Satzobjekt und Prädikat an der Kasse gratis dazu!

Irgendwann vor ca. hundert Jahren habe ich eine Diplomarbeit zum Thema Liebe verfasst. Nach zweijähriger Recherche ließ sich festhalten: Gleich und gleich gesellt sich gern eignet sich als Grundlage für eine längerfristig angelegte Beziehung viel mehr als das entgegengesetzt lautende Sprichwort Gegensätze ziehen sich an.
So ist es bei der Partnerwahl unter anderem eine Kunst, durch geschicktes Befragen des möglichen Lebensgefährten herauszubekommen, ob man gleichgerichtete Interessen hat.
Im Fall meines Freundes zeigte sich schnell, was das angeht, haben wir das Potential in ca. zwanzig Jahren in gleichfarbigen Anoraks herumzulaufen.
Wir interessieren uns beide sehr für Science-Fiction, mögen Grillfleisch und durchstöbern gerne Hinterhöfe. Viel wichtiger jedoch ist unsere gemeinsame Leidenschaft für Werbeprospekte.

Kaufe 10 und bekomme gratis dazu. Nur was?

Freilich steht bei uns, wie auf jedem gutbürgerlichen Briefkasten: Werbung einwerfen verboten und tut man es doch, so regen wir uns im erwarteten Rahmen auf. Schließlich wollen wir in der Nachbarschaft nicht unangenehm auffallen. Zum Glück gibt es die Studenten im Hinterhaus, die einen solchen Aufkleber nicht haben und denen klauen wir die Reklame aus dem Briefkasten. Eine ebenfalls ergiebige Quelle ist der Altpapiercontainer, wo man nach eifrigem Wühlen auf manchen Schatz stößt.
Wir lesen die Werbeblättchen zur Entspannung nach Feierabend und so kann es sein, dass der letzte, der nach Hause kommt einen weiteren Stapel mitbringt. Meistens handelt es sich hierbei um doppelte Exemplare. An besonderen Tagen jedoch hat einer von uns beiden etwas ergattert, was der andere in fremden Briefkästen übersehen hat oder nicht herausziehen konnte, weil seine Hand nicht durch den Schlitz passte.
So sitzen wir Abend für Abend auf dem Sofa, die Füße auf der Lehne und zwischen dem Kind pssssssscht zu, wenn es redet während wir die Werbung studieren.
Wahrscheinlich sind wir so weit gesunken, weil wir seit Jahren kein Fernsehgerät mehr haben. Andererseits ermöglicht das aufmerksame Lesen von Werbeprospekten aller Art das Ergattern von so manchem Sonderangebot. Auch sind die Gewinnspiele nicht zu vernachlässigen. So werden wir z.B. am 15. Juli stolz an der Reichelt Filialfeier 2006 in der Siemensstraße teilnehmen, denn außer uns hat nur die Großcousine der Filialleiterin an dem Gewinnspiel teilgenommen und die haben wir angezeigt, denn die Teilnahme von Angehörigen aller Art ist untersagt!

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Wie ein Arsch eine Bedrohung wurde

