Willkommen in der Bastelmuttihölle

Bastelmuttihoelle
Illustration: Johannes @beetlebum Kretzschmar

Wenn man darüber nachdenkt, ob man gerne Kinder haben will,
geht einem vieles im Kopf herum. Man denkt an die Schwangerschaft, an die Geburt, das Zahnen, das Krabbelalter, an vollgekackte Windeln und durchwachte Nächte.

Wenn das erste Jahr geschafft ist und die sprachliche Entwicklung langsam einsetzt, das Kind »Da!« rufen und gezielt auf Objekte seiner Begierde deuten kann, ist man erleichtert, weil man glaubt, im Wesentlichen war’s das. Die größten Herausforderungen sind gemeistert. Ab jetzt isses erst mal bis zur Pubertät ausgestanden.

Worüber man nicht nachdenkt, sind die Meilensteine der elterlichen Entwicklung. Niemand malt sich aus, welche Qualen man an Elternabenden erleiden muss und noch weniger ist einem gewahr, dass man für jedes Kind mindestens drei Mal im Jahr zum Bastelnachmittag gebeten wird.

Doch dann kommt der erste Herbst und es heißt: »Liebe Eltern, am 05. November basteln wir Laternen für den Laternenumzug.«

Bevor ich an meinem ersten Bastelnachmittag teilnahm, stellte ich mir Bastelnachmittage wie folgt vor:

Ich komme um 16 Uhr leicht abgehetzt von der Arbeit in die Kita. Mein Kind nimmt mich gut gelaunt in Empfang und führt mich zu meinem Platz. Auf dem Tisch liegen bereits vorpräparierte Materialien und eine Kopie, die mich in einfachen Piktogrammen aufklärt, wie ich aus einer DIN-A-4-Seite eine stabile Laterne baue.

Spätestens fünf nach vier sind alle Eltern da. Die Eltern schlürfen Kaffee während sich die Erzieherinnen wie Flugzeugbegleiterinnen vor uns aufreihen. Die Leiterin hält die Bastelbeschreibung nach oben, während die anderen mit synchronen Bewegungen kurz und prägnant erläutern, wie gebastelt wird.

Die Eltern beginnen zu basteln, während die Erzieherinnen die Kinder leise mit Fingerspielen beschäftigen. Alle beginnen gleichzeitig mit dem Basteln. Ungeschickten Eltern helfen die Erzieherinnen mit Ausbildungsschwerpunkt Bastelpädagogik. Sie sind dabei sensibel und achten darauf, dass das zarte Bastelselbstbewusstsein nicht schon in einem so frühen Stadium gekränkt wird.

Eine weitere Erzieherin schlendert durch die Reihen der eifrig bastelnden Eltern und legt motivierend ab und an die Hand auf eine Schulter. Nach zwanzig Minuten sind alle Laternen fertig. Dann kommen die Kinder an den Platz, bewundern die Laterne, bedanken sich, drücken ihre Eltern und alle gehen zufrieden nach Hause.

Liebe Menschen ohne Kinder, die noch planen, welche zu bekommen. Für euch ist der Artikel an dieser Stelle leider beendet.

Ich bitte euch, nicht weiterzulesen. Da ihr ohnehin nichts an der Realität eines Bastelnachmittags ändern könnt, lasst ihn einfach auf euch zukommen.

Wirklich. Lest nicht weiter.

Tut es lieber nicht.

* * *

Die Realität eines Bastelnachmittags ist so hart und ernüchternd, dass in jeder Bewerbung um einen Job unter dem Punkt »Besondere Qualifikationen« die genaue Anzahl aller überstandenen Bastelnachmittage stehen sollte. Und stünde da eine Zahl unter zehn, wäre die Person für das mittlere oder obere Management nicht geeignet.

Bastelnachmittage beginnen mit dem einstündigen Ankommen der Eltern. Manchmal dauert es auch anderthalb Stunden, bis endlich alle Eltern da sind. Weil es bereits nachmittags ist, sind die meisten Kinder nicht mehr sooo gut gelaunt. Einige liegen schreiend im Flur, andere schlagen sich gegenseitig mit stumpfen Gegenständen.

Überall auf den Tischen liegen »Bastelmaterialien«. Ich schreibe das mit Anführungszeichen weil »Bastelmaterialien« bedeutet, dass dort stumpfe Kinderscheren, angeschnittene Polyeder-Papiere (jedenfalls niemals irgendetwas Genormtes, das man auf Kante falten könnte!) und stark angetrocknete Klebestifte liegen.

Sehr oft liegt dort auch zur Verschönerung der Endergebnisse sehr viel Glitzerstaub. Wenn man dann an einem der kleinen Tische auf einem der klitzekleinen Stühle Platz genommen hat, kann man langsam bis Hundert zählen und spätestens dann ertönt ein erster Aufschrei, weil ein Kind eines der Glitzerstaubgefäße versehentlich umgeworfen hat.

Meistens so, dass sich der Glitzerstaub in hohen Bogen in die Luft entleert, um
dann minutenlang als glitzernder Smog den Raum zu verdunkeln. Danach rieselt der Glitzernebel langsam auf Tische, Stühle und Menschen herunter.

Sobald er mit Haut in Kontakt kommt, wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt und es bildet sich eine unentfernbare Patina.

Keine Dusche der Welt, kein Schwamm und keine Bürste entfernen diese Glitzerschicht. Wenn man sie erst mal hat, muss man etwa sieben Jahre warten, bis sich alle Zellen im Körper erneuert haben. Erst dann fällt sie ab.

Ein bisschen Glitzer schadet nicht, werden die ungehorsamen Kinderlosen, die trotz meiner eindringlichen Warnung weitergelesen haben, denken. Aber jetzt fragt euch mal, in welchen Berufsgruppen man normalerweise glitzert. Niemand denkt bei gold glitzernder Haut ans Laternenbasteln. Bestenfalls gerät der glitzernde Elternteil in den Verdacht nebenberuflich in der großen Gala-Show des Berliner Friedrichstadtpalasts mitzutanzen.

Wenn man also golden glitzernd in einem wichtigen Business-Meeting sitzt, kann das durchaus unangenehm sein. (»Laternenbasteln, Frau Cammarata, ich verstehe. Knick knack.« Mein Gegenüber zwinkert mir verschwörerisch zu und nickt.)

Jedenfalls, um zum Bastelnachmittag zurückzukommen – mit den herumliegenden Materialien kann kein normaler Mensch basteln.

