Von A wie Aufregen bis C wie Credibility

Eigentlich hatte ich den Vorsatz gefasst, nicht über Fußball zu schreiben. Dafür interessiere ich mich nämlich nicht die Bohne. Schlimmer noch. Es gibt einen Freund, der mich regelmäßig auf Partys als Attraktion vorführt, weil ich nicht in der Lage bin, zehn aktive Fußballer aufzulisten.
Das Gelächter ist jedes Mal groß und ich fühle mich schlecht.

Jahrelang lag das Thema Fußball brach, bis schließlich der Sohn meines Freundes begann, Fußball zu spielen. Er entschied sich in der ersten Woche Brasilienfan zu werden. Auf die Frage was Brasilien denn sei, zuckte er mit den Schultern. Um ihm eine Blamage wie im Kindergartenquiz zu ersparen, kramte ich mein gesamtes Brasilienfußballwissen hervor.

Nuf: Also die Brasilianer, die sind berühmt weil sie so toll Fußball spielen.
Kind: Warum?
Nuf: Äh also z.B. da gibt es Ronaldo und ähhhhhh Ronaldinho und ähhhhhhhhh SChaaaaahhhhaaaatz, wie heißt der andere von den Ronaldingens?
Schatz: Ähhh? Pelé?
Kind: ?
Ich: Oh schau mal, dahinten! Ein dreiköpfiger Affe!
Wo wir also schon mal beim Thema Fußball sind, möchte ich als gerechtigkeitsliebender Mensch auf das Thema Käuflichkeit beim Fußball hinweisen. Da gibt es also Menschen, die sogar ihren Hund an die Presse verkaufen. Ts, ts.

Wieso hält das keiner für unmoralisch, v.a. unter dem Aspekt, dass man an Glaubwürdigkeit verliert, wenn man bestimmte Automarken testet?

P.S. Wehe, hier nimmt jemand gleich das Wort Neid in den Mund. Wer will schon in einer 200 Quadratmeter Wohnung mit Dachterrasse in Wilmersdorf wohnen?

P.P.S. Was ich sehen will, Liveberichterstattung von MC Winkel gemeinsam mit den Mädels von Turbine Potsdam in einer WG!

8 Gedanken zu „Von A wie Aufregen bis C wie Credibility“

  1. zum P.P.S.: Ich mich auch!

    Habe bereits Kontakt zu Turbine P. aufgenommen, die haben leider keine Zeit. Hätte mich auch sehr geschämt, mit meinen dünnen Beinen dort zwischen all den Fußballerinnen.

    Wenn mir jemand eine Hütte mit WebCam und ´nem Holsten-Kühlschrank hinstellt, dann lasse ich mich auch gerne 24/7 beim Fuser (=norddt. + superprollig für „Fußball“, wie dieser Sport an sich ja auch) gucken beobachten. Natürlich muss dann noch eine Aufwandsentschädigung her, denn wie der freundderhasenpfote an anderer Stelle schon richtig erkannte: Ich will gekauft werden. :)

    Sponsoren aufgepasst – Will jemand? Soll ich?

  2. liebe nuf,

    eigentlich wollte ich mich nicht mehr dazu äußern, weil alle argumente für und wider diese geschichte ja schon auf dem tisch liegen, wenn auch hier und da verstreut. aber da ich mich schließlich auch aufs hohe moralross gesetzt habe, gebe ich auch nochmal meinen senf dazu.

    also. jeder mag so viel für irgendwelche firmen bloggen, wie er lustig ist, da ist zunächst und allgemein nichts unmoralisches dabei. was ich aber enttäuschend – nicht unmoralisch! – finde, ist, dass don dahlmann, den ich ja auch lese, sein image als unabhängiges korrektiv gegen einen opelmonat eingetauscht hat. „unabhängigkeit“ und „glaubwürdigkeit“ hört sich natürlich auch wieder sehr ding an, aber was ich meine, ist konkret beispielsweise folgendes: angenommen, opel hat mal großen stress mit einem bloggenden mitarbeiter, eine transparencyempörungswelle schwappt durch die blog-gemeinschaft (und damals haben ja viele sich das wort „glaubwürdigkeit“ auf die fahnen geschrieben, denen es jetzt zu doof, zu moralisch daherkommt): egal, was dahlmann macht, ob gar nichts, ob pro opel, ob contra: welchen text auch immer er schreiben wird, er weiß, dass seine leser im hirn einen link gesetzt haben, nämlich den zwischen ihm und opel. und seine leser wissen, das dahlmann das weiß. egal wie sein text sein würde, der hintergrund seines weblogs hat schon eine andere farbe angenommen und wird von dieser opel-aktion eingerahmt sein. und das ist ein verlust von unabhängigkeit. und traurig. darauf, so glaube ich, wollte die polemik des herrn poodle im kern hinaus bzw. so habe ich sie verstanden.

    was die anderen blogger der aktion betrifft, sehe ich das etwas anders, da sie ja eher weniger den anspruch haben, journalistisch zu arbeiten. abgesehen davon, dass ich es wirklich nicht bejubelnswert finde, dass sich firmen so pö a pö ins bloggland hineinwerben, abgesehen davon also finde ich, dass zu herrn winkelsen, den ich ja gerne lese, die aktion passt, es entspricht ja auch ein wenig so seinem image, das er sich aufgebaut hat, was ja nichts mit journalismus zu tun hat, sondern mit unterhaltung. und beim wirres, ja, kann gut sein, dass ich mich täusche, aber ich hatte irgendwie den eindruck, dass ihm poodles text auch amüsiert hat. was lyssa betrifft, kann ich nichts sagen, ich habe sie bisher leider noch nicht gelesen, weiß also auch nicht, welche art von blog sie schreibt.

    und das mit dem neid. selbst mal angenommen, absolut jeder, der eine kritische einstellung zum thema „werbung und blog“ äußert, wäre zum bersten voll damit: das schmälert doch nicht den sachlichen kern der kritik, nämlich, dass man es schade findet, wenn diese blogdings zunehmens zu einer verkaufsförderungsveranstaltung verkommt. (erinnern sie sich noch an diese stil-spionin aus dem amica-blog, die mal hier kommentierte? und erinnern sie sich noch daran, dass auf deren „weblog“ selbst bei den kommentaren bei bestimmten wörtern so werbe-pop-ups hochfluppten? das ist doch unschön.)

    also das ist meine meinung.

  3. @nuf
    Brasilien ist berühmt durch kaffebraune Mädels, die während des Karnevals den heißen Rhytmen… ich schweife ab. Natürlich ist Brasilien durch seine Kultur berühmt geworden. Wer will schon Fussball? ;)

    @Lyssa
    Noch nie auf die Idee gekommen, über Chappi oder Frolic zu bloggen? ;)

  4. 220 qm bitteschön. Und natürlich haben Sie recht, wer will das schon. Allein die Zeit, die man braucht, um die diversen Badezimmer zu putzen. Un-er-trägliche Zustände.
    Aber was den Hund betrifft, muß ich mal energisch widersprechen. Der frißt mir seit Jahren die Haare vom Kopf. Ganz zu schweigen von den horrenden Versicherungsprämien nebst halbjährlicher Erhöhung, weil er schon wieder irgendwo ein fremdes Buffet leergeräumt hat. Da kann er sich ruhig mal ein bißchen prostituieren und was zum Haushaltsgeld beitragen. Jawoll.

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