an. Darüberhinaus bin ich immer wieder begeistert wo man überall schwitzen kann. Neu entdeckt in diesem Zusammenhang – Bauchoberseite und Armbeuge.