Flickr böse böse böse

Dieses massenweise flickr-Account-Protest-Löschen finde ich völlig albern. Zensur! Verletzung von Menschenrechten! Wenn sich die liebe Bloggergemeinde mal wirklich über was aufregen möchte, wie wäre es mit Menschenrechtsverletzung in China oder Einmischung in die Innenpolitik in Afghanistan? Wieso kann man bitte nicht einfach bei flickr protestieren und dann eine Woche abwarten was passiert? In welcher Traumwelt leben wir eigentlich? Ist das was Neues? Zensur im Internet? Wer von den Damen und Herren benutzt eigentlich kein Google mehr, seitdem die zensieren, hm?

Nachtrag/Zitat des Tages von kid37:

Gut, daß im Gazastreifen keine Bildersuchmaschine oder Web-2.0-Plattform in Betrieb ist. Die Region hätte womöglich die Aufmerksamkeit von Bloggern bekommen.

27 Gedanken zu „Flickr böse böse böse“

  1. es geht um bevormundung die nicht akzeptabel ist.
    es fallen bilder unter den filter, die mit keinem jugendschutz im entferntesten in konflikt sind.
    und es geht darum wie man seine community behandelt aus der 100% des angebots besteht.
    und das nicht-zahlende nutzer kein recht hätten zu protestieren, ist humbug.
    die bezahlen für den dienst mit ihren bilder, comments, tags, kurz inhalt an dem yahoo mit werbung gutes geld verdient.

    kirche im dorf ist schön und gut.

    ich frage mich einfach, wenn man bei sowas nicht laut wird, ab wann wird man es dann?
    ich möchte einfach schon hier anfangen meine freiheit zu verteidigen und nicht erst wenn meine telefongespräche plotzlich abbrechen weil ich was unanständiges gesagt habe.

    und ich halte das sehrwohl für zensur wenn mir als volljähriger Deutscher informationen vorenthalten werden, die jeder franzose oder däne sehen darf. und wenn diese informationen titten sind, dann spielt das fürs prinzip keinerlei rolle.

    und wenn ich (aus mangelnder information über die neuerung) nicht selbstzensur übe, stellen sie meinen ganzen account auf „schlimme bilder“. hallo, gehts noch? dann kann keiner meiner deutschen freunde mehr meine bilder sehen! wozu sollte ich dann noch bei flickr bleiben?

    wie don dahlmann hypothetisch aber ganz richtig sagt, könnte schon jetzt sein, dass g8-bilder auf denen es besonders gewalttätig ausschaut vom flickr mitarbeiter als moderat eingestuft wurden und uns deutschen vorenthalten wird. und vielleicht wäre das nach einem anruf so passiert … verstehste?

    und das ist dann keine zensur, oder wie?

    wie gesagt kirche im dorf ist ja toll, aber wie groß soll die kirche denn noch werden?

    @minensie du verwechselt nicht sehen dürfen mit nicht zeigen wollen. nur für family, friends oder private kannst du schon immer einstellen, um die kranke gesellschaft zu rauszusperren. hier wird ganz deutschland pauschal als superkranke gesellschaft abgestempelt, die auch keine bilder sehen darf, wenn der fotograf das ausdrücklich für erwachsene so will und kinder schützen will. alle deutschen werden einfach komplett als kinder eingestuft, die die kindersicherung nicht abschalten dürfen.

    verflixt, da hätt ich auch prima ein blogpost draus machen können ;) geschenkt.

  2. entweder ich lebe tatsächlich hinter’m mond oder aber ich nutze flickr zu selten um diese ganze zensur mitzubekommen. zumindest musste ich mittwoch noch keine bilder in irgendwelche stufen einteilen.

    hab ich das richtig verstanden, dass babywannenbilder so eingestellt werden müssen, dass sie für deutschland nicht sichtbar sind. in anderen ländern dann aber doch? an sich finde ich das nicht verkehrt, denn so kleinkariert das auch klingen mag, wir leben eben doch in einer sehr kranken gesellschaft. ich persönlich finds selbst im schwimmbad nicht so klasse, wenn die kleinsten splitterfasernackt rumrennen. nicht weil ich spießig bin (naja doch, aber eher in anderen ecken und kanten meines lebens) sondern weil es eben ein gefundenes fressen für pädophile ist. man weiß nicht wer wann wie das eigene kind so vergnügt und nackig fotografiert und sich damit ein paar „schöne“ stunden macht. klingt vielleicht etwas weit hergeholt, ist es für mich allerdings nicht. kleinkinder- und babynacktfotos haben für mich daher nichts im internet zu suchen. man muss es gewissen menschen nicht noch leichter machen. auch wenn die bilder für einen gesunden menschenverstand absolut harmlos sind.

    warum jedoch g8 bilder zensiert werden – das kann ich wiederum nicht nachvollziehen.

    einen schönen wochenendstart

    mine

  3. @ pah: das gesellige protestgeschrei ist ja auch immernoch viel einfacher (da für den einzelnen erstmal ohne konsequenzen oder echten handlungsbedarf) als wirklich aufzustehen und zu gehen.

    insofern finde ich das kein stück erstaunlich – im gegenteil. es passt genau in das bild das ich von der mehrzahl der ach so entrüsteten protestierenden habe.

