Ich werde älter und kann manche Dinge nicht verstehen. Heute ist es Twitter und morgen der Festplattenrekorder und schwups bin ich darauf angewiesen, dass meine Kinder mir Dinge erklären.
Ganz so weit ist es glücklicherweise noch nicht. Was ich dennoch nicht verstehe, sind sportbesessene Menschen, die als Grund für Ihre Begeisterung angeben „Ich mache Sport, um mich richtig auszupowern!“.
Wahnsinn! Allein die Vorstellung, dass es Menschen gibt, die sich gezielt und absichtlich auspowern müssen, weil sie nicht einfach so ausgepowert sind, finde ich faszinierend.
Ich denke, das sind a) lauter arbeitslose und/oder b) kinderlose.
Denn ich kann eines mit Sicherheit sagen: Am Ausgepowertsein fehlt es mir nicht. Wenn ich nach der Arbeit die Kinder abhole und dann beim Bilderbuchschauen fast einnicke vor lauter Ausgepowertsein, haut mir mein Jüngstes regelmäßig mit den Worten: Nich schlafen, Mama! Die Lektüre um die Ohren.
Ich male mir dann auf die Lider geöffnete, aufmerksam dreinblickende Augen und nicke im Schlaf in regelmäßigen Abständen. Das geht. Man kann als Lokführer im Güterverkehr auch hervorragend schlafen, während man gleichzeitig regelmäßig den Todmannschalter drückt.
Neunzig Minuten später wache ich schlapp auf und bereite das Abendbrot vor. Das nächste Mal schlafe ich ein, wenn ich die Kinder ins Bett bringe. Ich stehe um 22 Uhr wieder auf und schlafe anschließend auf dem Sofa ein. Mein Freund weckt mich anschließend um 23.30 Uhr, damit ich im Bett weiterschlafen kann.
Ich brauche einfach keinen Sport, ich habe Kinder, ich bin kostenlos ausgepowert.