Stillen ist eine super Sache. Man spart Geld, hat das Essen immer in der richtigen Temperatur dabei. Keine Sorge um Verderblichkeit oder Hygiene und auch ohne selbsterfundenes Siegel ist alles umweltfreundlich verpackt.
Spätestens beim zweiten Kind ist es einem auch egal wann man die Brust auspackt und wer das wohlmöglich sehen könnte.
Einzig und allein macht mir Sorge, dass ich vergesse die Brust wieder einzupacken. Es gibt schließlich die Tage an denen das Baby ganz auf Du und Du mit der Brust ist. Sollte es dann mal an der Tür klingeln oder man ist aufgrund schwindendender Essensvorräte gezwungen das Haus zu verlassen, könnte es passieren, dass es sich überaus natürlich anfühlt wenn die Brust aus dem T-Shirt hängt. Oder man stillt gerade und die anderen Kinder machen den üblichen Radau, man ist spät dran zum Impftermin und bricht deswegen überstürzt und barbusig auf.
Jedenfalls befürchte ich ein solches Missgeschick zunehmend. V.a. wenn mich Menschen auf der Straße seltsam anschauen. Es kommt mir dabei selten in den Sinn, dass sie entsetzt sind, weil ich die Haare nicht gewaschen oder Babykotze auf der Jacke habe. Ich fürchte stets die Brust lugt hervor.
Ich nenne das ab heute Papilla mammaria Phobie. Die Dinge brauchen schließlich einen Namen, damit man mit ihnen umgehen lernt.
Schlagwort: stillen
Mehr Muttermilch für alle Säuglinge dieser Welt!
MC Winkel war neulich mit der Überschrift „Gebt den Magermodels mehr Wurst in die Suppe“ in der Zeitung zu sehen. An dieser Stelle möchte ich nach einer kurzen ernährungstechnischen Richtigstellung überleiten zu meinem Lieblingsthema Mamas und Babys. Korrekt müsste es heißen „Gebt den Models mehr Kartoffeln in die Suppe und am besten reichlich Brot dazu“.
Angelina Jolie, die ebenfalls dringend mehr Kartoffeln und Brot essen sollte, erschien diese Woche mit entblößter Brust auf dem Cover des US-Magazins „W“. Empörend genug dass eine nackte Brust zu sehen ist! Gesellschaftsaufwühlend geradezu dass an der Brust auch noch ein Baby hängt und trinkt. Skandal, Skandal!
Ich meine, macht sich Angela gar keine Gedanken um ihr perfektes Aussehen? Will sie mit 35 über ihre Brüste stolpern? Wie kann sie nur stillen? Und dann auch noch Zwillinge.
Kann sie sich nicht ein Beispiel an anderen Promis nehmen, die ihre Kinder fein säuberlich ohne tatsächliche medizinische Indikation per Kaiserschnitt gebären und dann das Neugeborene schön isoliert in einem Plexiglaskasten liegen lassen, um es ab und zu an der Nase zu streicheln?
Kann sie nicht? Wieso nicht? Nur weil Stillen so wichtig und schön ist? Hat sie etwa Studien gelesen und sich ausreichend informiert? Bah!
Doch ausnahmsweise mal im Ernst. Im Gegensatz zu irgendwelchen Kugelbauchbildern finde ich es toll, wenn Prominente zur Schau stellen, dass sie stillen.
Mütter dieser Welt, stillt mehr, stillt länger, informiert Euch und lernt dann „In Liebe wachsen“ auswendig.
Für ein noch schöneres Bild ohne Angela bitte hier klicken.
Ausgekuschelt
Um ehrlich zu sein, eine schmerzmittelfreie Geburt ist kein Picknick. Doch muss ich zugeben, dass ich von der körpereigenen Opiatausschüttung beeindruckt war. Rückblickend ist diese Erfahrung gegen das was man während der Stillperiode durchlebt ein laffer Scherz.
Ich war noch nie für meinen Sanftmut und meine Menschenfreundlichkeit bekannt, doch in den ersten sechs Lebensmonaten unseres Babys hätte ich selbst Mutter Theresa alt aussehen lassen können.