Eine Bastelanleitung gibt es natürlich auch nicht. Die wurde 1873 einmalig auf einem Bastelnachmittag erläutert. Seitdem wird sie per stille Post von Elterngeneration zu Elterngeneration weitergegeben und enthält dementsprechend viele Erklärungs- und Logiklücken.

Und dann ist da noch das eigene Kind, das einem auf dem Schoß sitzt mitbasteln möchte…

Während man also versucht blind zu basteln (der Kopf des Kindes behindert die Sicht), greifen immer wieder kleine Hände von rechts und links dazwischen.

Man malt, faltet, rollt und am Ende klebt alles überall, vor allem an den Fingern die Laterne, die Laterne selbst aber, die klebt nicht.

Während man sich also den Tränen nahe die Papierreste von den Fingern puhlt, sorgt die statistische Normalverteilung zu allem Überfluss dafür, dass pro Tisch genau eine Profibastlerin sitzt. Die hat ihr eigenes Material und das eigene Werkzeug mitgebracht und bastelt aus vielen kleinen Origamipapierchen eine überdimensionierte Laterne. Die Laterne leuchtet in allen Farben des Regenbogens und das eigene Kind, die Laterne der Konkurrenz im Blick, fragt einen ständig:

Kind: »Was machst Du da?«

Ich: »Ich bastele eine Laterne.«

Kind: »Meinst Du Thomas’ Mama?«

Ich: »Nein, ich, ICH bastle gerade eine Laterne!«

Kind: »Wo?«

Ich: »Hier!«

Kind: »Das da ist eine Laterne, Mama?«

Dabei kämpft man die Tränen der Enttäuschung herunter und überreicht dem Kind das fertig gebastelte Objekt. Wenn man Glück hat, hat das Kind ein wenig Mitgefühl und murmelt nur so etwas wie »Eine Laterne?« und dreht sich dann um, damit die Laterne bis zum 11. November in den Schrank gestellt werden kann.

Dann rutscht das Kind auf einem der kleinen Glitzerseen am Boden aus und fällt mit seinem ganzen Gewicht in ebenselbe.

Ich habe für drei Kinder insgesamt dreizehn Laternen gebastelt. Ich kann einfach nicht mehr. ICH KANN NICHT MEHR.

Ich habe dieses Jahr eine fertige gekauft und mich selber drauffallen lassen. Das ging viel schneller.


Nachtrag vom 30. Juni 2016: Mit diesem Text bewerbe ich mich für den scoyo ELTERN! Blog Award.

133 Gedanken zu „Willkommen in der Bastelmuttihölle“

  1. Herrlich. Ich habe nur 2 Kinder – aber … Das Laternenbasteln war nicht mit der Kita beendet und unser Sohn gin 5 Jahre und die Tochter auch 4 Jahre – somit 9 Jahre Laternenbasteln in der Kita und hurra weitere 8 Jahre Grundschule, denn in unserer Grundschule gibt es einen Laternbasteltag – warum sollten die Kinder in der Lage sein, alleine eine Laterne zu basteln, haben ja mehr als 6 Wochen Zeit in Kunst nach den Sommerferien und vor St. Martin?! Die Eltern werden eingeladen mitzumachen während der Schulzeit, ein Montag wird dafür erwählt?! Tja – da ich berufstätig bin, habe ich diesen Joker gezogen, allerdings ging das nicht immer und letztes Jahr war ich bei der Tochter dabei und einmal beim Sohn… also 11 (!) Laternenbasteln. Unsere Kinder sind – warum auch immer sehr sorgsam – und somit besitzen wir so an die 20 Laternen, alle unbeschädigt?! Zu St. Martin schmücken wir das ganze Haus… Hachja. Schön, dass es anderen auch so geht und das mittlerweile sich Gleichgesinnte finden, die darüber lachen können….

  2. Danke für dein ehrlichen Bericht, welch Erleichtung… ich bin also nicht allein mit meinem Basteltrauma. Beim letzten Elternabend durften wir noch – Überraschung! – rießige Schmetterlingsflügel mit vieeel Glitzer fürs Sommerfest basteln.

    Ich habe vier Kinder … und dieses Jahr das Laternebasteln geschwänzt.
    Schlechte Mama … *schäm*!

  3. Herzlichsten Dank für diese köstliche Sozialstudie.

    Nun, bei uns in der Kita gibt es inzwischen Bastelabende. Da sitzen dann die Muttis und Papas ganz allein ohne Kinderlein und basteln konzentriert und verkrampft allein vor sich hin (so stelle ich mir das zumindest vor). Wir haben ein diesmal tatsächlich perfekt vorbereitetes Bastelset mit nach Hause genommen und – sozial unverträglich – ohne andere Eltern und weitere Zuschauer gebastelt.

    Dennoch: ein Basteltrauma habe ich ebenfalls. Ich bin leider auch schon vorbelastet, weil ich eine Kindheit mit einer perfekt bastelnden Mutter hinter mir habe, die mit uns wirklich ALLES gemacht hat, und das auch noch freiwillig – von Ton-Tieren über Knüpf-Kissen und Seidenmalerei-Sackos bis Salzteig-Schnecken. Ich versinke nun mit eigenen Kindern voller Scham vor mir selbst im Boden, weil ich feststelle, dass ich absolut KEINE Lust habe, dieses Kulturgut an die nächste Generation weiterzureichen und auch noch trotz jahrelangen Trainings in der Kindheit immer noch keine sauberen und adretten Laternen hinkriege.

    Gibt es eigentlich eine Basteltraumatherapie?

  4. Ich habe so herrlich gelacht! Ich kann es mir gut vorstellen, auch wenn es bei uns noch nie einen Bastelnachmittag in einer Kindereinrichtung gab. Die erste Laterne in der Krippe haben die Kinder mit Luftballons und Lagen aus Transparentpapier gematscht.. ähm geklebt. Und auch im Kindergarten haben die Kinder alleine gebastelt (gänzlich ohne Elternbeteiligung). Wie es aussieht überstehen wir auch die Grundschulzeit ohne elterliche Bastelaktionen. Vorletztes Jahr (erstes Grundschuljahr) musste ich zwar mit dem Nachwuchs basteln, aber zuhause.. das Jahr darauf wollte der Nachwuchs lieber nicht basteln und die Vorjahreslaterne weiterverwenden.

    Ich frage mich ernsthaft, warum ich als Kind gerne bastelte.. geblieben ist davon nichts mehr.

