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Ich bin wirklich nicht sehr esoterisch veranlagt. Jedoch habe ich vor einigen Jahren zufällig entdeckt, dass ich eine PSI-Fähigkeit besitze. Ich kann mit in einer Versuchsreihe ermittelten Trefferquote von 95% Farben raten, an die jemand anders denkt. Allerdings nur wenn ich denjenigen dabei anschauen kann. Es geht auch nicht immer, nur phasenweise, dann aber so, dass ich damit im Zirkus auftreten könnte. Da Männer aufgrund ihrer genetischen Beschaffenheit nur 16 Farben kennen und wahrnehmen können, mag das im ersten Moment wenig Eindruck machen. Ich muss aber betonen, dass meine wunderbare Fähigkeit auch bei Frauen funktioniert und ich sogar Farben wie azurblau, karminrot und pastellgelb hellsehen kann. Es ist schön eine solche außergewöhnliche Fähigkeit zu haben. Auch wenn sie völlig nutzlos ist. Denn mit PSI-Fähigkeiten und sonstigen Mutationen kann man auch echt gestraft sein. Mein Kumpel Slimeboy z.B., den hats echt blöder erwischt. Er hat die außergewöhnliche Fähigkeit ein stinkendes, grünliches Sekret abzusondern, wenn er sich ärgert.

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Vor Kurzem entdeckte ich die hohe Kunst des Quartettspielens wieder. Das Autoquartett war vergleichsweise enttäuschend. Ich habe mir dann ein eigenes aus süßen Tierbabys gemacht. Ideale Möglichkeit Leute kennen zu lernen: Man setzt sich in ein Café und spielt und schwups hat man Freunde.

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Neulich, als ich mal wieder halb schlafend im Rossmann an der Kasse stand, rempelt mich die Verkäuferin von hinten so an, dass ich fast mit dem Kinn vorne auf die selbige knalle. Erbost will ich sie gerade lautstark anmeckern, als ich erstaunt registriere, dass sie an mir vorbei gelaufen ist, um die Eingangstür abzusperren. In den Regalreihen hinter mir, rennt ein kleiner Vietnamese im Kreis und eine weitere Angestellte ihm die Worte: „Haltet den Dieb!“ schreiend hinter her. Schlagartig werde ich wach, sehe schon Live-Fernsehteam und Sondereinheiten der hiesigen Polizei anrücken. Ich ärgere mich, weil ich um 08.30 Uhr morgens auf meinen ersten Fernsehauftritt natürlich nicht angemessen vorbereitet bin und überlege, ob ich schnell zur Schminkware laufe und mich ein bißchen auf Vordermann bringe. Bürsten und Haarspangen gibt es glücklicherweise auch. Während ich also gedankenverloren vor mich hin plane, rennt im Hintergrund immer noch der mutmaßliche Dieb, gefolgt von der zweiten Verkäuferin, im Kreis. Ein großer, junger Herr wird aufgefordert, sich an der Jagd zu beteiligen und den Strolch zu stellen. Sogleich schnappt er sich den Verdächtigen und hält ihn an einem Arm fest. Dieser windet sich und kreischt, dass ich denke, gleich hat er sich beide Arme ausgekugelt. Das geht einige Minuten so, bis schließlich der Helfer keine Lust mehr hat und der Missetäter in die andere Ecke des Geschäfts flüchtet und sich dort versteckt. Die Angestellte ruft: „Los, gib die Creme sofort wieder zurück!“ Ich denke: Mein Gott, so ein Theater um einen einzigen Cremepot? und schaue mitleidig in seine Richtung. In diesem Moment öffnet der Mann seine Jacke und (ich schwöre, diesmal übertreibe ich nicht) ca. VIERZIG Cremepötte rumpeln zu Boden. Ich muss schallend lachen, denn der Mann sah klein und spindeldürr aus und ich frage mich, wo er diese ganze Ladung an Kosmetika versteckt hielt. Er muss tatsächlich das komplette Regal ausgeräumt haben. Die Situation zieht sich minutenlang hin. So stehen wir da. Der Dieb ohne Gut in der Ecke, der Helfer peinlich berührt links neben mir, die eine Verkäuferin an der Tür, die andere an der Kasse und ich fange an mich zu langweilen. Endlich wird die Tür wieder geöffnet, der Dieb rennt ins Freie. Wir tun alle so, als sei nichts passiert, ich kann endlich zahlen und nach Hause.

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Beim Sichten der Fotos aus Teenagerzeiten, fiel mir auf, dass ich einen leichten stilistischen Wandel durchlebt habe. Es stellt sich die Frage, ob ich meinen Look in weiteren 15 Jahren genauso beschissen finde, wie den vor 15 Jahren. Immerhin bin ich der Frisur treu geblieben. Ich fordere hiermit die anderen auf, sich ebenfalls mit ihren schlimmsten Bildern zu outen.

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Nachtrag: Je länger ich die beiden Bilder anstarre, desto mehr muss ich feststellen: im Grunde habe ich mich eigentlich doch gar nicht so viel geändert.

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Die Tesa-Powerstriplüge: Ich werde den gesamten Baiersdorf-Konzern verklagen! Notfalls auch Nestlé und Procter & Gamble. Da ich mich beim Einzug in meine neue Wohnung entschied, die Wände diesmal nicht zu durchlöchern, kaufte ich mir zur Fixierung meiner Bilder an der Wand, die kostspieligen Tesa-Powerstrips, die pro Pflaster zwei Kilo halten und sich unsichtbar entfernen lassen. Jedenfalls wird das auf der Packung behauptet.
Ich hung also mein Lieblingsbild auf und betrachtete glücklich das Resultat. Im Geiste sah ich mich die Strips beim nächsten Umzug spurenlos von ihrer Position ziehen. Zitsch! und fertig. Im Frühling hielt das Bild. Im Sommer rutschte es samt Strips langsam aber sicher aufgrund der Hitze nach unten. Natürlich nicht gleichmäßig, sondern unästhetisch schief. Eines Tages hatte es eindeutig die Grenzschwellen des Ansehlichen überschritten und ich entschied, es gerade rücken zu müssen. Ich zog an den Schniepeln und was passiert? Pro Streifen löste sich zeitgleich ein etwa handtellergroßes Stück Wand und bröckelte geräuschvoll zu Boden. Danke Tesa. Jetzt habe ich sechs große Mulden statt eines Lochs.