Die Hochzeits-Nonmention oder „das 0 Gramm Geschenk“

Hochzeit = Irgendwas mit Liebe = Irgendwas mit Käse überbacken
Möge eure Beziehung immer mit Käse überbacken sein! Quelle: pixabay @ashyda

Wenn man nach mehr als neunzehn Jahren Beziehung heiratet, ist einem vielleicht gar nicht mehr klar, was Liebe und Romantik sind. Ich habe deswegen trotz des deutlich ausgesprochenen Hochzeitsgeschenkverbots einige Tweets ausgesucht, die hier Klarheit bringen können.

(Zumindest auf die Frage was „echte Liebe“ ist, liefert Twitter eine sehr eindeutige Antwort: Irgendwas mit Hummels und dem BVB.)

Alle anderen Interpretationen halten sich im folgenden Range auf:

Hochzeit
Käsekuchen für immer <3 Quelle: pixabay @Ymon

In diesem Sinne: möge euch die Pizza nie ausgehen, versteckt das Cetirizin und Mau-Mau! <3

Let Pearl Hornblower from Binbale Wood be our Trauzeuge

Im zarten Alter von 18,24 Jahren ist mir leider die Romantik abhanden gekommen. Eine Heirat kommt deswegen für mich nur aus rein pragmatischen Gründen in Frage. Wenn also die Pro-Argumente die Contra-Argumente überwiegen, bin ich durchaus zu überzeugen. So neulich geschehen.
Obwohl ich kein Finanzprofi bin, sind rein betriebswirtschaftliche Aspekte für mich nicht zu vernachlässigen. Wenn ich mich frage, ob sich eine Solaranlage für mich rechnet, erwäge ich im Rahmen meiner Rentabilitätsrechnungen schließlich auch nicht nur die staatlichen Zuschüsse sondern auch die Eigeninvestitionskosten in Relation zu den zu erwartenden jährlichen Ersparnissen.
Viele, die sich entschließen zu heiraten, sehen lediglich die Steuerersparnisse (die es bei gleichwertig beruflich tätigen Paaren ohnehin nicht gibt), welche eine Hochzeit bringt. Völlig außer acht gelassen, werden die anfallenden Gebühren und anderen Umkosten ($$$ F$E$I$E$R $$$). Auch ist es oft schwer den Return on Invest in den weicheren Bereichen (Partnerschaft, Sex, Kinder usw.) zu quantifizieren.
Glücklicherweise ist es seit einiger Zeit möglich ohne Trauzeugen zu heiraten ($$$…). Man meldet sich also im zuständigen Standesamt an und ordert das günstigste Paket (Eheschließung zwischen zwei deutschen Staatsbürgern plus fünfminütige Zeremonie am Pförtnerhäuschen) für EUR 17,99 ,-.
Zu meinem Erstaunen hat mein Freund auf meinen pragmatischen Vorschlag leicht enttäuscht reagiert. Er träumt seit er ein kleiner Junge ist von einer Hochzeit ganz in weiß, mit all seinen Freunden, im Kreise seiner Familie, Lilien säumen den Weg zum Altar etc. pp. Man kennt das ja.
Um ihn also nicht das Herz zu brechen, habe ich nun unseren Rollenspielerfreund gebeten, eine kleine Zeremonie abzuhalten.
Persönlich werde ich als bärtige Zwergin Orgolf vor den Altar treten. Mein Freund bestand darauf eine Elfe zu sein. Wir werden mit einem zwanzigseitigen Würfel auswürfeln wie groß unsere Liebe ist und ich hoffe uns kommen keine Oger dazwischen.
Freilich müssen wir besagten Freund dann zu einem Glas Honigmet einladen, aber was soll’s. Rein rechnerisch ist Atomstrom das Beste. Trotzdem beziehen wir unseren Strom von Lichtblick. Manchmal muss man eben verschwenderisch sein!

Warum aus Brad und mir nichts wurde

Es kommt in Berlin nicht selten vor, dass man Schauspieler auf der Straße sieht. Leider nur solche, von denen ich gerade mal weiß, dass sie Schauspieler sind. Weder ihre Namen noch die Serien oder Filme aus denen ich sie kenne, fallen mir ein.
Das ist vermutlich ganz ok so, denn wenn ich mir vorstelle, ich würde mal einen echten A-Promi treffen, drängen sich mir seltsame Phantasien auf. Ich denke, wenn mir beispielsweise Brad Pitt begegnen würde, würde der sich ziemlich sicher umgehend in mich verlieben. Da ich im deutlich heiratsfähigen Alter bin, würden wir einige Wochen später beschließen uns zu vermählen. Ich nähme Brad mit zu meiner Familie nach Sizilien und spätestens da fangen die Probleme an.
Familie Nuf gemeinsam mit Brad Pitt beim Abendessen. Familie Nuf nimmt den Auserwählten näher unter die Lupe. Wortführend, als Oberhaupt der Familie, meine Oma:
– Ahhh und wie heiße die Manne?
– Nonna, das ist Brad Pitt.
– Brätta Pittä?
– Ja.
– Wasse isse fur komische Name. Da weiße ich nixe wo iste Vor- oder Nachname. Als ordentliche Mädschä musse du die Name nehme. Nuffe Pittä, klingte nichte gute – klingte wie Ausländer.
– Ja Oma, Brad ist Amerikaner.
– Amerikaner?
(Die gesamte Familie schlägt sich die Hände über den Kopf zusammen. In Anbetracht meines fortgeschrittenen Alters wollen sie aber eine Ausnahme machen)
– Wasse für Berufe hatte deine Finanziato?
– Brad ist Schauspieler, Nonna.
– Schauespieler??? Madre mia! Wie solle er dich ernähre?
– Ich kann mich selbst ernähren.
– Ah papperlappape! Manne musse dich ernähre. Aber Schauespieler? Meine Gotte! Warum hatte nixe ordentliche Beruf, hmmm?
(Meine Oma stößt Brad Pitt vor die Brust. Brad schaut irritiert. Er versteht schließlich nicht wovon die Rede ist. Er versucht die Situation zu entschärfen, indem er sein Brad-Pitt-Grinsen aufsetzt.)
– Eh warum grinste die Junge so doofe? Hm? Solle besser was Ordentliches lerne! SCHAUESPIELER! Kanne nichte Anwalt oder Dottore sein?
– Oma!
– Ahhh! (Oma winkt ab) SChAUESPIELER! Wenigstens Bauer hätteste bringe könne! Biste dreißig Jahre. Jetzte isse egale. Besser alleine bleiben.
Meine Oma macht eine Handbewegung, worauf sich meine sieben Cousins in Gang setzen und sich dran machen Brad aus der Wohnung zu geleiten. Brad lächelt immer noch sein Fünfzigzähnelächeln als er auf die Straße gejagt wird. Oma hatte recht. Brad ist nichts für mich. Wir machen uns schulterzuckend und lachend an den Nachtisch. Brad drückt von außen seine Nase an die Scheibe und schaut unglücklich.
– Kscht! Kschschscht!
Jemand zieht die Jalousie herunter.

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Foto by Fräulein Zuckerziege