Endgegner Computerspiel revised

Update

Kommt alle: Die Session findet statt am 3.5. zwischen 18.45 Uhr und 19.45 Uhr auf Stage T.

Ich habe für die computerspieleaffinen Eltern und für die eher skeptischen Eltern einen Fragebogen entwickelt. Bestenfalls schaut ihr ihn euch vorher an und füllt ihn schon aus. Ihr könnt ihn als Gesprächsgrundlage verwenden und ich werde im Anschluss an die Session eine Zusammenfassung mit all euren Tipps schreiben.

Wie läuft die Session ab?

Ihr kommt am 3.5. um 18.45 Uhr zu Stage T. Dort erhaltet ihr von mir einen Aufkleber. Von Hochzeiten kennt ihr das vielleicht schon: Auf den Aufkleber  schreibt ihr euren Namen,  Alter eurer Kinder und die Sache, die ihr am liebsten mit euren Kindern macht bzw. euer Lieblingsspiel.

Zusammen mit SCHAU HIN! begrüße ich euch und dann geht es in den gemeinsamen Austausch.

Ihr setzt euch dann in 2er Konstellationen zusammen und unterhaltet euch jeweils 5 Minuten. Dann rückt ihr einen Stuhl weiter. Das Ganze geht so lange bis jede/r mit jede/m gesprochen hat. Es können maximal 20 Personen an der Session teilnehmen. D.h. die Session geht im Austauschteil 50 min.

Wenn von jeder Gruppe genug Eltern da sind, werden sich jeweils ein computerspielaffines Elternteil mit einem eher computerspielskeptischen Elternteil unterhalten. Wenn nicht, werden sich computerspielaffine mit computerspielaffinen Elternteile unterhalten. Das macht aber nichts, denn ihr könnt euch in jedem Fall gegenseitig inspirieren, denn nicht alle spielen die selben Spiele, nicht alle gehen mit dem Thema Medienzeit etc. gleich um.

Ich freue mich auf Euch!

Ursprünglicher Blogbeitrag

Vor rund einem Jahr habe ich über eine Infoveranstaltung zum Thema Computerspiele geschrieben. Die Resonanz war groß und mit zunehmenden Alter der Kinder sind Computerspiele in den meisten Elternrunden auch offline ein Dauerthema. Es wird viel gestöhnt, die Augen werden verdreht, viele sind total angenervt, die Kinder hätten nichts anderes mehr im Kopf als diese Computerspiele und wenn ich nachfrage: „Was genau spielen die Kinder denn? Was befürchtet ihr denn?“ erhalte ich selten Antworten.

Besonders paradox wird es dann, wenn ich höre, dass die Erfüllung von Haushalts- und Schulpflichten auf der anderen Seite mit Computerzeit honoriert werden. Um es kurz zu machen, ich höre da viel Hilflosigkeit und Unwissenheit raus.

Ich selbst habe als Kind und Jugendliche viel Computerspiele gespielt. Als Erwachsene fehlt mir dazu die Zeit und auch in Sachen blinde Bedienung von Controllern hinken meine Kompetenzen so stark hinterher, dass ich nur selten zum Spielen komme. Tatsächlich bin ich weit davon entfernt Fachfrau in Sachen Computerspiele zu sein.

Dennoch nerven mich die weit verbreiteten Vorurteile, die viele über Computerspiele haben und es gibt viele Widersprüche über die man mal sprechen könnte.

Ich habe mich deswegen entschlossen zur diesjährigen re:publica einen Workshop zu machen bzw. besser gesagt eine Kommunikationsrunde zum Thema Kinder und Computerspiele zu eröffnen und habe gemeinsam mit SCHAU HIN! die Session „Endgegner Computerspiel“ eingereicht, die zu meiner großen Freude angenommen wurde.

Was habe ich vor?

Ich möchte 10 Spieler*innen mit 10 Nicht-Spieler*innen an einen Tisch bringen, damit sie sich austauschen und sich vielleicht sogar gegenseitig Beispiele nennen und zeigen können.

Die Session startet mit einem kurzen Impulsvortrag. Da werde ich einige Thesen aufstellen, die gerne diskutiert werden können. Zum Beispiel glaube ich, dass hochwertige Computerspiele in der Regel Geld kosten. Wer keinen Cent ausgeben will, wird immer wieder bei nervigen Spielen und Apps landen, die durch In App Purchases und anderen Mist die Spielmechanik kaputt machen. Auch umgeht man das ätzende Thema Werbung im Spiel, wenn man ein paar Euro ausgibt.

Am Besten bauen sich natürlich Vorurteile ab, wenn die skeptischen Eltern erleben können, dass Computerspiele Spaß machen können. Es gibt z.B. ganz wunderbare Koop-Spiele, die so gut wie kein Vorwissen erfordern (Tricky Towers, Snipper Clips, Keep Talking and Nobody Explodes, DYO), die man gemeinsam mit den Kindern spielen kann.

