[Anzeige] Let’s talk – about Messenger

Ist WhatsApp wirklich alternativlos? Foto Webster2703 @Pixabay

Gemeinsam mit SCHAU HIN! habe ich Ende Juni eine kleine Serie zum Thema Kinder und digitale Medien gestartet. 

Im Zentrum meiner Serie sollen die Chancen, die (neue) Medien mit sich bringen, stehen und ich will beschreiben, wie wir als Familie im Alltag damit umgehen und gerne auch von Euch hören, wie ihr den Alltag mit Kindern und digitalen Medien gestaltet.

Risiken und Gefahren werden durch Kulturpessimisten aller Ausrichtungen zu genüge beklagt. Viele Eltern reagieren mit Unsicherheit und statt sich mit den einzelnen Themen auseinanderzusetzen. 

Ich versuche mit meinen Kindern im Gespräch zu bleiben und Lösungen zu erarbeiten, die für uns alle passen. Das ist auch der Grund warum ich die Serie Let’s talk nenne.

Im zweiten Teil geht es um: Messenger-Apps

Segen Messenger-Apps

Ich liebe es zu chatten. Nie war es einfacher in Verbindung zu bleiben. Sei es mit dem Partner, den Kindern, lieben Freundinnen oder Kolleginnen. Beim Stillen, während langweiliger Pflichtveranstaltungen (Tante Friedel wird 77) oder mitten in der Nacht wenn der Geburtstagskuchen, in den man bereits Stunden investiert hat, leider gerade eingefallen ist.

Mir haben Chats immer sehr geholfen mich nicht alleine zu fühlen. Egal wo ich bin und was ich mache. Gerade neu umgezogen, alleine im Urlaub, verzweifelt seit Stunden wartend beim Kinderarzt – egal – in meinem Handy wartet Trost und Zuversicht.

Genauso freue ich mich für meine Kinder, dass auch sie unkompliziert Kontakt zu ihren Freundinnen und Freunden Kontakt halten können.

Für mich waren die Sommerferien ein Graus früher. Sieben Wochen ohne Freundinnen, weil alle irgendwo waren. Oder Umzüge! Zog die geliebte Freundin ein Dorf weiter, war sie quasi für immer verloren. Oder das unendliche Auslandsjahr!

Das ist heutzutage total anders. Selbst wenn die Freundin in Vietnam ist, kann man weiterhin in Kontakt bleiben.

Kindern das Chatten zu verbieten, wäre für mich deswegen bizarr. Nur die Wahl der richtigen App ist leider ziemlich kompliziert.

Welche ist die richtige Messenger-App?

Elternabend in der Schule: Kurz vor Ende kündigt die Lehrerin an: „Zum nächsten Termin können wir darüber sprechen, ob wir einen WhatsApp-Chat machen oder nicht.“

In mir steigt sofort die Empörung hoch und ich melde mich – wohlwissend wie es andere Eltern empfinden, wenn sich eine Mutter am Ende des Elternabends nochmal schnell mit hochrotem Kopf meldet: „Ich hätte gerne, dass wir eine Stufe vorher mit der Diskussion anfangen und dann darüber sprechen, ob es ein WhatsApp-Chat sein muss oder ob vielleicht eine andere App nicht geeigneter wäre.“

Der Blick der Lehrerin sagt Whatever und der Mund sagt: „Ja, natürlich.“ Die Blicke der Eltern sagen: „Bitte, bitte, wir wollen nach Hause, nerv‘ doch nicht.“

Ich atme leise durch die Ohren aus. WhatsApp wird leider meistens als völlig alternativlos als gesetzt gesehen.


Ein kleiner Exkurs.

Im Mai habe ich über Sprachnachrichten geschrieben und einen nachgebildeten (!) Screenshot aus dem WhatsApp Messenger benutzt.

Der Tweet dazu wurde oft geteilt und der Artikel fast zehntausend Mal aufgerufen. Das habe ich sehr bereut – eben wegen der Verbreitung des besagten WhatsApp-Screenshots.

Tatsächlich benutze ich WhatsApp – aber nur bei Freundinnen und Freunden, die wirklich nur dort zu erreichen sind.

Ich habe durchgezählt: das sind lediglich fünf von ca. fünfzig Menschen mit denen ich mehr oder minder regelmäßig chatte. Alle anderen sind bei mir entweder auf Threema oder auf iMessage.

Werbung für die Verwendung von WhatsApp wollte ich nie machen. Im Gegenteil.

WhatsApp – na und? Benutzen doch alle!

Warum glaube ich, dass es ein Unterschied macht, welchen Messenger man verwendet?

Messenger sind unterschiedlich sicher und sie gehen unterschiedlich mit unseren Daten um.

Viele wissen vermutlich, dass WhatsApp seit April 2016 die Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt. Diese Verschlüsselung schützt jedoch nicht vor der Weitergabe und Auswertung von Metadaten.

Metadaten sind alle Daten, die neben den eigentlichen Nachrichten anfallen. Dazu gehören z.B. Informationen wann man wie oft von wo mit wem chattet.

Aus diesen Daten kann eine Menge (fehl)geschlossen werden. (Ich habe an anderer Stelle mal versucht mehr oder weniger lustig darzustellen, wie ein Ausschnitt bestimmter Informationen einige ziemlich unpassende Fehlschlüsse zulässt.)

WhatsApp sammelt die Metadaten und gibt sie an den Mutterkonzern Facebook weiter. Dort werden sie verwendet um von den einzelnen Nutzerinnen und Nutzern Profile zu erstellen, damit auf Facebook passgenaue Werbung angezeigt werden kann.

Wer seine Privatsphäre liebt, kann das nicht gutheißen.

Ausführlicher kann man die Argumente, die gegen die Verwendung von WhatsApp sprechen, hier und hier nachlesen. Die Details würden den Rahmen meines Artikels sprengen.

Wichtig auf jeden Fall noch: In den Systemeinstellungen eures Endgeräts selbst, könnt ihr WhatsApp ziemlich viele Rechte entziehen:

Ich möchte im Zusammenhang mit WhatsApp und Kindern zwei andere Argumente beleuchten:

WhatsApp hat weltweit über eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer. Wenn ich mit anderen über WhatsApp spreche, höre ich v.a. zwei Argumente.

1.) Oma, Karl, Silke und Thorsten sind halt schon bei WhatsApp…

und

2.) WhatsApp ist kostenlos!

An Punkt 2.) möchte ich gleich anknüpfen. WhatsApp bezahlt man tatsächlich nicht in Euro sondern eben – wie oben geschildert – mit Daten.

Das Unangenehme: Ihr zahlt nicht nur mit euren Daten, sondern gebt auch alle Daten aus eurem Telefonbuch (also die Daten anderer) weiter.

Es ist übrigens möglich bei Installation der App dieser Verknüpfung zu widersprechen – die Chats sehen dann aber wie in dem Screenshot unten aus und sind, wenn es beispielsweise um Gruppenchats geht, unübersichtlich, weil man nicht einfach zuordnen kann, wer was schreibt:

Wenn man das Telefonbuch nicht verknüpft, sieht man keine Namen – nur das Profilbild und die Nummer.

Geschäftsmodelle hinterfragen ist Teil von Medienkompetenz

Gerade das Geld-Argument ist übrigens ein sehr starkes für die Wahl von WhatsApp bei Kindern.

Als Eltern könnt ihr dem relativ leicht entgegenwirken

  1. gebt den Kindern einfach das Geld um sich eine datensensible App zu kaufen
  2. und sprecht mit euren Kindern über Geschäftsmodelle. Selbst Kindern leuchtet das relativ einfach ein: Stellt die Frage, wie eine Firma Geld verdient. Auch Kinder können sich vorstellen, dass Menschen, die für ein Unternehmen arbeiten, irgendwie Geld bekommen müssen und dass es unterschiedliche Wege für Unternehmen gibt, Geld zu generieren.

Wer diese Frage kennt und sie auf neue Dienste anwendet, hat schon viel über Medienkompetenz gelernt.

