U8

Unsere Kinderärztin ist aus den Zeiten in denen in unserem Land noch Zucht und Ordnung herrschte. Wir bleiben trotzdem bei ihr. Wenigstens versteht sie was von ihrem Fach – also zumindest rein medizinisch. Das Personal ist freundlich, man muss sich nur ein halbes Jahr vorher einen U-Termin sichern und es gibt ein großes Wartezimmer mit vielen Spielsachen.
Leider stimmt die Chemie zwischen der Ärztin und Kind 3.0 nicht so und weil Kind 3.0 nunmal sehr lebhaft und phantasiebegabt ist, gab es die ein oder andere Meinungsverschiedenheit. Die Ärztin schaute dann immer freundlich zu mir und fragte Dinge wie: „Regeln? Gibt es bei ihnen zuhause so etwas?“ oder „Ihnen gefällt seine lebhafte Art, ja?“
Ich lächle dann milde und denke mir, ich bin schließlich nicht gekommen, um mich über Erziehung und die Parameter von Wohlgeratensein auszutauschen und sage „Jaja.“ oder „Hmdochdoch.“ Persönlich hat mich die U-Untersuchung gut unterhalten.

Helferin: „Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob Du schon einen Mensch malen kannst!“, reicht Kind 3.0 ein Blatt und einen Stift.
Kind 3.0 malt:

Foto 1 (3)

Helferin: „Da fehlt aber was!“
Kind 3.0: „Stimmt! Die Augenbraue.“, korrigiert die Zeichnung
Helferin: „Da fehlt immer noch was. Schau Du hast Augen und einen Mund gemalt – aber das Gesicht braucht noch?“
Kind 3.0: „Hmmmm…“
Helferin: „Na, schau mal was Du im Gesicht hast. Augen, Mund und ….“
Kind 3.0: „Nase!“
Helferin: „AHA! Dann mal die mal noch.“
Kind 3.0: „Nein.“
Helferin: „Warum nicht?“
Kind 3.0: „Das ist ein Pobeißer. Wenn Du möschtest, mal isch noch einen Hund. Hunde können gut rieschen. Der riescht dann für den Pobeißer mit.“
Helferin macht sich Notizen.

Helferin zeigt Kind 3.0 ein Schaf: „Was ist das?“
Kind 3.0: „Eine Ziege.“
Helferin: „Naja fast, es ist viel flauschiger. Deswegen ist es ein …“
Kind 3.0: „Eine FLAUSCHZIEGE!“

Die Helferin hat eine bunte Mischung an Tieren ausgepackt. Darunter Schaf, Schwein, Esel, Kuh, Tiger, Elefant, Giraffe.
Helferin: „Zeig mir mal die Tiere, die auf einen Bauernhof gehören.“
Kind 3.0 zeigt auf Schwein, Esel, Elefant.
Helferin: „Nein, der Elefant nicht! Bauernhof! Das ist kein Bauernhoftier.“
Kind 3.0: „Wohl. Dschungelbauernhof. Der Elefant ist zogar ein Arbeitstier.“

Helferin: „Was ist das für eine Form?“
Kind 3.0: „Ein O“
Helferin: „Nicht Buchstabe! Form!“
Kind 3.0: „Rund?“
Helferin: „Form!“
Kind 3.0: „Das hat keine Ecken.“
Helferin: „Ein Kreis! Das ist ein Kreis.“
Kind 3.0: „Stimmt. Das hast Du rischtisch gesagt.“
Helferin zeigt Dreieck: „Male mir bitte ein Dreieck“
Kind 3.0 malt:

Dreieck

Das Kind hätte wohl arge Probleme Instruktionen zu befolgen. Ob es auch sonst alles infrage stelle? Es hätte ja immerhin einen ganz guten Wortschatz. Und Phantasie.

Immerhin!