  5. So, ich habe jetzt auch den ersten Bastelnachmittag in der KiTa hinter mir. Wir haben Nikolausstiefel gebastelt. & muß sagen: Es ist alles genau so, wie du beschrieben hast.
    Auf dem Tisch liegen bereits vorpräparierte Materialien. Da die Eltern nicht alle gleichzeitig da sind, werden die später kommenden von einer Erzieherin abgeholt & zum Basteltisch begleitet, wenn einer fertig ist. Die Eltern schlürfen nebenbei Kaffee während die Erzieherinnen kurz & prägnant erläutern wie gebastelt wird. Die Eltern beginnen zu basteln, während die Erzieherinnen die Kinder leise mit Fingerspielen beschäftigen. Ungeschickten Eltern helfen die Erzieherinnen mit Ausbildungsschwerpunkt Bastelpädgogik. Sie sind dabei sensibel und achten darauf, dass das zarte Bastelselbstbewusstsein nicht schon in so einem frühen Stadium gekränkt wird.
    Eine weitere Erzieherin schlendert durch die Reihen der eifrig bastelnden Eltern und legt motivierend ab und an die Hand auf eine Schulter. Die Kinder dürfen abschließend mit Fingermalfarbe die Basteleiein verschönern.
    (Ja, das war tatsächlich wirklich & wahrhaftig so. Ungelogen.)

  6. Ich habe lange Zeit Tageseinrichtungen für Kinder geleitet – und ja – auch wir hatten Bastelnachmittage – für Eltern und Kinder – für Großeltern und Kinder – speziell für Papas und Kinder, aber wir hatten auch Referenten, die die Eltern über die Sprachentwicklung, die Malentwicklung oder Pschomotorik informiert haben. Wir haben Erste-Hilfe-Kurse bei Kindern angeboten, wir sind mit unseren Familien auf Wunsch der Eltern mehrmals im Jahr gemeinsam über das Wochenende weggefahren. Unsere Eltern haben unsere Kita renoviert – freiwillig, da gabs einen Aushang und zwei Tage später war er voll – wer da kein Talent hatte, hat Mittags Frikadellen und Salat oder Kuchen vorbeigebracht. Wir haben Alphabetisierungskurse für Mütter mit Migrationshintergrund organisiert, wir haben zwei einmal die Woche ein Kaffeklatsch für Eltern und Großeltern veranstaltet – da konnte jeder kommen, wer wollte. Die Liste liess sich vielfältig fortführen. Ich kann heute sagen, daß dadurch zwischen den Eltern Freundschaften entstanden sind, die bis heute Bestand haben. Natürlich kenne ich auch die perfekte Bastelmami, die beweisen musste, was sie Tolles kann, diejenige, die immer die originellsten Geburtstagsmuffins gebacken hat, diejenige, die ihr Kind immer in die tollsten selbstgenähten Kleidchen gesteckt hat – kein Frage. Aber auch da ist es eine Frage, wie man damit umgeht – hat man eine Supermami, bittet man sie an einem Bastelnachmittag eben um Mithilfe und funktioniert sie um. Ihr Ego ist gestärkt und alle haben was davon. Ich finde es nicht verwerflich gemeinsam mit den Kindern oder auch bei U3-jährigen gemeinsam etwas für die Kinder zu erschaffen. Schade, daß du so wenig Spaß daran hast. Aber toll und lustig geschrieben!

  7. Bei 2 Mädels im Kindergarten habe ich nie gebastelt. Das Konzept dort sah zum Glück immer eine selbstgebastelte Laterne ohne Eltern vor. Am Anfang abgeschnittene Plastikflaschen, bunt beklebt (Transparentpapier) und dann steigerte es sich.
    Ich danke der Reggiopädagogik. ;D

  8. Hihi, na warte bis „Drachen basteln“ in der Schule angesagt ist :) – Glitzer kann man sicher auch mit nem Drachen super in der Welt verteilen

    Bei uns war es ne abendliche Runde nur mit den Eltern und wir hatten auch Getränkekartons (Tetrapaks) als Ausgangsmaterial. „Gekloppt“ haben wir uns nur um die 2 Skalpelle, denn anders kam man dem Pak nicht bei.

  9. wir haben da aber ein paar Sachen beschönt, nicht wahr?

    a) Laternenbasteln ist lediglich die Vorstufe zu Schultütenbasteln. Ab 7 Laternen kann man den Kurs „Schultütenbasteln im Kindergarten, abends ab 20 Uhr wenn man eh schon hundemüde ist“ belegen.

    b) zusätzlich zu Papieren, die sich nicht falten lassen, Klebstiften die nicht kleben sondern eine krümmelige Schleimspur auf dem sich nicht falten lassenden Papier hinterlassen und Stiften, die nicht malen sondern kreischend übers sich nicht falten lassende und durch eine krümmelige Schleimspur Klebers nicht zusammengehaltene Papier ziehen gibt es immer, ich wiederhole, IMMER

    c) die Gruppe der „lassen Sie mich durch, ICH! KANN! MUTTA!“ (Untergruppe 1: tut nichts, wedelt aber mit der Gebärmutter) sowie

    d) die Gruppe der „lassen Sie mich durch, ICH! KANN! MEHRFACHMUTTA! (Untergruppe 2: bastelt wie ein Roboter, während Kevin Dschustin gerade auf dem Schoß turnt und die Gesetze der Anatomie ausser Kraft setzt, indem er zeitgleich (!) den Klebestift [der DANN natürlich klebt] in den Haaren der Nachbarin verteilt, mit einem stumpfen Gegenstand auf den Tisch haut und schreit und ebenfalls gleichzeitig am Papier herumzerrt, während Mutta engelsgleich, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, das Kind pädagogisch wertvoll mit einem auffordernden Satz zur Raeson zu bringen versucht, ebenfalls die Gesetze der Anatomie ausser acht lassend, gleichzeitig, während sie bastelt, den Klebestreifen auf Kevin Dschustins Haaren zubbelt, ihm freundlich aber bestimmt zuraunt “ Schätzelein, möchtest Du nicht mit Dschanaia nach draussen gehen“ mit Kopfnickt zum Rest der Versammlung erläutern hinzufügt: “ er ist in einer schweren Phase…. *bedeutendes Schweigen*…. Hochbegabung….“ um dann, wie durch ein Wunder, eine perfekte Laterne zu präsentieren.

    Wir wollen doch mal bitte realistisch bleiben.! Für die werdenden Eltern hier: ich hab nicht die Grünkerndinkelkeksauspackende Mutter von Lasse-Sörensen erwähnt, die mit indigniert-angewidertem GEsichtsausdruck alles mustert, was nicht total bio-öko-veggie-fairtrade-zuckerfrei ODER aber von IKEA ist.