Dem ersten der oben genannten Argumente könnt ihr schlecht entgegenwirken – bestenfalls wenn man das Thema schon sehr früh diskutiert und auch bei anderen Eltern in die Diskussion einbringt. Wenn eure Kinder die ersten mit alternativen Messenger sind, ist es vielleicht leichter, andere zu überzeugen, ebenfalls von der Nutzung von WhatsApp abzusehen.

Gleiches gilt übrigens für Aufklärungsarbeit am Elternabend. Ich möchte behaupten, dass 80% der Eltern sich noch nie mit diesem Thema auseinandergesetzt haben.

Meine Empfehlung: Threema

Meine Empfehlung für eine sichere App, die ordentlich mit euren Daten umgeht, ist Threema.  Threema kostet 3,49 Euro im iTunes Store und 2,99 Euro im Google Play-Store). Test.de schätzt das ähnlich ein.

Alle anderen Alternativen (beispielsweise Telegram und Signal) möchten ebenfalls Daten aus dem Telefonbuch laden. Man kann das so wie bei WhatsApp unterbinden – Chats sind dann so unübersichtlich wie in der Abbildung oben.

Auf dem Desktop sieht man schön meine Inkonsequenz *seufz*

Mehr Argumentationshilfe gegen WhatsApp gibt es übrigens bei Netzpolitik unter z.B. Abschied von WhatsApp: Fünf gute Gründe, den Messenger zu wechseln (Wer die Nerven hat, sollte sich auch mit dem Thema Open Source Software auseinandersetzen – auch eine Sache, die als Bewertungskriterium bei allen Arten von Software gilt).

Am Ende muss man sich entscheiden:

  • WhatsApp gar nicht verwenden und damit auf unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten zu bestimmten Menschen komplett verzichten
  • WhatsApp für einen Teil der Kontakte benutzen – aber die Verknüpfung zum Telefonbuch sperren und mehr oder minder kryptische Chats und die Weitergabe der Metadaten akzeptieren
  • oder WhatsApp „normal“ benutzen, die Daten aus dem Telefonbuch hochladen und Metadaten dem Facebook-Konzern überlassen.

Eine weitere WhatsApp-Plage sind „Ketten-Briefe“

Übrigens ein weiteres Argument gegen WhatsApp ist für mich als Mutter das Thema Ketten-Briefe (eigentlich Ketten-Nachrichten). Da gibt es wirklich unsägliche Dinge. Ich habe noch nie gehört, dass über Threema ähnlicher Mist an die Kinder gelangte.

oder

Je nach Alter setzen solche Nachrichten Kinder wahnsinnig unter Druck.

Fragt eure Kinder mal, ob sie bereits ähnliche Nachrichten erhalten haben. Viele Kinder erzählen aus Angst gar nicht erst darüber. Sprecht mit euren Kindern über diese Ängste und kontaktiert ggf. das versendende Kind und deren Eltern, um dort auch ins Gespräch zu kommen.

Erst kürzlich ging eine noch drastischere Audionachricht herum, die seit 2013 auf WhatsApp kursiert. Sie droht den Kindern mit dem eigenen Tod und dem der Mutter, sofern die Nachricht nicht in kürzester Zeit an zwanzig weitere Empfänger verschickt wird.

Weitere Tipps zum Umgang mit diesen Ketten-Briefen z.B. unter „Wenn Kinder Morddrohungen per WhatsApp bekommen.

Am Ende muss man sich für oder gegen WhatsApp entscheiden

Zurück zum Thema Wahl des Messengers – meine persönliche, zähneknirschende Entscheidung: Beides erlauben, schauen, ob man mit WhatsApp klar kommt, wenn man die App nicht mit dem Telefonbuch verknüpft ist und immer wieder Diskussionen anzetteln.

Ich halte es da wie mit allen Nachhaltigkeitsthemen: Ich weiß, dass ich nicht alles restlos perfekt machen kann, also erlaube ich mir Ausnahmen.

Jetzt da ich mich wieder ausführlich mit dem Thema auseindergesetzt habe, habe ich erneut ein sehr schlechtes Gefühl mit meiner Inkonsequenz…

Einmal hochgeladene und freigegebene Daten des Telefonbuchs sind eben nicht mehr löschbar.

Dass das Thema Datenweitergabe durchaus relevant ist, zeigt übrigens das (juristisch umstrittene) „WhatsApp Urteil von Bad Hersfeld„: In dem Urteil hat der zuständige Richter einer Mutter auferlegt, schriftliche Einverständniserklärungen aller WhatsApp-Kontakte ihres Sohnes einzuholen und diese dem Gericht vorzulegen – andernfalls dürfe das Kind die App nicht weiter nutzen.

Von der Nachricht wie der Staatstrojaner Daten (u.a.) aus WhatsApp abziehen möchte, fange ich gar nicht erst an…

Es ist und bleibt sehr kompliziert mit diesem Thema.


Wie geht ihr damit um? Was sind eure Empfehlungen und wie wichtig ist euch Datenschutz und Privatsphäre?

Kommentiert einfach hier, teilt eure Medienmomente auf Instagram, bloggt selbst darüber, twittert oder schreibt darüber auf Facebook. Wenn ihr euren Beiträge mit dem Hashtag #medienmomente markiert, können sie später eingesammelt und geteilt werden.


Wen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen interessieren, dem empfehle ich die aktuelle Rechtsbelehrung zum Thema „WhatsApp, Messenger und Abmahnungen“ reinzuhören.

Weiterführende Links

 

Weitere Themen der Serie

Teil 1 von Let’s talk: Nicht wie lange sondern was
Teil 3 von Let’s talk: Computerspiele
Teil 4 von Let’s talk: YouTube
Teil 5 von Let’s talk: Fernsehen und Streaming-Dienste
Teil 6 von Let’s talk: Hörwelten
Teil 7 von Let’s talk: Augmented Reality und Virtual Reality
Teil 8 von Let’s talk: Programmieren lernen

204 Gedanken zu „[Anzeige] Let’s talk – about Messenger“

  1. Verkäufer sagt:

    Wenn die Verkäuferin eine App wäre… Das sollte manchen die Augen öffnen – oder auch nicht, kommt halt auf den IQ an.

    1. dasnuf sagt:

      Danke, das Video ist wirklich sehr lustig weil es sehr gut zeigt wie absurd es ist.

  2. Ingolf sagt:

    Hi!
    Ich hatte nie WhatsApp und war lange Zeit bei Threema und auch bei Signal.

    1. Das Hauptproblem ist: Ein Messenger ist nur dann brauchbar, wenn es eine brauchbare Nutzerbasis gibt. WA war einer der ersten und hat eine kritische Masse an Nutzern bekommen. Und nun argumentieren viele „Ich weiß, das WA hinsichtlich Datenschutz schlecht ist, aber es sind doch alle da“ und nutzen dann WA.
    Aber ist das nicht wie mit Lemmingen? „Ich weiß, dass da hinten ein Abgrund kommt, aber es rennen doch alle da hin! Also renne ich auch mit! (keine Ahnung, ob Lemminge das wissen!)

    2. Das jetzt einige zu Threema, Signal oder Telegram wechseln / gewechselt haben, macht die Sache nicht wirklich besser, denn: Alle diese Messenger haben das gleiche Problem: Sie bilden eine Blase, in der man wunderbar kommunizieren kann. Allerdings nur innerhalb der Blase. Als das Internet erfunden wurde, war es das Ziel, dass jeder mit jedem in Kontakt treten kann. E-Mail basiert auf einem offenen Protokoll und jeder, der einen E-Mail-Client und/oder -Server programmiert und sich an dieses Protokoll hält, kann anschließend E-Mails schreiben an jeden in der Welt, der eine E-Mail-Adresse hat. Ob ich die E-Mail von Absender@gmx.de oder von Absender@andererServerbetreiber an Empfänger@dasnuf.de sende ist völlig egal. Es geht immer. Und wenn gmx.de seine Dienste irgendwann mal einstellt oder mir die Konditionen nicht mehr passen, dann suche ich mir einen anderen Serverbetreiber und informiere meine Kontakte über meine neue Adresse (muss ich bei WA auch machen, wenn ich eine neue Telefonnummer habe – oder?). Ich bin aber nicht auf meinen Serverbetreiber auf Gedeih und Verderb angewiesen. Und meine Kontakte können da bleiben, wo sie sind. Wechsle ich von WhatsApp zu Threema, müssen alle Kontakte auch wechseln. Wechsle ich von Threema zu , dann müssen alle Kontakte mit wechseln.

