BOBs – Reporters Without Borders Award

Für die BOBs-Kategorie „Reporters Without Borders Award“ habe ich das Zentrum für politische Schönheit nominiert.

„Das Zentrum für politische Schönheit ist ein Zusammenschluss von Aktionskünstlern und Kreativen, die Menschenrechte mit Aktionskunst verbinden. In ihren zahlreichen Performance-Aktionen setzen sie sich besonders gegen Genozide weltweit ein.“

Die rein theoretische Beschreibung was das Zentrum für politische Schönheit erreichen möchte, lässt den Funken der Begeisterung für das Projekt nur schwer überspringen. Letztendlich hilft es nur, sich das ein oder andere Video dazu anzusehen. Z.B. „Schuld“:

(Hier eine Zusammenfassung der Reaktion der Deutschen Bank auf das Video)

In mir hat dieses Video ein großes Unbehagen ausgelöst. Ich bin nämlich ein Mensch, der sich durchaus bewusst ist, in welch paradiesischen Zuständen er lebt und dazu gehört für mich (leider) auch auszublenden, dass es sehr, sehr vielen Menschen weltweit nicht so geht. Das Schauen dieses Videos hat mich darauf aufmerksam gemacht und ich kann mir vorstellen, dass es vielen ähnlich geht. Wenn man sich erstmal dieser Tatsache wieder bewusst wird , dann ermöglicht es einem auch wieder ganz andere Gedanken. Die Denkanstöße, die das Zentrum für politische Schönheit liefert, helfen „den Wert einer Handlung nicht nach dem jetzigen Nutzen, sondern aus der Perspektive zukünftiger Generationen zu beurteilen.

Abgesehen davon mag ich aber auch das Gesamtkonzept, den Ansatz wie für Interesse gesorgt wird und dass (Zitat aus einem älteren JETZT-Interview mit Philipp Ruch): „Wenn wir wollen, dass Menschen ernsthaft am politischen Leben teilhaben, muss Politik inspirieren und anziehen. Das geht nicht ohne poetische Kräfte.“ und weiter „Jedes Jahr werden Millionen investiert, um junge Menschen für die Politik zu begeistern. Aber man begeistert nicht durch Fördergelder, sondern durch Visionen und Ziele.

Und genau das tut Politik aus meiner Sicht kaum und immer weniger. Im Gegenteil, manche Parteien wirken auf mich langsam als seien sie von Kabarettisten infiltriert.

Das Zentrum für Politische Schönheit setzt sich aus meiner Sicht auf eine ganz neue Art für das Recht auf freie Meinungsäußerung ein. Es unterstützt nämlich nicht nur die, die ihre Meinung bereits äußern und damit auch anecken sondern sie legen ihren Schwerpunkt darauf die Menschen aus ihrer Privatheit zu holen (aus der aristotelischen Mikropsychia) und sie mit ihrer Meinung in die Öffentlichkeit zu holen und somit politisch zu motivieren und so wie oben im Video beschrieben, das Private öffentlich zu machen und das Öffentliche in die Privatheit zu holen .