    …. und andere Gruppen hab ich auch unterschlagen. Wegen der psychischen Gesundheit der kommenden Elterngeneration.

  10. aber ich verstehe das gar nicht, wieso müssen denn die Eltern eine Laterne basteln???
    Dass die Kinder eine basteln (im Kindergarten oder wo auch immer) verstehe ich ja. und wenn sie und die Eltern wollen, dann auch gerne zusammen daheim, aber wieso denn die Eltern gezwungenermaßen alle zusammen in der Krippe? muss man denn da mitmachen? und machen das alle „Kindereinrichtungen“ so? ich glaub‘, ich kauf von Anfang an, eine oder wird man dann gemobbt?

  11. Ich habe keine Kinder, aber als solches jedes Jahr eine neue Laterne gebastelt. Und das war überhaupt nicht schlimm. Zumindest nicht für mich. Alle meine Laternen sind ordentlich genug geworden und da ich sehr stolz auf meine Arbeit war, habe ich sie gerne getragen. Damals haben wir Kinder auch sehr viel selber machen dürfen. Nur das Bügeln des wachsmalkreidebemalten Papiers um bemalte semitransparente Fenster zu schaffen, das haben Erwachsene gemacht. Aber das fand ich mit vier oder fünf auch okay. Es war schon aufregend genug echtes Feuer in einer selbstgebastelten Papierkiste durch die dunkle Nacht zu tragen. Jedenfalls sind meine Laternen immer anspruchsvoller geworden. Es fing mit einem einfachen Zylinder an, dann einen Apfel, dann Quader, dann Quader mit ausgebuchteten Fenstern im Art-Deco-Stil mit mehrfarbigen Saurierszenen bis hin zu Dodekaedern.
    Hoffentlich schaffe ich es, meinen Kindern, wenn ich mal welche haben sollte, auch so viel Spaß an Laternen zu vermitteln, ohne sie zu erdrücken.

  12. Genial! :-)
    Ich bin motorisch nicht ungeschickt und sicher auch kreativ.
    Aber Laternen basteln ist für mich eine Strafe.
    Wir haben auch drei Kinder (2 schon in der Schule). Aber bisher mußte ich erst eine Laterne selbst im KiGa basteln.
    Die Großen haben einmal im KiGa welche gebastelt – ohne Eltern (finde ich klasse!!!!).
    Und die wurden auch gerne zum Laternenumzug hergenommen.
    Eine Freundin hat den Kindern noch 2 gebastelt. Wir sind also ausgestattet.
    Zum Glück! ;-)

    Liebe Grüße
    Lena.

  13. Meine Kinder haben die Laternen ganz altmodisch selbst gebastelt. Dafür zieren diese (wirklich schrecklich aussehenden) Laternen die Regale in den Zimmern, stauben vor sich hin und keiner interessiert sich mehr dafür. Aber wegwerfen? Niemals. Ich vermute, sie werden zur Hochzeit als Tischdeko verwendet werden. Wie all der andere Bastelkram … Ich weiss nach so vielen Jahren noch immer nicht, ob ich lieber ein erkennbares von der Erzieherin gebasteltes Geschenk oder eins von den Kindern – WAS ist DAS? – gehabt hätte. Es gehört schon viel Liebe dazu, sich am Muttertag über einen undefinierbaren Klumpen Ton zu freuen, den man dann bitte im Wohnzimmer gut sichtbar ausstellen muss. Über viele Jahre! Menschen, die ihre geschmackvoll dekorierten Wohnungen zeigen, können keine Kinder haben. Ach, ein unerschöpfliches Thema, dieses Basteln.

  14. Danke für den Schmunzler des Tages :D
    Jetzt weiß ich unsere Kita noch mehr zu schätzen.
    1. Wir müßen keine Laternen basteln
    2. Die Bastelmaterialen sind dort wirklich gut und werden ordentlich aufbewahrt und die haben dort wirklich ne tolle Auswahl

    Aber ich wäre wohl ne Halb-Profimama, denn meine Schere und Heißklebepistole hätte ich wohl dabei.

  15. Tuusig Dank für den Artikel zum allerrichtigsten Zeitpunkt. Ich habe mich, um dieser Folter zu entfliehen, dem KiTaVorstand angeschlossen, im Wissen, dass ich die nächste Bastelstunde damit verbringend werde, unwissende Eltern während einer Fragestunde über das neue Betreuungssystem des Kantons aufzuklären. Wahrscheinlich war das ein relativ kurzsichtiger Rettungsversuch und ich werde es bald bereuen, weil wahrscheinlich werden die restlichen Vorstandsmitglieder bald beschliessen den Erzieherinnen und Erziehern als Zeichen der Wertschätzung selber kleine Fingerpüppchen nach Fotovorlage zu filzen, aber für den nächsten Elternabend bin ich fein raus.

  16. *omg*

    you made my sunday morning!!

    ob ich meinen sohn einfach für immer bei der (nicht sooo bastelaffinen) tagesmutti lassen kann? ich schicke einfach meinen mann. (das wird ein spaß!)

    danke für diesen beitrag!!

    glg
    claudia

  17. Das beschriebene Zenario kommt mir bekannt vor. Bastelnachmittag in der Kita egal was, es war nicht einfach, aber egal wie das entstandene Kunstwerk aussah.
    Meine Mädels waren immer begeistert das Papa mit gemacht hat, das entschädigt einen für so ein Neven raubendes Ereignis. Väter und Mütter traut euch nur Eure Kinder werden euch dafür lieben. (auch wenn es oft im ersten Augenblick nicht so aussieht) Glücklicher Weise liegen meine Kids weit genug aus einander (14 / 5) dafür hat die Kleine Energie für zwei.

  18. Danke Danke Danke
    Ich hatte es mir vor dem Erstenmal nicht vorstellen können wie schlimm es sein kann…. ich habe immer noch das Trauma vom Weihnachtsbasteln nicht überwunden und bald ist wieder….
    *Hysterisches Lachen*

    Du schreibst fantastisch!

    LG

  19. Phantastischer Artikel. Als Mensch ohne Kind habe ich all deine Warnungen ignoriert und mich über den wahren Ablauf eines Bastelnachmittags schonungslos aufklären lassen.

    Für mögliche zukünftige Kinder und deren Bastelnachmittage merke ich mir schonmal: eigenen Kleber mitbringen, am besten komplett in plastik verpackt erscheinen, um dem Glitzer zu entgehen, am besten selbst als Letzte kommen, um die Nerven zu schonen. Das scheinen mir doch realitätsnahe Tipps zu sein, vielen Dank! ;-)

  20. sehr schön. Habe mich köstlich amüsiert. Wir konnten es biesher gut umbiegen, dass sowas im Kindergarten unserer Kinder nicht stattfand. Zum Leidwesen neuer Eltern… man wird sehen.