    Es gibt auch für Messenger ein offenes Protokoll wie bei E-Mail. 1999 als jabber erfunden, inzwischen zu XMPP umbenannt. Damit kann man wie bei E-Mail einen Client seiner Wahl für das Betriebssystem seiner Wahl aussuchen, sich beim Server seiner Wahl anmelden (oder selbst einen aufsetzen) und dann weltweit mit anderen chatten, die auch auf dieses offene Protokoll setzen. Und wenn der Serverbetreiber nicht mehr gefällt, wechselt man den Anbieter – und alle anderen Kontakte können da bleiben, wo sie zufrieden sind.
    Das entspricht meiner Vorstellung eines FREIEN Internets. Da es eine unbegrenzte Anzahl an Servern gibt, ist Zensur da so gut wie nicht durchzusetzen. Überwachung ist da auch kaum möglich. Und (fast) alle Funktionen die WhatsApp bietet, können diese XMPP-Clients auch bieten. Nur das zentrale Adressbuch ist (aus datenschutz(technischen)) natürlich nicht möglich.

    Und um dem Kommentar von Anja Schlüter zu beantworten: Mag ja sein, dass du mit Werbeblockern die auf dich zugeschnittene Werbung blocken kannst, aber was ist mit den auf dich zugeschnittenen Preisen in Online-Shops oder den auf dich zugeschnittenen Angeboten deiner Versicherung? Einfach mal ein wenig weiter denken. Wenn du nichts bezahlen musst, dann bist du das Produkt. WhatsApp/Facebook ist kein wohltätiger Verein. Die Firma verdient Geld mit dem was sie anbietet. Oder glaubst du tatsächlich, das Mark Zuckerberg täglich Unmengen Geld für eine laufende Server-Infrastruktur ausgibt, damit du kostenlos mit anderen chatten kannst?

    Hier noch ein paar Links zu XMPP:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Messaging_and_Presence_Protocol
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_XMPP-Clients

  3. Sven sagt:

    Hi, ich bin auf deinen Blog gestossen, weil du bei einer Kollegin zum Thema Kennzeichnung von Werbung kommentiert hast, wie wichtig dir eine ordnungsgemässe Kennzeichnung von Werbung sei. Da war ich natürlich gespannt, wie das bei dir so aussieht.

    Als ich diesen Artikel las, was ich dann doch etwas überrascht. Es steht zwar gross Anzeige drüber, wie es der Gesetzgeber offenbar verlangt. Aber vom wem du bezahlt wurdest, ist dann trotzdem recht unklar. Sehr wahrscheinlich von Threeema.

    Ich bin kein Jurist, aber wenn ich mich richtig erinnere, ist es unlautere Werbung, Konkurrenten direkt niederzumachen. Nicht, dass ich die Probleme von Whatsapp nicht sehe – nein, ich bin da ganz deiner Meinung. Aber die Konstruktion des Artikels gemeinsam mit einer vermutlich rechtlich korrekten Kennzeichnung, wirkt auf mich doch etwas irreführend.

    Ich möchte daher anregen, bei der Kennzeichnung weniger auf Juristen zu hören als vielmehr den gesunden Menschenverstand, damit wir Leser wieder wissen, wie genau deine Interessensbindungen aussehen.

    1. dasnuf sagt:

      Hat doch gut geklappt. Wenn man den Artikel, so wie Du vermutlich, gar nicht liest, weiß man sofort: bezahlt (da ja sogar in der URL das Wort „Anzeige“ steht).
      Alle, die weiterlesen, können schon im 1. Satz lesen: Kooperationspartner ist SCHAU HIN!

  4. Bam!Bam! sagt:

    Hinweis: Bei älteren Androiden (bei Android-Geräten bis einschl. Android 5 KitKat) sind Einschränkungen der App-Rechte nicht möglich. Möglichkeiten zur Einschränkung der App-Rechte hat der Android-Nutzer erst ab Android 6 Marshmallow.

    1. Bam!Bam! sagt:

      @ Claudia (26. Jul. 2017)
      Durchhalten und konsequent am Ball bleiben. Eine 100%-ige Sicherheit wird es in diesem Bereich sowieso niemals geben! Mit Threema Web (web.threema.ch) kann man wunderbar bequem am PC chatten. ;) Und Threema ist auch nur auf den ersten Blick kompliziert(er). Und das ist deshalb so, weil mindestens 1 Milliarde Menschen weltweit (Tendenz: steigend) WhatsApp-geschädigt sind.

      @ Lena (26. Jul. 2017)
      Speziell Threema: Von Zeit zu Zeit kann man über diverse Promotion-Aktionen diesen Messenger preisreduziert (meistens -50%) im Threema-Shop (shop.threema.ch) erwerben. Auf diesem Wege erworbene Lizenzen können allerdings nur unter Android (ab Android 4 Jelly Bean oder höher) genutzt werden. Threema-Lizenzen für iOS (iPhone & iPad) können nur über den Apple App Store erworben und auch verschenkt werden. Threema-Lizenzen für Windows (Windows Phone) können nur über den Microsoft Store erworben aber nicht verschenkt werden. Die Option „Verschenken“ gibts im Microsoft Store leider nicht.

  5. David sagt:

    Ich muss mich hier ebenfalls als Vertreter der „wüsste es besser aber was soll’s“-Gruppe outen. Für mich ist WhatsApp der Primär-Messenger. Dort erreiche ich ALLE meine Handy-schreibfähigen Kontakte, bis auf folgende:

    * 2, die noch kein Smartphone besitzen (SMS)
    * 2, die WhatsApp verweigern und mit denen ich über verschlüsselte Telegram-Chats oder Slack schreibe

    An und für sich würde ich die verschlüsselten Telegram-Chats bevorzugen, gäbe es da nicht ein klitzekleines Problem: die funktionieren nicht im Browser bzw. am PC, und das ist für mich das WhatsApp-Killerkriterium: ich kann es am PC auf meiner normalen Tastatur benutzen, kann Bilder und Dateien per Drag&Drop oder Zwischenablage verschicken und die Kommunikation so in meinen Alltag vor dem PC integrieren. Ich hasse nämlich nichts mehr, als vor dem PC zu sitzen, eine Nachricht am Handy zu bekommen und dann am Handy tippen zu müssen. Und nein, ich kauf mir dafür auch keine eigene Bluetooth-Tastatur. Am liebsten möchte ich das Gerät nicht mal in die Hand nehmen müssen.

    Eine andere wichtige Integration für mich am Linux-Desktop ist übrigens KDEConnect: https://community.kde.org/KDEConnect
    Damit erhalte ich sämtliche Handy-Benachrichtigungen als Popups am PC und spare mir viele unnötige Griffe zum Smartphone. Außerdem kann man so Dateien und Zwischenablage zwischen Smartphone und PC teilen!

    Und zu den Kettenbriefen: die erhalte ich wenn es gut geht 2-3x pro Jahr und beschwere mich meist lautstark darüber. Das ist wie auch schon von anderen bemerkt kein Problem einer konkreten App sondern der (Medien-)Erziehung meiner Mitmenschen. Wenn es notwendig wäre, hätte ich keine Skrupel, ein permanentes Mute oder Block anzudrohen. Ich glaube, dass das bei den meisten Personen wirkt :)

    1. Frollein Punkt sagt:

      Telegram ist auch auf dem pc nutzbar.

