Das Video ist da:
Sie erinnern sich? Bei Minute drei sieht man meinen Arm (glaube ich)! Glücklicherweise finde ich die musikalische Untermalung dieses Mal so unansprechend, dass ich nicht jedes Mal beim Schauen weinen muss.
Das dritte Where the hell is Matt Video ist fertig.
Das Video ist da:
Sie erinnern sich? Bei Minute drei sieht man meinen Arm (glaube ich)! Glücklicherweise finde ich die musikalische Untermalung dieses Mal so unansprechend, dass ich nicht jedes Mal beim Schauen weinen muss.
Einmal Groupie sein und mit Matt tanzen.
Auf bestimmte akustische Reize reagiere ich völlig unwillkürlich. Manche Lieder höre ich, finde sie sogar furchtbar und trotzdem reagiert mein Körper mit Gänsehaut. Wenn Videos entsprechend musikalisch untermalt sind, können sie eine ähnliche Wirkung auf mich haben. Egal wie ich mich anstrenge, ich kann gehen diese Körperreaktionen nichts ausrichten. Das sei das Grundproblem am Frausein, hat mir mal jemand gesagt.
Wie dem auch sei, als ich das erste Mal das Where the Hell is Matt-Video sah, musste ich weinen. Tatsächlich kam zum Tränenfluss ein Gefühl von tiefer Rührung. Ziemlich schmalzig, ich weiß. (Mehr Videos auf seiner Website.)
Ich habe mir das Video wenig später mit meinen Kindern angesehen und war total fasziniert, dass sie ähnliche Reaktionen zeigten. Das kleinste Kind jubelte und tanzte vor dem Computer, das mittlere Kind wollte nie mehr Katzenvideos sehen und kennt sich jetzt mit Ländern wie Kirgistan aus und kann Mpumalanga auf der Karte lokalisieren. Das erstgeborene Kind fand „den Typen Hammer“ (so sagt man heutzutage, wenn man überdimensionierte Begeisterung ausdrücken möchte).
Das Video geriet in Vergessenheit aber offensichtlich hatte ich mich für den Newsletter eingetragen, ohne dass ich mich aktiv daran erinnerte. Letzte Woche jedenfalls erreichte mich die Information, dass Matt nach Dresden kommen würde und dort nach Menschen suchte, die mit ihm tanzen wollten. Es dauerte keine Stunde bis ich mich entschlossen hatte gemeinsam mit der ganzen Familie hinzufahren und mitzutanzen (Nach Dresden kann man ohnehin nie oft genug fahren. Schließlich ist Dresden nach Berlin die schönste Stadt der Welt.)
Wir machen manchmal als Familienunternehmung bei Flashmobs mit und mir gefällt das verbindende Element dabei. Fremde Menschen treffen sich um gemeinsam eine Sache zu tun und einen kurze Zeitspanne, ist man eine fröhliche, verschworene Gemeinschaft weil man eine gemeinsame Mission zu erfüllen hat.
Ähnlich war das Erlebnis in Dresden. Ich schätze, es waren ca. 200 Leute gekommen und wir tanzten zusammengequetscht auf einem kleinen Stück vor der Martin-Luther-Statue vor der Frauenkirche.
Matt instruierte uns und wir tanzten Schulter an Schulter einfache Choreografien, traten uns gegenseitig auf die Füße und freuten uns darüber. Das Ganze dauerte gut eine halbe Stunde. Danach, so hatte Matt bereits per Mail angekündigt, würde er sich für jeden, der etwas von ihm wollte, Zeit nehmen:“After the shoot, I’ll stick around for as long as anyone is waiting. I’m happy to dance with you in your own picture/video, so don’t hesitate to ask“.
Was dann folgte, war für mich höchst beeindruckend. Er hielt Wort. Er erfüllte jeden Wunsch. Lächelte in 200 verschiedenen Posen in 200 Kameras, tanzte einzeln mit kleinen Gruppen. Er signierte Bücher und schrieb Widmungen auf T-Shirts. Er aß Kuchen und trank Bier, das Menschen ihm mitgebracht hatte, um ihm deutsche Kultur nahe zu bringen. Die erste Stunde strahlten seine Augen noch, dann war das Strahlen erloschen, aber er lächelte weiter und gab sein Bestes auch noch dem fünfzigsten die gleiche Aufmerksamkeit zukommenzulassen, die noch die ersten zehn Fans bekommen hatten. Er fragte jeden, wie er hieße, bedankte sich fürs Mitmachen und hörte sich hektisch gesprochene Lebensgeschichten an, fand ermutigende Worte und entschuldigte sich sogar bei den Leuten, die lange warten mussten. Das machte er tatsächlich bis der allerallerletzte „bedient“ war. Ich habe noch nie so viel Wertschätzung beobachtet. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt. Von ihm ging so eine positive Energie und so viel Freundlichkeit aus, dass ich mir auch ein Herz nahm und ihn groupiemäßig um ein Erinnerungsfoto bat.
Unsere Kinder wollten sogar mit ihm tanzen. Sie hatten sich Tage vorher überlegt auf welche Art sie tanzen könnten und als sie gemeinsam tanzten, klatschten und lachten die übrig gebliebenen Fans.
Beeindruckt hat mich als stark sicherheitsorientierter Mensch auch der Umstand, dass es wirklich Menschen gibt, die einfach etwas wagen ihn ihrem Leben.
Ihren Job kündigen und sagen: Ich mache jetzt von meinen Ersparnissen eine Weltreise und dann mal sehen was das Leben bringt. Ich finde mich schon mutig wenn ich in meinem Lieblingsrestaurant die 76 statt der üblichen Nummer 43 nehme. Jedenfalls um auf den Schnullischmalz zurück zu kommen: es war ein wunderbarer Tag (und was Berlin wirklich fehlt ist die Elbe) und ich hoffe, dass er über die Werbung auf Youtube weiterhin genug einnimmt, um davon leben zu können.
—-
[blackbirdpie id=“123658993167122432″]
@bebal: Wir tanzten übrigens nicht vor einer grünen Wand und Roboter habe ich auch keine gesehen.