Falls es jemand noch nicht gemerkt hat. Ich habe das Genre gewechselt und bin jetzt Politbloggerin (Fragen zum Thema Lifestyle und aktuellen Trends beantwortet zukünftig Felix Schwenzel). Deswegen wurde ich von der TAZ gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Beitrag zu der Frage „Sind die Piraten links“ zu schreiben. Habe ich gerne gemacht. Allerdings fand ich meinen ursprünglichen Entwurf ein bisschen fetziger (wie Mama sagen würde).
Patricia Cammarata (36) bloggt seit über sieben Jahren auf dasnuf.de und ist beinahe doppelt so alt wie der die durchschnittliche Abgeordnete der Piratenpartei
Links ist, wo der Daumen rechts ist. Das wäre das ideale politische Motto für die Piratenpartei. In ihrer Krippenzeit distanzierten sie sich nicht ausreichend von politisch rechts gefärbten Ideen. Googeln hätte geholfen. Sowohl Popp als auch Baum. Letzterer hätte rausfinden können, dass man für Tausend Millionen eigentlich Milliarden sagt (und „63 Milliarden“ sind wahrlich leichter auszusprechen als „3.014.237„).
Glaubt man den Wahlplakaten, machen sich die Piraten klar zum ändern. Tradierte Staats- und Gesellschaftsformen auflösen wollen, das entspräche eher einer politisch links gerichteten Haltung.
Doch was sie genau ändern wollen und v.a. wie, bleibt bis heute zum größten Teil ein Geheimnis. Sie politisch einzuordnen, ist schwierig weil sie kaum ein Wahlprogramm haben. Die wenigsten Themen sind differenziert ausgearbeitet. Da reicht es nicht aus, willig zu sein seine Defizite aufzuholen.
„Bist Du immer so streng mit Fünfjährigen?“, wurde ich neulich von Felix Schwenzel (wirres.net) gefragt. Tatsächlich vertrete ich die Haltung, dass Vorschüler schon wissen sollten, dass Politik eine ernste Sache ist.
Deswegen liebe Piraten: Kl4rm4ch3n zum Sch31t3rn
————-
Alle Beiträge zur Sonntaz-Frage gibt es offline am Kiosk – liken kann man die Sonntaz auf Facebook. Ob die Piraten links sind, haben die Piraten übrigens auch schon beantwortet. In der TAZ beziehen dazu Stellung: Oliver Höfinghoff (Piraten Berlin), Gesine Lötzsch (Die Linke), Helga Hansen (Mädchenmanschaft.net), Bert Blank (Leser aus Bamberg), Sebastian Nerz (Piraten) und Hans-Christian Ströbele (Bündnis90/Die Grünen). Ich gehe mir jetzt jedenfalls erstmal die Sonntaz kaufen.
————–
Ab morgen schreibe ich nur noch über Mascara, Stöckelschuhe und ggf. Kinderkotze -nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht. Wer möchte, folgt mir trotzdem auf Twitter, Formspring, Google+ oder Facebook.
Einspruch!
die letzte kompetente Regierung hat eine Menge Gutes (was man im nachhinein auch sieht) getan und wurde dafür abgewählt und dann implodierte die Partei leider. Langsam kommen sie wieder. CDU und FDP machen nicht den Eindruck als wäre da eine echte Strategie.
Die Piraten sind sehr laut und bunt, und mussten noch keine Verantwortung übernehmen, mal sehen wie laut die sind, wenn sie das tun müssen.
Lautstärke und wollen wollen, das alleine reicht nicht für das „Ändern“.
Die Piraten klingen so als müsse alles für jeden transparent und frei verfügbar sein. Jeder darf tun was er will und die anderen sollen das auch sehen. Alles ganz offen, alles gemeinschaftlich!
Das können die doch gerne mal vorleben in einer zu gründenden Kleinstadt ihrere Wahl, da können sie dann Planspiele durchführen mit Basisdemokratischer Anarachie und zeigen, wie man unreguliert, frei, transparent und opens source lebt!
Nein, ich traue das auch einigen anderen Parteien nicht zu. Dem Verein der Kabarettisten FDP und der CDU zum Beispiel. Bei den anderen habe ich Hoffnung. Ein wenig. Aber ist es nicht toll, dass ich nicht politikverdrossen bin?
„Die immer gleichen Argumente Die anderen sind auch nicht besser nännänänä oder Wer hat uns denn die ganzen Krisen beschert, das waren nicht die Piraten nänänänänä finde ich kindisch…“
aber zutreffend?
„… und kann sie leider nicht ernst nehmen.“
Seltsam.
