Panic in the streets of …

In einer multikulturellen Stadt wie Berlin, in der längst nicht alle ans Christkind glauben, müsste es doch möglich sein, bestimmte Weihnachtseinkäufe auf den letzten Drücker zu erledigen. So dachte ich. Dinge in der letzten Minute zur erledigen gehört zu meinem Therapieprogramm. Weniger zwanghaft wollte ich sein. So ging ich Mitte Oktober ganz ohne Checkliste Tischdeko in den Varianten ‚Heilig Abend‘, ‚Erster Weihnachtstag‘ und ‚Zweiter Weihnachtstag‘ einkaufen. Wer regelmäßig das perfekte Dinner anschaut, der weiß, dass einen die Tischdeko schnell ein Paar wertvolle Punkte kosten kann…
Vergangene Woche trug ich die erstandenen Gegenstände zusammen und probierte verschiedene Varianten der Tischschmückung aus. Als das Ergebnis zu meiner Zufriedenheit ausfiel – ca. bei der 27. Nachbesserung – hielt ich das Ergebnis mit meiner Digitalkamera fest.
Doch dann kündigte sich kurzfristig ein weiterer Weihnachtsgast an: PANIK. Ich hatte nur Zimtröllchen für sieben Personen.
Die perfekte Tischdeko umzuorganisieren oder den Zimt als Element zu streichen war undenkbar. Da half nur Zimtröllchen nachkaufen. Theoretisch. Würde es in Berlin noch Geschäfte geben, die Zimtröllchen verkaufen. Gibt es aber nicht. Versucht habe ich es in diversen Drogeriemärkten, Reichelt, REAL, Kaufhof, Rudis Resterampe. Nichts. Ebbe. Zimtröllchen sind aus.
Auch meine Versuche Zimtröllchen auf dem freien Markt der Straße zu bekommen: gescheitert.
Anis ja. Zimt nein.
Gleiches gilt übrigens für Frühlingszwiebeln, Küchengarn und Schweinelende. Ab dem 22.12. nicht mehr zu haben. Besser im November vorbestellen. Das sind die Worte, die ich immer wieder höre.
Weiße Christbaumkugeln. Leider aus. Ist nicht die Saisonfarbe 2006.
Nie wieder lasse ich irgendwas ENTSPANNT AUF MICH ZUKOMMEN. 2007 werde ich wie die Jahre davor alle Geschenke bis Ende Juni gekauft und verpackt, die Tischdeko bis Juli ausgesucht und erprobt und das Weihnachtsmenü bis August erstellt haben.
Es gibt übrigens drei Tage lang Rührei. Das war der kleinste gemeinsame Nenner bei acht Personen. Für einen ohne Eigelb.
Kennt übrigens irgendwer die Mär von den Weihnachtswichteln? Als ich kürzlich dem Kind offenbarte, dass es am 23. den Weihnachtsbaum schmücken müsste, winkte es ab und verwies auf die Weihnachtswichtel. Für eine Schale Haferschleim würden die das nachts machen. Eigeneinsatz sei deswegen nicht notwendig.
Mein Freund sagt etwas ähnliches zum Thema aufräumen/putzen und kochen.
Das erledigen die Weihnachtsschlümpfe. Alle Diskussionen zum Thema „Weihnachtswichtel und -schlümpfe gibt es nicht“, führten zu nichts. Freund und Kind beharren darauf.
Naja und am Ende will man den Menschen ja nicht den Glauben nehmen.

In diesem Sinne: trinkt Johanneskrauttee und sprecht Weihnachtsmantras: Weihnachten ist das Fest der Liebe, da will ich niemanden verhauen, nichts stresst mich, ich bin ganz ruhig.

Warnung

Schon seit meinem Studium bin ich großer Gert Scobel Fan. Allerdings darf ich, v.a. wenn es um Bücher geht, nicht allzu viele Gert Scobel moderierten Sendungen sehen.
Gert Scobel ist nämlich eine unglaubliche Buchmarketingmaschine. Er preist und lobt, dass ich nicht anders kann und mir Buch um Buch kaufe. Fast jedes Buch, das er vorstellt, präsentiert er, als habe man im Leben etwas Wesentliches verpasst, wenn man es nicht gelesen hat.
Also kaufe, kaufe, kaufe ich was das Zeug hält.
Meistens mit dem Effekt, dass ich bei den in der Regel eher wälzerartigen Buchexemplaren ca. auf Seite 201 aufgebe.
So sammeln sich in meinem Buchregal Jahr um Jahr Schmöker, die wahrscheinlich jeden Doktor der Literaturwissenschaft glauben machen, ich sei vielseitig interessiert und gebildet.
Tatsächlich werde ich jetzt aber tun, was Elke Heidenreich gestern empfahl. Darauf warten, dass ich 50 werde und dann plötzlich voller Genuss und Einsicht die Bücher verschlingen, die mich an die soziokulturell relevanten Themen heran führen.
Derweil lese ich Judith Hermann, der Frau Heidenreich und Herr Scobel rein gar nichts abgewinnen können.

Einkaufsliste

Nach Wochen der Enthaltsamkeit ist es an der Zeit mal wieder Geld auszugeben.

Kaufen:

1. Scissor Sisters – Ta Dah!
2. Mike Patton – Peeping Tom

Gibt es zu den Alben schon erste Eindrücke?

Nachtrag: Scissor Sisters ist kategorisch abgelehnt. Ich hätte eben regelmäßig mein RSS Feed lesen sollen, denn da steht alles drin. Lesen Sie hier die passende Beschreibung für die Platte.

Hans im Glück revers

Büroklammer gegen Haus getauscht.

Bescheiden wie ich bin, hätte ich gerne einen kostenlosen Familienurlaub an der Ostsee*. Also ich hätte hier noch ein überflüssiges Analogtelefon, Siemens Gigaset irgendwas, schnurlos, eisblau, super, hab ich nur zwei Jahre benutzt, aber da wir im telekomfreien Zone Berlins leben, leider keine Verwendung dafür. Was bekomme ich dafür?

Symbolbild, sieht aber so ähnlich aus

*Man bedenke bitte, dass der Nachmacher der 1.000.000-Pixel-Page noch schlappe 500.000 $ verdient hat!

1,2,3 … meins!

Schwalbe

Wir haben Ökostrom und Energiesparlampen, bei uns gibt es keinen Stand-by-Betrieb, wir benutzen Waschnüsse, wir kaufen Bio- und Transferprodukte, wir essen nur glückliche Schweine, Eier gibt es nur vom Biobauernhof. Das erste Wort des Kindes war umwelschus und osonlo.

Damit ist jetzt Schluss. Die Erdölvorkommen neigen sich ihrem Ende zu. Jetzt wird es ernst und bevor es wirklich keinen Tropfen mehr gibt, muss ich noch mindestens zehn Jahre Schwalbe fahren. Baujahr 1975. Fast so schön wie ich.

Danke liebster Freund, damit hast Du mir einen sehr großen Wunsch erfüllt.