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Noch acht Tage bis zur Lesung und ich habe die wesentlichen Entscheidungen nicht getroffen.

a) Was ziehe ich an?

b) Was lese ich?

Problem A verschärft sich zunehmend, denn wenn ich meine, das richtige Oberteil gefunden zu haben, gibt es kein passendes Unterteil oder es sind keine harmonierenden Ohrringe zu finden. Von den Schuhen gar nicht zu sprechen. Alle Versuche ein angemessenes Outfit neu zu kaufen, schlugen bislang fehl.

An die Lösung des Problems B nähere ich mich langsam an. Allerdings fehlt bislang das Bauchgefühl: „Perfekt! Das ist es!“, eher so „mnjaaaa, das könnte gehen … aber …“

Burnster hat neulich den Herrn MC gelesen. Gibt es keine Freiwilligen, die mal dasnuf lesen wollen? Dann hätte ich eine Vorlage. Ich habe gerade so eine Schaffenskrise …

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Sebas träumt von Don Dahlmann und ich hatte diese Nacht träumend eine Verabredung mit 500 Beine. Er war recht freundlich dafür dass ich einen lilafarbenen Echsenpanzer hatte. Meine Haut war ziemlich schuppig und an den Unterarmen wuchsen mir lange, glatte orangefarbene Haare.

Er bot mir eine Tasse Kaffee an, die ich durch kleine Saugrüssel, die mir aus den Ohren wuchsen, aufsaugte.

Wir unterhielten uns über Landhausstil und warum diese Scheußlichkeit gerade in der heutigen Zeit Anklang findet.

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Mit mir und den Filmen ist es ein Elend. Mir wollen einfach die Filme, die großartige Kritiken bekommen nicht gefallen.

Wahrscheinlich liegt das weniger an den Filmen als an der Erwartung, die ich an Kino habe. Kino soll mich in eine andere Welt entführen. Ich will schöne Menschen, ich will heile Welt oder ich will irgendwas, was es gar nicht gibt.

Sommer vorm Balkon will ich nicht. Deswegen ist Sommer vorm Balkon kein schlechter Film. Aber ich muss mich schon sehr wundern, wenn in den Filmkritiken steht ‚eine wunderbare Komödie‘.
Ich meine HALLO? was an diesem Film ist zum Lachen? Das Leben einer arbeitslosen Alkoholikerin, die nichts auf die Reihe bekommt, die ihr 10/11? jähriges Kind, nachdem sie mehrere Tage in der Klink war, fragt: „Na, kümmert sich Nike um Dich?“
Die total abstürzt, weil ihre Freundin einen Abend keine Zeit für sie hat, weil sie es nicht geschafft hat, sich ein soziales Netzwerk aufzubauen?
Die seit drei Jahren keinen Job bekommt und weil sie u.a. unfähig ist das Datum ihrer Bewerbungsunterlagen zu aktualisieren?

Ich finde das entsetzlich, weil ich den Gedanken entsetzlich finde, dass so viele Menschen ihr Leben auf genau diese Art und Weise führen. Dass sie sich nicht zusammenreißen können.

Eine sehr passende Filmkritik, wie immer hier (Wenn auch die Bewertung eine ganz andere ist…).

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Der Deutsche an sich liest gerne Ratgeber.

Ich lese diese Art von Büchern nur unter Zwang und habe deswegen dieses 80/20 Buch nicht gelesen. Habe aber gehört, dass man 80% der Ergebnisses in 20% der Zeit erreichen kann und weitere 80% der Zeit dafür verwenden muss, um die restlichen 20% des Ergebnisses zu erreichen.
Meine Alltagsbeobachtungen verifizieren diese Regel.

Leider verhält es sich in der Realität nicht so linear. In dieser Regel wurde nämlich nicht die Bewertung und Wahrnehmung des Ergebnisses mitberücksichtigt und v.a. dass es A und B Menschen gibt.

A Menschen, geben sich mit dem achtzigprozentigen Ergebnis zufrieden.

B Menschen, geben sich nur mit dem hundertprozentigen Ergebnis zufrieden.

Darüber hinaus gibt es Mischvarianten und Varianten wie: B Menschen, die lediglich die letzten 20% des Ergebnisses bewerten.
(Natürlich gibt es noch andere Kombinationen, aber die entsprechende Matrix möge jemand erstellen, der sich für Permutationen interessiert.)
Viel wichtiger ist: Was bedeuten diese Einsichten für das Alltagsleben?