124 Gedanken zu „U8“

  1. Bei der U7 sollte der Sohn einen Kreis malen und bekam Zettel und Stift vorgelegt.
    Er schob es der Ärztin zu mit den Worten: „Oma soll malen!“

  2. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    So ein cooles Kind… da fragt man sich ja wieso solche stupiden Menschen diese Tests durchführen dürfen :D

  3. boah, ich erinnere mich!!
    mein Sohn.2 hat bei der U9 auch die Instruktionen nicht befolgt. Die Aufgabe war, dass er Steine zählen sollte, in Verbindung mit dem Klettern an einer Kletterwand. Würfeln, die Augenzahl erkennen, entsprechende Steine aus einem Säckchen nehmen, Kletterwand hoch, die Zahl der Steine laut sagen und in ein oben drapiertes Säckchen werfen. Runterklettern. Neu würfeln. Dann das Ganze von vorn.
    Er hat es aber so gemacht, dass er beim zweiten Mal die neu gewürfelte Anzahl zu der vorherigen ADDIERT hat. Das war aber gar nicht gefragt. Natürlich fand ich das sehr lustig, weil er ja damit zeigte, dass er sogar schon addieren konnte und zwar ohne auch nur einen Funken drüber nachzudenken.
    Aber die Dame dort, eine Ergotherapeutin, meinte, er hätte wohl ein Problem mit Autorität und Regeln.
    Ich war sehr amüsiert.
    Diese Frau.
    Ey.

  4. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Don’t compare a child with other children, only with them him/her selfs.
    Alte Schule muss auch lernen.

    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  5. Daumen hoch! Selbst immer dabei, die Welt für meinen Asperger-Sohn (10) erlebbar und genießbar zu machen und nicht umgekehrt!

  6. ich habe das mit unseren beiden Töchtern auch schon erlebt. Meistens bei Arzthelferinnen, die selbst keine Kinder haben. Dein Kind hat ganz toll Eigenschaften – schwer wird es in der Schule, weil das dort noch weniger gewünscht ist als von der Ärztin. /kenne ich aus eigener Erfahrung.

  7. Großartig! Ganz ganz GANZ großes Kino! Alles richtig gemacht würde ich sagen! Klopf dir auf die Schulter, gieß dir n Glas Wein ein und überhäufe dich selbst mit Wohlwollen. So müssen Kinder. Und wenn nicht, dann kommt der Pobeißer und feiert ne Party mit der Flauschziege auf dem Dschungelbauernhof….
    Ich lach mich kaputt.
    Danke danke danke für den tollen, lustigen Abend. Sag bitte Kind 3.0 einen Gruß von mir, ich finde den Pobeißer toll!

  8. So ein bisschen von Selbsthass angekränkelt sind hier schon ein paar, oder? Kind malt ein leicht von der Norm abweichendes Männlein und sagt was Witziges – 60 Poster mit sich überschlagender Stimme: „Woooh! Toll! So kreativ! Wahnsinn! Klasse! Diese Authentizität! Uh yeah!“
    So, als würde dieser eine Arztbesuchsbericht von einer besseren Welt künden, in denen kleine Kinder den Erwachsenen mal so richtig vorleben, wie Rebellion richtig funktioniert.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass das größtenteils Erwachsene sind, die als Kinder schön brav bei Untersuchungen mitgespielt haben, schlicht, weil das erwartet wurde. Und keiner dieser erwachsenen Poster wirkt, als hätte ihn (oder sie) diese unglaubliche Zumutung, ein Männchen zu malen und brav Aaah zu sagen, in einen uniformtragenden Protofaschisten verwandelt. Diese seltsame Haltung, unangepasstes Verhalten prinzipiell doll und besonders kreativ zu finden, habe ich nur in Deutschland so massiv erlebt. Ist das ein Erbe von irgendwas?

    1. Boah, jetzt muss ich doch noch was sagen. Wo genau war Kind 3.0 denn unangepasst? Es hat ein Männchen auf Verlangen gemalt, dann die Augenbrauen diskussionslos ergänzt und wollte dann das bei einem Pobeißer nunmal natürlich nicht vorhandene Riechorgan durch einen Riechhilfehund ersetzen, damit die Helferin zufrieden ist. Das mit der Flauschziege finde ich einen völlig nachvollziehbaren „Fehler“ (wenn man das jetzt so bezeichnen muss), in etwa so, wie ich übereifrig ‚gut, güter, am gütesten‘ in der dritten Klasse auf Anfrage dekliniert habe. Und sonst? Bei der U8 sind die Kinder ungefähr vier, oder? Da finde ich die Antworten sehr kooperativ, Kind 3.0 erklärt seine Sichtweise, kommt nicht direkt auf die Antwort „Kreis“, weiß sie aber im Prinzip und malt noch nicht besonders gut ein Dreieck. Hat aber im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Instruktionen befolgt, wie ich finde: sehr höflich und durchdacht. Ist doch grad der Witz, dass es in eine andere Richtung gedacht hat.