  6. Henri sagt:

    Schaut euch doch mal Sid an – ist ebenfalls Ende-zu-Ende verschlüsselt, aber für den Privatgebrauch kostenlos.
    https://sid.co

  7. Thankmar sagt:

    Das Konzept von deltachat finde ich ziemlich gut: das ist im Prinzip ein E-Mail-Client, der die Mails darstellt wie ein Messenger. Verschlüsselung gibt es auch, soweit ich weiss. Ich kann allerdings nicht beurteilen, wie sicher der E-Mail-Verkehr gegenüber Messengern und SMS ist, aber Telefenbücher werden hier nicht hochgeladen
    Allerdings ist deltachat noch in der Entwicklung, und man bekommt es momentan nur über F-Droid (alternativer Open Source-Appstore für Android) oder als apk. Bei meinen Freunden macht es keine Probleme auf den jeweiligen Androidversionen und das, was es soll, bei mir auf LineageOS ist er leider etwas instabil.

    1. Thankmar sagt:

      Pseudoedit: Briar (eben auf Twitter gesehen bei den Diskussionen um den Artikel) sieht auch vielversprechend aus.

  8. mamaonline sagt:

    Oh ja, ein leidiges Thema. Ich nutze Threema und SMS, neuerdings noch zusätzlich Signal. Das Überreden hat in der Familie sehr gut funktioniert, sind jetzt alle AUCH bei Threema, aber die Haupt-Familiengruppe läuft immernoch über Whatsapp. Führte kürzlich zu der absurden Situation, dass in dieser Gruppe der Termin für ein wichtiges Familienfest bekannt gegeben wurde, und niemand dachte daran, mir Bescheid zu geben. Tja, in diesen Gruppenkommunikationen wird nicht der Einzelne bedacht. – Bei den Freunden war ich mäßig erfolgreich – hier auch die in vielen Kommentaren angeklungene Enttäuschung, dass die 3€ wohl zu viel verlangt sind. Unangenehm wird es mir dann bei anderen Gruppen – im Mutter-Kind-Kreis bin ich die Einzige(!) ohne Whatsapp und die Organisatorin muss mich immer gesondert per SMS benachrichtigen. Das ist mir ziemlich peinlich.

  9. Whatsapp als Gruppenchat mit den Lehrern – das ist gar nicht in jedem Bundesland erlaubt.

  10. Ulrike sagt:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************
    Gerne gelesen
    *****************/KOMMENTAROMAT**********************

    Facebook bekommt von Whats App die Metadaten. Okay, soweit so schlecht. Nur: Was passiert, wenn ich gar kein account bei Facebook habe? Und auch nicht bei twitter oder instagram?

    1. dasnuf sagt:

      Dann werden trotzdem Deine Metadaten in Verbindung mit Deiner Telefonnummer gespeichert und ggf. weiterverkauft und mit weiteren Daten verknüpft (z.B. Deinen Kreditkartendaten und was Du so kaufst etc.)
      Gleiches gilt für die Telefonnummern in Deinen Kontakten.
      Andere machen das dann auch. Nummern kommen mehrere Male vor. Die Daten werden in Relation gesetzt etc etc pp.

      Lies Dir mal das Beispiel hier durch – https://netzpolitik.org/2014/metadaten-wie-dein-unschuldiges-smartphone-fast-dein-ganzes-leben-an-den-geheimdienst-uebermittelt/ – was man so über jemanden herausfinden kann, wenn man seine Metadaten kennt.

      Nicht so angenehm, oder?

      lso das nächste Mal, wenn du einen Minister, Sicherheitsexperten oder Informationsbeauftragten sagen hörst: „Oh, aber das ist nur Metadaten,“ denke an Ton Siedsma – den Typ, über den du so viel weißt, weil er nur eine Woche an Metadaten mit uns geteilt hat.

  11. Das meinte ich ja, dass die Eltern das zahlen. Ich kenne aber halt auch im Freundeskreis genug Leute die sagen, bäh, da muss ich ja für zahlen!
    Wie sowieso die Eltern auf alle Apps raufgucken sollten, die die Kinder installieren. Medienkompetenz ist immer noch ein Erziehungsauftrag, egal ob es ums Fernsehen geht oder um die Handynutzung. Grad bei dieser sollte man seinen Kindern deutlich vermitteln, worauf es ankommt, denn man hat schnell keinen Überblick mehr, was die Kinder auf dem Handy alles machen.
    Ich weiß, ich habe bei allem leicht reden ^^ Wir besitzen keinen Fernseher, mein Primus ist fünf und bisher scheint er keine Nachteile davon zu haben, dass er nicht jeden Abend Yakari schaut ;-) Und die Nutzung internetfähiger Geräte beschränkt sich auf gemeinsames Youtube-gucken beim Fingernägelschneiden :D

  12. Aginor sagt:

    Wieder einmal das leidige Thema. Letzten Endes sozialer Druck + Dummheit + Bequemlichkeit, und schon hat man verloren.

    Stimme der Kritik an SMS übrigens nicht wirklich zu. Und zwar darum:
    – Für den Staat ist man eh überwachbar, auch mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Der hört einfach vor der Verschlüsselung mit.
    – Für den Netzbetreiber ist man sowieso überwachbar, vor allem wenn man ein gebrandetes Smartphone hat. Der hört einfach vor der Verschlüsselung mit.
    – Metadaten sind sowieso wertvoller als Daten. Der Fehler den die Leute machen ist anzunehmen dass ihre Inhalte irgendwen interessieren. Die sind zu 99% belanglos. Metadaten sind die Goldgrube.
    – Bleiben damit nur noch die Leute mit IMSI-Catchern. Davon gibt es – noch – nicht sonderlich viele. Und man ist in einer kleinen Zielgruppe.
    – Bei Messenger-Apps werden ALLE Benutzer und ALLE die man im Adressbuch hat IMMER von irgendwelchen Drittfirmen ausgeschnüffelt, und die Daten (vor allem die Metadaten) werden auch missbraucht. Es ist das Geschäftsmodell.

    SMS ist daher besser als Messenger. Nur marginal, aber besser. In keinem Fall sollte man mit Smartphones irgendwelche Daten vorrätig halten oder verschicken, die man nicht auch an eine Litfaß-Säule hängen oder öffentlich im Internet posten würde. Und vor allem sollte man Leute nerven und darauf bestehen dass es immer Alternativen gibt.

    Was ich zur Kommunikation benutze? SMS und Jabber (auf Android gibts mehrere Clients).
    Letzteres kostet endlos Akku (daher nur eingeschaltet wenn ich kommunizieren will, in den letzten Jahren praktisch nie), kann keine Gruppenunterhaltungen glaube ich (ich weiss es nicht da ich noch nie mit mehr als einem meiner drei Kontakte gleichzeitig gechattet habe) und ist selbstverständlich etwa so sicher wie das ganze auf CB-Funk in die Welt herauszuschreien. Aber ich muss z.B. nicht mit meiner Telefonnummer oder meinem Namen hausieren gehen.
    Wer nicht da chatten will hat Pech gehabt (oder Glück, er muss mich ja dann nicht ertragen).

    Was meine Kinder bekommen werden? Hmmm… Kein Smartphone erstmal. In einigen Jahren wenn das interessant wird überlege ich mir etwas. Bis dahin ist die Situation eh eine andere. Mit den Kindern reden und sie informieren, und hoffen dass sie nicht so bescheuert sind wie die anderen Menschen, ist eigentlich das einzige was man machen kann.

    Und ja, mir ist klar dass das in der heutigen Gesellschaft den sozialen Tod bedeuten kann. Das ist schade aber wohl notwendig. Man kann nicht verhindern dass man betroffen ist (irgendein Computeranalphabet im Freundeskreis hat Facebook und Co. schon vor Jahren meine Adresse, Telefonnummer, Namen und sonstwas mitgeteilt), aber man kann sich wenigstens weigern, freiwillig mitmachen.

    Ich weiss, traurige Ansichten, aber ich bin in der IT Branche und weiss was geht, und dass es auch gemacht wird. Dass einen dann Leute als Aluhut verunglimpfen ist deren Dummheit geschuldet, einfach entsprechend reagieren.