  21. Genausooo!
    Ganz genau so!
    Für drei Kinder Laternen gebastelt!
    Und ich Idiot hab voller Enthusiasmus für´s erste Kind schon seit dem ersten Lebensjahr Laternen gebastelt! Er konnt die Laterne nicht halten, hab sie an den Kinderwagen gesteckt!
    Ich komm auf über 11, garantiert!
    Hätte ich damals geahnt, was noch auf mich zu kommt….hah!

    Hab mich total wiedererkannt in deinem Bericht! Klasse!

  22. Ich werde keinen deiner Beiträge mehr auf Arbeit lesen. Mit Lachkrampf und Tränen in den Augen kann ich nicht arbeiten – grandios! Hatte noch keinen Bastelnahmittag aber wenn es soweit ist werde ich mich an deine Geschichte erinnern und schmunzeln.

  23. Hallo zusammen,

    ich bin eine Kinderlose, die weitergelesen hat, weil sie auch keine wollte/will :)
    Zu meiner Zeit (45 Jahre her) hieß die Kita noch Kindergarten und Eltern mussten ihre Kinder nur hinbringen und abholen :)
    Was Laternenbasteln betrifft habe ich damals auch ein Trauma erlitten. Bei uns gab es ein weißes DIN A4 Blatt, welches von uns Kindern bemalt wurde. Oben und und unten alte Deckel/Böden von Käseverpackungen (die runden, wo die Dreiecke drin sind). Werkzeug mit Sicherheit in gleichem, schlechtem Zustand :) Alles mit Unterstützung der Erziehering, die bei uns noch Tante hießen. Als mein Blatt von mir liebevoll bemalt war, stieß mich ein Junge an und es ging quer über das Blatt ein unpassender Wachsmalstiftstrich. Mein Kunstwerk zerstört und ich am Boden auch. Kommentar der Tante: Macht nichts.
    Und ich bin dann tief zerknittert mit der fertigen Laterne, verunziert durch den Strich, mit einer genervten Mutter (die keinen Bock auf sowas hatte) mit dem Martinszug gegangen.
    Nieeeeee wieder Laterne basteln! Ein Traum, das mich bis heute begleitet :)
    LG
    KaTinka1264

    1. Jaaaaa- genau so wurden damals ™ auch in unserem Kindergarten die Laternen gebastelt: Aus Camembert-Schachteln (selbst zu beschaffen) mit eigenen (Kinder-)Händen. Muttern ging nur mit, damit uns kein Ungemach drohte beim Umzug später. Als mein Sohn dann den Kindergarten besuchte, war das anders. Basteln. Schwimmen gehen. Kindergarten renovieren. Kuchen verkaufen- und ich hab mich 3 Jahre lang mit „Tut mir leid, Vollzeit-Job und Single-Mutter“ rausgeredet. In der Grundschule, da hatten sie mich dann am Wickel.

  24. Oh jaaaaa…. Ich habe gerade heute eine Laterne für meinen Sohn fertig gebastelt, weil ich wollte das mein Kind auch mal mit einer selbstgebastelten Laterne rumlaufen darf, wie irgendwie alle anderen Kinder hier auch. Ich frage mich jetzt ernsthaft warum mir so viele Mütter erzählen das basteln mit dem Kind das aller tollste ist und die Kinder selbst da auch so viel Freude dran haben, mein Sohn hatte nach 10 min keine Lust mehr, ich habe die Laterne tapfer zu ende gebastelt, aber zum Glück saß mir keiner dieser perfekten Mütter gegenüber, sonst …

    Danke für diesen tollen Beitrag!!!! :)

  25. Sehr witzige Geschichte und toll geschrieben.:-)
    Solche Nachmittage habe ich trotz 3 Kinder die alle im Kindergarten waren nie erlebt.
    Unsere Bastelzeit fand immer in den Abendstunden statt und ohne Kinder (das war auch gut so). Laternen haben wir zum Glück nie basteln müssen.(hätte ich mir aber zugetraut) :-)
    Wir müssten auch nicht auf Punkt da sein. Wer da war, hat schonmal angefangen.
    Mit Grauen erinnere ich mich an Serviettentechnick auf großen Blumentöpfen.
    Das hässliche blaue Teil mit einem Weihnachtsbaum drauf,fristet sein Dasein noch immer in meinem Keller. Warum werfe ich das Teil nicht einfach weg? Vielleicht weil es mich an eine doch schöne Zeit erinnert?
    Schultüten basteln war wunderschön. Ich kannte es nicht,da wir neu zugezogen waren.
    Ich war total geschockt als meine 2. Tochter zur Einschulung ging. Sie hatte Bayern München Schultüte (hat sie sich selbst ausgesucht) und alles anderen so tolle selbstgebastelte. Ok ihre war viel größer.;-)
    Meine 3. Tochter bekam dann die von mir selbstgebastelte im Kindergarten. Ich schwöre ich habe alles gegeben. Diese hat dann noch 2 weitere Kinder aus meiner alten Heimat erfreut.

  26. Haha, manche Leute stellen sich alles aber auch so einfach vor! Einfach nicht hingehen, Bastelverweigerung? Letztes Jahr gab es in unserer Kindergartengruppe einen Kennenlernnachmittag. Sinnvolle Sache. Und als ich ankam, wurden bei der Gelegenheit die Laternen gebastelt – bei netten Bastelarbeiten lernt man sich doch am besten kennen, oder? Die kennen offenbar schon ihre Pappenheimer…

  27. So lebensnah, so kindergartenbastelnachmittagsnah und dabei so amüsant.

    Sagt mein Mann, der letztes Jahr eine, dieses Jahr zwei und nächstes Jahr gleich drei Laternen basteln muss, weil Mama für diesen Tag immer eine gute Ausrede hat. ;)

  28. Haha. Lustig. Ich lach mich schlapp.
    Das ist Kindergeburtstag. ( Extern veranstaltet-Daheim ist es Krieg).
    Schlimm ist diese so ein lustiger Bastelnachmittag nur, wenn man sich dort als einziger Mann aufhält, zwei linke Hände, ausschließlich aus Daumen bestehend sein Eigen nennen darf und der Erwartungshaltung koffeingehypter, midlifecrisisgeschädigter Damen hilflos ausgesetzt ist.

