Wer hat den Menschen eigentlich die Idee eingepflanzt, dass Dinge umgefüllt werden müssen? Täglich verbringe Zeit damit, Dinge von Verpackung A in Gefäß B zu füllen. Nicht nur dass das zeitaufwändig und nervtötend ist, nein, man gibt auch noch zusätzlich Geld für die Umfüllbehältnisse aus.
Es würde mir ja noch einleuchten, wenn man damit einen ästhetischen Gewinn hätte. Weil z.B. die Kaffeeverpackung hässlich ist, füllt man den Inhalt in eine hübsche Kaffeedose um. So funktioniert das theoretisch. Die Realität sieht jedoch anders aus. Schon mal aufgefallen, dass der Kaffee aus der Tüte niemals komplett in die Dose passt? Also steht 1/3 der Zeit eine aufgerissene Verpackung plus eine Dose im Regal.
Genau das selbe mit dem Nachfüllkram. Wieso hat das Fensterreinigungsspritzfläschchen ein Fassungsvermögen von 0,5 Liter, der Nachfüllbeutel aber eines von 0,7 Liter?
Früher hat das alles noch Sinn gemacht. Da ist man in den Tante Emma Laden, wo es nur den 25 kg Mehlsack gab und hat sich was abfüllen lassen, was man dann zu hause in das Regal mit den kleinen Vorratsschubladen geschüttet hat. Heute macht diese Umschütterei wirklich keinerlei Sinn mehr. Manchmal habe ich das Gefühl mein Leben ist ein einziges Umfüllen. Vom Kaffeeleinensack in die 500gr Tüte, von dort in die Kaffeemühle, von dort in die Kaffeedose, von dort in den Kaffeeautomat, von dort in Müll und Rachen, etc.
Ab morgen esse ich die Kaffeebohnen direkt vom Strauch und hole mir die Milch ohne Umwege aus der Kuh.
Schlagwort: Einkauf
Wie Blogs mein Leben schöner machen
Bei Pah gibt es diese wunderbare Kochkolumne. Seit ich die lese, bin ich, was das Zubereiten von Speisen angeht, viel experimentierfreudiger geworden. Z.B. gestern hatte ich nach der Arbeit furchtbaren Hunger und bin einkaufen gegangen, weil wir Abends Besuch erwarteten. Das soll man ja nicht machen, denn mit Hunger kauft man immer den größten Unsinn und auch viel zu viel Kram. War mir aber egal.
Ich habe grünen Spargel, Avocados, Zitronen, Pinienkerne, rote Paprika, Radieschen, eingelegte Maiskölbchen und ein halbes Schwein gekauft.
Seit Samstag haben wir einen Grill und deswegen grillen wir jetzt jeden Abend. Ich bin nicht sehr erfahren, was das Kaufen von Fleisch angeht und stehe deswegen oft recht unentschlossen vor der Fleischtheke. Zum Glück ist da meistens niemand weil die Fleischereinfachverkäuferin sich in der Fleischzerteilungskammer ihre Fingernägel anschaut.
Als ich so rumstand entdeckte ich ein Schild, auf dem stand: Holzfällersteaks vier Eiro das Kilo. Die Schale dahinter war leer. Alle anderen Fleischschalen waren voll. Ich schloss messerscharf, dass die Holzfällersteaks besonders gut sein mussten, sonst wären die doch nicht leer!
Als eine halbe Stunde später die Verkäuferin kam, erkundigte ich mich nach den Holzfällersteaks. Klar haben sie noch welche, sagte sie und hob ein Schwein ohne Beine und Kopf hoch.
Wie viel ich denn haben wollte? Drei Stück. Das musste ich dann aber auf zwei korrigieren, denn 1600 Gramm Fleisch schien mir für drei Personen zu üppig.
Mit dem ganzen Krempel lief ich nach Hause und verteilte ihn wie in einer dieser Kochsendungen auf dem Tisch. Leider ließ sich der Koch nicht blicken, der normalerweise immer sagt: Yo und aus dem verfaulten Apfel, der Mülltüte und den Wachteln machen wir jetzt abgehangene Schmorwachteln an Apfelmousse mit einem Schuss Sherry.
Ich entschloss mich aus mentalhygienischen Gründen Nudeln zu kochen. Als die fertig waren, entschied ich mich Nudelsalat zu machen.
Ich kochte also den grünen Spargel, schnitt Radieschen, Maiskölbchen und Paprika klein und schmiss sie in die Nudeln. Dann röstete ich die Pinienkerne und warf sie auch dazu.
Darüber verteilte ich eine halbe Zitrone, 200 Milliliter Balsamico und Olivenöl, pfefferte und salzte ordentlich und voilà, der Salat war fertig.
Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen: Und die Avocado?
Ja, die war ein Problem. Nachdem ich sie klitzeklein geschnitten hatte, fiel mir auf, dass sie eigentlich noch nicht reif war und nicht weich genug.
Also legte ich sie kurzerhand in der Auftaustufe einige Minuten in die Microwelle. Bestimmt würde sie so schön weich werden, hoffte ich.
Was ich bekam, war ein Haufen dampfender graugrüner Grillkohle.
Die gab ich meinem Freund, der draußen mit den meterhohen Flammen am Grill kämpfte.
Der Salat hat super geschmeckt.