Um das anschließende Gespräch zu fördern, werde ich Leitfragen erarbeiten, überlasse es aber am Ende jede/m selbst, was er fragen und erzählen mag. Das Ganze läuft wie Speeddating ab: Jeweils 5 Minuten haben die Anwesenden Zeit, über Spiele zu sprechen und Fragen zu stellen, bevor es einen Platz weiter geht.  Am Ende sind hoffentlich eine Menge Ängste und Vorurteile abgebaut und die Welten der Spieler*innen und Nicht-Spieler*innen sind näher zusammengerückt.

Sehen Sie hier schwerwiegende Folgen von Computerspielen bei Kind 3.0. Es malt und erfindet Pokemon.

Mein Call to Action

Wenn ihr zur re:publica kommt und entweder Eltern seid, die total genervt sind von Computerspielen ODER ihr seid selbst spielbegeistert (egal ob mit oder ohne Kinder), dann kommt doch zu meiner Session. Insgesamt 20 Leute brauche ich.

Wenn ihr nicht zur re:publica kommt und Fragen oder Anmerkungen habt, dann kommentiert gerne hier. Ich werde versuchen das alles in die Session einzubauen. Sie lebt vom Dialog.

Im Nachgang zur re:publica werde ich die Erkenntnisse und Anregungen in Form eines Artikels zusammenschreiben und hier im Blog veröffentlichen.

 

 

128 Gedanken zu „Endgegner Computerspiel revised“

    1. Zitat: „Im Nachgang zur re:publica werde ich die Erkenntnisse und Anregungen in Form eines Artikels zusammenschreiben und hier im Blog veröffentlichen.“

  1. Begeistert ODER genervt? Nix dazwischen?
    Ich bin Jahrgang 73, habe aber schon früh Computer gespielt.
    Zuviel, wie ich finde, was ich nicht an der Zeit festmache, sondern daran, dass ich mich im Computerspiel vor den Anforderungen der Welt versteckt habe. (Übrigens auch in Büchern. Auch nicht ideal, nur wird es als kulturell wertvoller beurteilt.)

    Bei meiner Diplomarbeit habe ich Minesweeper deinstalliert, weil ich in der Lage war, zwei Stunden am Stück dieses behämmerte Spiel zu spielen, statt zu arbeiten.

    Ich habe am eigenen Leib das Suchtpotenzial der Fun-Computernutzung erfahren. Es hatte keine auffälligen negativen Auswirkungen; ich habe Schule + Studium + Leben gemeistert.
    Aber auf einer emotionalen Ebene hat mir die viele Computerzeit in meiner Kindheit und Jugend nicht gut getan.

    Daher mag ich mir nicht sagen lassen, meine Sorgen bzgl. Computer seien unbegründet, wenn ich selbst andere Erfahrungen gemacht habe.

    1. Deswegen gibt es ja 2 Fragebogen. Der für die, die nicht so sorglos sind, umfasst zB die Frage: „Es gibt typische Punkte, von denen Du denkst, dass sie manchmal zu sorglos gehandhabt werden. Welche sind das? Warum hast Du den Eindruck, dass zu locker damit umgegangen wird?“

  2. Schönes Thema :)
    Einen kleinen Beitrag zu Deiner These: Ein Kauf von einem Hochpreisspiel hat leider nicht mehr zur Folge, dass das Spiel dann werbefrei und/oder frei von Spielmechaniken ist, die darauf abzielen, dass man Mikrotransaktionen durchführen muss. Das bekannteste Beispiel (mit dem größten Shitstorm) ist sicherlich „Star Wars: Battelefront 2“ von Electronic Arts (in dem Fall dann mit „Lootboxen“, was dann zusätzlich noch eine Glücksspielkomponente mit ins Spiel bringt). Gamespot hat zu dem Fall eine Zusammenfassung: https://www.gamespot.com/articles/star-wars-battlefront-2s-loot-box-controversy-expl/1100-6455155/
    Dies betrifft aber nicht nur das Spiel, sondern greift immer weiter um sich (es sei denn, der Shitstorm bewirkt ein Umdenken; da fehlt mir aber der Glaube ans Gute bei den großen Spielepublishern für).

  3. Ich gehöre ja definitiv zur Pro-Computerspiel-Seite (und will auch unbedingt mitmachen), sehe aber dennoch eine Gefahr darin, dass diejenigen, die auf der anderen Seite sitzen, zu stark als zu belehrende oder gar zu bekehrende Unwissende abzustempeln. Ich wünsche mir deshabl also möglichste wenig Polemik und Ironie in deinem #rp18-Impuls, wenn das irgendwie geht.

    1. Polemik und Ironie will ich gar nicht bringen. Belehrung im Sinne von oben herab auch nicht. Information hingegen schon und es geht mit v.a. um den Austausch. Im Idealfall nehmen die skeptischen Eltern Anregungen mit.

      1. Ah, beziehst du dich auf den Untertitel des Bildes?
        Für die Session wäre das eher ein: „Beobachten Sie mal, wie das Kind die Impulse weiterverarbeitet. Bei uns zuhause z.B. hat Pokemon Go dazu geführt dass…“

    1. Ich weiß nicht, auf welchen Plattformen die oben erwähnten Spiele überall erschienen sind. Schau doch mal, ob „Tricky Towers“ verfügbar ist. Das wäre mein Tipp.

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