113845539605389484

Wenn man beginnt IKEA und H&M blöd zu finden, dann wird man wirklich alt.

Die neue H&M-Kollektion ist wirklich entsetzlich. Gestern wollte ich eigentlich endlich mal wieder die deutsche Wirtschaft ankurbeln, aber mit dem Sortiment unmöglich. Ich grübelte den ganzen Abend, wo die Designer sich zu solchen unsäglichen Roben inspirieren lassen. Diese ärmellosen Rüschenblüschen, Miniwesten, Glitzerboleros, Glockenröcke, überbundhohe Hosen mit Taillenbetonung. Das waren doch nicht die 50er, wie auf der Homepage von H&M behauptet wird!

Die Antwort fand ich an unerwarter Stelle. Beim abendlichen Schauen von DS9 fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es ist Ferengimode!

Image Hosted by ImageShack.usImage Hosted by ImageShack.us

113839722125666474

Der Mann als solches ist ein rätselhaftes Wesen. Die Mysteriosizität folgt, wie alle Naturerscheinungen einer Gaußschen Normalverteilung. Demzufolge sind alle möglichen Variationen anzutreffen.

Dem Frauenversteher diametral entgegen gesetzt ist aber nicht, wie der undifferenzierte Alltagsglaube oft irrtümlicherweise verbreitet, der Macho, sondern männliche Objekte, die sich mit Vorliebe mehr als 16 Stunden am Tag vor flimmernden Monitoren aufhalten. Nur dort fühlen sie sich wohl. Den Rest der Welt verstehen sie nicht, denn sie lässt sich weder mit Pfeilen noch Tapstoptasten vervollständigen oder steuern.

Berufliche Zwänge machen gelegentlich soziale Interaktion notwendig. Wenn sich dies überhaupt nicht vermeiden lässt, sind diese Männer kompromissbereit. Dies demonstrieren sie, indem sie ihre Drehstühle den Störquellen entgegen drehen. Das muss dem Gegenüber als Symbol von Höflichkeit genügen. Den Kopf anheben und dem stehenden Subjekt ins Gesicht schauen, das mögen diese Männer nicht. Vermutlich weil Köpfe nicht rechteckig und zwei dimensional sind.

Wenn es nun passiert, dass das algorithmenstörende Etwas eine Frau ist und der Angesprochene sich aus dem Schutze seines Monitors begibt und die Situation es sogar erfordert zu sprechen, so sprechen diese Männer nie mit dem Frauengesicht sondern mit dem Busen.

Das hat allerdings ausschließlich etwas mit deren Positionierung in Relation zur Augenhöhe des Sitzenden zu tun. Diese Koinzidenz verursacht in einem realen Lebenskontext gewisse Schwierigkeiten, denn die Betroffenen sehen selten Brüste. Also starren sie wie hypnotisierte Kaninchen auf die das Blickfeld überschattende Ausbeulungen, was fokussierte Kommunikation erschwert.

Das zielgerichtete Weibchen kennt jedoch Auswege. Es malt sich zum Beispiel freundliche Gesichter auf die Brüste. Diese signalisieren eine generelle Friedseligkeit, was die Gesamtatmosphäre entspannt.

Wenn das Weibchen die richtige Stimmung geschaffen hat, klebt es sich kleine Post-its mit den Kernbotschaften der angestrebten Kommunikation auf die Brüste. Es stellt sich erst leicht seitlich dem sitzenden Adressaten gegenüber, so dass er den ersten Zettel lesen kann.
Sobald es merkt, dass die Botschaft wahrgenommen und verarbeitet wurde, wendet es seinen Körper leicht zur Seite, um die nächste Botschaft zu präsentieren. Sollte es mal mehr Botschaften als Platz auf den Brüsten geben, so kann es mit einem eleganten Einsatz des Fußes den Bürostuhl des Nachrichtenempfängers nach unten pumpen und ihm weitere Botschaften darbieten, die auf ihrem Hinterteil präsentiert werden.

In besonders schwierigen Fällen empfiehlt es sich die Botschaften mittels eines Hexeditors umzuwandeln:

000000 4b 6f 6d 6d 73 74 20 44 75 20 6d 69 74 6e 73 20 4d 69 74 |Kommst Du mit uns Mi|
00000010 74 61 67 65 73 73 65 6e |ttagessen?|

Das schafft eine wunderbare gemeinsame Grundlage. Mit dieser leicht nachzuahmenden Vorgehensweise lassen sich anfängliche Kommunikationsschwierigkeiten leicht überwinden.

113836232121921633

So manches aus dem fernen Asien ist mir wirklich fremd. Allem voran die verschiedenen Modeerscheinungen. Letztes Jahr waren beispielsweise Zahnspangen trendy.

Ich erinnere mich an die Zeit in der ich Zahnspange tragen musste, weil ich eine ein Zentimeter große Zahnlücke zwischen den oberen Vorderzähnen hatte, nicht gerne zurück.

Zum Glück hatte ich nur eine herausnehmbare, die ich lediglich sporadisch trug. Wunder der Medizin, trotz des unregelmäßigen Tragens stellte meine Kieferorthopädin enorme Verbesserungen zwischen den einzelnen Besuchen fest.

