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War das eigentlich der längste und kälteste Winter meines Lebens?

Als gestern die Sonne schien, entschloss ich mich, meine Überstunden zu nutzen und das Kind früher aus dem Kindergarten abzuholen. Als ich ihm sagte, es müsse seine Presswurstjacke nicht anziehen, erstrahlte das Gesicht und es fragte: Ist jetzt Frühling?

Ja, jetzt ist Frühling. Wir liefen den Weg nach Hause und sangen Abwandlungen bestimmter Volkslieder. Ganz so wie Axels Hackes Der weiße Neger Wumbaba

# Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich auf einen Schooooß,

hat nen Zeppel im Schnapel von Dimutti nen Gruuuuuß!

Am Spielplatz fühlte ich mich dann wie die Fleisch gewordene Verantwortungslosigkeit, denn die anderen Frauen hatten entschieden, die Kinder weiterhin in einer sich an einen Ball angleichende Form in Winterjacken mit Mützen und Schals umherlaufen zu lassen. Außerdem sprangen sie alle zehn Minuten panisch auf und betasteten die Köpfe und Hände der Kinder, um sicher zu gehen, dass sie nicht vielleicht doch fürchterlich froren.

Die Kinder schubsten sich gegenseitig um und panierten sich im noch feuchten Sand, worauf die aufgescheuchten Mütter wieder los rannten und einer Unterkühlung durch Rubbeln der Kinderkleidungsbälle entegegenwirken wollten.

Ich setzte mich derweil in das Kinderspielplatzsegelboot und ließ mich vom Kind um die Welt segeln. Die Sonne schien auf meine Nase und der Wellengang machte mich angenehm schläfrig.
Das war alles wunderbar. Bis das Kind mich mit Fragen löcherte, die ich nicht beantworten konnte.

– Warum verhalten sich Salz und Pfeffer unterschiedlich, wenn man einen statisch aufgeladenen Plexiglasstab (O-Ton „ein gerubbeltes Röhrchen“) in ein Gemisch der beiden Gewürze hält?

oder

– Wie baut man nochmal ein Periskop?

Stirnrunzelnd starre ich in die milde Frühlingssonne. Da gab es eine Aufgabe, die hat mir und meinem damaligen Freund mal ein Gast auf einer Party gestellt. Wir haben die ganze Nacht daran gerätselt, keine Lösung gefunden, gerieten in Streit, redeten die ganze Fahrt von Köln nach Bamberg nicht miteinander und trennten uns schließlich. Ich war der Meinung, dass es im n-dimensionalen Raum eine Lösung gäbe und er nicht.

Ich fand, wenn das Kind mir den Tag mit Fragen verdirbt, dann sollte es sich ebenfalls ein Paar Gedanken machen:

„Zeichne in die obere Hälfte eines Blattes drei freistehende Quadrate. Zeichne dann darunter drei weitere Quadrate. Die oberen Quadrate bezeichnest du mit „E“, „W“ und „G“ (E-Werk, Wasserwerk und Gaswerk). Die unteren Quadrate sind drei Häuser. Nun braucht jedes Haus eine direkte Leitung von jedem Versorgungsunternehmen. Wichtig ist nur eines: Keine der Leitungen darf sich irgendwo überschneiden.“

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Die Bohne ist gegenüber der Kartoffel ein in Deutschland gering geschätztes Nahrungsmittel. Noch unbeliebter ist der Bohnenstroh. Denn Bohnenstroh enthält keine Samen und man kann daraus keine neue Pflanze wachsen lassen. Bohnenstroh ist also unfruchtbar und hat somit keinerlei Potenz vorzuweisen.

Im übertragenen Sinne beschreibt die Redewendung „dumm wie Bohnenstroh“ folglich die Geringschätzung der geistigen Potenz.

Viel einleuchtender erschien mit die Erklärung meines geschätzten Ex-Nachbarn, der mit glaubhaft versicherte, dass die Redewendung auf die missglückten Experimentreihen eines gewissen Stefan Bohnenstrohs zurück ginge. Der hatte sich einen Namen gemacht, weil die meisten seiner Experimente mit dem Brennen seines Bartes endete.

(Zwei Jahre habe ich das geglaubt und verbreitet! Meine Rache war furchtbar. Er kannte den Plot von Bambi nicht und ich nutzte die Gelegenheit und erzählte ihm die wahre Geschichte von Bambi. Bambi, einer der grausamsten Walt Disney Filme. Bambi, das arme Rehkitz, dass den Ausläufen der Zivilisation zum Opfer fiel, weil hartherzige Industrielle ein sechsspurige Autobahn durch Bambis Wald bauten. Was haben wir damals als Kind geweint, wie Bambi tot gefahren wurde!!! )*

Wahrheit ist eben ein sozialer Begriff. Man hört von den Eltern, dass es einen Weihnachtsmann gibt. Am 24.12. findet man Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Als die ersten Zweifel an der Geschichte mit dem Mann im roten Mantel kommen, fragt man seine Kumpels im Kindergarten und es wird bestätigt, auch da war der Mann und hat Geschenke gebracht. Warum also anzweifeln?
Gegen Geschenke ist schließlich nichts einzuwenden.

Aus diesem Grund habe ich irgendwann mal meine Amazon-Wunschliste angelegt. Andere Blogger hatten auch welche und Freunde berichteten mir, dass sie Freunde hätten, deren Bekannten erzählten, dass deren Freunde schon mal was von der Wunschliste geschenkt bekommen hätten.

Und am Samstag geschah dann mein persönliches Weihnachtswunder. Ich bekam ein Päckchen von Amazon. Gespendet von jemanden, den ich gar nicht kenne. Einfach so! Geschenkt!

Das ist so wunderbar!

Vielen Tausend Dank! Ich kann mich kaum erinnern, wann ich mich das letzte Mal so gefreut habe!

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Gründe, um Schluß zu machen, gibt es unendlich viele.
Von meiner ersten großen Liebe musste ich mich nach zwei Jahren trennen, weil mir das falsche Leberkäsebrötchen gabracht wurde.
Meine zweite Beziehung fand ihr Ende weil es keine Antwort auf die hypothetische Frage gab: „Wo würdest Du mir an einem Sonntag Nachmittag Fischstäbchen besorgen?“ (Wir lebten in einem bayerischen Ort fern jeglicher Zivilisation)

Meine Beziehungen endeten aber nicht alle aufgrund spezieller Nahrungsmittel oder deren Mangel. Einmal habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten, dass er immer Schlüpfer sagte. Daran erinnerte mich heute das Wortschnittchen.