    1. Wie, man kann auch nicht hingehen? Hessen schreibt das vor o.O Ich find diese Bevormundung von Eltern zwar an sich nicht schön, aber wenn ich mir dann so manche Eltern anguck, vielleicht schützt es ja andere Kinder?!? (Nur so ein Gedanke)

  9. Großartig! Kind 3.0 und der Text. Merci.

    (Nuno ist beim Figuren-Erkennen beim Sehtest bei der gleichen U auch an die Grenzen der Helferin gestoßen. „Sag mal, was das für Formen sind.“ „Ein O, ein C… oh, die anderen Buchstaben kenne ich noch nicht.“ „Was für Buchstaben?!“)

  10. Sehr unterhaltsam und auch echt niedlich. Solche Episoden sind sicher den meisten Muttis bekannt. Dennoch kann ich mich nicht anschliessen, Testungen dieser Art oder langjährig praktizierende Kinderärzte in Frage zu stellen. Auf ein Kind kommen in der Schuleingangsphase hunderte neue Anforderungen zu, welche es meistern MUSS. Und freuen wir uns dann auch noch so sehr über Phantasie und Kreativität , wenn es um Bestreiten des Heimweges oder Umgang mit Fremden geht? Ich bin immer für klare Regeln, es bringt Sicherheit und Struktur, innerhalb dessen sich Kinder auch toll selbst entfalten können. Ich bin auch der Meinung , das nicht in jedem Kind ein Künstler steckt und jeder 5- jährige einen anatomisch korrekten Menschen malen können muss. Jedoch ist es nicht zu viel verlangt und auch durchaus zu erwarten, das ein Kiga- Kind einer Anforderung diskussionslos nachkommt und versucht umzusetzen. Und auch eine Korrektur des Ergebnisses soll erfolgen, damit das Kind sich spiegeln kann und verbessern kann. Das halte ich für sinnvoller als jeden Pups zu loben.

    1. Ich glaube, Korrektur ist deshalb nicht notwendig, weil die Kinder ja von ganz alleine vergleichen und selber korrigieren. Nicht sofort (ist ja grade kein anderes Kind anwesend), aber später bei z.B. gemeinsamem Malen mit anderen Kindern, oder auch durch Nachahmung Erwachsener.

      Nicht umsonst soll man auch kleinere (!) Sprachfehler nicht sofort korrigieren, sondern selber das falsche Wort (gefernseht) beiläufig (natürlich richtig ausgesprochen) ein, zwei Mal kurze Zeit später verwenden. So lernen Kinder. Durch Nachahmung. Für Korrekturen ist in der Schule noch gaaanz viel Zeit ;)

      Das diskussionslose Nachkommen von Anforderungen Erwachsener, die dem Kind kaum bis gar nicht bekannt sind, finde ich nicht unbedingt sicher. Und auch manche Lehrer und Erzieher, sowie Eltern, stellen ab und zu ziemlich dämliche Anforderungen an Kinder. Zumindest die Frage „Warum?“ sollte einem Kind immer erlaubt sein.

  11. Also mal ganz ehrlich, du hättest da schon ein bisschen helfen sollen. Offenbar hast du diese Tests auch nach dem 3. Kind nicht verstanden.
    Normalerweise sind die Eltern zu den Us mit einem Dutzend Elternbüchern, 3 abonnierten Elternzeitschriften und 6 Eltern-mit-Kind-Foren vorbereitet, um bei jeglicher Störung der Untersuchung sofort helfend eingreifen zu können. Ein wenig Hilfe beim Malen, mindestens auf Bob-Ross-Niveau, darf die Arzthelferin schon erwarten.

