Disclosure: Der Artikel ist eine bezahlte Partnerschaft mit SCHAU HIN! und Teil einer Blogparade zu „Kinderfotos im Netz“
Kinderfotos im Netz: Muss es gleich eine Extremposition sein?
Das Thema ist nicht neu: Kinderfotos im Netz. Dennoch ist es immer aktuell – die Lager immer noch verfeindet. Entweder es wird vom 1. Ultraschallphoto bis zum vermeintlich niedlichen Schlafbild alles gepostet oder aber die Position lautet: Wer Fotos seiner Kinder postet, ist vom Teufel!
Schade eigentlich. Denn die Lebenserfahrung hätte in der Zwischenzeit zeigen können: Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Meine geistige Wende startend bei meiner Position „Auf keinen Fall Kinderfotos ins Netz stellen“ kam mit dem Artikel „Kinderfotos im Netz? Ja, bitte.“ von Caspar Clemens Mierau.
Die meisten äußern sich in der Öffentlichkeit wie folgt: Kinderfotos gehören nicht ins öffentlich zugängliche Internet und Punkt. Die Haltung ist auf den ersten Blick nachvollziehbar. Kinder haben, wie Erwachsene auch, das Recht auf Privatsphäre. Postet man ungefragt Fotos auf denen das Kind zu erkennen ist, ist das nicht in Ordnung. Erst recht, wenn die Kinder halbnackt oder in eindeutig privaten Situationen wie z.B. auf dem Klo fotografiert werden. Aktuell gibt es in den USA eine Kampagne mit dem Motto „Kids For Privacy“:
Über diese Art von Kinderfotos brauchen wir aber eigentlich nicht reden. Die haben im Netz (auch im „privaten“ Facebook-Account und Co.) nichts zu suchen. Dafür muss man nicht mal die Pädophilie-Keule rausholen. Meinen Partner würde ich auch fragen, ob er sie noch alle beisammen hat, wenn er mich beim Pinkeln fotografieren würde und das postet.
Daraus aber abzuleiten, dass Kinderfotos generell nicht ins Netz gehören, halte ich für falsch.
Stärkstes Argument: Das Internet ist Spiegel unserer Gesellschaft. Zur Gesellschaft gehören Kinder dazu. Wenn Kinder präsent sind, müssen sie mitgedacht werden. Das trägt zur Kinder- und Familienfreundlichkeit bei. Auch im Internet:
„Fotos vom Alltag mit Kindern können viele Nachrichten transportieren, die gesellschaftlich wichtig sind: Das Leben mit Kindern macht Spaß. Kinder bedeuten Liebe. Kinder bedeuten auch Stress. Kinder können im Alltag dabei sein. Sie brauchen keine Eltern-Kind-Cafés. Wir können von Kindern Dinge wieder lernen, die wir selbst verlernt haben. Mit Kinderaugen durch die Welt gehen kann die Augen öffnen.“
Quelle: Kinderfotos im Netz? Ja, bitte.
Die Frage lautet für mich also nicht, ob sondern wie Kinderfotos ins Netz gehören.
Sie können z.B. so ins Netz, dass man die Kinder nicht erkennt, indem man beispielsweise Detailaufnahmen postet.
Oder indem man darauf achtet, dass das Bild als Gesamtkomposition eine Situation wiedergibt ohne die Privatsphäre zu missachten.
Sie können als Gesamtkomposition ins Netz, wenn man sie verfremdet:
Sie können ins Netz, wenn man die Kinder vorher gefragt hat und sie das OK finden (und sie alt genug sind, das zu entscheiden).
Wichtig ist für mich der respektvolle Umgang und der ständige Austausch mit den Kindern (sofern altersmäßig möglich). Nur so lernen auch die Kinder, dass man nicht einfach ungefragt Fotos von Menschen postet.
Und noch ein letzter Aspekt – v.a. für die, die so vehement andere Menschen dafür angehen, wenn sie Kinderfotos posten: Auch das Liken und Teilen von „lustigen“ Fotos und Videos anderer Kinder kann respektlos sein. Gemeint sind Videos, die vor dem Internet in Sendungen wie „Pleiten, Pech und Pannen“ gezeigt wurden. Wenn jemand ein Video seines Kindes auf YouTube einstellt, wie es von einer zahnärztlichen Betäubung lallend auf den Rücksitz seltsame Dinge erzählt und man solche Beiträge liket und teilt, dann ist man nicht viel besser als die Eltern, die so etwas posten.