Bah! Wenn ich an diese Frau denke. Sie roch grauenerregend nach Knoblauch und hatte riesige, schwarze Mitesserkrater auf der Nase und ihre Damenbarthaare bogen sich über das obere Ende ihres Mundschutzes. Wenigstens hat sie einen getragen. Ich denke, wenn sie das nicht getan hätte, hätte ich mich von der Knoblauchfahne übergeben und wäre daran und nicht an der verschluckten Zahnspange gestorben.

Das Mundteil der Zahnspange hat stets leicht muffig oder metallisch gerochen, wenn man es gerade mit einem Kukidingens gesäubert hatte. Ich erinnere mich auch, dass es irgendwann glitzernde Gaumenteile gab. Meines war dunkellila.

Im Schullandheim hatten alle ihre Zahnspangendöschen dabei. Manche trugen die Teile doch tatsächlich den ganzen Tag um den Hals. Obwohl ich nicht mal elf war, wusste ich dass es sich dabei um ein modisches No-Go handelt.

Ach ja. Die späten Achtziger. Die Zeit in der wir alle sprachen, dann eine kurze Pause machten und die Spucke, die sich im Mundraum und Gaumenraum der Zahnspange angesammelt hatte aufsaugten und runterschluckten.

„Hallo, ich bin Nuf …. zzzzzwwwwwww *gulp*“
Gott sei Dank musste ich nicht so ein Hannibal-Lector-artiges Teil tragen, was mit einem Gummiband um den Kopf herum befestigt war und bei Mädchen mit langen Haaren diesen Frankensteinbeulenhinterkopf machte, weil die Haare kontinuierlich nach oben geschoben wurden.

P.S.

Auch für Hunde gibt es Zahnspangen

113834532709482709

Mozart, der heute offensichtlich Geburtstag hat, geht mir seit Anbeginn des Mozartjahrs auf die Nerven. Mozart, das ist Klassik für Kleinkinder.
Interessanter finde ich, dass Mozart ein Markenname, der jährlich 5,4 Milliarden Euro einbringt. Es gibt um die 150 Mozartprodukte. Das Schöne: Der Name Mozart ist markenrechtlich nicht geschützt, was jedem Interessierten ermöglicht Mozartprodukte auf den Markt zu werfen.
Der Phantasie ist da kein Einhalt geboten, so kommt es dass ein Metzger aus dem Raum Salzburg, die allerorts dringend benötigte Mozart-Dauerwurst in Geigenform erträumte.

Auch sollte jeder Haushalt, der geschmacklich etwas auf sich hält, eine Mozartgardine im Wohnzimmer hängen haben. Für den Kleinen gibt es die Mozartaktionpuppe.

Für die Mama gibt es dann die original Mozartzauberflöte, mit der sie spielen kann, während Papa sein Mozartbier trinkt.

Inspiriert durch einen Beitrag auf Radio Eins

113827733046169975

Meine französische Freundin sagt, wenn Schuhe nicht weh tun, sind es nicht die richtigen Schuhe.

Ich bewundere ihren Ehrgeiz dem Paradigma „Wer schön sein will, muss leiden“ zu folgen. Doch Vorsicht! Das ist nur nachahmenswert, wenn man tatsächlich eine zierliche, modebewusste Französin ist.

Die deutsche Frau hingegen, muss bei der Präsentation ihres Modebewußtseins vorsichtiger sein. Denn Modebewußtsein hat nicht ausschließlich etwas mit im heimischen Fernsehprogramm erspähten Modetrends zu tun. Wer sich mit der aristotelischen Syllogistik auskennt, der weiß:

Wenn der Schuh gut aussieht, tut er weh

– ist nicht in –

Wenn der Schuh weh tut, sieht er gut aus

– zu wandeln.

Das ist der Grund warum nicht jeder in ein Glitzerschühchen gepfropfte Plattsenkspreizfuß hübsch aussieht. Im Gegenteil, da fühlt man sich schnell an die beiden Stiefschwestern von Aschenbrödel erinnert, die wiederum nicht für ihren Liebreiz in die grimmsche Geschichte eingingen.

Auch ist die Herausforderung nicht zu unterschätzen, wenn das deutsche Modeopfer sich abends nach all den Plagen des Tages im heimischen Sofa suhlt und einen Stoßseufzer ausstoßend mit Hilfe eines Schuhlöffels das vakuumisierte Leder vom Körper zu stemmen sucht.

Das wäre am Ende alles zu ertragen, würde das Modeediktat die Frauenwelt nicht zusätzlich zum Tragen spitzer Schuhe zwingen. Hat der Fuß nämlich nicht Schuhgröße 36, dann dauert es kaum zwei Tage und der elegant geschnittene Neuschuh läuft nicht mehr aerodynamisch spitz zu, sondern beult an den Zehenseiten zunehmend aus. Ich frage mich, ob die meisten Frauen an psychogener Blindheit leiden, denn offensichtlich können sie nicht sehen wie unästhetisch es ist, die 43er Füße durch eine 15 cm lange Schuhspitze zu verlängern. Die Wahrheit ist: es hat den Anmut von angschnallten Saugpümpeln.

Das sieht nicht nur hässlich aus, das ist ungesund!

Fußdeformationen sind kein Spaß!

Durchblutungsstörungen durch eingequetschte Zehen ziehen Krampfadern nach sich!

Kauft runde Schuhe!

Befreit Eure Füße!

Befreit meine Seele!