Smarter leben Podcast – Folge: Mental Load

Im Smarter leben Podcast spreche ich mit Lenne Kaffka über Mental Load. Ich finde es nach wie vor spannend über Mental Load zu sprechen, denn es gibt immer wieder neue Aspekte, über die man gut reden kann. In dieser Folge kommen wir z.B. darauf zu sprechen, dass es zwar effizienter ist sich als Paar auf Aufgaben zu spezialisieren und seine (Zeit-)Ressourcen so zu doppeln, dass diese Idee aber total kontaproduktiv ist wenn es darum geht Mental Load zu teilen.

Gendermarketing abschaffen

Illustration: Till Lassmann

Disclosure: Dieses Jahr habe ich die Ehre Jury-Mitglied bei der Verleihung des goldenen Zaunpfahls zu sein. Der goldene Zaunpfahl ist ein Negativpreis für absurdes Gendermarketing.

In meinem aktuellen Buch „Raus aus der Mental Load-Falle: Wie gerechte Arbeitsteilung in der Familie gelingt“ beschreibe ich was Mental Load ist und gehe dann der Frage nach -> Wenn es zu einem Ungleichgewicht gekommen ist, wie schafft man es sich zu entlasten? Ich schaue also nach vorne. In Interviews werde ich hingegen oft gebeten den Blick nach hinten zu richten: „Wieso ist das eigentlich so? Wieso tragen v.a. Frauen den Großteil der mentalen Last für die Familie und die Haushaltsangelegenheiten?“

Die Antwort ist banal und gleichzeitig sehr komplex: Es liegt an der Sozialisation und daran welche Rollenstereotypien es für Männer und Frauen in unserer Gesellschaft gibt und daran, dass sich die meisten Paare spätestens nach der Geburt des Kindes auf eine Aufgabe spezialisieren: Männer werden finanzielle Versorger und Frauen Kümmerer. Viele Menschen halten das – wenn nicht gleich für gottgegeben – mindestens für biologisch selbstverständlich (und ignorieren damit wissenschaftliche Erkenntnisse, die zeigen, dass die Möglichkeit sich zu Kümmern nicht am Geschlecht hängt[1].)

Etwas lustiger durch Christian Hanne, Autor des Buchs „Papa braucht ein Fläschchen: Überlebenstipps für das erste Jahr als Vater“ formuliert: „Abgesehen vom Stillen können Sie [als Vater] alles, was mit dem Säugling zu tun hat, genauso gut wie Ihre Partnerin – die hat nämlich erst mal auch keinen Plan.“ Aber genau das wird eben gerne übersehen.

Zementiert durch Glaubenssätze wie „Ein Kind gehört zur Mutter“ oder „Fürsorge liegt den Frauen im Blut“, lernen Mädchen von klein auf, was ihnen liegt und werden für das richtige Verhalten gelobt und verstärkt. Mädchen sind brav, sauber, hübsch und sollen nicht so vorlaut sein.

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Get out of the Mental Load Trap

How to achieve a fair division of work within the family

If you are interested in publishing the book in your language, please contact Annette Prassel (prassel@campus.de), Domestic & Foreign Rights Sales

Content of the book

Cover Raus aus der Mental Load Falle

Thinking about it is also on the to-do list

In most cases, women take on the role of family manager. Whether they want to or not. They think of everything, plan the daily life, keep in mind every little to-do list for the children and their partners. This kind of project management is a recognised and well-paid full-time job in business, but at home it is work which somehow just magically ‘gets done’.

Mental load is the expression for what puts women under endless stress. In her new book, Patricia Cammarata demonstrates some concrete ways out of this situation, for women and for men, which she has tried out herself and in her workshops: sharing out responsibilities fairly, letting go of some tasks, creating free space and, above all, applying energy to be there for each other as a couple – this will solve the problem in the long term. A book for mothers and fathers who finally want to live on an equal footing.

Download the table of contents and the first chapter

Author

Patricia Cammarata is a graduate psychologist and project manager. Her workshops and lectures are highly in demand, her articles in newspapers and magazines like the Süddeutsche Zeitung, Brigitte and Emotion receive high numbers of comments. Her blog dasnuf.de gets around 850,000 clicks a year. She is bestselling author with Spiegel magazine.
Patricia Cammarata lives with her children and her partner in Berlin.