    Gruß
    Aginor

  13. Claudia sagt:

    Ich habe gerade auch dieses Problem.
    Vor einem Jahr habe ich WA abgeschafft. Als Alternative stehen mir zur Zeit ICQ und Telegram zur Verfügung. Ich habe dort genau 2!!! Kontakte.
    Fragen, welche Alternativen ich denn noch wählen könnte ergeben nichts. Einen weiteren Kontakt könnte ich über Threema bekommen, das war’s dann aber auch. (Dafür sind mir die 3 Euro tatsächlich zu viel) Aber Threema verschenken würde kaum helfen, wenn selbst die Installation von Telegram noch zu viel für die anderen ist. (Mein Hauptproblem ist nämlich nicht die Sicherheit, sondern dass ich von einem Desktop-Rechner aus chatte. WA bekomme ich nicht ohne Handynummer. Bei Telegram ging das. Keine Ahnung, ob es immer noch geht.)
    Interessanterweise funktioniert nichtmal mehr e-Mail!
    Obwohl es meine besten Freudinnen sind, musste ich also feststellen, dass ich denen nicht einmal die Installation einer kostenlosen App wert bin. Auch wenn ein weiterer Kontakt nur möglich ist, wenn ich mir ein neues Smartphone zulege.
    Mal schauen, was zuerst zerbricht, die Freundschaften, oder mein Unwille mir ein Smartphone mit WA anzuschaffen.

  14. Ich hab Whatsapp runtergeschmissen, nachdem es von Facebook übernommen wurde und verweigere mich seitdem konsequent. Ich hab dadurch spürbare Nachteile, weil sich aktuell mein Rückbildungskurs und der Kita-Elternbeirat per WA kontaktet. Ich hab spürbare Vorteile, weil ich von Kettenbriefen und lustigen Videos verschont bleibe. Was die Überredungskunst angeht: Einige Gleichaltrige konnte ich überzeugen,wo ich meist auf Granit beiße sind ältere Frauen (also für mich Ältere, ab 40). Da höre ich in einem Atemzug oft „Whatsapp finde ich toll, da kann ich einfach mit meinen Freundinnen Fotos austauschen“ und „Facebook hab ich nicht, das ist mir unheimlich“. Und ich komme argumentativ absolut nicht dagegen an. Früher oder später kommt wieder der Klassiker „ich hab doch nichts zu verbergen“. *rolleyes* (Ganz krass merkt man den Abgriff von Daten übrigens, wenn man Googlemail und -kalender benutzt).
    Bei meiner Konsequenz muss ich jedoch auch sagen, dass meine Kinder noch nicht im relevanten Alter sind. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, ob ich ihnen die beschriebenen Nachteile aufzwingen würde. Ich hab schon darüber nachgedacht, ein DualSim-Telefon zu kaufen und die eine Nummer NUR für Whatsapp zu nutzen. Dafür war der Leidensdruck aber noch nicht groß genug.
    Und zu guter letzt, die Kostendebatte ist einfach lächerlich. 3 € für threema, das ist soviel wie zweimal Eis essen. Das sollte Datenschutz eigentlich wert sein, oder?

    1. dasnuf sagt:

      Klar, sollte einem das das wert sein. Ist es aber vielen nicht und für Kinder, die vielleicht 2 – 5 Euro die Woche Taschengeld bekommen, sind dann 3 Euro für eine Sache, die sie nicht mal haben wollen doch viel. Deswegen finde ich, sollten das die Eltern zahlen.

      Die gefühlten Argumente sind leider wirklich eine Plage…

  15. Tria Smo sagt:

    Bei den eigenen Kindern ist man sogar dafür verantwortlich, dass diese das Einveständnis aller ihrer Kontakte einholen, dass deren Daten an Whattsapp gegeben werden – bevor sie Whattsapp installieren. Wer macht das schon?
    Wir hatten gestern noch das Gespräch davon, dass man es schaffen müsste, alle relevanten Kontakte von Wire oder Threema etc. zu überzeugen. Dann könnte man Whattsapp endlich wieder deinstallieren. Vielleicht versuche ich das demnächst mal.

  16. Nele sagt:

    Nachdem Whatsapp von Facebook übernommen wurde, hab ich es vom Smartphone geschmissen und Threema installiert. Außerdem Telegram, denn Threema war für einige Freundinnen schwierig (lief nicht auf älteren Smartphones, und einige hatten damals Probleme mit dem Bezahlen im Appstore). Ich habe mir den Mund fusslig geredet, ich habe mir komische Blicke und genervte Reaktionen eingefangen, ich war immer und überall außen vor und musste mir von meinem Mann erzählen lassen, was in der „Familiengruppe“ neues geschrieben wurde, wann wir uns mit Freunden treffen und so weiter. Es war extrem anstrengend und nach rund anderthalb Jahren habe ich die App tatsächlich wieder installiert. Mit einem schlechten Gefühl, und der traurigen Erkenntnis, dass ich die Welt eben nicht allein verbessern kann.
    Meiner Meinung nach war der Zeitpunkt zum „Absprung“ von Whatsapp zu dem Zeitpunkt gegeben, weil wirklich viel drüber geredet wurde und relativ viele umgestiegen sind. Leider haben aber zu viele Menschen parallel Whatsapp weiter genutzt. Mein Mann z.B. wollte es erst löschen, wenn alle seine Kontakte auf Threema umgestiegen waren. Absurd! Hätten alle Menschen, die parallel eine andere App installiert hatten, damals WA gelöscht, hätten die verbliebenen Whatsapper gemerkt, dass sie mit viel weniger Menschen kommunizieren konnten und sich vielleicht überlegt, wie man das lösen könnte. Aber ich fürchte, jetzt ist der Zug abgefahren…

    Neben den Datenschutzbedenken finde ich die Whatsapp-Gruppen so unfassbar nervig, weil einfach teilweise so viel, teilweise so ein Quatsch geschrieben wird. Bitte leitet mir keine uralten Witze (ich bin auf Twitter, ey!), „lustigen“ Videos und natürlich Kettenbriefe („Ich schicke dir das, weil du so eine tolle Freundin bist – wenn du es zurückschickst, weiß ich, dass du mich auch magst!“ Wir sind alle über 30, was soll der Scheiß?!) weiter. BITTE bequatscht nicht in Whatsapp-Gruppen Themen, die nur euch zwei interessieren. (In einer Gruppe mit 25 Teilnehmern zu fragen, ob Matze dein Fahrrad reparieren kann, ist NERVIG!)
    Aber ja, es ist natürlich wirklich unglaublich praktisch, dass es einfach jeder hat. Sogar ich. Mittlerweile wieder.

    1. Ulrike sagt:

      („Ich schicke dir das, weil du so eine tolle Freundin bist – wenn du es zurückschickst, weiß ich, dass du mich auch magst!“ Wir sind alle über 30, was soll der Scheiß?!) — volle Zustimmung.

      Ich setze jetzt noch einen drauf: Eine Ü50 aus meinem bekanntenkreis schickt mir auch immer so „tolles“ Zeugs und Bilder mit Sprüchen und Schlümpfen mit Quäkstimmen, und weiß noch was alles.

      Leider bringe ich es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass ich das doof und infantil finde

  17. Kai Wörner sagt:

    Ich habe WhatsApp inzwischen gänzlich den Rücken gekehrt und bin im Endeffekt bei Threema und Signal gelandet – alle, die da nicht erreichbar sind, bekommen SMS.
    Ich möchte aber noch ein starkes Plädoyer für Signal hinterherschicken: Das „Problem“ mit der Adressbuch-Freigabe ist den Entwicklern sehr wohl bekannt und wird m.E. sehr verantwortungsvoll behandelt: https://whispersystems.org/blog/contact-discovery/
    Den vermeintlichen Vorteil, dass man bei Threema keine Telefonnummer verknüpfen muss, erkauft man sich mit dem komplizierten und frustrierenden ID-Management (man muss Profil- oder wenigstens ID-Backups machen, wenn man bei einer Neuinstallation seine ID behalten will; die meisten machen das nicht, was zu Mehrfacheinträgen in der Kontaktliste führt).
    Der Heilige Grahl wäre wohl Briar (https://goo.gl/LM4eyz), aber da habe ich noch keinen Enthusiasten gefunden (und vor allem: getroffen!), der das mit mir ausprobiert…

  18. Marco Bakera sagt:

    Danke für die Infos. Das Problem der Kettenbriefe sind kein Problem von WhatsApp und könnten auch bei anderen Messengern auftreten.

