
Disclosure: Dieses Jahr habe ich die Ehre Jury-Mitglied bei der Verleihung des goldenen Zaunpfahls zu sein. Der goldene Zaunpfahl ist ein Negativpreis für absurdes Gendermarketing.
In meinem aktuellen Buch „Raus aus der Mental Load-Falle: Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“ beschreibe ich was Mental Load ist und gehe dann der Frage nach -> Wenn es zu einem Ungleichgewicht gekommen ist, wie schafft man es sich zu entlasten? Ich schaue also nach vorne. In Interviews werde ich hingegen oft gebeten den Blick nach hinten zu richten: „Wieso ist das eigentlich so? Wieso tragen v.a. Frauen den Großteil der mentalen Last für die Familie und die Haushaltsangelegenheiten?“
Die Antwort ist banal und gleichzeitig sehr komplex: Es liegt an der Sozialisation und daran welche Rollenstereotypien es für Männer und Frauen in unserer Gesellschaft gibt und daran, dass sich die meisten Paare spätestens nach der Geburt des Kindes auf eine Aufgabe spezialisieren: Männer werden finanzielle Versorger und Frauen Kümmerer. Viele Menschen halten das – wenn nicht gleich für gottgegeben – mindestens für biologisch selbstverständlich (und ignorieren damit wissenschaftliche Erkenntnisse, die zeigen, dass die Möglichkeit sich zu Kümmern nicht am Geschlecht hängt[1].)
Etwas lustiger durch Christian Hanne, Autor des Buchs „Papa braucht ein Fläschchen: Überlebenstipps für das erste Jahr als Vater“ formuliert: „Abgesehen vom Stillen können Sie [als Vater] alles, was mit dem Säugling zu tun hat, genauso gut wie Ihre Partnerin – die hat nämlich erst mal auch keinen Plan.“ Aber genau das wird eben gerne übersehen.
Zementiert durch Glaubenssätze wie „Ein Kind gehört zur Mutter“ oder „Fürsorge liegt den Frauen im Blut“, lernen Mädchen von klein auf, was ihnen liegt und werden für das richtige Verhalten gelobt und verstärkt. Mädchen sind brav, sauber, hübsch und sollen nicht so vorlaut sein.
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