Papilla mammaria Phobie

Stillen ist eine super Sache. Man spart Geld, hat das Essen immer in der richtigen Temperatur dabei. Keine Sorge um Verderblichkeit oder Hygiene und auch ohne selbsterfundenes Siegel ist alles umweltfreundlich verpackt.
Spätestens beim zweiten Kind ist es einem auch egal wann man die Brust auspackt und wer das wohlmöglich sehen könnte.
Einzig und allein macht mir Sorge, dass ich vergesse die Brust wieder einzupacken. Es gibt schließlich die Tage an denen das Baby ganz auf Du und Du mit der Brust ist. Sollte es dann mal an der Tür klingeln oder man ist aufgrund schwindendender Essensvorräte gezwungen das Haus zu verlassen, könnte es passieren, dass es sich überaus natürlich anfühlt wenn die Brust aus dem T-Shirt hängt. Oder man stillt gerade und die anderen Kinder machen den üblichen Radau, man ist spät dran zum Impftermin und bricht deswegen überstürzt und barbusig auf.
Jedenfalls befürchte ich ein solches Missgeschick zunehmend. V.a. wenn mich Menschen auf der Straße seltsam anschauen. Es kommt mir dabei selten in den Sinn, dass sie entsetzt sind, weil ich die Haare nicht gewaschen oder Babykotze auf der Jacke habe. Ich fürchte stets die Brust lugt hervor.
Ich nenne das ab heute Papilla mammaria Phobie. Die Dinge brauchen schließlich einen Namen, damit man mit ihnen umgehen lernt.

3 Gedanken zu „Papilla mammaria Phobie“

  1. Mir ist das leider passiert. Schon beim ersten Kind habe ich eine Viertelstunde nett im Cafe geplauscht, die Brust auf dem Baby drapiert, das schon längst eingeschlafen war. Mein Partner bewunderte hinterher, wie locker ich gewesen sei, während ich kurz vor einem Schreikrampf stand und gerne im Boden versunken wäre.

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