Wie ist eure Haltung dazu? Hat sich eure Haltung in den letzten Jahren geändert? Wie geht ihr damit um wenn andere Fotos posten, die ihr für nicht angemessen haltet?
SCHAU HIN! hat zu dem Thema eine Blogparade gestartet, die noch bis zum 16. Mai 2018 geht.
Mitmachen ist ganz einfach:
1. Veröffentliche bis zum 16. Mai 2018 auf deinem Blog, auf deinem YouTube Kanal oder auf unserem Social Hub einen Beitrag zum Thema „Kinderfotos im Netz“. Weise auf diese Blogparade hin und verlinke auf diesen Artikel sowie den Hashtag #medienmomente.
2. Informiere uns über deinen Beitrag, indem du deinen Beitrag auf Facebook, Instagram oder Twitter unter dem Hashtag #medienmomente verlinkst. Nutze diesen Post auch, um eine/n weitere/n BloggerIn zu nominieren, ebenfalls an der Parade teilzunehmen.
3. Wir verlinken die teilnehmenden Beiträge auf dieser Seite und lassen die Community vom 17. bis zum 23. Mai 2018 darüber abstimmen, welcher Beitrag ihnen am besten gefallen hat.
4. Der Blogbeitrag mit den meisten Stimmen gewinnt eine exklusive, zeitlich begrenzte Zusammenarbeit (bezahlte Partnerschaft) mit SCHAU HIN! im Wert von 1.750 Euro (5 Beiträge a 350€).
Die Voraussetzungen für eine Teilnahme auf einen Blick:
- Veröffentlichung eines Beitrags zum Thema mit Link zu dieser Seite und der Nutzung von #medienmomente
- Einhaltung der Teilnahmebedingungen
- Ein Post mit Hinweis zu dieser Blogparade inkl. der Verwendung von #medienmomente auf Facebook, Twitter oder Instagram
- Nominierung eines/r weitere/n BloggerIn mit Aufforderung zur Teilnahme auf Facebook, Twitter oder Instagram
Nur weil ich’s grade lese: „Stärkstes Argument: Das Internet ist Spiegel unserer Gesellschaft.“ – ich könnte dem zustimmen, wenn ich nicht 13-15 mal am Tag darauf gestoßen werde, das das „Internet“ (und man könnte jetzt in die Länge diskutieren, ob es das eigentlich gibt – Netzsperren, anyone?) eine sehr, sehr gefilterte Variante der Realität ist und eben nicht die Gesellschaft abbildet, sondern nur einen Teil. Wenn man sich in diesem Teil bewegt, kommt einem das (Spiegel unserer Gesellschaft) so vor, aber wenn nicht?
Und fragt doch mal die Kinder wie sie damit umgehen, Bilder ihrer Eltern zu posten?
Also meine fragen, ob das OK ist. Grundsätzlich bei allen Fotos, die andere Menschen zeigen. Auch Freundinnen und Freunde. Was sollen Kinder denn sonst tun?
Wir haben letztens mit unserem 15-jährigen (sehr internetaffinen, einen eigenen youtube-Kanal betreibenden) Sohn darüber diskutiert – er fand, dass Bilder von ihm AUF KEINEN FALL von uns gepostet werden dürften, egal in welchem Alter, er habe ein Recht auf Privatsphäre und darüber, was er preisgeben will. Damit hat sich für uns die Diskussion erledigt, wenn die Kids das nicht wollen, wird es nicht gemacht und sollten sich Bilder von früher finden, werden sie gelöscht.
Das Verfremden finde ich immer ganz furchtbar ? Dann lieber gar nicht
Es ist ja eine mögliche Variante und kein Zwang.
Meine Sichtweise hat sich seit 2015 (http://steve-r.de/2015/04/kinder-bilder-social-web/) nicht geändert. Auch jetzt, als Vater, nicht. :)
Dann am besten ein Update mit #medienmomente, damit er (nochmal) viel gelesen wird. Es gibt ja wenig Texte, die für Kinderfotos sind.