Oh. Muss ich jetzt sterben? 17 meiner 25 Flip-Flops sollen laut ÖKO-Test giftig sein. In manchen soll sogar Zinn enthalten sein. Ich frage mich gerade, ist Zinn nicht auch in meiner überteuerten Antifaltencreme enthalten? Dann muss ich die Dinger also gar nicht entsorgen sondern ich reibe sie mir so lange ins Gesicht bis sie aufgebraucht sind. Sollte es nicht Zinn gewesen sein, verursacht das regelmäßige Insgesichtreiben der Schuhe sicherlich einen schnellereren Tod als wenn ich die Schadstoffe nur durch kleine Stelle zwischen den Zehen aufnehme.
Was wird auf meinem Grabstein stehen?
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Der Tag danach ist immer ein Graus. Sojasoße scheint den Flüssigkeitsanteil im Körper um weitere 40% zu erhöhen. D.h. ich bin mehr Wasser als Mensch und meine Augen sind so geschwollen, dass es an ein Wunder grenzt überhaupt noch etwas sehen zu können. Dennoch konnte ich durch meine kleinen Guckluken in der U-Bahn Sonderliches beobachten. Da sitzt eine aufgetakelte junge Dame und liest irgendein Schundblatt (Berliner Kurier?). Neben ihr ein seriöser Herr in Anzug. Er hält vor sich doch allen Ernstes einen Sammelband „Kritik der reinen Vernunft. Kritik der praktischen Vernunft. Kritik der Urteilskraft“. Da starrt er also drauf und ganz ehrlich, er sieht sehr gelangweilt aus. Seine Augen bewegen sich auch gar nicht mit den Zeilen. Nach einigen Minuten bemerkt er die Lektüre seiner Nachbarin und beginnt aufmerksam darin zu lesen. Sein Gesicht hellt sich auf. Als die Frau nach ca. fünf U-Bahnstationen (!) endlich die Doppelseite gelesen hat und umblättern will, schnellt reflexartig die Hand des Mannes nach vorne und ihm entfährt ein „Hey! Aber ich bin doch noch gar nicht fertig!“
Das kommt davon wenn man Kant liest. Man sollte sich an die Engländer halten, wenn sie sagen: traue keinem Philosophen wenn er [KANT] heißt.
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Ich fühle mich wie eine gemästete Weihnachtsgans. In mir befinden sich mindestens sieben verschiedene Sushivariationen und eine unglaublich große Portion Häagen Dasz. Das alles habe ich wahllos in mich gestopft, weil ich den halben Abend Luis Figo anhimmeln musste. Das Dramatische daran ist, als ich die Lokalität verließ, führte Portugal. Da ich keinen Fernseher besitze, muss ich jetzt bis morgen bangen, ob ich ihn jemals wieder sehe. Der gute Herr kommt nun ja auch langsam in die fußballuntauglichen Tage. Es gibt eben doch gute Gründe warum Frauen sich für Fußball interessieren. In diesem Zusammenhang existiert eine Statistik, die belegt, dass der Anteil an weiblichen Fußballinteressentinnen um 30% zugenommen hat. Ich partizipiere also lediglich an einem Trend.
Die erste Hälfte des Abends habe ich damit verbracht verschiedene Restaurants auf ihre Projektgruppenabschlussveranstaltungstauglichkeit zu prüfen. Es ist immer wieder erstaunlich wie Äußerlichkeiten die Freundlichkeit des Personals beeinflussen. Tauche ich im Anzug auf, werde ich geführt und man reicht mir diverse Menüvorschläge. Erscheine ich indes im zerknitterten Freizeitlook, kann ich gefälligst selbst schauen, ob es angemessene Plätze gibt.
Das große Erfolgserlebnis des Monats Juli befand sich heute morgen in meinem Mailfach. Ich bin ab morgen Monatsgroupie des I.Z.E.T.I.T.. Damit kann ich mich entspannt zurück lehnen und mir ein neues Projekt ersinnen. Da mein Nachbar Groupie des vergangenen Monats war, muss ich ihn gleich morgen früh kontaktieren und befragen, wie er mit Autogrammwünschen verfuhr.
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Ich bin verwundert, dass manche Kerle schlimmer als Frauen sind (Komparativ). Das soll mal das Statement des Tages sein. Völlig ohne Tiefgang. Einfach nur so. (Muss sich auch niemand angesprochen fühlen, ich meine unter Garantie den anderen.)