Nehmen wir beispielsweise an, ein Mensch A und ein Mensch B leben zusammen. Dann wird Mensch B grundsätzlich unzufrieden sein mit dem was Mensch A produziert. Schlimmer noch, er wird den Großteil seiner Zeit darauf verwenden, die fehlenden 20% des Ergebnisses von Typ A zu produzieren. Dabei wird er zunehmend frustrierter, denn er erreicht mit sehr hohem Einsatz nur 20% des Gesamtergebnisses, was Typ A ohnehin egal ist. Die positive Rückmeldung bleibt also aus.

Nehmen wir ein Beispiel: Mensch Typ A macht morgens für Typ B einen Kaffee. Der Kaffee ist gerade aufgebraucht und die Milch reicht auch nicht mehr. B schneidet die Kaffeetüte auf und holt eine Tüte Milch aus der Vorratskammer. Er sucht die Filter, nimmt einen, legt ihn in die Kaffeemaschine, schüttet Wasser und Kaffee dazu, wartet, fertig.

A und B trinken gemeinsam Kaffee, dann geht A in die Arbeit und B bleibt zurück, denn er/sie muss später los.
B geht in die Küche und findet vor: Eine halbvolle Kanne, einen Filter mit Kaffeesatz, eine leere Kaffeeverpackung, eine herumliegende Schere, ein abgeschnittener Milchtütenschnipel, eine leere Milchtüte vor dem Kühlschrank, verschiedenste Kaffeepulver- und Milchspuren auf der Arbeitsplatte und zwei leere Kaffeebecher.

B räumt alles weg.

Am Abend meckert B über das Verhalten von A. A ist genervt, B ist genervt.

So ist das. Leider gibt es keinen Ausweg aus einer solchen Situation.
Es ist nämlich so, dass falls A sich entschließen sollte, alle von B genannten Punkte zu erfüllen, dann wird A völlig aus seinem/ihrem Lebensrhythmus geworfen und z.B. zu allen Terminen zu spät kommen, denn weitere 80% Zeitaufwand im Zeitressourcenmanagement sind nicht vorgesehen. Selbst wenn A es schaffen sollte, die Planungsgewohnheiten B zuliebe nachzukalibrieren, wird B einfach die 100% umdefinieren.

Armes A!

Armes B!

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Aus irgendeinem Grund gehe ich wahnsinnig gerne in Aquarien. Besonders mag ich Heringschwärme. Die glotzen einen durch die große Glasscheibe an, als sei man seltsam. Das ist so ein existentialistisches Erlebnis.

Leider sind Aquarien in den letzten Jahren immer teurer geworden. Als die Zehneuromarke überschritten wurde, beschloss ich, den Besuch von Aquarien von meiner Freizeitbeschäftigungsliste zu streichen. Natürlich wollte ich auf das Erlebnis als solches nicht verzichten und durch Zufall entdeckte ich ein angemessenes Surrogat:

Die Kosmetikabteilung der Galerie Lafayette. Ein Besuch dieser Ansammlung exotischer Wesen ist wirklich sehr zu empfehlen und das Schöne ist, die Kreaturen können ohne störende Gitter, Glasscheiben oder Zäune bewundert werden.

Die Kosmetiketage ist so aufgebaut, dass man leicht einen Rundgang machen kann.

Vom Eingang der Friedrichstraße kommend, sieht man auf der rechten Seite den Shihiseido Beauty Stand. Im Vordergrund stehen die schönen Mädchen aus den Hinterwäldern Mecklenburg-Vorpommerns, daneben die etwas zottigen, aber hellstimmigen Fränkinnen aus den Hochebenen Bayerns. Man folgt dem Wegverlauf bis man bei Dior ankommt. Dort ist die Runde beendet.

Das Gestaltungskonzept setzt dabei bewusst auf sammlerische Artenvielfalt.

Die Stände sind bunt dekoriert und vor ihnen stehen kleine Weibchen mit biegsamen Körpern. Alle Geschöpfe haben gefärbte Haare, was ihren Anblick besonders abwechslungsreich macht. Ihre Haare glitzern wie Plastikhauben im Licht der Neonröhren.
Ihre Gesichter setzen sich von den bunten Haaren deutlich ab, weil sie bleich geschminkt oder gepudert sind. Ihre Lippen erstrahlen in den wundersamsten Farbtönen von Blassrosa über tiefes Karminrot bis Schokoladenbraun. Die bunten Farben sind Warnfarben. Sie sagen: Vorsicht! Ich bin giftig! Die Gifte bewahren jedoch nicht nur vor dem Gefressenwerden, sie schützen die empfindliche Haut auch vor Bakterien und Pilzen.

Man sollte jedoch nicht nur auf die Haartracht acht geben. Denn es sind die Augen, die das Hauptdifferenzierungsmerkmal darstellen. Es gibt grau, blau, grün und schwarz umrandende Augen. Manche Lidstriche sind dezent und andere fingerdick.

