Das Zusammenleben mit einem Partner hat vielerlei Vorteile.
Zum Beispiel gibt es so immer jemanden, den man aller möglichen Dinge verdächtigen kann. Gestern war da noch eine Tafel Schokolade im Kühlschrank. Man selbst, streng auf seine Linie achtend und allerhöchstens mal eine kleine Kante naschend, kann nämlich unter gar keinen Umständen derjenige sein, der schon wieder alles aufgefressen hat.
Besser noch man sucht eine sehr wichtige Unterlage für das Finanzamt. Sieben Mal hat man bereits die komplette Wohnung auf den Kopf gestellt – dennoch will sie sich nicht einfinden.
Es wäre nun mentalhygienisch äußerst ungesund davon auszugehen, dass man selbst im Trance versehentlich genau dieses wahnsinnig wichtige und nahezu unverzichtbare Papier weggeworfen hat. Wer war’s also? Natürlich, der Partner, der mit einem Teller und Bett teilt. Dieser Schuft! Rot wird man vor Wut, die Augen kneift man zusammen, Schaum läuft einem aus den Mundwinkeln. So sauer! Man ist so unsäglich sauer! Die Faust geballt, zähneknirschend ruft man ihn an. Ohne große Einleitung schreit man darauf los.
„Wo hast Du Dokument XYZ hingelegt? Wie das weißt Du nicht? Wie, das hast Du noch nie gesehen? Gib’s doch zu! Ja, ja. Du bist schuld, ich hab den Ärger, ich leg’ jetzt auf, so wütend bin ich!“
Die Unterlage taucht auf diese Weise freilich nicht auf, doch das Magengeschwür ist erst mal abgewendet. Wunderbar. Und hat man am Ende noch Glück und der Partner zeigt sich einsichtig, weil er sich eingesteht, dass er, hätte er das Dokument jemals zu Gesicht bekommen, durchaus in der Lage hätte sein können, es zu verbummeln, dann bekommt man am Ende des Tages Blumen als Trost geschenkt und vielleicht auch ein Buch über die korrekte Setzung von Kommata. Man weiß es nie.
Da hat sie doch einen wunderbaren Daseinsgrund für das Leben in Partnerschaft in ihr Blog hineinprojiziert…
Grundregeln für ein zufriedenes Leben:
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126. Man muss aus allem zuerst eine Schuldfrage machen – und dann die Schuld jemandem zuschieben.
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Interessantität, super Kommentar auf meinen Vorredner, der meine Klugscheißerei nur vorweggenommen hätte, derer ich mich aber so geschämt hätte, im selben Moment … nun egal.
Es tauchte nachher in Ihren Sachen auf, oder? Mit Schokoflecken?
Schöne Sichtweise. So sind Partner für die Gesundheit sogar sehr förderlich. :)
Falls das gut gemeinte Geschenk über Kommasetzung nicht so gut gewesen sein sollte, ein „Geheimtipp“ ;) am Rande.
Für die Kommasetzung habe ich mir von DUDEN Kommasetzung – kurz gefasst für 5 Euro besorgt und ich finde es sehr übersichtlich und gut erklärt, auch wenn ich es immer noch nicht beherrsche.
Allerdings habe ich jetzt viel weniger das Gefühl Kommata falsch zu setzen, da die neuen Regelungen ziemlich oft freie Wahl lassen, ob man welches setzt oder nicht. ;)
Mit verbleibenden Grüßen,
TC
Ich bin eben kein Neologismenverächter. Korrekt zu schreiben entbehrt jeder Interessantität.
Los, projizier, Fläche!
Es wäre auch schlimm, wenn man alles selbst zu Verantworten hätte.. ;) Wir funktionieren schon ganz gut… :)