    1. dasnuf sagt:

      Klar. Ist nie ein orginäres Problem des Mediums. Ich hab die in den 80ern auf Papier bekommen. Jetzt verteilt sich sowas über die App, die am meisten benutzt wird.
      Ich fand es nur einen guten Nebeneffekt von der Verwendung eines Alternativproduktes.

      1. Ulrike sagt:

        Nach den Kettenbriefen auf Papier kamen Kettenmails – und jetzt eben KettenWhatsApp… früher hab diesen Mist gelöscht, heut funktioniert nicht mal mehr das – ich kann ihn nur ignorieren.

  19. Thomas sagt:

    Sehr schöner Artikel. Ich habe leider den Eindruck, der Messenger-Zug ist abgefahren. Ich arbeite in einer IT-Firma – alles Alu-Hüte hier – aber wenn es um Messenger geht, benutzen sie doch alle WhatsApp – oft übrigens sogar zähneknirschend, aber das Argument lautet eben immer: „Threema? Aber da ist doch keiner.“ Dabei ist das Geschäftsmodell, das Facebook da betreibt, allen bewusst (die meisten hier meiden Facebook wie der Teufel das Weihwasser) und WhatsApp ist eben für zumindest mein Empfinden auch noch nicht mal ein sehr guter Messenger (Was sollen bspw. diese SnapChat-Klon-„Features“ in jeder verdammten Facebook-App?). Irgendwie muss wahrscheinlich erst eine „kritische Masse“ überschritten werden, damit sich eine App verbreitet. Threema dürfte hier auch auf lange Sicht schlechte Karten haben.

    Kleiner Wermutstropfen bzgl. Threema noch: Die App ist nicht quelloffen und der Entwickler lässt sich – so zumindest mein letzter Kenntnisstand – auch nicht in den Code schauen. Man vertraut also darauf, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen schon kein Schindluder mit den Daten treibt, die man ihm gibt.

    1. Nele sagt:

      Als Nicht-IT-Mensch finde ich Threema auch deutlich komplizierter. Nicht in der Bedienung, aber beim Einrichten oder wenn man ein neues Smartphone hat und die Threema-ID mitnehmen will (sonst sind ja alle Kontakte wieder weg). Da hab ich schon ordentlich geflucht. Denke mal, das hat auch dazu beigetragen, dass es nicht so verbreitet ist. Möglicherweise haben einige schon bei der Installation aufgegeben – gerade Menschen, die nicht so fit am Smartphone sind. Whatsapp benutzt ja sogar mein 75jähriger Nachbar und der ist sogar der einzige, der diese komischen WA-Stati verwendet.

      1. Thomas sagt:

        Guter Punkt. Das kommt auf jeden Fall noch hinzu. WhatsApp nutzt meine ganze Familie, inklusive Tanten und Onkels, die ansonsten reichlich technikavers sind. Auf so was wie Threema würden die sich niemals einlassen, solange man sich als Nutzer aktiv um Dinge wie seine Threema-ID kümmern muss. Klar, ist auch immer ein bisschen ’ne Ausrede für die Faulheit, sich auf was neues einzulassen, wenn man die Massen erreichen will, müssen die Hürden eben beseitigt werden – gerade die technischen (wenn ich da an so Sachen wie DE-Mail oder E-Post-Brief denke … Brrrr!).

        1. dasnuf sagt:

          Ja, leider ist es einen Tick komplizierter, aber ich finde es erträglich – im Gegensatz z.B. zur Mailverschlüsselung. Ich habe für mich ja auch schon festgestellt, dass ich zu faul bin, um nicht überwacht zu werden -> http://dasnuf.de/wir-sind-zu-faul-um-nicht-ueberwacht-zu-werden/

          Dennoch kapituliere ich nicht ganz, sondern versuche es eben immer wieder wenigstens im Kleinen ein bisschen besser zu machen.

    2. dasnuf sagt:

      Nochmal zum Thema Open Source.
      Ja, Threema ist nicht komplett quelloffen. Teilweise ja schon, wenn ich es richtig verstehe -> https://threema.ch/de/faq/source_code .

      Beim 33c3 hat man ja versucht in der Sache nochmal Druck aufzubauen (https://www.heise.de/newsticker/meldung/33C3-Hacker-fuehlen-Threema-und-Amazons-Cloud-auf-den-Zahn-3582651.html). Letztendlich hat sich ergeben

      dass man auch keine Empfehlung für oder wider Threema ausspreche

      Immerhin kein Abraten…

      1. Thomas sagt:

        Ja, ein Geschmäckle hat’s halt schon. Gebe aber zu, das sind leicht aufgebauschte Bedenken, um auch ein (berechtigtes) Argument gegen Threema zu haben. Closed Source ist ja nicht grundsätzlich schlecht, auch wenn das immer gerne so hingestellt wird. Letztlich wird es die perfekte Lösung einfach nicht geben.

  20. Turtle sagt:

    Schwieriges Thema, vor allem mit Kindern. Alle Jugendlichen (>14 Jahre) die ich kenne, benutzen WhatsApp. Für alles. Da wird gechattet, Schulkram geteilt, Memes verteilt usw. Facebook brauchen sie wahrscheinlich gar nicht mehr (einige habe das auch gar nicht). Ich muss aus beruflichen Gründen mit vielen Jugendlichen regelmäßig Termine absprechen, eigentlich soll ich auf keinen Fall Messenger oder SMS dafür verwenden. Allerdings ist es so gut wie unmöglich 90% der Jugendlichen anzurufen, weil die schlicht nicht rangehen oder grad in der Schule sitzen und das Handy keinen Mucks macht.
    Ich habe mich trotzdem gegen WhatsApp entschieden, eben weil es entweder mein Telefonbuch haben will oder nervt. Threema benutzt keiner „meiner“ Jugendlichen (wenn sie hören, dass es Geld kostet, ist die Debatte idR vorbei). Bleibt also SMS, das auch nicht sicher ist, aber dafür beschränkt sich die Kommunikation auf das Wichtige, da es Geld kostet.
    Für mich ist außerdem relevant, dass ich SMS überall empfange, aber für Messenger auf WLan angewiesen bin, da ich mich nach wie vor weigere die Apothekenpreise der deutschen Mobilfunkanbieter für mobiles Internet zu bezahlen.

    P.S. Die Sprachnachrichten nerven die Jugendlichen gelegentlich auch, weil sie nichts wiederfinden. Volltextsuche klappt da halt nicht.

    1. dasnuf sagt:

      P.P.S. Ja, das kommt immer aufs Alter an. Wenn Kinder noch nicht oder noch nicht so gut schreiben können, sind Sprachnachrichten wieder was anderes als für Jugendliche.

      Tatsächlich habe ich auch schon die Beobachtung gemacht, dass meine Kinder gerade in Gruppenchats total abgenervt sind von dem inhaltslosen Gestammel und den Null-Infos, die da kommen. Eins ist sogar schon ausgestiegen.

  21. Nadine sagt:

    Danke für den Artikel.

    Fairerweise könnte man oben noch dazu sagen, dass Threema für Windwos Phones/Tablets 1,99€ kostet (grade eben nachgesehen).
    So wie es mich ärgert, dass „alle immer“ WhatsApp haben, ärgert es mich auch, dass „alle immer nur“ Android oder Apple nennen ;-)

    1. dasnuf sagt:

      Danke für die Ergänzung. Die Verbreitung des Windowsphones ist leider so gering, dass ich das immer wieder aus den Augen verliere. Asche auf mein Haupt.