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Mein schlimmster Alptraum: ein viertel Liter Bier in meiner Hightechtastatur. Erst hat sie so getan, als sei nichts. Dann hat sie beliebige, mir bis dahin unbekannte, Hotkeys aktiviert. Im letzten schmollenden Schritt über mein Unverhalten hat sie mir alle Buchstaben bis auf das „m“ verweigert. Ich war so verzweifelt. Also rufe ich meinen Technikex an, ob er zufällig gerade im Osten ist und eine Tastatur dabei hat. „Nein“ (Eigentlich trägt er die Dinger am Gürtel!) „Und was soll ich jetzt machen?“, wimmere ich. „Pflege soziale Kontakte“ „Scherzkeks, dafür brauche ich die Tastatur“ „Ruf deinen Nachbarn an.“ Grandiose Idee! Ich wähle die Nummer und muss es gar ewiglich klingeln lassen, endlich nach ca. fünf Minuten meldet sich mein verschlafen klingender Nachbar. Er ist ein Mann und besitzt keine Ersatztastatur. Ich glaube ihm nicht und versuche es erst charmant, dann etwas nachdrücklich. Nicht mal seine eigene will er mir geben. Ich wußte schon immer, dass er ein Egoist ist.
Etwas ernüchtert setze ich mich also auf meinen Schreibtischstuhl. Ich muss noch eine haben, da bin ich mir sicher. Folglich durchwälze ich alle Schränke. Nichts! Ich laufe in den Keller. Einen Kellerraum aufzusperren ist immer ein Graus. Ich räume das Fahrrad raus, die Rollerblades, vier Regale, einen auseinandergelegten Schrank. Vor mir türmt sich ein Kistenberg. In Kiste Nummer neun finde ich endlich eine. Das unnütze Zeug lasse ich verstreut vor dem Kellerabteil stehen und laufe überglücklich nach oben und das erste was mich jemand fragt „addicted to the net, my dear?“
Das mag so scheinen. In Wirklichkeit ist es ein weiterer konsequenter Schritt in meinem Plan Männer zu verstehen. Ich wußte bis jetzt nie, warum Männer ihre Keller mit Elektrokram vollstopfen, den man irgendwann mal brauchen könnte. Jetzt weiß ich: es ist ein sehr kluges Verhalten.
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Don’t des Tages: Mit den selben Fingern, mit denen man sich gerade Enthaarungscreme aufs Bein gepinselt hat, ins Auge fassen.
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Jetzt verstehe ich, warum Männer Frauen nicht verstehen. Dem Rat meines Nachbarn folgend machte ich mich heute morgen an die Defragmentierung meines Kleiderschranks. Ich dachte, ich könnte Platz sparen, wenn ich beispielsweise alle Röcke auf einen Bügel hänge, statt jeden einzeln zu drapieren. Also fange ich an Röcke aus meinem Schrank zu holen. Spätestens beim zweiundzwanzigsten war glasklar: die bekomme ich definitiv nicht auf einen einzigen Bügel. Da ich zum thematischen Vagabundieren neige, war mein nächster Plan: alle Anzüge hintereinander ordnen. Auch diese Zahl war irgendwie, sagen wir, ernüchternd. Von Blusen und T-Shirts gar nicht zu sprechen. Nehmen wir also an, ich würde jeden Tag einen neuen Rock anziehen und danach alle Hosen, dann könnte ich mehr als einen ganzen Monat jeden Tag etwas Neues anziehen. Das hat mir wirklich zu denken gegeben. Jetzt stellt sich also auch mir die Frage: warum stehe ich jeden Morgen vor diesem Ungetüm und denke „Menno, ich hab nix zum anziehen“?
Außerdem habe ich beim Aufräumen eine geniale Erfindung gemacht, um reich zu werden. Zur Umsetzung fehlt mir lediglich ein Grafikdesigner. Da werde ich mal bei Finya schauen. Schließlich sind dort alle Designer… Nun. Jedenfalls habe ich ein neues Produkt erdacht, welches vor allem in Mitte reißenden Absatz finden wird: The marvellous Ponystraightener. Das ist ganz normaler Haarschaum in einer ansprechenden Dose, welches eigens dafür konzipiert ist, wie der Name schon sagt, Ponys zu glätten. Wenn ich morgens aufstehe, würde ich für ein solches Produkt alles Geld der Welt investieren.
Und abschließend noch ein Rat: Niemals – wirklich nie, nie in einem vollen Staubsaugerbeutel nach irgendeinem Gegenstand wühlen. Nie! Auch wenn man versehentlich die gesamten Diamantenvorräte des Haushalts weggesaugt hat. Es ist das kalte Grauen.
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Ach ja: und wenn hier jemand bei einem großen Bekleidungsvertriebshaus tätig ist … bitte, bitte – stellt das Unkleidungskabinensystem endlich auf englische Verhältnisse um. Dafür die dämlichen Einzelkabinen gegen Großkabinen wechseln. Dann fällt das Anstehen weg. Erster Vorteil. Zweiter Vorteil: Ich muss mich in öffentlichen Gebäuden nicht immer ausziehen oder mir mehrere Schichten Klamotten übereinander anziehen und dann Unbeteiligte bitten, dass sie mir doch bitte wieder aus dem Oberteil helfen, weil ich leider feststecke. Alternativ kaufe ich den halben Laden leer und muss den viertel Laden am nächsten Tag leider zurück bringen. Das spart doch Arbeit für alle. Also habt Verständnis.