Mental Load

von Lars Ruppel

Da ist dieser Wunsch, einfach liegen zu bleiben
„Bitte nicht stören!“ auf ein Pappschild zu schreiben
Da ist diese Leere am Ende der Kraft
Weil man das, was nicht zu schaffen war, einfach nicht schafft

Da ist das Gefühl, dass man fällt ohne Halt
Bis man schliesslich auf den Boden der Tatsachen prallt
Da ist diese unsichtbare, alltägliche Last
Die größer wird, bis sie nicht mehr in die Herzkammern passt

Da ist ein Hamsterrad, in dem man ins Stolpern gerät
Da ist ein Brand der aus einem Burn-Out entsteht
Da ist all das, was hinter dem Vorhang geschieht
Die Arbeit, die niemand im Publikum sieht

Da ist keine Verbeugung, da ist kein Applaus
Das nimmt man so hin, da geht man von aus
Da ist das Gefühl alles alleine zu tragen
Da ist kein Bock, wegen allem um Hilfe zu fragen

Da ist Mitdenken-müssen und Abgeben wollen
Da ist ein „Man hätte ja doch einfach fragen sollen“
Aber da ist doch ein gemeinsames Leben
Da ist doch ein harmonisches Geben und Nehmen

Da geht’s doch um Gerechtigkeit, oder geht’s darum nicht?  
Da herrscht jedoch ein unfaires Ungleichgewicht
Das ist kein Gesetz, das muss nicht so sein
Und vor allem musst du wissen, du bist nicht allein

Mental Load tragen so viele da draussen
Sie sind genauso erschöpft und so tapfer nach aussen
Drum lasst uns gemeinsam diese Angst überwinden
Routinen verändern, Lösungswege finden

Wir geben was von dem ab, was so unendlich schwer ist
Denn wer wieviel trägt, ist eine Frage der Fairness


Lars Ruppel hat nicht zufällig ein Gedicht über Mental Load verfasst. Es ist eine Auftragsarbeit. Ich erwähne das deswegen, weil ich Lars am Equal Care Day kennengelernt habe und er dort die Veranstaltung begleitet hat und am Ende des Tages zusammengefasst hat. Das war so beeindruckend, unfassbar gut und emotional, dass ich finde, dass viel mehr Veranstalter*innen Lars Ruppel buchen sollten. Poetic Recording nennt man das.

4 Gedanken zu „Mental Load“

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