    … nicht …

    Schade, wenn diese Untersuchungen immer wieder als Wettbewerb angesehen und durchgeführt werden – sowohl von Eltern als auch vom medizinischem Personal. Die Us sollen halbwegs rechtzeitig extreme Mängel in der Entwicklung aufdecken, sind aber keine Vergleichstest zwischen Kindern.

  12. Ich wünschte ich wäre so schlagfertig.
    Und ehrlich ich wundere mich wirklich, über Menschen, die sich entscheiden einen Beruf ausüben zu wollen, in dem es um Kinder geht und dann wegen so einer Unterhaltung angestrengt sind. Wer daraus kein Lächeln für den Rest des Tages mitnimmt – selber Schuld.

    Anekdote von der Tochter einer Bekannten: Soll eine Sonne malen. Es gibt aber nur einen Bleistift.
    Kind: Eine Sonne ist nicht grau.
    Arzt: Ok, vielleicht lieber einen Baum?
    Kind: Dann brauch ich ja schon grün und braun!
    Arzt: Na gut, ich schau mal nach Buntstiften.
    Kind: Ach, lass nur, ich mal dir schon deine Sonne.

  13. Respekt!
    Passt zu meinem, der bei der Schulfähigkeitsuntersuchung meinte: ( er sollte Gemüse & Obst unterscheiden, muss ja auch echt wichtig sein. Als Beispiel sagte die Ärtzin: Also wenn deine MUTTI mittags Kotletts macht & dazu Kartoffeln, was ist dann das Gemüse?)
    Meine Mama ist Vegetarierin!

  14. Alles was nicht standardisiert und nach
    Schema F des Test-Manuals abläuft ist kein
    Test, sondern ein
    Screening … Ergo: Testfragen u Aufgaben sind vorgegeben u dürfen nicht verändert werden. Es gibt bestimmte vorgegebene Phrasen, Zeit spielt häufig eine große Rolle und die situative Test -Bedingung…
    Diese Art der Untersuchung durch Arzthelferinnen ist eigentlich auch so nicht zulässig. Leider erlebe ich in meiner heilpädagogischen Arbeit, dass Kinderärzte oft sehr „schlunzig“ sind, also eher alles schön reden u echte Probleme verkennen. Halbgötter in Weiß können uns Heilpädagogen oftmals nicht verstehen, wenn wir uns, da wir ja Kinder jeden Tag im
    Gruppenverband erleben, eventuell
    Gedanken machen.
    Fakt ist, dass auf diese Weise keine Kinder motiviert werden, eine Korrektur unsinnig und verfälschend für das reale Testergebnis ist. Wünschenswert wäre eine bessere Kooperation zwischen Eltern, Ärzten u dem kiga.
    Die Eltern sind die Fachleute ihrer Kinder, dann Erzieherinnen, Pädagogen u ganz zum Schluss kann ein Arzt was sagen. Allerdings bei letzteren handelt es sich immer um eine 1:1 Situation unter ganz anderen Bedingungen – sollte niemals vergessen
    Werden.

  15. Wunderbar. Das Kind kennt sich aus. Elefanten sind Nutztiere, Flauschziegen sind flauschig – und argumentieren kann er auch noch.
    Glückwunsch zum wunderbar phantasievollen und selbstbewußten Kind! Liebe Grüße!

  16. Mein Kind 3, mittlerweile 20, sollte in dem Alter mal im Kindergarten ein Bild von seiner Familie malen, für einen Elternabend mit Ratespiel. Bei uns in der Familie gibt es keine Künstler, Lust hatte sie auch nicht, und erschwerend dazu kam, dass das arme Kind seinerzeit schon nicht nur Eltern, sondern 4 Geschwister hatte. Also wurde ein gelbes Rechteck gemalt, und fertig. Auf die Frage der Erzieherin, was das bitte soll: “Das ist unsere Haustür. Mama ist einkaufen, und die anderen sind auch nicht zu Hause!“ Müßig zu schreiben, dass ich unsere Familie sofort erkannt habe?

