113889207951870610

Fakt ist doch, dass Menschen, die Kinder bekommen in unserem Land, heute drastisch schlechter dastehen als Menschen mit der gleichen Ausbildung, die sagen: Wir bekommen keine Kinder.

Genau Frau Van der Leyen. Kinder, das ist eine Sache, die ihren Wert rein rechnerisch bemessen lässt. Wenn ein doppelt verdienendes Akademikerpärchen ein Kind bekommt, dann bedeutet das 50.000 € im Jahr verlieren.

Und ich gebe Marcus recht, wenn er schreibt dass es nicht am Geld liegt, dass es zu wenig Kinder gibt.

Die meisten Menschen sind zu eigensüchtig um Kinder zu haben. Denn Kinder haben heißt eigene Bedürfnisse hinten anstellen. Aber in der Wertehierachie der Industriestaaten steht Selbstverwirklichung an erster Stelle. Gleich gefolgt von Status und Konsum.

Mal keinen iPod, keinen neuen Laptop, kein größeres Auto und und und.
Es liegt nicht am Geld. Das ist ein psychologisches Problem. Man wartet auf den idealen Augenblick. Der Zeitpunkt an dem man alles gemacht hat, was man machen wollte. Alles gekauft hat, was man kaufen wollte. Den Job hat, mit der Bezahlung, die man wollte, dem unbefristeten Vertrag und der Aussicht auf Teilzeit. Die Position, die man wollte. Die Wohnung, die man wollte. Die Altersvorsorge, die man wollte. Den idealen Partner, etc.

Doch dieser Zeitpunkt kommt nie.

Die jetzige Entwicklung bedeutet nur eines: spätestens in zehn Jahren wird eine ganze Generation vergnügungssüchtiger Egomanen feststellen, wie furchtbar es ist ohne Kinder alt zu werden, wie orientierungs- und haltlos man ohne Familie ist.

Sie werden sehen, was sie alles verpasst haben. Sie werden sehen, dass sie mit ihrem finanziell abgesicherten Leben nie die Freuden erlebt haben werden, die es bedeutet beim Abendbrot seinen Namen mit Tee zu gurgeln oder rückwärts spazieren zu gehen!

113887096600673725

Ich bin ein Viel- und Sofortträumer. Ein Instantträumer fast. Ich schließe die Augen und brauche im Schnitt 40 Sekunden um einzuschlafen und träume dann sofort los. Ich wache in der Nacht durchschnittlich zehn Mal auf und jedes Mal träume ich etwas Neues. So kommt es, dass ich morgens an die sieben Träume erinnere.

Letzte Nacht z.B. träumte ich, dass mein Freund Christian Ulmen in unsere Wohnung eingeladen hätte. Der wiederum brachte eine Klingonin und weitere zwölf Humanoide mit, die alsbald damit begannen unsere Möbel zu zersägen.

Beim ersten Holzhobel der zu Boden fiel, war ich mir sicher, dass es sich um eine Art „versteckte Kamera“ handeln musste und zog mich teetrinkend in die Küche zurück, war ich mir doch sicher, dass die Wohnung nach der Zerlegung wiederhergestellt werden müsste.

Das wurde sie auch. Allerdings in hellgelb und dunkelblau, was mir gar nicht zusagte. Um meinem Unmut Ausdruck zu verleihen, warf ich Kommoden vom Balkon auf die Straße.

Die Straße bäumte sich auf und ließ alle Möbelstücke den Berg runter rutschen. Unten stand Christian Ulmen und verkündete: „In Spanien ist es um diese Jahreszeit viel wärmer, Du hast keinen Humor.“

Image Hosted by ImageShack.us

Mit Hilfe dieser schönen Anwendung kann ich meine Träume nun postwendend visualisieren.

Entdeckt hier

113878148917628562

Gestern, nahm ich etwas verspätet das Geburtstagsgeschenk meiner Exkollegen in Empfang.

Ich hatte einen Gutschein für fünf Bilder meiner Wahl bekommen, die ich mir in der Artothek aussuchen und mitnehmen konnte.
Die Artothek verfolgt eine sagenhafte Idee. Gegenwartskunst zum Preis von 50 Cent pro Monat dem Volk verfügbar machen. Man kommt in den Ausstellungsraum und kann mitnehmen, was immer einem gefällt. Sogar direkt von der Wand darf man Bilder nehmen. Alternativ sucht man sich eines der Bilder aus den im Raum verteilten Bilderstapeln, die zu Dutzenden dort zu bewundern sind. Sogar Skulpturen und Installationen kann man leihen.