Ich quoll vor Verständnis und Nächstenliebe über. Ich war ein lebendes Wattebausch.
Das hat jetzt ein Ende.
Endlich kann ich wieder unfähige Verkäufer anschreien.
Dummen, durchaus voll gehfähigen Menschen hässliche Fäkalwörter zurufen, wenn sie unnötig Aufzüge verstopfen und ich kann andere Kinder ätzend finden.
Damit ich meine eigenen Kinder weiterhin knuffig finden kann, verhaue ich ihnen vorsorglich jeden Abend den Po. Sonst kommt es am Ende noch zu solchen Szenen:
Kind betritt mit Mama heulend den Bus.
– Mama, Luftpallo weg wähehhhääähhh
– Armes, Kind, ja der eine Luftballon ist weg, aber Du hast ja noch den anderen, den gelben!
– Wähhääähääää will abba Luftpallo habe!
– Ja, aber der ist weg!
– Luftpallooooooohooo wähhhäää!
– Da bist Du jetzt sehr traurig was?
– Willä Luftpalloohooo habeeeeäääähhhhwäähh!
– Ja, das verstehe ich, aber der ist weggeflogen.
– Mama rennt ganz schnell, aber Luftpallo weg. WÄÄÄHÄÄÄHÄÄÄÄ!
[Der Dialog zieht sich weitere 17 Stationen hin]
Warum flippt die Mutter nicht aus? Stillt sie noch? Das Kind ist deutlich über zwei. Sie muss das Kind ja nicht schlagen, es wäre doch schon ausreichend den verbliebenen, gelben Luftballon zu zerstechen und das Kind mit einem Schal zu knebeln.
Aber verstehe einer die Erziehungsmethoden der anderen Leute…
Praktische Tipps
Wenn das Kind gerne bricht, unbedingt darauf achten, dass die Spielsachen kleine Mengen an Erbrochenem aufnehmen können. So kann das Kind den kleinen Hunger selbstbestimmt stillen. Selbstbestimmung stärkt das Selbstbewußtsein des Säuglings und ist somit gut für die Entwicklung.
Zeitungsartikel
Ich sehe die Schlagzeile. 86jährige stillt 55jährige Tochter.
Die Tochter K. der Frau N. ist die weltweit erste Frau, die weit über ihre Menopause hinweg gestillt wurde.
K. weigerte sich bereits in den ersten Lebensmonaten Nahrung zu sich zu nehmen, die nicht direkt der mütterlichen Brust entstammte. Die folgenden Lebensjahre scheiterten mehrere engagierte Versuche das Kind mit gesunden Nahrungsmitteln wie Banane, Möhren, Kürbis, Pastinaken, Birnen, Äpfel, Avokados, Melonen, Reisschleim und Getreidebrei zu füttern.
K. blieb hart und verweigerte jegliche Breikost.
Auch Versuche Zuckersirup, Schokolade, Wackelpudding (rot, grün und gelb) zuzufüttern wurden hartnäckig mit Kopfabwenden und Lippenzusammenpressen beantwortet.
Die Frau N. erlitt bereits mehrere Entnervtheitszustände als sie schließlich mit Eintritt ins Rentenalter alle weiteren Versuche des Abstillens aufgab.
Hilfe für die anderen
Gerüchteweise ist mir zu Ohren gekommen, dass das Sexualleben unmittelbar nach der Geburt etwas zum Stillstand kommen soll. Gründe dafür kann ich mir nur schwer ausmalen. Allein die Still-BHs und Rükbildungshöschen müßten doch jeden Kerl unendlich scharf machen. Von der postnatalen Figur gar nicht zu sprechen.
Als Mitglied unserer Gesellschaft liegt mir viel daran, anderen, verzweifelten Menschen und v.a. Paaren zu helfen. Ich habe deswegen einige, sehr funktionale wenngleich schärfere Varianten des Still-BHs recherchiert:
Mir gefällt v.a. die Blitzvariante des Perlenvorhangs. Sorgt im Sommer zusätzlich für nahtlose Bräune.
Berufswechsel
Andere Leute zahlen dafür viel Geld…