    „Also SIEEEEE müssten das ja können- So als Mann“

    Würde die Größe meines primären Geschlechtsteils sich von den Einschüchterungen der Damen beeinflussen lassen hätte er sich zurückgerollt bis, äh…….

    Keine Ahnung, Der Freund von einem Freund erzählte mir, er hätte mal jemanden gekannt, der nach diesem Bastelnachmittag nie weder hingehen musste. Also zum Bastelnachmittag. Er wählte beim nächsten Mal die abendliche Fackelwanderung.
    Ich denke dieses Gerücht , dass es Feuer in der Hälle gibt muss auf so einer Fackelwanderung enstanden sein.
    Btw. Großartiges Blog.

  29. Hahaha, ein herzhaft erfrischend geschriebener Artikel. Ich gebe zwar – uhhhh – zu, dass ich die Bastelnachmittage und -abende geliebt habe, aber dennoch war auch ich immer von Kopf bis Fuß eingepudert mit Glitter und alles pappte an mir :-). Ich erinnere mich an herrliche Nachmittage und Abende mit viel Geschnatter und Gelächter. Viel anstrengender wurde das von Klasse 1 bis 4, da wollte Junior nämlich nicht mehr an den Bastelmittagen rumhocken, sondern viel lieber mit mir nach Hause gehen. Und das, wo ich mich doch schon auf den Nachmittag gefreut hatte… Seufz. So isses eben…

  30. Hallo Ihr Lieben,

    ich kann euch alle beruhigen. Ab der 5. Klasse ist der Spuk vorbei. Dann werden aus den Laternen Plakate in A2.
    Auch wenn ich schmunzeln musste muss ich wohl sagen, ich bin die Bastelmama. Bei mir klappte immer alles und ich habe tatsächlich meine eigene Schere und Leimstift mitgenommen.

  31. Vielen Dank, ich habe herzlich gelacht! :-D

    Trotzdem bin ich froh, um unseren Kindergartenplatz gekämpft und in wenigen Wochen ein indergartenkind zu haben. ;-)

    LG Mel

  32. Grandioser Text, ich habe (ohne Übertreibung) Tränen gelacht. Wobei ich natürlich Ihr Leid nicht herabwürdigen wollte.
    Manchmal beschleicht mich ja das Gefühl, Sie könnten das tatsächlich Erlebte im Nachhinein leicht dramatisiert haben (Drama, Baby!), aber viel schöner ist ja die Vorstellung, dass es so und nur genau so abgelaufen ist.
    Ich liebe Ihre Texte!

  33. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Nicht die Weihnachtsbastelei vergessen! :)))

  34. Hach, ich freu mich schon :)
    Und ich vermute stark, ich bin auch die mit ihren eigenen Materialien – nach einigen Praktika im Kindergarten weiß ich nämlich um den Zustand der Materialien dort ;-)
    Die Idee, den Kram mit heim zu nehmen, um dort in Ruhe zu basteln, fin dich allerdings noch besser!!

  35. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************
    DANKE dafür hier auch einiges an Laternen die letzten 18 Jahre…seufz

    liebe Grüße Gaby

  36. Zwar bin ich Mama doch – Dank plöder Bastelzeiten und Job – war ich nie auf so einem Bastelnachmittag. (Bei uns waren es immer Frühstücksbasteleien, WTF?) Aber es ließt sich sehr erquicklich. Ich hätte nicht geahnt, dass es SO abläuft. Uiuiuiuiui!
    Dieser Bericht jedenfalls: große Klasse!

    Liebe Grüße,
    die Alltagsheldin

  37. Ha, das ist ja noch gar nix :) Bei uns im Kindergarten sind wir jedes Jahr bei der Vorgabe von 160 aLaternen an 2 Bastelnachmittagen…Gerechterweise muss man sagen, dass diese zum Verkauf bestimmt sind. Das Konzept des Laternebastelns ist naemlich ein deutsches und die armen franzoesisxhen Kinder oder deren Eltern kaufen sie dann beim Laternenumzug unseres Kindergartens.Die Kindergartenkinder basteln ihre natuerlich in ihren Gruppen selbst. Insofern waer es mal ganz nett fuer die eigenen Kinder direkt zu basteln ( indirekt kommt ihnen das Bastel natuerlich auch zu gute)

  38. Vielen Dank.Schön nicht allein zu sein.Uns stehen all diese Dinge wieder bevor und ich freue mich schon auf die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke der Kinder beim Anblick der Katastrophen.

  39. Ich kann noch einen draufsetzen. In Berlin gibt es ja den Großelterndienst, der sowohl für die omasuchenden Familien als auch für die enkelsuchenden Omas ein Segen ist. Seit 1994 mache ich dort mit – außer an dem einen Tag im Jahr, an dem die Omas das Basteln entweder lernen sollen oder ihre bereits erworbenen Kenntnisse in die Tat umsetzen sollen.
    Und ich sage mir da immer: „Was Clärchen nicht lernt, lernt Clara nun auch nicht mehr“ – und habe an diesem Tag immer eine Ausrede, immer eine andere.

  40. SehnSe, wieder war gelernt. Ich hatte die Prämisse bislang genau umgekehrt im Kopf: Die Kleinen basteln irgendwas Unsägliches, und die Eltern haben genau ihren Einsatz zu einem überwältigt klingenden „OH! WIE WUNDERVOLL!“ zu kennen. Nun wüsste ich zu gerne, mit welcher Pädagogenvolte der Nutzen des elterlichen Bastelns für die kindliche Entwicklung erklärt wird.

    1. Den Kleinen wird die Angst vorm Erwachsenwerden genommen da sie sehen dass auch die meisten Erwachsenen zwei linke Hände haben und nicht mal eine einfache Laterne basteln können.

  41. Also im Osten mussten die (Schul-)kinder für die Eltern basteln: Samentüten, Pflanzschalen, Buchbinder, Ofenkratzer, Schlüsselbretter und so on.

  42. Elternabende im Kindergarten: Kenne ich nicht. Kam erst nach meiner Zeit. Vom 3. bis zum 12. Lebensjahr habe ich jedes Jahr eine Laterne gebastelt und beste Erinnerungen daran. Mit zunehmendem Alter wurden die Techniken anspruchsvoller. Im Hort halfen die bastelbegabten Kinder den weniger begabten. Meine Mutter hatte nur den Job für zuhause Bastelmaterial – besser gesagt das Geld dafür – zur Verfügung zu stellen. Die hätte sich schönstens bedankt für Bastelstunden im Kindergarten oder Hort.

