re:publica, Tag 2

Der 2. re:publica Tag war v.a. kommunikativ.

Der 2. Tag der re:publica begann für mich und Journelle mit einem gepflegten Abhängen in der V.I.P. Lounge, weil wir um 11 Uhr unser Speednetworking „veranstalteten“. Die Idee dazu hatten wir aus mehreren Gründen: Erstens haben wir einen Weg gesucht, um wirklich mal ganz neue Leute kennen zu lernen und so auch mal seinen Internet-Horizont zu erweitern. Denn ich stelle immer wieder fest, dass ich im Grunde seit Jahren, die selben Blogs lese und die immer gleichen Seiten besuche. Sehr selten kommt mal eines neu dazu, wie z.B. Floyd CelluloydFakeblog. Deswegen war ich interessiert an neuen Leuten und deren Internetlesewelt.

Zum anderen wollten wir gerne eine Möglichkeit schaffen, uns und andere gezielt mit anderen Frauen zu vernetzen. Ich habe irgendwo eine Studie gelesen, die sagt, dass über 60% der Blogs von Frauen geschrieben werden, dass Frauen aber deutlich weniger sichtbar sind, weil sie sich untereinander weniger vernetzen und auch nicht so stark bauchpinseln pushen wie die männliche Blogosphäre. Nichtzuletzt wollten wir insgesamt einen entspannten und eher ungezwungenen Weg finden, in das Thema Frauen + Internet einzusteigen.

Foto von Journelle auf Instagram

Deswegen haben wir uns auch nicht angemessen aufgeregt was die Organisation der Open Sessions auf der re:publica angeht. Die Organisation war nämlich nicht vorhanden. Größte Hürde, um Leute für unser Speednetworking zu akquirieren war tatsächlich, dass man das Speednetworking auf der Website nicht im Zeitplan finden konnte. Warum es nicht möglich war, alle Open Spaces, die bereits vorher angemeldet waren, in den Zeitplan zu übernehmen – wir erhielten keine Antwort und hatten auch nicht das Gefühl, dass es irgendeine Form von Bemühen gab, unser Anliegen zu bearbeiten. Wir hätten ja genug Follower etc. um uns selbst unsere Leute zusammen zu suchen. Äh ja.

Genauso unglücklich war ich am Anfang darüber, dass uns im Vorfeld keinerlei Angaben darüber gemacht werden konnten, wie der Open Space nun aussehen würde und wo er eigentlich sei. Das wiederum würden wir während der re:publica schon sehen.

So kamen gestern insgesamt 14 Leute, die uns zum größten Teil das Feedback gaben, dass sie zufällig auf uns aufmerksam geworden seien – was für eine offizielle re:publica-Veranstaltung natürlich nicht so schön ist. Es wäre wünschenswert wenn transparent gewesen wäre WO und WANN man zu uns stoßen kann.

Hinzu kam, dass wir uns unseren Platz tatsächlich ein bißchen erdiskutieren mussten, weil sich jemand parallel eine Spontanveranstaltung erdacht hatte und sein virtuelles Handtuch bereits zu Reservierungszwecken auf die freien Plätze geworfen hatte.

Wie dem auch sei. Ich hatte den Eindruck, dass das Speednetworking gut angekommen ist und dass auch 14 Leute völlig gereicht haben. Ich war selbst eingesprungen, weil eine der Teilnehmerinnen früher gehen musste und hatte 4 Runden mitgemacht und danach schon ein Gefühl, eine Wüste in meinem Mund zu haben. (Nächstes Mal also mit viel Wasser am Tisch!) 19 Begegnungen hätte auch mein Gehirn nicht verarbeiten können, deswegen war der kleiner als geplante Rahmen durchaus gut. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht und ich konnte mich endlich mal gepflegt mit einer anderen Frau über DS9 unterhalten!

Den Rest des Tages habe ich unterschiedliche Panels besucht und mich v.a. – im Gegensatz zu den Vorjahren – mit Menschen unterhalten. Der Tag wurde am Ende mit der wirklichen großartigen Poetry Spam Lesung gekrönt. Wunderbar!