Silke H. hat einen Freund namens Herbert W., der in einer Disko einen Typen kennen lernte, der ihm recht sympathisch erschien. Schnell hatten die beiden entdeckt, dass sie ein gemeinsames Hobby haben: Wasserfallartiges Reden. Herbert H. traf den anderen jungen Mann zufällig zwei weitere Male. So trug es sich zu, dass der junge Mann die Gelegenheit nutze und Herbert W. zu seiner Geburtstagsfeier einlud, die an einem sommerlichen Abend vor den Toren Berlins stattfinden sollte.
Abenteuerlustig wie Silke H. und Herbert W. waren, packten sie Bier und ein kleines Sortiment an Grillbarkeiten ein und machten sich am besagten Tag auf den Weg zur Geburtstagsparty des neu Kennengelernten.
An der Tür wurde man freundlich empfangen und in die Küche geleitet, wo Erfischungsgetränke auf die eingetroffenen Gäste warteten.
Als Silke H. und Herbert W. die Küche betraten, erstickte das Gespräch und ca. 35 Augenpaare richteten sich fragend musternd auf Silke H. Silke H. fühlte sich ob ihres Geschlechtes plötzlich peinlich berührt. Sie war die einzige Frau.
Alle anderen im Eingangsbereich waren kahlrasierte Männer mit muskelgestählten Körpern. Sie trugen entweder Profifahrradklamotten oder Rugbydresse. Sie fühlte sich wie ein Ferengi, der versehentlich in die Jahresversammlung des Bundes der Steuersparer geplatzt war.
Das Angelotztwerden dauerte glücklicherweise nur einen kurzen Augenblick. Man hatte Silke H. in Millisekunden als blickversperrendes Möbel kategorisiert, das ärgerlicherweise den Blick auf das runde Gesäß ihres Freundes versperrte.
Nach kurzem Smalltalk mit dem Gastgeber begab sich das Paar zum Grill. Während Silke H. nichtsahnend in die Glut starrte, hörte sie hinter sich Getuschel. Schließlich klatschte ihr eine Hand auf den Hintern und befahl ihr mit streng näselnder Stimme sich zu setzen. Der Anblick ihres Frauenhinterns sei nicht länger zu ertragen, so weich, so groß, so brrrr! Einzig und allein ein Hinsetzen errette die Umstehenden von dem Anblick des unsäglich, ekelerregenden Weibergesäßes. Sorgenvoll starrte man Silke H. an.
Herbert W., ganz auf das Würstchenbraten fokussiert, drehte sich nach einer Weile zu ihr und legte irgendwas berichtend, seine Hand an ihre Hüfte. Ein kollektives Aufatmen erfüllte den Raum. Ob das ihr Freund sei, wolle man wissen? Sie bejahte. So ein Glück, so gäbe es auch noch Hoffnung für Ärsche wie ihren. Einige hatten Freudentränen in den Augen, ein anderer zog sein T-Shirt hoch, ließ seinen wabbelnden Bauch auf den Tisch plumpsen und verkündete Halleluja, wenn ein Gesäß wie das ihrige einen Partner finde, so bestünde für ihn auch noch Hoffnung auf Sex nach Vollendung des dreißigsten Lebensjahrs.
Man reichte ihr freundlich Senf für das Würstchen. Den Senf von den Bratwürsten lutschend, versuchte sie sich das Gegenstück dieser Party vorzustellen. Was müsste man da wohl tragen? Was war das Pendant zu den hier getragenen Radlerhosen und der Rugbymonitur? Die engen Höschen schienen gleichzusetzen sein mit den tiefen Dekolletees mit denen heterosexuelle Frauen um Männchen warben. Keinem anderen Zweck diente die hier getragene Kleidung, so mutmaßte sie, da das straff am Körper liegende Stück Stoff die zum Teil recht prächtigen Gemächter vorzüglich betonte.
Diesen Gedanken folgend versuchte sie zu ersinnen, welche Modeerscheinungen sich auf Partys gleichgesinnter Frauen durchgesetzt haben könnten. Würde man heikehenkelig Hotpants tragen, um die langen Beine zu präsentieren oder eher franziaalmsicklig im Schwimmdress erscheinen?
Wobei, wenn sie an die Damenwägen des Christopher Street Days dachte, kamen ihr nur Fächer aus Achselhaaren in den Sinn. Vielleicht flocht man sich Perlen in die Haarnester und klimperte flirtend den anderen Achselfeten entgegen?
Um locker zu erscheinen, kramte sie ihre schönsten Homogeschichten heraus. So wurde sie mal von einem Schwulen gefragt, ob denn das Abreißen der Binden vom Schamhaar nicht schmerzhaft sei. Allein bei dem Gedanken musste sie wieder losprusten.
Die Runde blickte sie abwartend an: Ob es denn nun wehtäte oder nicht?
Die richtige Kleidung lenkt die Aufmerksamkeit in die gewünschte Richtung

X-Men, die wichtigsten Aspekte

Highlights:
– Logans Hintern in Lederhose auf dem Weg zum Flugzeug, kurz bevor die Stahltür sich schließt.
– Logans Rückenansicht beim Fastpimpern der wiederauferstandenen Jean Grey.
Enttäuschend: Die Szene in der Logans Klamotten sich vom Körper abpellen. Leider bleibt ausgerechnet im Lendenbereich der Stoff immun gegen die zerstörerischen Kräfte von Dark Phoenix.
Interessant:
– Blau macht schlank. Als Ex-Mystique beim Verhör ins Bild kommt, flüstert es mich von rechts und links an: Boah! Die sieht ja mal fett aus.
– Wenn man eine Hängebrücke abreißt und sie auf eine Insel schmeißt, geht das Licht aus.

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Ich freue mich auf den 4. Teil!