  22. Lena sagt:

    Es hilft vor allem konsequent zu sein!
    Ich habe nur Threema und fertig aus! Entweder die anderen installieren es sich, wenn sie mit mir kommunizieren wollen oder man schreibt eben wieder die gute alte SMS. Die meisten Menschen haben doch sowieso eine SMS Flat, so what (Ich sehe ein, dass das bei Kindern nochmals anders sein wird.)? Und wenn man Bilder verschicken will kann man auch ne Mail schreiben. Geht genauso gut vom Smartphone.
    Die sogenannte Bequemlichkeit lässt mich nicht meine Privatsphäre und meinen Datenschutz aufgeben.
    Nur wenn man konsequent bleibt werden die anderen auch mal drüber nachdenken sich zu ändern. Übrigens kann man Threema Lizensen (jedenfalls für Android, Iphone ist da super kompliziert) verschenken. So bekommt man Freunde auch dazu Threema zu benutzen, weil ihnen ganze 3 Euro zu teuer sind.

    1. dasnuf sagt:

      SMS werden über GSM-Netzwerke gesendet. Das heißt: Jede SMS wird vom Telefon des Senders an eine Kurzmitteilungs-Zentrale geschickt, die in der Regel der Netzbetreiber unterhält. Sie liest die Zielnummer aus und sendet die Nachricht entweder im eigenen Netz weiter oder übergibt sie an den Netzbetreiber des Empfängers. Kann eine Nachricht nicht direkt zugestellt werden, wird sie in der Kurzmitteilungszentrale des Empfängernetzes bis zu sieben Tage lang gespeichert.

      GSM-Netzwerke verschlüsseln Kurznachrichten zwar, allerdings nur während sie verschickt werden. Werden die Nachrichten auf dem Server gespeichert, sind sie nicht gesichert. Weil sie von Netz zu Netz gereicht werden, sind sie zudem anfällig für sogenannte Man-in-the-Middle-Attacken: Mit einem IMSI-Catcher – einem Gerät, das die Verschlüsselung deaktiviert und so tut, als wäre es ein Netzwerk – können Nachrichten gelesen und sogar verändert werden. Sender und Empfänger merken davon nichts.

      Behörden können vom Netzanbieter zudem Informationen über den SMS-Verkehr von Zielpersonen erhalten. Die Anbieter müssen im Zuge der Vorratsdatenspeicherung alle Metadaten bis zu zehn Wochen lang speichern und auf Nachfrage an Behörden weiterleiten. Die können mit der Anordnung eines Richters auch die Kommunikation von Einzelpersonen – und damit Inhalte von SMS – mitlesen. Das dient der Strafverfolgung oder der Gefahrenabwehr.

      Quelle: App-Überblick – Leicht angreifbar: die gute alte SMS

      Deswegen sind SMS tatsächlich noch schlechter als WhatsApp.

      (Kommentar nochmal bearbeitet)

      1. Na ja. Nein. Zumindest lädt man bei SMS-Nutzung nicht die gesamten Kontakte irgendwo hoch.

        Ich nutze Threema und SMS und kämpfe gegen Windmühlen bezüglich WA. Weil es eben „jeder hat“ und die anderen Apps „bestimmt auch nicht besser sind“ und „wenn alle Threema verwenden würden, würden die die Daten bestimmt auch nutzen“, aber das ist ja „egal, denn ich habe ja nichts zu verbergen“. Da kommt man irgendwie nicht dagegen an. Ich hoffe, dein Text wird viel gelesen und verstanden … allerdings habe ich da meine Zweifel.

        1. dasnuf sagt:

          Antwort zum Thema SMS siehe oben.
          Da schonst Du vielleicht die Daten der anderen aus Deinem Telefonbuch, aber missbrauch und überwachungstechnisch ist von SMS doch eher abzusehen.

          Und ansonsten Danke – ich hoffe auch, das wird gelesen und bin schon froh über einige wenige, die dann nochmal anders entscheiden.

  23. Wenn das Umfeld sich gar nicht für Datensicherheit interessiert, steht man auf ziemlich verlorenem Posten…

  24. Wenn es doch nur um die Werbung ginge.

    1. dasnuf sagt:

      Ja, Du hast recht. „Werbung“ ist natürlich eine extrem verkürzte Form auf das Thema „Social Graph“ hinzuweisen und die Daten sind nicht mehr zurück zu holen.

  25. Malik sagt:

    Huhu, ich bin der Meinung, dass in deinem Artikel die wichtigste, schickste und beste Lösung fehlt: Wire
    Kostet nix, Geschäftsmodell ist offen gelegt (Grundversion free, pro Version für Geld, wie Skype oder Slack), Verschlüsselung wie Telegram, kein Telefonnummern-zwang, alle Plattformen inkl. Browser, sehr responsiv (Twitter!), regelmäßige Updates, schick und fun
    Also inkl lustige sprachnachrichten (auch als Alien usw), Anim GIFs etc
    Zeichnen geht da drin auch … http://www.wire.com

    1. dasnuf sagt:

      Danke für die Ergänzung.
      Bis auf „schick und fun“ stimmt alles was Du sagst (Auge des Betrachters und so).

      Hab ich tatsächlich nicht näher beachtet bislang weil da noch viiiiel weniger meiner Konntakte sind als auf Threema.

  26. Frank Keil sagt:

    WhatsUp ist so schlimm wie Küchenrolle. Braucht man trotzdem. Ein Leben voller Widersprüche. Nirgendwo ist man in Sicherheit.

  27. Ganz ehrlich? Ich finde es nicht schlimm, wenn ich Werbung, direkt auf mich zugeschnitten, bekomme.
    Kaufen muss ich den Kram ja trotzdem nicht.
    Und wenn mir die Werbung zuviel wird, dann gibt es ja genug AdBlocker, die das verhindern.
    Und was meine Kontakte bei WhatsApp betrifft: Jeder, der in meiner Kontaktliste WhatsApp hat, wird mit Namen und Bild angezeigt, alle anderen sehe ich nur als Telefonnummer. Also entweder hab ich alles richtig gemacht oder so schlimm ist das alles gar nicht.
    P. S. Ich hab mir sagen lassen, es gibt auch gute SMS Flats.. Für Kinder, die noch zu jung oder unvernünftig sind, um ein Smartphone in die Hand zu kriegen.
    Im Endeffekt ist es also immer Elternverantwortung!!

    1. dasnuf sagt:

      SMS ist leider noch schlimmer als WhatsApp. Siehe mein Kommentar weiter oben.

      Wenn Dich Deine Daten aber eh nicht kümmern, ist Dir das vermutlich auch egal.

      Doof nur für die Kontakte im Telefonbuch, denen das nicht egal ist.

      (Kommentar nachträglich bearbeitet)

      1. „Doof nur für die Kontakte im Telefonbuch, denen das nicht egal ist.“

        Die haben leider die A***-Karte gezogen. Mir ist es nicht egal und ich nutze weder WhatsApp noch Facebook, da mein Umfeld die aber tut, hat Herr Zuckerberg eben auch meine Daten. Tja.

      2. Bruno sagt:

        @dasnuf, dein Link auf den obigen Kommentar geht nich

        Ich bin in bzw. in der Nähe der Telekommunikationsbranche tätig und das Hauptproblem bei SMS ist, das es einige erschreckende Möglichkeiten gibt sowohl an die SMS selber als auch an die Teilnehmer zu kommen – via Internet. Das ist auch der Hauptgrund, warum Banken von der SMS TAN weg wollen und warum in verschiedenen IT Industrien SMS als zweiter Weg zur Authentifizierung langsam verboten wird.

        Aber wie du ganz richtig geschildert hast, WA/FB sind daran interessiert aus deinen Daten Geld zu machen und kümmern sich gar nicht darum, das sie dabei den Datenschutz schreddern -> du gibt’s ihnen freiwillig.

        Andere Seite sind aktive Angriffe auf deine Daten, und zerfällt noch mal in die guten Mädels und Jungs von der Strafverfolgung und die Bösen.

