Maaslose Datenspeicherung

Von vielen FreundInnen der Fleischwelt™ werde ich oft gefragt: Was soll dieses Twitter eigentlich? Eine der möglichen Antworten lautet: Twitter soll unterhalten und tatsächlich, Twitter hat mir schon viele kurzweilige Abende beschert. Zum Beispiel gestern als in meiner Timeline Tweets an Heiko Maas auftauchten. Heiko Maas ist (das klingt so toll, deswegen copy & paste) „Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz im Kabinett Merkel III“ und Mitglied der SPD. Seine Position zur Vorratsdatenspeicherung lautete bis Dezember 2014:

Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD war da anderer Meinung. Sehr kurz gefasst: Maas gab klein bei und unterstützt jetzt die Vorratsdatenspeicherung, die er „Mindestspeicherdauer“ nennt. Klar, gab es einige Minimodifikationen, am Ende bedeutet sie aber: die flächendeckende Sammlung und Überwachung von persönlichen und sensiblen Kommunikationsdaten.

Im Hauptkritikpunkt der „Mindestspeicherdauer“ geht es um die anlasslose und flächendeckende Speicherung von Daten: Im Gegensatz zum gesamten demokratischen Strafrecht kennt sie keine Unschuldigen mehr. Es werden ohne konkreten Anlass die Daten von allen gespeichert, ob sie etwas getan haben oder nicht.

Zurück zu Twitter: Eine sehr schöne Art zu zeigen, wie hohl die ganze Idee ist, tat sich gestern in einer Art Timeline-Flashmob auf als vereinzelt belanglose Alltagsdetails getwittert wurden:

(Mehr gibt es hier)

Und um mich am Ende selbst zu zitieren: Es geht bei Überwachung gar nicht um die tatsächlichen Geheimnisse, die man zu verbergen sucht, sondern darum, was andere durch Einzelbeobachtungen und deren Misinterpretation über das eigene Leben und Verhalten schließen (und welche Folgen das haben kann).