In teerzähen Schritten geht es auf die Geburt zu. Ein Event auf das man sich noch mehr freut als auf eine dreitägige Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Befragungen im bekindeten Freundeskreis haben ergeben, dass es trotz der finalen Vorausschaubarkeit des Ergebnisses der Geburt (Kind ist raus) doch noch bei allen Frauen großes Erstaunen darüber gab, dass am Ende ein echtes Kind geboren wurde. Man glotzt das verschleimte Ding an und wundert sich, meistens zwei Tage und zwei Nächte lang.
Zu Beginn erstaunten mich solche Berichte. Die letzten Tage vor der Geburt versagte jedoch tatsächlich auch mein Vorstellungsvermögen. Soll da in wenigen Tagen wirklich ein menschliches Wesen aus mir entsteigen?
Was wenn es doch ein Hund wird, frage ich meinen Freund ängstlich, wir wollten doch keine Haustiere.
Nach kurzem, sorgvollen Überlegen entscheiden wir uns dann, das Hündchen im Fall der Fälle einfach zu rasieren und in Babyklamotten zu stecken. Das erste Jahr wird das unserem Freundeskreis und den Familien kaum auffallen.
Zu der Thematik bitte auch hier lesen
Ich musste so schmunzeln. Bin zufällig auf diesen älteren Artikel gestoßen und habe mich an die Zeit nach der Geburt meines ersten Kindes zurück erinnert.
Du sprichst mir aus der Seele. Klar, man weiß, dass man danach ein Kind hat, aber es kam mir die ersten Wochen total irreal vor, eher wie ein Spiel. Und ich habe mich immer gefragt, wann das Spiel wieder aufhört :-)
Inzwischen ist das Baby 4 und ich habe mich dran gewöhnt, dass es bleibt. :-)
Es freut mich doch sehr,dass sich außer mir nochmals jemand wundert, dass Menschen Menschen gebären und Hunde Hunde. Das ist doch das Wunder, oder?
Aber die schwerste Säugetiergeburt hat der Mensch, ohne Zweifel. Alle anderen gehen auf viel Beinen und haben keine Beckenbodenmuskulatur, die es zu überwinden gilt. Da flutscht es nur so, und unsereiner quält sich wie blöd. Ungerecht ist die Welt!
Nich? Ich tät ihn noch nehmen.
Für „aus mir entsteigen“ muss der Grimme-OA 2008 drin sein.
Aber den will jetzt ja eh keiner mehr.
Ein schöner Text, danke dafür – ich hatte grad einen sehr beschwingten Moment :-)
Nach der Überschrift hatte ich zunächst erwartet, dass ein Eintrag über Babysprache, bzw. die Sprache die Erwachsene verwenden, um mit Babys zu sprechen, folgen würde. Dann hätte ich ganz passend darauf hinweisen können, dass es in einem englischen Krankenhaus verboten ist fremde Neugeborene mit Gutschigu oder teiteitei anzusprechen, das verstoße gegen die Menschenwürde der Kinder… Leider passt das jetzt nicht. Hm.