Corona-Mathe für Kinder

Der nachfolgende Artikel beschreibt die Situation in Berlin:

Die Schulen werden wieder komplett schließen, wenn die 7-Tages-Inzidenz auf 165 ansteigt. Darauf habe ich gehofft. Zwar haben wir in Berlin – und dafür bin ich unendlich dankbar – aufgehobene Präsenzpflicht, doch bei uns heisst aufgehobene Präsenzpflicht: das Kind kann zuhause bleiben, wird aber nicht beschult, denn geteilte Klassen heisst schlichtweg halber Unterricht und der findet in Präsenz statt.

Wenige Lehrer:innen stellen Lehrstoff bereit, den sich die Kinder dann selbst aneignen können. Nach den Büchern wird nicht vorgegangen und so können die Kinder schauen, wo sie bleiben.

Deswegen habe ich gehofft, dass die Schulen wieder schließen. Mir ist allerdings klar geworden, dass das sehr wahrscheinlich in den neun Wochen bis zu den Sommerferien nicht passieren wird.

Schaut man sich nämlich die Statistik der 7-Tages-Inzidenz aufgeschlüsselt nach Altersgruppen an, sieht man folgendes: Die Inzidenz in den Altersgruppen, die in die Schule gehen, steigt kontinuierlich an. Die Inzidenz der älteren Jahrgänge sinkt dank der Impfungen kontinuierlich.

Berlin hat in der durchschnittlichen 7-Tages-Inzidenz außerdem gerade einen beträchtlichen Schritt nach unten gemacht, denn man orientiert sich jetzt nach einer anderen Quelle. Wir liegen plötzlich „nur noch“ bei 135.

Quelle: Lageso
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Jammert lauter!

Neulich erschien mal wieder einer dieser unsäglichen „Moderne Eltern, stellt euch nicht so an“-Texte, denn so die Logik der Autorin „die Mütter früher haben das auch alles geschafft und sich nicht beschwert“*. Im Subtext ein Appell an die Eigenverantwortung. Ein bisschen zusammenreißen müsse man sich jetzt eben und wie man aus diversen (überflüssigen) Social Media Konversationen weiß: „$BELIEBIGERMISSSTAND ist viel schlimmer“.

Glücklicherweise bin ich keine Journalistin und deswegen müssen meine Texte nur zwei Sachen haben: Ein Anfang und ein Ende und dazwischen schreibe ich einfach, was mir in den Sinn kommt.

Wie der Zufall es will, bereite ich gerade eine Reihe von Vorträgen zum Thema Mental Load vor, denn erfreulicherweise interessieren sich immer mehr Unternehmen für das Thema. Als die ersten Anfragen vor einigen Jahren eintrudelten, habe ich mich gewundert: Warum ist das so? Warum interessieren sich Unternehmen für privaten Mental Load?

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Willkommen in meiner kleinen Welt

In einer Pandemie, in der ein satirischer Maßnahmen-Generator ebenso glaubhafte Maßnahmen generiert, wie die Bundesregierung selbst, ist es wichtig, sich noch als selbstwirksam zu erleben.

Denn selbst die robustesten Gemüter versinken langsam in Pandemie-Müdigkeit. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn die schönen, gemütsaufheiternden Dinge sind uns schon lange abhanden gekommen: Das Treffen von Freund:innen, sich mal drücken können, Kino-, Theater-, Konzert- und Museumsbesuche, die Sauna, der Schwimmbadbesuch, die innere Aufgewühltheit einer S-Bahn-Fahrt mit der Ring-Bahn.

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1 qm Kresse

Natur! Ich komme!

So, Leute. Ich habe jetzt für ein Jahr 0,96 Quadratmeter Garten gepachtet. Menschen, die auf dem Land leben, mögen das lächerlich finden. Für uns Städter:innen ist das absoluter Luxus.
Die Pandemie hat das mit mir gemacht. Ich wache morgens auf und denke: „Wenn ich meine eigenen Tomaten* züchten könnte, dann hätte ich ein glückliches Leben!“
Doch wie soll man das machen – mit einem gen Norden ausgerichteten Balkon? Bei mir wachsen bestenfalls Farne und Funkien.

Doch dann ist ein Wunder passiert. Nicht allzuweit von meiner Wohnung entfernt, gibt es ein Urban Gardening Projekt, dem ich mich anschließen konnte. Ich darf mir deswegen ein Hochbeet bauen und mein Traum kann wahr werden.

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Senator Bernard Sanders – das Meme

Grumpy Cat is dead – long live Senator Bernie?

Es war so gewesen: Inauguration, alle kommen (wie es sich bei einem Black-Tie-Event* gehört) aufgetakelt bis zum Get-no. Nur ein 79 Jahre alter Mann kommt als gemütlicher Opi.

Das Internet dreht durch.

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Mental Load@work

Guten Tag, mein Name ist Patricia Cammarata und ich habe eine Sauklaue.

Tatsächlich habe ich mir diese angewöhnt, weil ich einen bestimmten Satz schon ziemlich kurz nach meinem Einstieg ins Berufsleben nicht mehr hören konnte: „Wer schreibt den heute unsere Gedanken mit am Flipchart?“ (Jemand tippt ins Handy, einer schaut aus dem Fenster, eine weitere Person blättert pseudointeressiert in den Handouts…) „Ach, Frau Cammarata! Sie sind die einzige Frau hier in der Runde und Frauen haben doch immer so eine schöne Handschrift…“

Ja… äh, nein.

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