Der einzige Haken: mehr als zwei Mal drei Monate darf man die Objekte nicht behalten. Ich sehe jetzt schon, die Trennung wird schwer. V.a. in ein Bild habe ich mich umgehend verliebt.
Es zeigt in nur vier Farben einen Strand, Meer, eine Hügelkette, einen Sonnenschirm und ein Umziehhäuschen aus den 50er Jahren. Es hat ungefähr das Format 120 mal 90 Zentimeter, Öl auf Leinwand.

Die 50 Cent, die man zahlt, so muss man wissen, sind Versicherungsgebühren.

Bei der Anmeldung wurde ich überaus freundlich behandelt. Die Dame am Counter freute sich, dass ich mich freute, bis ich eine Frage stellte: „Sind die Bilder auch gegen Verschönerungsversuche von Kindern versichert?“

Ihr Gesicht entglitt ihr, wie ich noch nie ein Gesicht entgleiten habe sehen.

„Nein.“

Danach sprach sie nicht mehr mit mir. Sie schaute mich an, als sei ich der leibhaftige Teufel. Als sie damit begann mir die Bilder einzupacken, zuckte sie bei dem oben genannten Ölbild ohne schützende Glasscheibe noch einmal und zischte ihrem Kollegen zu: „DAS Ölbild auch?“

113864177366749290

Würde, das ist abstrakt gesprochen, ein sittlicher Wert, der die Qualität des Handelns und oder als eine dem Menschen immanente Eigenschaft gesehen werden kann. Schon in den kleinen Verhaltensweisen des Alttags zeigt sich, ob ein Mensch würdevoll ist oder nicht.

Die Mehrheit der Menschen legen offensichtlich keinen Wert auf Würde. Sonst würden sie nicht öffentlichen Verkehrsmitteln hinterher laufen. Bussen, S-Bahnen und U-Bahnen nachlaufen ist nämlich absolut würdelos.

Zumal sie in der Regel im drei Minutentakt fahren. Da lohnt es nicht, aus 800 Meter Entfernung loszulaufen, mit Taschen oder Regenschirmen, die man mitsichträgt Mitmenschen zu erstechen, sie umzurennen, um am Ende doch nur fluchend und keuchend vor der den Bahnhof verlassenden Bahn zu stehen und dann seine Umgebung spuckesprizend mit Flucherein zu beglücken. Wenn zusätzlich Treppen zu überwinden sind, so riskieren diese Verrückten ihr Leben. Gelegentlich rutschen sie nämlich aus, knicken ab und poltern Radschlagend auf den Bahnsteig. Alles, was ihnen dann einfällt, ist nach der Bahn oder dem Fahrer zu schimpfen, als habe der etwas mit ihrer unsäglichen Dummheit zu schaffen.

Laufen ist würdelos. Dingen nachlaufen ist besonders würdelos.

113864114600726057

Es gibt Dinge in meinem Leben, die kann ich einfach nicht leiden, Dudelradiosender und Autofahren gehören dazu. Allen voran in der Winterzeit ist es aber das Inhalieren, was ich wirklich, wirklich ablehne.

Letztes Jahr hat mir diese Abneigung schon ein Stirnhöhlenpircing eingebracht.

Deswegen inhaliere ich dieses Jahr bei deutlichen Anzeichen von Nebenhöhlenentzündungen. Jedoch bleibt es grundsätzlich eine Qual.

Man beugt sich über einen Bottich mit kochendem Wasser und wirft ein Handtuch über sich. Weil die Nase verstopft ist, muss man zunächst durch den Mund atmen. Es dauert keine zehn Sekunden und das Gesicht ist schweiß- und wasserdampfnass. Man erstickt fast in seinem Einkopfzelt. Doch das soll ja helfen. Also röchelt man weiter. Die Schleimproduktion des Kopfes setzt ein und aus allen Öffnungen rinnt Körperflüssigkeit.

Das alles ist höchst unangenehm.

Die verschiedenen, vermeidlich gesundheitsfördernden Inhalationszusätze geben dem Ganzen eine besondere Note. Von seltsamen Kräutermischungen bis wasserlöslichen Eukalyptuscremes habe ich alles probiert, immer in der Hoffnung, dass sie den Horror mildern.

Gestern allerdings fand ich etwas, was man nur seinen schlimmsten Feinden empfehlen kann. Minzöl. Mein Freund hatte das Teufelszeug ohne Warnhinweise im Badschrank stehen. Da ich zur Abwechslung was anderes als Kamilleteebeutel nehmen wollte, griff ich arglos nach ihnen und träufelte vier Tropfen auf fünf Liter Wasser.
Genau eine halbe Sekunde konnte ich es unter dem Handtuch aushalten.