    1. Unser Kind 2 sollte für ein solches Ratespiel mal Interviewfragen beantworten („Wie viele Geschwister hast Du?“, „Wie alt bist Du?“ und so). Unnötig zu erwähnen, dass wir unser zartes Geschöpf auch erkannt haben, nachdem die Erzieherin sagte: „Ein Kind wollte allerdings nicht mitmachen. Auf unsere Bitte hin, sagte es: ‚Will ich nicht und die Fragen kannst Du gleich in den Müll schmeißen!‘ „

  17. Ok.: Ich hab verstanden, dass die Ärzte alle Trottel sind und die Kinder lächelnd die Tests durchschauen und alles im Griff haben und später alles Mögliche werden, bloß nicht solche Ärzte, sondern total kluge und vernünftige …

    Und, dass das alles an den Eltern liegt, die ihre Kinder heute endlich richtig erziehen, weil sie, von woher auch immer und warum auch immer so plötzlich, wissen, wie das nämlich geht.

      1. A) Nun, ich schrieb „Ich habe verstanden …“, nicht „Ich habe gelesen …“ ^^

        B) Ganz nebenbei: Lustig ist, dass in den erklärenden Texten zu den Untersuchungen [http://www.gesundes-kind.de/u-untersuchungen/u7.jsp] der falsche Plural des Wortes Wort [Worte statt Wörter] verwendet wird … [„… mindestens 10 Worte sprechen und etwa 250 Worte verstehen …“].

        1. Der Plural von Wort ist Wörter. Das kann man im /Achtung/ WÖRTER-Buch (Duden) nachlesen. Steht aber auch schon im Grundschulwortschatz so drin. Es sei denn, die Wörter stehen in direktem Zusammenhang, z.B. eine Rede…. „Deine Worte merk´ ich mir.“ oder „Deine Worte hört´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ etwas frei zitiert. Da die Wörter, die ein Kind insgesamt in einem bestimmten Alter sprechen kann, aus allen Lebensbereichen sind, also nicht in einem Satz o.ä. gesprochen werden, muss es korrekt Wörter heißen.

  18. Siehste, und meiner hat heute zur U8 GAR KEIN Menschending gemalt. Kann er nicht, hat er noch nie. Dafür hat er der Ärztin sein Auto nur so um die Ohren gemalt. Da staunte dann sogar sie.

  19. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Haha, herrlich. Euer Kind hat alles richtig gemacht. :) Eir sind übrigens durch die U7 durchgefallen. Da stimmte die Chemie auch nicht zwischen Tochterherz und Ärztin. Unser Mädchen wollte einfach nicht mitmachen. Und die Ärztin hatte eine total blöde Art. War eher zum Vergraulen. Kinder haben eben ihren eigen Kopf und bestimmen selbst, wann gespielt und wie gespielt wird. LG Gina

  20. Nur gut dass ich diesen Post erst zuhause gelesen habe.. – hab schon lange nicht mehr so laut lachen müssen, im Büro wär’s peinlich geworden. Grossartiges Kind (und grossartige Beschreibung)!

    Ganz nebenbei: 1,5 Stunden Warten bei einem Kinderarzt finde ich unmöglich. Klar kann mal ein Notfall reinkommen, und ein bisschen Wartezeit kreieren (die sich natürlich kaum mehr aufholen lassen im Laufe des Tages), aber volle anderthalb Stunden? – Nee, oder?! Da stimmt was mit der Praxis-Organisation nicht, finde ich.

    1. Das ist nur bei den U-Untersuchungen so. Wahrscheinlich kann man da einfach in Ermangelung der Kooperationsbereitschaft von Kindern einfach Pech haben und das auch schlecht schätzen? Jedenfalls sind an dem Tag nur Vorsorgetermine vergeben worden.
      Fairerweise muss ich sagen, dass das bei den Akutterminen noch nie so war.
      Wir sind gerade erst von einem Arzt gewechselt, bei dem mich u.a. die unsäglichen Wartezeiten genervt haben.

  21. Haha. Hab schon lange nicht mehr so gelacht.
    Ich kann mich noch erinnern an die Ost-Schultauglichkeits-U.
    Ich sollte etwas zeichnen, was ich zu Ostern bekam.
    Keiner hat erkannt, dass es ein Kuschelküken war. Ich musste das dann noch zweimal anders malen. Und ein paar Fragen gab es auch noch.
    Ich war megaschüchtern. Und als meine Mutter und ich dann nach Hause gingen, habe ich gefragt, ob ich alles richtig gemacht habe.

