Döner macht schöner, Falafel aber auch

Es gibt bestimmte Gerichte, die sollte man zu einem ersten Kennen lernen nicht unbedingt essen. Allen voran Spinataufläufe und kakaobepudertes Tiramisu. Die Auswirkungen auf die Optik des Gebisses sind nicht anders als unschön zu bezeichnen.
Ebenso sollte man auf Döner und/oder Falafelbrote verzichten. Selbst wenn der Liebste sich als ausgesprochner Zwiebel- und Knoblauchliebhaber zu erkennen gegeben hat.
Denn abgesehen davon, dass das Gesicht einen weißen Soßenanstrich erhält und man sich noch Stunden später von den Soßenresten in der Nase ernähren kann – ist auch die Kleidung höchst gefährdet. Erfahrungen zeigen, dass man im Grunde nur 50% eines jeden Döners wirklich essen kann. Denn physikalisch gesehen verhalten sich Döner im Handraum wie Schiffe auf dem Wasser. Was oben drückt wird unten verdrängt, d.h. was man an der oberen Seite vermeintlich abbeißt, wird nur nach unten gedrückt und purzelt von da direkt auf die modische Bluse. Erst wenn man ausreichend Nahrung für Tauben und sonstiges Stadtgetier auf dem Boden verteilt hat, bekommen die Zähne tatsächlich Nahrung zu greifen, die dem Verdauungstrakt zugeführt werden kann.
Sollte man beim ersten Date dennoch nicht auf Döner und Falafel verzichten wollen, sind an Handhabungsalternativen zu denken. Es empfiehlt sich z.B. eine Plastikschutzhülle über dem Fladenbrot oder sich selbst zu stülpen. Alternativ ist ein Mixstab mitzuführen, mit dessen Hilfe man das Gericht zerhexselt und in einem mitgebrachten Becher genüsslich durch ein Röhrchen schlürfen kann
Ansonsten empfehle ich diese Auffangvorrichtung, die ursprünglich entwickelt wurde, um Hundekacke direkt vom Po abzuzapfen. Da Hundebesitzer, v.a. jene, die kamelgroße Exemplare besitzen, in der Regel keinen Gebrauch von solchen nützlichen Erfindungen machen, könnte man sich das vielleicht um Mund und Döner spannen?

Dein Hund, Deine Kacke

Aus dem Jobleben kennt man das. Ein neues Tool soll eingeführt werden. Das Tool würde alle Prozesse transparenter, einfacher und weniger fehleranfällig machen. Allerdings müssten die Mitarbeiter dafür geschult werden. Da das Zeit kostet, arbeitet man beharrlich mit dem alten System weiter. Die Ausrede: Ich konnte die Kettensäge leider nicht benutzen weil ich keine Zeit hatte, die Gebrauchsanweisung zu lesen. Deswegen fälle ich weiter mit der Axt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Hundekotentsorgungsproblem in Berlin. Das Ordnungsamt kann leider aufgrund von Kosten so gut wie keine Mitarbeiter freistellen, die Bußgeldbescheide gegen Hundebesitzer ausstellen, die ihre zum Teil phänomenal großen Hundehaufen auf Gehwegen, öffentlichen Grünanlagen und Spielplätzen „vergessen“.
Es fehlt das Geld, die Mitarbeiter einzustellen.
Ich bin wirklich kein Matheass, aber wie kann das sein?
Im Jahr 2006 zählt Berlin 108.509 (gemeldete) Hunde. Wenn man also annimmt, dass die jeden Tag einmal durchschnittlich 200 Gramm kacken, hat man pro Tag stolze 21,7 Tonnen Ausscheidungen.
Gefühlt werden davon 80% an Stellen platziert werden, die dafür nicht vorgesehen sind. Macht bei einem hypothetischen Strafgeld von 50 Euro pro Haufen 4,3 Millionen Euro am Tag.
Klar, erwischt bestenfalls nur jeden zehnten Missetäter. Macht nur noch schlappe 434.936 am Tag. Bei einem Monat von dreißig Tagen sind das lediglich 13 Millionen Euro. Ziehen wir jetzt 80% Verwaltungs- und Personalkosten ab, blieben noch 2,6 die man als Gehalt für die Ordnungswächter vergeben könnte.
Und davon kann man niemanden einstellen? Schade eigentlich.
Hätte ich nicht Muxmäuschenstill gesehen. Ich hätte viele schöne Ideen, wie man rücksichtslose Hundebesitzer davon überzeugen könnte, dass es unschön ist, überall Kacktretminen zu verteilen.
Vielleicht einfach alle gemachten Hundehäufchen mit Fähnchen, welches durch Bild und Adresse des Besitzers geziert wird, verschönern?
Alle Exkremente aufsammeln, horten und dann, wenn genug da ist, um einen ansehnlichen Hügel zu formen, direkt vor deren Wohnungstür ablegen?
Und übrigens, wenn jemand das tolle „Ich zahle doch Hundesteuer, dafür muss die Stadt sich um den Hundedreck kümmern“-Argument vorbringen möchte.
Ich zahle auch Steuern, kacke aber nicht in Parks und auf Spielplätze.