Ort 2: Im Baum

Wenn ich länger als zehn Minuten in der prallen Sonne sitze oder stehe, verhärtet sich das Eiweiß in meinem Gehirn und mein Grinsen wird so debil wie das von Paris Hilton. Gerne würde ich mich deswegen in den Schatten setzen, was auf den Wiesen in Friedrichshain jedoch unmöglich ist, da es auf jeden Einwohner einen Punk mit drei Hunden gibt, die alles so lange vollkacken, bis es kein grünes Fleckchen mehr gibt.
Einziger Ort, der dann noch Schatten spendet, ist der Baum selbst. Ich suche mir also einen gut bekletterbaren Baum, positioniere mich in einer Astgabel und schaue mir Filme über hundefreie Städte an.
Es bleibt festzuhalten: Schatten habe ich jetzt. Doch mein Hintern schmerzt nach nur wenigen Minuten. Der Schwerkraft ist es geschuldet, dass ich immer wieder wie ein Schluck Wasser in die Astgabel rutsche. Den Laptop kann ich ob meiner Körperkrümmung kaum aufgeklappt halten. Außerdem wärmt sich mein Schoß unangenehm auf. Ich hätte lieber eine von diesen 360Grad-Cyberspace-Brillen.

Filme schauen im Baum - nix so gut

Einsetzbarkeit vor Ort: sehr schlecht
Gesamtbewertung: * (1 von 6)

Getestete Orte:

Nutzungsmöglichkeit 1: Sonnenreflektor

Beruflich bedingt halte ich mich meistens in geschlossenen Räumen auf. Auch mache ich nur selten Urlaub. Das hat im Sommer den Nachteil, dass ich durch meine blasse Haut unangenehm in der Umgebung meiner schmormöhrchenbraunen Mitmenschen auffalle.
Meinen Laptop teste ich deswegen hinsichtlich seiner bräunungsverstärkenden Eigenschaften. Dafür hülle ich Tastatur und Montor vollständig in Alufolie ein. Danach suche ich mir ein sonniges Plätzchen, klappe den Laptop auf und halte ihn mir zwanzig Minuten unter das Kinn. Vorher nutze ich natürlich seine andernsorts hochgeprisenen Multimediafähigkeiten und stelle mir meine Lieblingsmusik in einer Playlist zusammen. Schon nach wenigen Sekunden entwickelt sich starke Wärme. Erfreulicherweise nimmt die Alufolie nur geringfügigen Einfluss auf die Tonqualität. Die letzten Strahlen der Abendsonne werden maximal verstärkt und verhelfen mir zu einem wunderbaren Terracottaton in meinem Gesicht.

Umfunktionierungsaufwand: sehr gering
Alternativbrauchbarkeit: hervorragend
Gesamtbewertung: ****** (6 von 6)

Das Notebook eignet sich hervorragend als Bräunungsverstärker

Ort 1: Spielplatz

Die Freizeit ist knapp und wird dem Kind zuliebe meistens am Spielplatz verbracht. Dort kommt es nicht selten vor, dass ich mich langweile. V.a. dann, wenn das Kind meine vergeblichen Versuche mich an einer Kletterstange hochzuziehen, peinlich findet und mich mit strengem Blick zu den anderen Erwachsenen auf die Bank schickt.
Die anderen Erwachsenen sind meistens doof und ich will nicht mit ihnen reden. Deswegen nehme ich in der Regel ein Buch mit. Leider verkehren die anderen Erwachsenen diesen Versuch der Isolierung ins Gegenteil. Denn kaum habe ich das Buch gezückt, verdrehen sie ihre Köpfe, um den Buchtitel zu entziffern. Sobald ihnen das gelungen ist, beginnen sie Gespräche, die ich nicht führen will. Das nächste Mal nehme ich also meinen Laptop mit, hänge mich an die Kletterstange und verfasse Blogeinträge.
Es bleibt festzuhalten: Kein Erwachsener redet mit mir, aber schon nach kurzer Zeit befindet sich zu viel Sand in der Tastatur. Die Tastn klemn. Display im Sonnnnnnlicht schlecht einsehba.

Einsetzbarkeit vor Ort: schlecht
Gesamtbewertung: ** (2 von 6)

Abhängen mit dem Notebook