  22. Ja, hallo. Das klingt ja lustig.

    Zunächst mal fragt man überhaupt nicht nach, „was da noch fehlt“, wenn die Kinder ein Männchen/Mensch/Baum oder Haus malen sollen. Das ist essentiell. Sonst kann man den Test gleich den Hasen geben. Das sollten die o.g. Helferinnen vielleicht noch lernen.
    Schließlich kommts auf das Spontanmalen an, ohne Hilfe. Nur dann lässt sich die visuelle kreative feinmotorische Geschichte wirklich auswerten.

    Dann ist das kritisieren am Kind völlig daneben. Schafft nur schlechte Stimmung, schafft „Kontra“ und ist auch nicht produktiv. Bei Testung ist erstmal alles richtig. Und „gut gemacht“. Auswertung kommt später.

    Dennoch: Solche Vorsorgeuntersuchungen sind nicht einfach. Und es braucht sehr erfahrene Helferinnen, die das tagtäglich machen (am besten selber Mütter).

    Auch wenn das hier manche Kommentatorinnen ungern hören: „kein Einschleimer, kein Ducker vor einer “Person der Autorität” ist zwar echt heroisch im Ansatz, hilft aber niemandem weiter – weder der Mutter oder dem Arzt, die beide ja sehen wollen, was das Kind kann und auch nicht dem Kind, das das „nicht mitmachen“ als „Trotz“ rüberbringt –
    manchmal gibts eben Situationen, da dürfen alle erwarten, das ein Kind auch das tut, was das Gegenüber wünscht – das Leben ist kein Wunschkonzert. Wer hier applaudiert, bestätigt das Kind und ist spätestens nach der zweiten Klasse wieder da „das Kind macht im Unterricht nicht mit“, wenn wundert´s, hat es das auch nie gelernt.

    Jedenfalls eine tolle Story – normales Kind, ganz sicher. Loser-Helferin.

    1. Ach, das ist ja schön, dass du dazu was schreibst.
      Tatsächlich ist meine eigene Erfahrung mit drei Kindern, dass IMMER nachgefragt wurde was fehlt etc. Als Dipl.Psych mit Erfahrung im Testing nehme ich diese Untersuchungen deswegen leider nicht ernst.

      Man muss der Helferin zugutehalten, dass sie freundlich war – was man von der Ärztin wirklich nicht sagen kann. Persönlich finde ich es von einem 4jährigen Kind, das bereits 1,5 Stunden gewartet hat und dann all diese Tests mitmacht echt freundlich, wenn es überhaupt noch Anweisungen befolgt.

      Ich glaube, was die KommentatorInnen meinen ist: Kinder denken außerhalb der für Erwachsenen normalen Grenzen. Spätestens in der Schule werden sie immer mehr und mehr gestutzt und geschliffen. In einem gewissen Maße ist das ja auch notwendig, um Teil der Gesellschaft zu werden. Die Frage ist nur: in welchem Kontext ist das in welchem Maß notwendig (und warum)?
      So verstehe ich jedenfalls die Kommentare.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Fälle von „Kinder machen nicht mit“ schon im Kindergarten deutlich werden. Wenn da alles reibungslos klappt, dann habe ich persönlich keine Sorgen, dass das in der Schule auch klappt.
      Der Eindruck einer Erzieherin, die tagtäglich mit einem Kind zusammen ist, scheint mir um einiges valider als so eine U-Untersuchung.