Dann tränten mir die Augen, dass ich dachte, ich erblinde. Ich spürte die Dämpfe meine Nebenhöhlen entlang ätzen und riss das Handtuch, nach Luft japsent zur Seite.
Im gleichen Moment erkaltete mein Gesicht und wurde zusätzlich durch die ätherischen Öle abgekühlt, dass ich sicher war, meine Mimik friert nun für immer ein und ich muss mit weit aufgerissenen Augen und gekräuselter Nase weiterleben.

Das Inhalieren und ich, wir werden keine Freunde werden.

113864091313943180

Ich kaufe gerne Tand. Wenn es Plus oder Tchibo es gelingt bei mir ein Werbeprospekt einzuwerfen, dann kaufe ich mindestens ein Produkt. Sehr gerne kaufe ich Wecker und Duschradios. Selbst wenn in jedem Zimmer eines steht, kaufe ich zur Sicherheit noch eines, denn eines der anderen könnte kaputt gehen.

In der letzten Woche gab es bei Tchibo Yoga-CDs. Da ich jetzt 30 bin und andauernd das Gefühl habe, gestresst zu sein, wollte ich dem allgemeinen Trend folgen und ebenfalls mit Yoga meine Lebensqualität verbessern.

Es trug sich zu, dass just in dem Moment, in dem ich mich entschlossen hatte, die bei Tchibo erstandene CD einzulegen und mit ersten Übungen zu beginnen, der Sohn meines Freundes erschien und sich interessiert an meinen Turnübungen zeigte.
Ich forderte ihn auf, sich den Flurteppich zu holen und mir alles nachzumachen.
Wir begannen mit dem Morgengruß. K. machte mir konzentriert und eifrig alles nach.
„Fast so lustig wie Kinderturnen“, lies er verlauten.
Dann kam die Übung die Katze.

Wir gingen auf alle Viere, machten einen Buckel und während ich versuchte die Umgebungsenergie einzuatmen und in mich aufzunehmen, begann K. neben mir zu miauen.
Dann leckte er sich seine Hände, mauzte noch einmal und lief auf allen Vieren schnurrend aus dem Wohnzimmer.

Die folgenden zwei Stunden war er nicht dazu zu bewegen, wieder ein Mensch zu sein.

P.S. Für die gestresste Businessfrau mit Palm ist das übrigens das ideale Produkt

113864082762191061

Es fällt oft schwer, die Welt in Schattierungen wahr zu nehmen, wenn doch achtzig Prozent der Phänomene/Beobachtungen/Menschen in zwei Kategorien fallen.

Es gibt beispielsweise die, die Ingwer gerne mögen und die, die behaupten, er sei scheußlich und schmecke nach Seife. Als Ingwermöger findet man die anderen suspekt. Irgendwas kann mit ihnen nicht stimmen. Vielleicht ein nicht funktionierender Rezeptor auf der Zunge? Jedenfalls ist bei denen etwas kaputt, so viel ist sicher.
Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen man sich nicht so sicher ist, auf der definitiv richtigen und normalen Seite zu sein.

Ein Gefühl von ich-bin-falsch, habe ich oft, wenn ich bei jemanden zu Besuch bin und mir Schokolade angeboten wird. Die meisten Menschen holen nämlich die Schokolade aus der Papierumhüllung und fangen an, die Tafel in kleine Stückchen zu brechen. Dabei lösen sie aber die Aluminiumverpackung nicht. Erst wenn alle Rippen in kleine Rechtecke zerteilt sind, schlagen sie die Folie zur Seite.

Dem entgegen, wenn ich meinen Gästen Schokolade anbiete, mache ich die Schokolade einfach auf und breche die Stücke direkt mit der bloßen Hand auseinander. Ja manchmal breche ich sie sogar gar nicht, sondern jeder kann mit seinen ungeschützten Händen an die Schokolade fassen und sich ein Stück nehmen.

Wenn in der Gästegruppe einer dabei ist, der das auf die zuerst beschriebene Art handhabt, dann schaut er mich vorwurfsvoll an und packt die Schokolade wieder ein und produziert unberührte Happen. Ich komme mir im Anschluss daran schmutzig und keimig vor.

113845733087440955

Liebes Bravoteam,

ich suche einen Brieffreund und habe schon alles probiert. Einmal, da hatte ich schon einen, aber weil der voll doof zu meiner Schulfreundin war, hab ich dem nicht mehr geschrieben. Das is sowieso so ne voll ätzende Clique und die ganzen Mädchen denken, sie sind was besseres. Das sind doch alles Popperschleimer!

Kannst Du mir helfen?

Ich wünsche mir echt mal nen blonden Boy kennenzulernen, der auch romantisch ist, mit dem ich mal über alles reden kann. Damit ihr mir helfen könnt, schicke ich Euch ein Bild von mir mit. Ich bin nämlich ein fetziges Girl!

Image Hosted by ImageShack.us