Weibliche Selbstkasteiung

Gegen die Altersverdickung kann man im Grunde nichts machen. Man kann sich höchstens ein bisschen strafen. Wie ich heute gesehen und gehört habe, machen das Männer auf unterschiedlichste Art und Weise. Der eine ernährt sich nur von grünen Kürbisgewächsen, der andere schlürft in der Mittagspause eine Rindsbouillon.
Ich hingehen gehe zum Sport. Wäre ich reich, ich zahlte 120 Euro im Monat und lümmelte mich im Whirlpool von Holmesplace oder ließ mich in der Sauna langsam durchkochen.
Weil ich leider arm geizig bin, ich erwähnte es bereits , mache ich einen VHS-Kurs.
Dieser findet in einer Schulturnhalle mit schweißstinkenden Gummiboden und einer wändischen Vollvertäfelung statt. Die Yeah-we-giong-to-Ibiza-Musik plärrt aus einem Ghettoblaster, der vermutlich Mitte der 80er Jahre angeschafft wurde, und vor mir hüpft kaum hörbar atmend eine 20 Jährige Studentin.
Sie wiegt 45 Kilo und ihr Frohsinn weckt in mir die Mordeslust. Während ich halb ohnmächtig nach der 3. ‚Frauenliegestütz‘ auf die Matratze sinke, frage ich mich, ob ich nicht auch lieber Brühe trinke. Zu dumm nur, dass ich weder Gurken noch Rinder essen mag.

Mann, Frau, Deutsch

Ideen müssen nicht unbedingt hochwertig sein damit man damit Geld verdienen kann. Manchmal genügt es eine Idee zu klauen. Der Student, der die Idee der Million-Dollar-Homepage nachgemacht hat, verdiente damit Gerüchten zufolge 260.000 Dollar.
Deswegen schreibe ich gerade ein Buch – ein Wörterbuch um genauer zu sein. Mario Barth wirds mir verzeihen. Es soll heißen Deutsch – Mann/Mann – Deutsch. Hier erste Auszüge:

Mann [denotativ]: Die Rundung Deines Pos gefällt mir.
(Frau denkt: Aha, ich bin also fett!)
Mann [konnotativ]: Ich will Sex.

Mann [denotativ]: Ich habe die Kinder ins Bett gelegt.
(Frau denkt: Aha! Bestimmt hat er vorher wieder nicht das Kinderzimmer aufgeräumt!)
Mann [konnotativ]: Ich will Sex.

Mann [denotativ]: Schatz, ich habe die Spülmaschine ausgeräumt.
(Frau denkt: Aha, bestimmt hat er das Sieb in der Spülmaschine wieder nicht sauber gemacht.)
Mann [konnotativ]: Ich will Sex.

Revolver-DVD

Dass ich einen klitzekleinen Faible für Jason Statham habe, ließ ich bereits durchscheinen. Um ehrlich zu sein ging es dabei nie um seine schauspielerischen Fähigkeiten. Toll finde ich, dass sich Jason jetzt auch als echter Schauspieler versucht. Am Wochenende sahen wir „Revolver“ ein Film von Guy Ritchie, der mit den 60 Millionen seiner zukünftigen Ex-Frau vermutlich wieder mehr als der Ehemann von Madonna sein kann.
In Revolver glänzt Statham als Akteur mit Haarwuchs. Er blickt z.B. mehrere Male nach rechts oder links, schiebt seine Augenbrauen zusammen und/oder schüttelt sein volles Haar.
Ray Liotta hingegen weint und wird von Szene zu Szene sonnengebräunter. Vom Plot habe ich leider wenig verstanden. Sonnenklar, denn der Film basiert auf psychoanalytischen Seelenmodellen, den ich leider noch nie zustimmen konnte.
Für Statham empfehle ich als nächstes einen Raubritterfilm. Guy Ritchie kann man nach „Stürmische Liebe“ nur zum Comeback gratulieren.

Der Mond, die Gänseblümchen und ein Gefühlsanfall

Die meisten Dinge sind schnell vergessen. Zumindest bei Männern. Wenn man sie z.B. bittet irgendwas zu erledigen, so dauert es einen Wimperschlag bis die Bitte im Hirn verhallt ist.
Andere Dinge bekommt man ein Leben lang vorgehalten. Z.B. dass man beim ersten Date nicht angemessen den Mond bewundert hat. Als mich nämlich mein Freund nach einem Ausflug zu hause abgesetzt hat, rief er mich noch mal an, um mich aufzufordern auf die Straße zu treten und den unglaublich großen Mond zu bewundern.
Ich entgegnete ihm, es handle sich um eine mir bereits bekannte optische Täuschung und ich würde nun nicht den langen Weg die Treppe hinunter auf die Straße gehen, um mir den Mond anzuschauen.
Unromantisch fand er das und hält es mir durchschnittlich 234 im Jahr vor.
Im Nachhinein denke ich, dass er wahrscheinlich eine Gruppe Geigenspieler engagiert hatte, die auf einem Rosenbett eine Ode auf meinen Namen trällern wollten.
Doch ich kam nicht.
Ich muss zugeben, dass ich romantisch wie ein Stück Holz bin und wenn überhaupt empfinde ich Metaromantik. Also im Grunde sehne ich mich manchmal danach auch so butterweich, verblendet und tralala zu sein, wie andere Frauen, die sich über rote Rosen, Parfüms und goldene Herzchenanhänger freuen können.
Eine lange Einleitung für folgenden Sachverhalt: Am Mittwoch, den 22.10.2008 um 21:57 Uhr verspürte ich echte, wahrhafte Romantik. Da habe ich die neue Pro Sieben Serie „Pushing Daisies“ gesehen und der Erzähler sagte „… und dann legte Ned hinter seinem Rücken seine rechte in seine linke Hand und stellte sichvor es sei Charlottes Hand. Genau in diesem Moment tat Charlotte das gleiche und einen kurzen Augenblick hatten sie beide das Gefühl, sie würden einander die Hand geben.
Ich glaub‘ ich muss weinen vor Rührung. Eine Serie für Menschen, die Berührungen hassen. Wunderbar!