      1. Irgendwie ist es wohl so, dass die Ärzte meinen, die Entwicklung des Kindes anhand der Zeichnungen ablesen zu können. Allerdings finde ich diese Helferinnen teilweise auch ziemlich merkwürdig. Mein großer Sohn ist Fremden gegenüber sehr zurückhaltend und (ich glaube es war auch bei der U8) antwortete einfach nicht auf die Frage, wie er denn heißt… War einfach blöd, dass die Helferin ihn auch noch gehetzt hat, weil zuwenig Zeit eingeplant war…

  23. Und die Erwachsenen sind dabei echt ernst geblieben?

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    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

  24. Mein Lieblingsneffe wurde während einer U-Untersuchung gefragt, ob er sich auf ein Bein stellen wolle. Klare Antwort von ihm: nein und ließ sich dann auch nicht dazu bewegen. Im Bericht stand dann: verweigert Motorik und zur Einschulung fiel es im dann vor die Füße und er musste zum Sondersport…

  25. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
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    Ernsthaft: Wundervolles Kind, könnte auch meine Tochter sein :)

  26. Gebt dem Kind Freiraum und ein Instrument und einen Pinsel – hoffentlich wird die Kreativität und Fantasie nicht irgendwann erstickt mit den blöden Ideen der Erwachsenen.

  27. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Köstlich. Bei uns war es ähnlich, nur das Sohnemann GAR NICHT zeichnen wollte und wir dreimal zur U8 antreten mussten. :)

  28. Das Kind ist rundum gelungen!!!
    Solch kreatives Denken hat mich und meine Eltern ein Jahr länger zu Hause verbringen lassen. Nein, hat nicht geschadet! ;-)
    Made my day :-) Tolles Kind!!!! So eins möchte ich auch haben…

  29. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Die Welt braucht mehr Menschen, die sind wie Kind 3.0!

  30. Lass dir bloß nix von irgendwelchen Ärzten, Erziehungsratgebern etc. einreden!! (Aber so, wie ich dich aus deinem Blog und deinen Posts kenne, tust du das eh nicht)
    Kind 3.0 ist genau so, wie ein richtiges Kind sein sollte, clever, phantasievoll, kein Einschleimer, kein Ducker vor einer „Person der Autorität“… Weiter so :)
    (Eigenschaften, die auch so manchen Erwachsenen noch schön zu Gesicht stehen würden…)

  31. Ich find Kind 3.0 super schlagfertig.
    Unsere Tochter sollte bei der U8 auch das obligatorische Männlein malen. Auf die Frage der Arzthelferin, ob auf dem Kopf nicht was fehlt (sie meinte Haare!) sagte das Kindelein: „Stimmt. Die Krone!“…..
    Und danach hat sie dafür gesorgt dass sie nie wieder malen wird müssen. „Soll ich dir noch ein paar Blumen malen?“, „Nein, brauchst du nicht, wir sind fertig!“, „Okay, mach ich. Und eine Katze?“, „Nein, wir sind fertig!“, „Okay, und noch ein Pferd?“…..

      1. Würde ich nicht unbedingt sagen.

        Bei uns war der Kiga da die größere Herausforderung und das Kind wollte mit 5 dann jetzt endlich zur Schule gehen. Der Kiga sei Langweilig. Wir haben dem Wunsch nachgegeben trotz bedenken. Aber auch die Schuluntersuchung ergab nichts anderes wie Schulreife und nix wie hin.

        Wir hatten eine altgediente Grundschullehrerin die das Potential des Kindes erkannt und gefördert hat. Das frühere Einschulen war für das Kind ein Segen. Aber ihre Lehrer und Mitschüler fordert sie bis heute. Sie sticht unter den ganzen Uniformierten Mitläufern schon heraus. Aber sie weiß das und kann damit Umgehen. Das Lernen des Umgehens damit war mir immer Wichtig. Nicht das gleichlaufen wie alle anderen.

        1. Ich hab da ebenfalls ein sehr eigenwilliges Kind 3.0 zu Hause… eine Wiedervorladung zur U, weil er überhaupt nicht mit dem Arzt gesprochen hat (beim Sprachtest) – und anschließendem Gequassel im Auto inclusive – und seit Sommer ist der Zwerg jetzt in der Schule.
          Gut, wir haben schon vorher drauf hingewirkt, dass er mit Fremden spricht (war, wie man auch an der U feststellte, sein größtes Handicap für die Schule – bei der Schulanmeldung hat er auch den Rektor eine halbe Stunde lang komplett angeschwiegen), aber er hat uns positiv überrascht – ist zwar nicht der fleißigste in der Mitarbeit, aber macht sich trotzdem ganz gut. Also keine Sorge für die Schule – ich weiß zwar nicht genau wie, aber bis dahin wird es schon.