  4. Gut fassen wir zusammen.
    Flickr ist kundenunfreundlich und deswegen sollte alle pro accounts aus flickr raus.
    Zensur ist etwas anderes

  5. du wirst dich wundern, maren, aber von meinen kontakten, und das waren mehr als fuffzich, waren – bis auf einen – alle noch da als ich meine sachen gepackt hab. erstaunlich nicht? ich würde das mit der geselligkeit da mal nicht überbewerten, meine gute. der geselligkeit halber, würde ich denken, wär ich besser da geblieben

  6. mein freundin hat (ich schätze mal grob)über 2000 bilder auf ihrem flickr pro-account.
    wenn sie jetzt nicht jedes einzelnde einstuft, kann es ihr passieren, daß flickr alle bilder als restricted einstuft. wohlgemerkt, wenn sie einfach alle bilder als unbedenklich einstuft, kann es ihr auch passieren, daß flickr ALLE photos als bedenklich einstuft und damit kriegt niemand inklusive ihr selbst diese bilder zu gesicht. sie bezahlt für diese dienstleistung geld an flickr. flickr kann nicht einfach machen, was es will.
    hier geht es überhaupt nicht nur (natürlich auch, aber das halte ich auch für mein gute recht!) um tittenbilder. beim don steht, wie schnell unliebsame bilder vom g8-gipfel usw „verschwinden“ könnten:
    http://don.antville.org/stories/1645920/

    also ich verstehe die ganzen account-löscher…

    gruß, Walter

  7. Ich stelle grade fest, dass ich mir mit Frau Nuf eine Meinung teilen muss. Was mir dabei sehr schmeichelt. Ich würde diese in Kurzform so darstellen:
    „Stichwort: Kirche im Dorf lassen!“

    (Untertitel: „Wieder Aufregung im Kindergarten von Bloggershausen“)

  8. @maren: ich habe bisher die Stufe „moderate“ für Kinderfotos der Art „Baby nackt in der Badewanne“ benutzt. Die kann jetzt keiner (aus Deutschland) mehr sehen, ich werde sie also auf „safe“ stellen müssen und hoffen, daß sich nie jemand darüber beschwert — denn sonst stellt Flickr mich als Benutzer komplett auf „unsafe“ (das bedeutet „unfähig, seine Bilder zu moderieren“), und alle meine Bilder sind für Deutschland unsichtbar.

    Das ärgert mich, nicht die Abwesenheit der Tittenbilder.

  9. sehr richtig, und ich glaube auch, dass 99% derer, die laut die verletzung ihrer rechte beklagen, noch niemals überhaupt auf ein restricted oder moderated foto gestoßen sind und denen somit gar nix abgeht.

    aber es geht ja ums prinzip, und außerdem machens ja alle! ist doch schön, diese geselligkeit.

    hauptsache, man ist mal dabei gewesen.

  10. ich finde das schon sehr bedenklich!
    erst verkündet julie paradise, dass die frauen das mopsmonopol haben und dann sperrt flickr die titenbilder. wenn schäuble sich durchsetzt, werden auch noch pornos in videotheken illegal.
    das ist doch eine verschwörung: bald sind die männer wieder gezwungen echte frauen im rl kennenzulernen.
    aber da werden sich die weibsbilder noch wundern wenn die ganzen nerds aus ihren löchern gekrochen kommen. *muhahaha*

  11. ich finde ja: vorher wars gut, jetzt nicht mehr. man beschwert sich also und wenn die nicht reagieren (oder bloss was von drohenden gefängnisstrafen ihrer mitarbeiter erzählen) zieht man eben um. woanders hin, wos besser ist.
    wenn die zusammensetzung meines lieblingsjogurths plötzlich geändert wird und er nicht mehr schmeckt probiere ich eben nen neuen. das finde ich irgendwie normal.

  12. Hier geht’s doch nicht um Menschenrechte oder sowas. Hier geht’s um gesperrte Tittenbilder für die Leute. Das ist was ganz anderes. Da ist man irgendwie ja direkter betroffen. Sie verstehen das offensichtlich alles komplett miss.

  13. Früher ist man auch davon ausgegangen das internet sei umsonst. Und jeder habe das recht alles kostenfrei zu verwenden.