Das Die-anderen-sind-auch-nicht-besser-Wer-hat-uns-denn-die-ganzen-Krisen-beschert-das-waren-nicht-die-Piraten legt ja nun die Messlatte denkbar niedrig, so dass sie von jedem halbwegs gutwilligen locker zu überspringen sein sollte. Aber Frau Nuf traut das einzig und allein den Piraten nicht zu? Dabei sind das die einzigen, die ihre Inkompetenz überhaupt erst noch unter Beweis stellen müssen.
Ich erkläre es ja so gerne noch mal. Nicht ich habe mir die Frage gestellt, ob die Piraten links sind, sondern die Frage wurde mir gestellt. Das was ich schreibe, sind meine Gedanken zu genau dieser Frage. Im Wesentlichen steht da „Sie lassen sich nicht einordnen.“ Mit meinem Zusatz: Weil es viel zu wenig Inhalte gibt anhand derer man das festmachen könnte.
Die Piraten sagen seit ewigen Zeiten selbst, dass sie weder links noch rechts sind.
Für alle Piratenbefürworter: Ich habe nichts gegen sie. Ich finde sie inhaltslos und inkompetent. Ich habe nichts dagegen zukünftig vom Gegenteil überzeugt zu werden. Ich bin sogar bereit dazu. In Talkshows sorgen sie zumindest für einen gewissen Unterhaltungsfaktor.
Die immer gleichen Argumente Die anderen sind auch nicht besser nännänänä oder Wer hat uns denn die ganzen Krisen beschert, das waren nicht die Piraten nänänänänä finde ich kindisch und kann sie leider nicht ernst nehmen.
Zu einem anderen Artikel hat jemand geschrieben:
„[…] Damit will ich die 15 Sitze nicht kleinreden und nicht großreden – stattdessen schlage ich vor, dass wir den Piraten ihren Anteil und ihren Beitrag an der Willensbildung lassen und abwarten, was draus wird.Soviel “Gelassenheit” verträgt eine Demokratie. Und das ist auch das Gute daran.“
Dem schließe ich mich an.
Und sieh wohin uns die abgehobenen und käuflichen Anwälte und BWL-Hirnies, unsere sogenannte „Elite“ gebracht haben! Wird Zeit das endlich normale Menschen Politik machen.
Denkst Du wirklich, der Rösler versteht was von Wirtschaft oder vdL was von Arbeit? Denkst Du wirklich noch in den alten Kategorien? Hälst Du dann auch die SPD für’ne linke Partei? Solche politischen Richtungen sollen Dir nur ein geistiges Wärmegefühl vermitteln und Dir vorgaukeln Du würdest ernst genommen. Fall nicht darauf rein!
In der DDR hat die Partei immer 99% bekommen und hier kriegen die Interessen der Finanzblasenwirtschaft immer 99%. Aber vielleicht schaffen es ja Menschen mit einem völlig anderen Hintergrund als die tollen „Profi“politiker den Teufelskreis von Lobbyismus und Korruption zu durchbrechen. Zu hoffen wäre es!
Puh. Eine Partei, die sich nicht so ohne weiteres ins deutsche Links-Rechts-Schublädchen-Denken einsortieren lässt, und dann besteht die auch noch hauptsächlich aus Männern und hat auch noch gar kein vollständiges Parteiprogramm.
Nein, das möschte isch nischt (würde Hape Kerkeling in der Instant-Kaffeewerbung sagen)!
Die Gegenfrage: was möchten wir denn dann? Was sind die hehren Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um eine Partei gründen zu dürfen? Vollständiges Wahlprogramm, politisch perfekt vorgebildete Parteivertreter, die alle Zahlen, Daten, Fakten aus dem Ärmel schütteln? Na Bravo! Wer soll das denn leisten können – oder besser: wer soll *sich* das denn leisten können? Unter diesen Voraussetzungen wäre das deutsche Parteiensystem auf ewig zementiert.
Ob die Piraten links sind, wird sich zeigen. Gut ist: sie sind da!
Na, das war aber ja mal gar nichts. Gut daß Sie selbst erkannt haben in Zukunft nur noch über Mascara, Stöckelschuhe und ggf. Kinderkotze schreiben zu wollen. Das können Sie eindeutig besser.
*Schulterzuck*
Muss ich das jetzt verstehen?
Politiker ist kein Lehrberuf. Was ist denn jetzt hier die Aussage? Nur Manager und Leute mit Abi und Unfehlbare dürfen Politiker werden?
Wär das Scheitern nicht mit diesem deutschen Verständnis von „Versagen“ gekoppelt würde ich sogar zustimmen.
Ich verstehe es aber einfach wie ein Amerikaner. Scheitern an der Aufgabe und daraus lernen. Dann sind sie am Ende ein Zehnjähriger mit Schulerfahrung.
Soll ich dann annehmen dass Das Nuf dieses Kind als Versager sehen würde?