        2. Wie lehrt man ein Kind das Damit-Umgehen? Außer ihm die Tatsache immer zu wiederholen? Hast Du ein paar Tips? Wird uns wohl auch noch bevorstehen, und ich habe gleichzeitig Angst davor und freu mich über den Fakt an sich.
          @nuf Wunderschön! Flauschziege? Genial!

      2. Ich finde nicht, dass man die Verantwortung da absolut abgeben muss. Wenn das eckige nicht ins Runde passt, dann gibt es bestimmt auch einen Weg fürs Eckige. Erfordert manchmal ein bisschen Mut, macht aber glücklich :-)

    1. Sehe ich auch so. Leider. Mein Kind fällt durchs Diktat, weil es die Wörter zwar richtig, aber nicht so schreibt, wie im Übungsdiktat zum auswendig lernen (!) vorgegeben. Für den eigenen Kopf ist selbst bei den angepassteren Kindern kein Platz in der Schule. Da werden lernschwache Kinder mehr gefördert als begabte. Dabei haben beide doch das gleiche Problem: Sie passen nicht ins Lernschema. Wer das mit solchem Selbstbewusstsein meistert wie Kind 3.0 – super. Die meisten Kinder knackst es an, weil ihnen täglich gezeigt wird, dass etwas mit ihnen nicht stimmt.

  32. Liebes nuf, ich lese Dein Blog erst seit kurzem, aber ich liebe es! Und dieser Beitrag war (mal wieder) so, dass ich das jetzt endlich mal loswerden musste!! Hoffentlich bewahrt sich Kind 3.0 sein Art und Phantasie!! Mit oder ohne Regeln ;)

  33. Aber sowas gab es früher nicht, oder? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, jemals bei sowas gewesen zu sein.

    Ansonsten: Sehr schön! Alles rischtisch gemacht!

      1. Vor 31 Jahren (da war ich 6) gab es die auch schon. Ich sollte nicht eingeschult werden, weil der Kopf des Menschen proportional zu groß geraten war (ungefähr genauso groß, wie der Rest des gesamten Männchens) und er nur 3 Haare hatte…

  34. Herrlich. Mein Großer war immer der große Schweiger und Null kooperationsbereit. Ganz im Gegenteil zum Kleinen, der alle in Grund und Boden redet. Mit Beiden sind wir bei der Kinderärztin immer ziemlich aus der Normkurve raus … Ich glaube, bei den U-Untersuchungen bekommen wir immer nur die „Gnadenpunkte“, in der Hoffnung, dass wir jetzt wieder eine Weile lang nicht kommen …
    Ich freu‘ mich über Dein kreatives Kind 3.0!

  35. Lasst doch mal Kinder selbst mitdenken und Phantasie entwickeln, liebe Arzthelferinnen etc. – Phantasie geht hierzulande unter.
    Unser Sammelheft – ach ne, ist ja das U-Heft ist nach der U9 ja plötzlich zuende – keine Fortsetzung, keine Sammelbildchen, dafür die Schuleingangsuntersuchung 8 Monate vor der eigentlichen Einschulung. So what? Wir werden sehen.

  36. hätte meine sein können *ggg

    Bei dem Menschen hat meine keine Finger gemalt. Bei dem Hinweiß das da noch was fehlte meinte Kind *nein* beim zweiten Nachfragen ob denn nicht doch Hände fehlen würden meinte sie * nein, die Hände wären in der Hosentasche, die könne sie jetzt nicht malen. Ein drittes Nachfragen ob sie nicht doch Hände malen würde sagte meine völlig genervt sie wisse das eine Hand 5 Finger hätte aber sie würde sie jetzt nicht malen sie wisse das auch so.

    Darauf erklärte der Kinderarzt das dem nix mehr hinzuzufügen sei und fand sie sehr Reif für ihr Alter.

  37. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Ich lieg hier gerade am Boden vor lachen. Kind 3.0 ist genau richtig geraten. Die Helferin hat ja keine Ahnung.

  38. ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Made my day
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************
    Unsere sind mehr so gefallsüchtig.

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