Einige Exemplare haben angeklebte Wimpern und andere haben ihre eigenen so dick getuscht, dass ihnen die Anstrengung ins Gesicht geschrieben steht, die es kostet, die schweren, schweren Augen aufzuhalten.

Es ist ein absolut phantastisches Erlebnis. Nichts gegen Aquarien, wo die Fische einen nur stumm anglotzen.

Die Galerie Lafayette bietet mehr! Wenn man näher als einen Meter an die Frauen kommt, die wie Zierfische aussehen, dann beginnen sie zu sprechen. Zur Begrüßung sagen sie
„Hallo_haben_sie_vielleicht_Interesse_an_einem_unserer_wunderbaren_Produkte?“
Heuchelt man Interesse, so greifen sie nach den Schminkutensilien hinter sich und beginnen damit, ihre Handoberflächen zu bemalen. Sie machen bunte Striche aus Lippenstift und finden passende Lidschattenfarben, die sie daneben pinseln.
Wenn man sie anlächelt, sagen sie „Möchten_sie_es_vielleicht_auch_mal_auftragen?“
und wedeln mit Kosmetiktüchern. Wer möchte, kann sich ausgiebig anmalen lassen und die verschiedenen Pröbchenverteilerinnen aus der Nähe erleben.

Vom Füttern außerhalb der Mittagszeiten ist abzusehen. Für die Nahrungsaufnahme stehen spezielle Automaten mit kaloriearmen Rohfaser-Futter zur Verfügung. Dies stellt sicher dass die Schönheitsberaterinnen auch an besucherreichen Tagen nicht überfüttert werden.

Eine Runde vom Startpunkt bis zum Ausgang dauert gut neunzig Minuten. An verregneten Tagen eine ideale Beschäftigung.

Für die olfaktorisch Interessierten empfiehlt es sich, die Zusatzrunde durch die Parfümabteilung zu machen. Denn in der Großkolonie der Wickelschwanzskinke geht es besonders lebhaft zu. Allerdings ist dort ein Sicherheitsabstand von ca. 1,20 Meter zu empfehlen. Sonst wird man eingespüht.

Die zum Verkauf angebotenen Duftstoffe werden bei Gefahr zur Verteidigung eingesetzt. Dringt beispielsweise eine Konkurrentin in das Territorium ein, so machen die Weibchen schnelle Rückwärts- oder Seitwärtsbewegungen, spreizen ihre angeklebten Fingernägel und besprühen den Eindringling.

Diese Abwehrreaktion kann vom geübten Renner provoziert werden, indem er sich nähert, interessiert schaut, und so tut, als wolle er losreden und dann flott zum nächsten Stand läuft.

Wer das gut kann, wird Zeuge eines wunderbaren Spektakels. Die Parfümweibchen laufen daraufhin synchron los und besprühen sich gegenseitig und rümpfen dazu ihre kleinen Näschen. Manche fauchen sich sogar an oder geben schrille Warnlaute von sich.
Da kann ein Aquarium für 11 Euro Eintritt wirklich nicht mithalten!

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Geschnappt!

Pfffft!

Da bin ich aber froh! Manchmal, wenn sowas durch die Blogsphäre geht und ich nichts mitbekomme, da komme ich mir sowas von out vor!

Also danke für den Wurf und los geht’s:

Four jobs I’ve had

Powerpointsklave

Bademeister

Callagent im Weckdienst

Handmodel

Four movies I can watch over and over

Lemony Snicket

A Life Aquatic

Bob der Baumeister und die Ritterburg

Bernd das Brot im Nachtprogramm

Four places I’ve lived

Köln

Bamberg

Göttingen

Berlin

Four books I recently read and liked a lot

What I loved

Middlesex

Drachenläufer

Animal Triste

Four TV shows I love

DS9

6 Feet Under

Scrubs

Richtersendung, egal welches Vergehen, egal welches Gesetzbuch (Zum Glück habe ich kein Fernsehempfangsgerät!)

Four places I’ve vacationed

Kornati Archipel

Mayschoß bei Bonn

Gorsafawddachaidraigodanheddogleddollonpenrhynareurdraethceredigion (gilt für 2)

Four of my favorite dishes

Echte, ich betone, echte italienische Pizza mit frischem Basilikum

Pommes

Feldsalat mit Pilzen und Speck

Crema catalana vom PLUS

Four sites I visit daily

Meinen Blog (Ich bin jetzt mal die erste, die ehrlich ist, ja?)

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Four places I would rather be right now

Mljet, September

Norwegischer Fjord, Juni

Stuttgart, bei einer bestimmten Freundin

Duploriesenrad, Legoland Dänemark

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Freiwillige? Ich war doch die Letzte oder?