    Kann mir jemand mal erklären was genau jetzt der Nutzungsgrund von Flickr ist? Also was unterscheidet das von anderen Bilderalben.
    Was genau ist ein Pro Account und welche Menschenrechte gibt er mir? Habe ich die zusätzlich gekauft?

    Und dann fragen wir uns WARUM macht Flickr das. Aus rechtlichen Gründen? Jugendschutz?
    Ist es eventuell so, das Flickr Angst hat vor Klagen aus deutschland, wegen Kinderpornografie oder Bereitstellung von pornografischen und gewaltverherrlichenden Bildern?

    Gibt es dazu mal Haltungen und Meinungen?
    Was ist ZENSUR überhaupt, wie wird das ausgeübt?

    ist es nicht so, wenn ich alles richtig verstanden habe, dass man selbst „bedenklich“ an ein Foto machen muss oder erst mal alle seine Fotos einstufen soll?

  14. wahre worte, frau nuf.
    der unterschied ist nur leider ganz einfach: von einer zensur bei flickr sind die sich aufregenden direkt betroffen – von dem, was google macht, nicht wirklich. und wenn es um die eigenen rechte geht, sind die meisten wesentlich lauter und wesentlich schneller, als bei fremden rechten.
    aber vielleicht sollten wir froh sein, dass sich überhaupt bewegt wird. vielleicht hilft ja ein flickr-boykott um sieben ecken auch gegen google –> demonstration von user-macht. vielleicht. wenn ich ganz fest dran glaube.

  15. Naja, wir warten ja schon ein paar Tage und es kommt von flickr nichts mit Substanz.

    Ich hatte einen Pro-Account und muss mich nun damit auseinandersetzen, dass ich nicht alle Photos sehen kann und evtl. meine Photos nicht alle gesehen werden können. Unter der Voraussetzung macht flickr keinen Sinn mehr für mich.

    Und das Argument, das eine nicht tun zu dürfen (flickr-Account löschen), wenn man das andere nicht macht (Google bannen), finde ich daneben.

  16. hmm, ich habe erstmal meine bilder gesichert, gelöscht und nur das protestlogo reingesetzt. wenn die ihre maßnahmen zurücknehmen spiele ich den kram halt wieder rauf.

  17. Muss jeder selbst wissen. Das Problem bei einer Accountlöschung ist ja unter anderem auch, dass man danach flickr nicht mehr nutzen kann :-)

    Den Protest an sich finde ich gut – die beliebtesten Tags der letzten 24 Stunden sprechen Bände:
    selfportraitthursday, telzey, flickrlaunchparis, censura, censure, censr, flagday, hfg, xacti, zensiert, thinkflickr, nichtmituns, censored, outrage, keinezensur, franzferdinand, flickrcensorship, againstcensorshipatflickr, nocensorship, againstflickrcensorship

  18. Ich sehe das ähnlich wie Du, Andreas.

    Allerdings finde ich schon, dass man auch bei kostenloser Nutzung eines solchen Dienstes das Recht hat sich zu beschweren und Dinge einzufordern.

    Immerhin verdienen die ja ihr Geld in dem Menschen die es kostenlos nutzen irgendwann zu zahlenden Kunden werden, Flickr zum bsp. auf ihrem Blog nutzen und somit zur Verbreitung beitragen usw.

    Damit erwirbt ein Nutzer – auch wenn er nichts zahlt – nach meier Auffassung ohne Frage das Recht auf Mitwirkung und Forderungen.

    Ich selber habe Flickr nie intensiv genutzt, mittlerweile meine Zugangsdaten verschlampt und kann somit auch nicht löschen. Aber egal… Empfehlen werde ich das jedenfalls nicht. Nicht durch erzählen und schonmal gar nicht durch verlinken…

  19. Für diejenigen, die bei flickr zahlen, kann ich es tatsächlich im begrenzten Maße nachvollziehen. Trotzdem finde ich es scheinheilig aus moralischen etc Gründen so ein Theater zu machen und dann weiterhin Google zu benutzen.

  20. Hat flickr vorher angekündigt und die Reaktionen abgewartet? Nö. Warum also nicht gleich den Account stilllegen? Hätte ich einen Bezahlaccount, sähe das für mich anders aus – dann wäre ich aber auch noch ärgerlicher.

    Bei einer kostenlosen Nutzung sehe ich eine solche Beschwerde als sinnlos an. Schon allein deshalb, weil ich auf dem Standpunkt stehe, dass ich bei kostenloser Nutzung von irgendwas nicht unbedingt in der Position bin, etwas einzufordern. Also lösche ich meinen Account – das ist die einzig legitime Art, meine Meinung zu einem Dienst zu zeigen, für den ich nichts zahle.

    Oder aber ich bin stickum und benutze das, was mir kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Einfache Kiste.

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