Urlaub

Tag 0, die Ankunft

Der Chef der Unterkunft ist ein Mann mit sehr dünnen Beinen und einem großen, kugelrunden Oberkörper. Sein Kopf ist immer rot. Er hasst das Gesundheitsamt. Er wird nicht müde das zu betonen. Eigentlich sagt er es in jedem Satz.

„Der Checkin hat früher 1,5 Minuten gedauert, heute dank Gesundheitsamt SECHS Minuten!“ „Macht nichts“, entgegne ich „Ich habe viel Zeit mitgebracht.“

Die Zimmer seien gereinigt und auf Bakterien geprüft, das wolle das Gesundheitsamt so. Dabei wedelt der Mann mit einer Schwarzlichtlampe vor meiner Maske herum. Ich versuche noch den Zusammenhang zwischen Schwarzlicht, Bakterien und Corona zu erkennen, als er mir die Frühstücksregeln erläutert. Alles furchtbar, ihr ahnt es, des Gesundheitsamts wegen natürlich.

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[Rezension] Die Schule der magischen Tiere – Benni und Henrietta

Disclosure: Wir haben „Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien 5: Benni und Henrietta“ kostenlos als Rezensionsexemplar bekommen.

Hi, ich weiß mal wieder überhaupt nicht, wie ich anfangen soll. Merkt man, dass ich keine Ahnung hab, wie man einen Artikel anfängt? Ehm, ich glaube, ich schweife ab, weil eigentlich wollte ich sagen: Ich hatte meinen ersten Fangirl-Moment. Also stellt euch vor: im Moment kriegen wir relativ viele Pakete (meine Mutter bestellt sich ständig große Mengen ihrer eigenen Bücher) und deswegen klingelt es bei uns ziemlich oft. Als es diesmal klingelte, war ich mir eigentlich schon fast sicher, dass es wieder neue Bücher sind. Naja, ich hab trotzdem „Ich hol‘s, Mama!“ durch die halbe Wohnung geschrien und das Paket geholt. Ich muss zugeben bei allen Paketsachen bin ich sehr neugierig. Das heißt, bei uns gibt es keine ungeöffneten Pakete (es sei denn die sind für Nachbarn, dann bleiben die natürlich zu). Ein bisschen Hoffnung auf irgendwas cooles darf man ja immer haben, oder? 

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6. August 2020

Sechs Jahre sind vergangen und in manchen Situationen bist Du immer noch bei mir. Als diese ganze Scheiße mit Corona anfing, habe ich oft gedacht: Wie schön wäre es, wenn ich meinen Alltag mit Dir teilen würde, Du hättest bestimmt irgendeine Idee wie man das Ganze positiv sieht. Du hast in allen absurden Situationen gewusst, was sie Gutes mitsichbringen. Dieser Optimismus fehlt mir so.

Das ganze Jahre denke ich, dass ich so froh bin, dass ich letztes Jahr Dinge getan habe, die ich mich normalerweise nicht getraut hätte. Ich denke oft an mein Sabbatical in Irland und dann bin ich so dankbar und gleichzeitig so traurig, weil ich an Deine Beerdigung denke und es dort hieß, dass Du so gerne mal nach Ägypten gereist wärst.

In meine Erinnerungen an Dich brennen sich langsam Löcher. Wie in ein Foto, das erst langsam Farbe verliert und dann Flecken bekommt, die sich immer weiter ausbreiten.

In einem Film über Unsterbliche sagte die Protagonistin: „Ich erinnere mich nicht an meine Mutter, ich weiß nur, dass ich eine hatte.“ Soweit ist es natürlich noch nicht, aber ich merke, wie ich mich an manchen Erinnerungen festhalten muss, damit ich sie nicht verliere. An das Fehlen muss ich mich nicht festhalten. Das Gefühl bleibt lebhaft. Nur das Dasein zerrinnt langsam.

Deine Facebook-Seite ist noch aktiv und darüber bin ich sehr froh. Ich mag es die Bilder anzuschauen, die Du geteilt hast.

Manchmal sehe ich Frauen, die Dir ähnlich sehen und alles in mir möchte dann, dass Du es bist. Die Hoffnung, dass die Nachricht von Deinem Tod ein großes Missverständnis war, lässt mich nicht los.

Immer öfter schaue ich in den Spiegel und frage mich, wer eigentlich diese alternde Frau ist. Im gleichen Moment wird mir klar, was es für ein Privileg ist, älter sein zu können. Du bist für immer 39 Jahre alt.

Ich denke an gelb wenn ich an Dich denke.

Ich denke an Dich.