Schöner Bluten

Ich zitiere mal die aus der Always Ultra Website:

„Ob für die Monatsblutung, bei  Schmierblutungen oder leichtem Harnverlust – Always hat für jedes Frauenhygiene-Problem die passende Lösung.“

Für Frauen, die besonders stark müffeln gibt es z.B. die Always Ultra Freshelle, die – man mag es vor Begeisterung kaum erwähnen – ein INTEGRIERTES Intimpflegetuch hat, mit dem man sich in der Mittagspause ordentlich abrubbeln kann.
Für Frauen, die seltamerweise nur wenig aus dem Intimbereich miefen, gibt es Always Ultra Freshness mit dem SECUREGUARD, der das Stinken mindert und gleichzeitig Selbstbewußtsein verleiht.
Ich bin absolut entzückt, um nicht zu sagen: allein diese Produkte hätten mein Leben als Frau ausreichend verbessert. Wer stinkt schon gern von unten?
Jetzt gibt es aber endlich noch was viel tolleres: Kellerasseln die über eine Binde wimmeln, hin und her fahren und lustige Paraden fahren, um dann in einer stilisierten Scheidenöffnung zu verschwinden. Toll! Ach? Sind das keine Kellerasseln? Es sind Autoscoouter? D.h. also vaginale Ausscheidungen sind wie Autoscooter?
Darf ich bitte den Werbefachmann persönlich auspeitschen?

Das Liebesaus?

Jahrestage sind völlig überbewertet. Du weißt, dass ich wirklich nicht kleinlich bin. Wenn ich keine Blumen zum 1., 2., 3. oder 4. Jubiläum bekomme, ist das völlig OK.
Ich dachte bislang, Du seist anders als andere Männer. Doch heute, 1.551 Tage nach unserem ersten Kuss muss ich einsehen, Du bist genau wie alle anderen. Ich war geduldig und habe gewartet dass Du es selbst ansprichst – 24 Stunden lang. Geschwiegen habe ich und erwartungsvoll in Dein Gesicht geblickt. Doch Dein Mund blieb verschlossen und die ersehnten Worte passierten nie Deine Stimmbänder.
Jetzt musst Du es so erfahren – in aller Öffentlichkeit.
SCHATZ ICH HABE 125 Gramm abgenommen!
125 Gramm, das ist eine gute Portion Aufschnitt, ein halbes Paket Butter, ein Glas Wasser! Irgendwo fehlt das Fett und Du hast nichts gesagt! Es macht mich fünf Jahre jünger und in der U-Bahn hat mich sogar ein fremder Mann angelächelt. Doch DU, DU hast nichts gesehen, nichts gesagt.
Als Kind musste ich über den Otto-Witz lachen als die Frau mit Gasmaske nach Hause kommt und ihren Mann fragt, ob ihm irgendwas auffiele und er mit „nein“ antwortete. Doch jetzt, da es mir selbst passiert, kann ich nicht lachen.
125 Gramm! Eine kleine Packung Lebkuchen, so viel Mascarpone wie in eine Portion Tiramisu kommt, ein Single-Kohlkopf. Wieso bist Du nur so blind geworden? Liebst Du mich nicht mehr?

Ach und P.S.: ICH WAR BEIM FRISÖR!!!

Mehr Muttermilch für alle Säuglinge dieser Welt!

MC Winkel war neulich mit der Überschrift „Gebt den Magermodels mehr Wurst in die Suppe“ in der Zeitung zu sehen. An dieser Stelle möchte ich nach einer kurzen ernährungstechnischen Richtigstellung überleiten zu meinem Lieblingsthema Mamas und Babys. Korrekt müsste es heißen „Gebt den Models mehr Kartoffeln in die Suppe und am besten reichlich Brot dazu“.
Angelina Jolie, die ebenfalls dringend mehr Kartoffeln und Brot essen sollte, erschien diese Woche mit entblößter Brust auf dem Cover des US-Magazins „W“. Empörend genug dass eine nackte Brust zu sehen ist! Gesellschaftsaufwühlend geradezu dass an der Brust auch noch ein Baby hängt und trinkt. Skandal, Skandal!
Ich meine, macht sich Angela gar keine Gedanken um ihr perfektes Aussehen? Will sie mit 35 über ihre Brüste stolpern? Wie kann sie nur stillen? Und dann auch noch Zwillinge.
Kann sie sich nicht ein Beispiel an anderen Promis nehmen, die ihre Kinder fein säuberlich ohne tatsächliche medizinische Indikation per Kaiserschnitt gebären und dann das Neugeborene schön isoliert in einem Plexiglaskasten liegen lassen, um es ab und zu an der Nase zu streicheln?
Kann sie nicht? Wieso nicht? Nur weil Stillen so wichtig und schön ist? Hat sie etwa Studien gelesen und sich ausreichend informiert? Bah!
Doch ausnahmsweise mal im Ernst. Im Gegensatz zu irgendwelchen Kugelbauchbildern finde ich es toll, wenn Prominente zur Schau stellen, dass sie stillen.
Mütter dieser Welt, stillt mehr, stillt länger, informiert Euch und lernt dann „In Liebe wachsen“ auswendig.

Für ein noch schöneres Bild ohne Angela bitte hier klicken.