  43. Ich beschwere mich NIIIIIIEEEE wieder, dass bei uns im Kiga nix mit den Eltern gemacht wird. Wir haben 2 Elternabende und aus. Und wenn ich mir das so durchlese, bin ich seeeehr froh darüber.
    Danke für die anschauliche Beschreibung und keine Bange, wenn das einige noch Kinderlose gelesen haben. Die glauben das sowieso nicht *g*
    lg aus AT
    Heidemarie

  44. DANKE…habe Tränen gelacht…befinde mich sonst auf der anderen Seite (Erzieherin)
    Dieses Jahr darf ich dann auch mal die andere Seite testen ;o)
    Ich bin gespannt…

  45. Ja dann macht doch einfach nicht mit? Erzieherinnen und Lehrer sind für Menschen über 1 Meter 20 einfach nicht zuständig, Punkt.

    Ich erinnere mich, Laternen und den ganzen Schamott im Kindergarten selbst gebastelt zu haben. Von Eltern war da weit und breit nix zu sehen.

  46. Überhaupt nicht bist du garstig!
    Ich bastle ausgesprochen gern, ließ mir für solche Anlässe wie Faschngsunzug aber an der Kita-Tür die Materialien aushändigen, um das Kostüm zuhause zu machen.

    Laternenbasteln bei uns: das KIND bastelt eine einzige Laterne, im Kindergarten, in 1:1 Betreeung mit der Erzieherin, wobei der Trick ist, dass sie die gesamte Kindergartenzeit über halten muss. Die Laterne, nicht die die Erzieherin. Wobei…
    Es kommen Hardcorefolien zum Einsatz, wahrscheinlich Panzerkarton, und unabbreibbare Farben.

    Ich wusste das natürlich nicht, dass ich die Laterne 364 Tage lang bewachen muss, und habe sie im zweiten Jahr völlig zerknittert unter dem Bett des betreffenden Kindes herausgezogen. Das Wunder: ein paarmal ziehen, drüberstreichen und Zauberworte sprechen, und schon war sie einsatzbereit.

    Mein Fazit: ohne Klebepistole mit Ersatzpatronen im Haus darf man nicht einmal an die Möglichkeit einer Zeugung denken. Nie.

  47. Eine herrliche Geschichte :-)))
    Genau so stelle ich es mir vor und vor allem stelle ich mir genauso mich dabei vor! Ich merke es gibt noch mehr Menschen, die unter Bastelphobie oder angeborenem Untalent leiden.
    Danke für die schöne Schilderung, das Lesen hat großen Spaß gemacht.

    Gruß,
    Jens

  48. Sehr, sehr schön.

    Was mir wieder zeigt, dass wir den besten Kindergarten von allen haben, denn: da basteln die Kinder ihre Laternen einfach selbst. Tagsüber. Ohne uns. Wir rühren nicht mal für die Kerze einen Finger.
    (Für die Schultüte irgendwann gilt dasselbe.)
    Vielleicht sollte man das bei der Kindergartensuche vorher abfragen.

  49. Sehr genialer Beitrag. :D

    Ich adoptier dann wohl lieber. Nen 17 1/2 Jährigen. Der nicht studieren will. Trotzdem genug Geld verdient, um mich im Alter abzusichern. Au ja, das mach ich.

  50. Ich bin so froh, dass es so vielen so geht! Jetzt fühle ich mich nicht mehr alleine und garstig.

    Ein bißchen lustig ist aber, dass viele Frauen schreiben, die Männer müssten jetzt basteln und dass der Artikel bislang hauptsächlich von Männern geflattrt wurde. Die leiden leise anscheinend.

    1. Ist schon paar Jahre her, dass ich zum Laternebasteln für Papis anrücken musste. Fairerweise muss man sagen, am Material und an der Anleitung gabs nichts zu Meckern. Trotzdem habe ich es GEHASST, aber gleichzeitig hat es mich auch ein wenig getröstet, dass es Geschlechtsgenossen gab, die sich dabei NOCH doofer anstellten als meiner einer und derbe rumfluchten. Dass es nicht zu wilden Schießereien mit der Heißklebepistole kam, war grad alles.

  51. Oh Mann, da bin ich ja froh, dass die Laternen bei uns im Kiga tatsächlich OHNE Eltern gebastelt werden. Genauso die Schultüten. Und beide sehen soooo toll aus.
    Insofern entgehen mir als Mama tatsächlich diese wahnwitzigen Szenen, ich hab aber trotzdem so herzhaft lachen müssen, ein bisschen findet man diesen „Wahnsinn“ ja dann doch auch im eigenen Alltag :)
    DANKE dir dafür!

    LG, Claudi

  52. Ich wisch dann mal den Kaffee vom Bildschirm. Au man, ich hab lange nicht mehr so gelacht. Danke dafür.

    Dass hier nun bald Laterne-basteln ansteht, macht es nicht besser. *gacker*

    Liebe Grüße
    Sarah

  53. Danke, ich habe wieder sehr gelacht, ich liebe deinen Humor. Das Schlimmste ist: jedes Wort ist wahr. Leider auch das mit der Profibastlerin, die ich nicht bin. Nie war. Ach ach. Ich denke schon mit Grauen an die Schultüten. In meiner Vorstellung sind Laternen dagegen ein Spaziergang. Bis dahin halte ich mich mit deinem Artikel aufrecht.

  54. Auf den Punkt gebracht. Aber so was von!

    Und selbst als „professionelle“ Bastlerin sind Bastelnachmittage DIE HÖLLE. Nichts anderes.

    Danke für diesen phantastischen Post und liebste Grüße,
    Renaade

  55. *gacker* wie herrlich! Ich gebe zu wir hatten bisher Glück ! Wir haben immer Einrichtungen erwischt in denen die Kinder selberbasteln mussten ;-P.

    ein wunderbarer Artikel

    schönen Feiertag und liebe Grüße
    anja

  56. Wir sind die besten Erzieher der Welt und auch Eltern, deswegen gibt es in unserer Kita keine Bastelnachmittage!! \o/ Nicht solange ich da arbeite;-)

    1. WO ist diese Kita? Noch habe ich zwar gar keine Kinder, aber ich würde trotzdem sofort in das Einzugsgebiet dieser Kita umziehen, wenn ich dort NIEMALS zu Bastelmittagen muss! (Ich bastel generell gerne, aber nur daheim und wie und was ich will.)

      1. Warum nicht die anderen Eltern kontakten und solche Bastel-Orgien verweigern? Steht dahinter ein institutioneller Zwang? Werden Eltern erpresst, diesen Krampf mitzumachen?