    2. issegal sagt:

      Threema kann ebenfalls über den PC genutzt werden…. das Argument entfällt somit…

    3. issegal sagt:

      Leider geht es nicht um die zugeschnittene Werbung, sondern um die Weitergabe von Daten, Nutzungsrechten an Bildern, auswerten der Metadaten etc.. Was in den Chats geschrieben wird interessiert dort niemanden. Die AGB von Whatsapp werden leider immer nur bestätigt ohne sie zu lesen, was allerdings durchaus interessant zu lesen ist. Dann wird gesagt, man wüßte ja nicht was WA/FB alles mit den Daten macht und genau das wurde vom Amtsgericht mit dem Urteil für das Einholen der Einverständniserklärungen durch die Mutter bestätigt.
      Übrigens ist das Wiederherstellen der ID und der Daten bei Threema recht einfach, dazu gibt es eine ausführliche Beschreibung unter Threema.ch. Auch das Einrichten finde ich nicht umständlicher als z.B. bei Whatsapp. Was ist schlimm daran ein paar Sekunden über den Screen zu streichen um eine Verschlüsselung zu erstellen, die Datensicherheit erlaubt? Alles andere ist nicht anders als z.B. bei Whatsapp….

  28. Danke, das passt gerade wunderbar hier.
    Und: Erst mal per, haha, WhatsApp mit einem Ü18 Smartphone-Neuling geteilt.

  29. Sabine sagt:

    Ich fände es sehr schön, wenn sich Threema durchsetzen ließe, gestehe aber, dass ich da auch durchaus inkonsequent bin. Na, die Ferien fangen an, gute Gelegenheit, den Kindern Threema aufs Handy zu laden und weiter an der Medienkompetenz zu basteln.

    Aus der Lehrerinnenperspektive hier eine Bitte: bringt die Kinder bitte nicht auf die Idee, Klassenchats für die ganze Klasse einzurichten beziehungsweise redet mit ihnen darüber, warum das keine gute Idee ist. Moment, denkt sich da manche, warum soll das keine gute Idee sein? Viele Eltern sind doch seit dem Geburtsvorbereitungskurs so organisiert, ist doch toll?

    Ich kenne die Lage nur vom Gymnasium. Viele Kinder kriegen zum Übertritt das erste Smartphone und finden sich plötzlich in der wunderbaren Welt der immerwährenden Konversation. Neben den genannten Kettenbriefen erleben wir mit unschöner Regelmäßigkeit, dass Chats großer Gruppen insbesondere Zehn- bis Vierzehnjähriger völlig entgleisen. Da passiert sehr enthemmtes Mobbing (digitale Konversation ist ja etwas schwieriger als die von Angesicht zu Angesicht), wird der ganzen Klasse plötzlich ein schockierendes und beängstigendes Video ins Kinderzimmer geschickt und vieles mehr.

    Uns ist klar, dass es nichts hilft, die Klassenchats einfach zu verbieten. Schließlich machen die Kinder das dann einfach heimlich und trauen sich in der Folge erst recht nicht, den Eltern oder der Schule davon zu berichten. Es hilft aber schon ungemein, wenn die Eltern wissen, welche Dynamik solche Klassenchats annehmen und es beharrlich daheim thematisieren, wie wir das in der Schule ebenso tun (Wobei das leider nicht für alle Schulen zutrifft).

    Es spricht gar nichts gegen Chats im Freundeskreis, aber je kleiner sie bei Kindern sind, desto besser. Hausaufgaben kann man auch aus einer Dreiergruppe erfragen. Und für kompliziertere Dinge wäre auch ein Elternchat denkbar, wenn es unbedingt sein muss.

    Mein Rat aus langer medienpädagogischer Erfahrung:

    – mit den Kindern reden. Immer wieder. Über die Gefühle, die Chats und die damit verbundene Aufmerksamkeit erzeugen, über sinnvolle digitale Konversation, über Achtung und Wertschätzung des Gesprächspartners. Über Ausgrenzung und dabei-sein-wollen.

    – sich klar positionieren, dass Klassenchats nicht erwünscht sind. „Dabei sein“ ist für Kinder wahnsinnig wichtig, also kostet das sicher Mühe. Aber dazu hat man ja Kinder gekriegt …

    – mit den Kindern im Voraus besprechen, was zu tun ist, wenn schlimme Dingen oder Straftaten im Chat passieren. Wie sichert man einen Chat, um Beweise zu haben? An wen kann ich mich vertrauensvoll wenden, wenn was passiert?

    – Threema verwenden ist sicher eine gute Idee, da wird einiger Müll, der bei WhatsApp von Chat zu Chat weitergereicht wird, gleich rausgefiltert und landet nicht gleich im Chat mit den MitschülerInnen.

    – mit der Schule reden. In Bundesländern, wo Social Media-Kontakt mit Klassen den Lehrkräften erlaubt (oder nicht verboten) sind, gibt es auch Lehrkräfte, die diese Chats anstoßen, weil sie ja so praktisch sind. In dem, wo auch der Lehrer drin ist, geht es natürlich gesittet zu, aber da wird natürlich sofort ein paralleler Chat daneben gegründet.

    Ein nicht einfach zu lösendes Problem. Wahrscheinlich kann man es gar nicht lösen, weil Kinder sich ja auch ihre Freiräume suchen. Aber wenn Eltern und Schule gut zusammenarbeiten, besteht die Chance, dass die Kinder von Anfang an gutes digitales Kommunikationsverhalten lernen.

    Und nur um eins noch mal klarzustellen: ich bin nicht gegen Chats für Kinder. Aber ich halte es für keine gute Idee, sie da allein zu lassen.

    1. dasnuf sagt:

      Danke, dass Du das Thema Missbrauch/Mobbing etc in Gruppenchats nochmal anschneidest.
      Das wichtigste ist für mich an dieser Stelle, was Du sagst: Vorher besprechen, DASS sowas passieren kann und dann WIE man damit umgehen kann.
      Den Kindern aber erlauben solche Chats anzulegen – denn – wie Du es ja auch sagst – sie machen es eh und wenn sie das dann verschweigen müssen, weil man es verboten hat, dann kann das in so einem Mobbingfall schnell zu einem großen Problem werden.

      Ich versuche deswegen wirklich immer mit den Kindern zu sprechen. Let’s talk eben :D

  30. Hoffmann sagt:

    Leider scheint mir der Artikel Apple/iPhone-Zentristisch, die besprochene granulare Rechtevergabe gibt es leider auf dem meistverwendetsten SmartphoneOS Anroid nicht.

    1. dasnuf sagt:

      Diese Systemeinstellungen verhindern tatsächlich nicht, dass die Daten des Telefonbuchs hochgeladen werden.
      Auch bei Apple-Produkten also nur eine Verkleinerung des Übels.
      Eine Verkleinerung, die dann wohl bei Android nicht geht.

    2. Mary Hennings sagt:

      Seit Android 6 (Marhmallow) sind die App-Berechtigungen auch auf Android verfügbar. Ich weiß, dass leider noch längst nicht alle Androidgeräte auf dieser Version sind…

      1. dasnuf sagt:

        Vielen Dank für den Hinweis. Androidmäßig bin ich leider tatsächlich nicht so fit.

    3. Krischan sagt:

      Über XPrivacy habe ich das so eingestellt. Dazu muss das Telefon natürlich gerootet sein.

      Der Nachteil ist, dass ich keine neuen Chats einrichten kann, denn einfach eine Telefonnummer einzugeben, scheint ja nicht zu gehen. Da muss ich dann immer den anderen Chatpartner bitten, mich einzuladen.

      1. dasnuf sagt:

        Auch Dir Danke für die Ergänzung.

  31. May sagt:

    Danke!

    Ich mache es auch so: threema für alle, die mir wichtig sind (und Fotos und Videos nur über threema), WhatsApp nur wenn es unbedingt sein muss.

    Ich werde dann die sein, die diese Diskussion beim nächsten Elternabend bei uns triggert. (Und auf deinen Artikel verweisen, um alle nicht unnötig lange aufzuhalten…)

    1. dasnuf sagt:

      Ach, ein paar Hauptargumente würde ich schon nennen. Die Leute lesen doch nicht freiwillig irgendwelche Artikel wenn sie das Thema vorher schon nicht interessiert…

      1. May sagt:

        Na klar! Ich setze mal auf die „Kettenmail“ (wer will schon, dass das eigene Kind bedroht wird) und die Frage „womit verdienen die ihr Geld, wenn es nichts kostet“. Aber mehr als zwei Argumente unterzubringen wird sicher schwierig…

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