Fläggchen mit Totenkopf

„Piraten waren schwul. Das hat man jetzt herausgefunden. Fragen Sie nicht wo und wer und vor allem warum. Aber es ist so, Piraten waren schwul. Die meisten Schiffe wurden überhaupt nur überfallen, weil die Farbe des Segels nicht zu den Vorhängen gepasst hat.“

Quelle; Harald Schmidt

Fehlgeleitete Stillung kommunikativer Grundbedürfnisse

Mit technischem Fortschritt habe ich es nicht so. Mein Handy beispielsweise muss v.a. telefonieren können. Die einzige Zusatzfunktion, die ich gelegentlich benötige, ist der Wecker.
Leider ist es heutzutage fast unmöglich ein Gerät ohne 600 Erweiterungen zu ergattern. Mein Telefon zu Hause hat z.B. einen Fitnesstrainer. Da gebe ich ein wie schwer ich bin und dass ich mich kaum bewege und dann sagt es mir, was ich tun muss, um nicht weiter zu zunehmen. Bevor ich diese Funktion nutzen kann, muss ich allerdings einen Haftungsausschuss bestätigen, der mir u.a. sagt, dass ich nicht einfach durch den Besitz des Telefons an Gewicht verliere.
Im Grunde sind die Handys ohne Zusatzfunktionen schon lange ausgestorben. Durch deren permanente Präsenz bekomme ich jedoch das Gefühl, dass ich sie dennoch benötige. Meinen ganz eigenen Klingelton zum Beispiel. Polyphon sollte er sein, nicht so ein nervtötendes Gedudel.
Als ich dann neulich über den Bahnsteig der U9 lief, vernahm ich einen Klingelton, der mir sehr zugesagt hätte.
Mein Freund forderte mich auf, den Besitzer einfach zu fragen, ob ich mir den Ton nicht überspielen könne.
Ich war entsetzt. Ungeschützter Datenverkehr mit einem fremden Handy? Was denkt er sich nur? Da kann man sich Tokio Hotel oder sonst was holen!

Abendliches Trübsalblasen

Ein Psychologiestudium stellt eine Analogie zu der Henne-Ei-Problematik da, so behauptet zumindest der Volksmund.

Man kann schließlich nicht eindeutig feststellen, ob der gemeine Psychologiestudent vorher schon verrückt war und deswegen Psychologie studiert oder ob er im Laufe seines Studiums erst langsam verrückt wird. Ich persönlich denke, 80 % der Studenten werden erst gaga, was an den vielen Selbsterkundungs- und Therapieformseminaren liegt, die man zur Erreichung des Diploms absolvieren muss.

In der Gestalttherapie mussten wir beispielsweise unsere Lieblingsmärchenfigur darstellen. Wer da Rumplestielzchen, Blaubart oder den Menschenfresser aus dem Däumling gewählt hat, dem war das Schicksal des Verrücktwerdens sicher.

Auch lernt man die wahre Bedeutung des Wortes Tollheit kennen, wenn man sich zum Zwecke der geistigen Wiedergeburt erst in einem Schlafsack einschnüren lässt und sich dann raupenartig daraus hervor windet.

So etwas geht nicht ohne Spuren an einem vorbei.

Glücklicherweise war ich schon immer ein wenig verrückt, sonst hätte ich diese Seminare ebenfalls nicht ohne bleibende Schäden überdauert.

Ich leide schon seit frühster Kindheit gerne und regelmäßig an zyklisch wechselnden Besessenheiten. Das Bloggen eignet sich hervorragend um einer solchen Manie nachzugehen. Aufgrund der kürzlich öfter auftretenden technischen Probleme habe ich meine Obsession wieder verstärkt auf das Malen verlagert.

Dies hatte unter anderem seinen Ursprung im Unwillen auf die Bilder der Artothek zu verzichten.

Zwei habe ich bereits erfolgreich nachempfinden können. Am dritten bin ich am Wochenende das dritte Mal gescheitert. Ich sehe keine Hoffnung es jemals replizieren zu können (und ich spreche hier nicht vom Kopieren sondern lediglich vom Aufgreifen der Kernidee, die in diesem Fall allerdings eine komplizierte optische Täuschung ist).

Jegliche Internetrecherche zu dem Künstler Reimer Riediger blieb ohne Erfolg.

Jetzt sitze ich Abends nach der Arbeit trübsalblasend vor dem Bild, das eigentlich ein Druck (7/20) ist und könnte mich bei dem Gedanken schwarz ärgern, dass mindestens drei der zwanzig Exemplare nicht wertgeschätzt auf irgendeinem Speicher vergammeln.

Weiß jemand Rat?