  57. Was mich ja am meisten stört: die Eltern basteln perfekte Gegenstände – die Kinder schauen höchstens zu. Besser wäre die Kinder basteln zu lassen und sie nur zu motivieren und zu unterstützen. Kinder sind doch stolz, wenn sie das selbst geschafft haben. Lieber einfache Sachen machen, die die jeweilige Altersgruppe schon schafft. Wenn die Kinder nur einen Handgriff selbst machen, ist das doch nicht mehr „ihre“ Laterne und damit ist sie den Kindern auch gar nicht so viel wert.

    1. Absolut.
      Aber irgendwie hat sich das „Eltern schaffen-Kinder gaffen“-Programm vielerorts durchgesetzt.
      Ich war schon mal auf einem Ferientag in der Schule, der der Vorbereitung der Räume für das neue Schuljahr diente. Da kratzten dann 25 Eltern Kaugummis von den Tischen. Die Kinder hatten „Keine Lust gehabt, mitzukommen“, oder „Schon was anderes vor.“
      Außer meinem Kind war noch ein zweites da. Für die anderen rackerten die Mütter. GEHT’S NOCH?????
      Eltern WISSEN, dass man keine Kaugummis auf Tische klebt. Die müssen nicht erst durch Leiden lernen, dass man das nicht tut, weil man sonst stundenlang an Tisch & Kaugummi herumschaben muss.

      1. Ist vielleicht auch ein bißchen eine Altersfrage wer bastelt. Ab 4-5 basteln die Kinder bei uns mit. Das Szenario oben ist eher Bastelnachmittag für Eltern der unter Dreijährigen.

        1. Warum macht Ihr Eltern dieses Grauen denn immer brav mit? Ihr seid doch nicht mehr <3!

          Wenn Kinder zu klein zum Basteln sind; warum nicht einfach ansagen, dass zum Umzug eine Laterne mitzubringen ist? Die können die Eltern dann zuhause mit oder ohne Kind basteln oder auch kaufen…

  58. und das Beste es hört nicht auf…. Wie froh war ich endlich auf dem ersten Elternabend im Gymnasium sitzen zu können. Bis wir zu Punkt 4 kamen. Basteln für den Basar. Ich persönlich streike, soll der gatte basteln gehen, ich habe für dieses Leben mein Bastelkarma erfüllt. Nie mehr putzen in Kinderläden:) nie mehr kochen und nie wieder basteln!!! Ich bestehe darauf, dass meine kinder aus dem Alter raus sind und ich auch..Toller Artikel!!!!!

  59. Ich roll mich ab… ich hab genau 2x eine Laterne gebastelt – und hab es – obwohl sonst eher bastelwütig – genauso empfunden wie du. Vor allem dieser letzte Schritt, ein Rund mit kleinen Dreiecken auf einen langen Schlauch geklebt werden soll, klebt alles andere eher…
    Danach ist der Kindergarten drauf gekommen, ein fröhliches Samstag-morgen-Basteln a la „Kinder und ihre Väter bastelen Laternen“ einzurichten… *lol*
    Teilweise musste mein Göttergatte sogar 2 LAternen quasi parallel basteln, fand aber wohl immer milde gestimmte Erzieherinnen :-)
    Inzwischen haben wir eine ganze Bandbreite an Laternen…
    Vielen Dank für deine abendliche Erheiterung,
    ich werd deinen Blogbeitrag mal auf FB teilen…
    Lieben Gruß von der
    Elli

  60. Ach, das ist der Grund, warum immer weniger Kinder zur Welt kommen, verstehe …

    Als Kinderlose hab ich mich natürlich auch sofort gefragt, ob nicht einfach schnödes Kaufen erlaubt ist? Aber es kann sonst ja auch sein, dass Sie und Ihr Kind aus der Kita rausgemobbt werden. Hmm, schwierig, alles das. Aber lehrreich!

  61. Herzliche gelacht, danke!
    Ich bastle übrigens nicht, ich lasse basteln! Sollen die Herren der Schöpfung auch mal ein Opfer bringen, nachdem wir die Kurzen 9 Monate auf unserer Blase haben tanzen lassen und sie dann unter Schmerzen entbunden haben. Nämlich. Und überhaupt.

  62. Also bisher habe ich erst eine Laterne gebastelt – und obwohl ich sone Bastelmutti bin, war DAS wirklich eine Katastrophe.
    Dies Jahr folgt die zweite und somit die erste Kindergartenlaterne….
    An einem wie von dir beschriebenen Bastelnachmittag.
    Ich bin gespannt…
    Als Mitglied des Elternbeirats muss ich gaaaanz nebenbei noch Wetmarken für das Laternenfest verkaufen. Man kämpft ja net genug mit de Laterne ;)

    Ich bin gespannt wie das wird.
    Dein Artikel war höchst amüsant!! :)

    Viele Grüße

  63. Puh, bin ich froh, dass meine Kinder Laternen und die Schultüte selber basteln durften. So brauchte ich nur in netter Runde Weihnachtsgeschenke basteln. Aber mein Mitleid an alle, die das noch vor sich haben :-)

  64. Erst zwei Laternen… Bei der ersten hatte ich Spaß (alte Getränkekartons und Buntpapier, gleiches Material für alle), bei der zweiten musste Papa nur das schon Tage vorher bemalte Blatt falten, nach Anleitung.

    Ich mag auch unsere Elternabende.

    Entweder wir haben einfach Glück oder mit mir stimmt was nicht.

    1. Tatsächlich habe ich die letzten 2 Jahre auch 2 Laternen parallel basteln müssen. Das macht es nicht einfacher.
      Man muss bei der Kinderplanung aufpassen, dass die Kinder altersmäßig so auseinander liegen, dass sowas nicht passiert…

  65. Ja! JAAA! Genauso! Mir sind zum Glück Bastelnachmittage in der Menge erspart geblieben, bei uns wurde nur einmal im Jahr gebastelt — am Elternabend. Entweder das Geburtstagsgeschenk für das Kind, oder aber, was viel schlimmer war, irgendein Accessoire für den Geburtstagskalender. Und das ging dann genauso ab wie Du es beschrieben hast, nur ohne Kinder, dafür aber mit der Profimama an jedem Tisch, Profi-Mama eines Profi-Kindes… an deren Ergebnis man sich dann zu messen hatte. Und zwar das g.a.n.z.e J.a.h.r über, weil der Geburtstagskalender natürlich das ganze Jahr über prominent in der Garderobe hing…

    Jedenfalls: herrlichst geschrieben, habe herzhaft gelacht!

    So long,
    Corinna

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