Frauen und Männer, die selber machen

Ich glaube, 80% der anderen machen Dinge selbst, um Menschen wie mich in den Wahnsinn zu treiben.

Am Anfang hatte ich nichts gegen selber machen. Das ein oder andere habe ich sogar selbst gemacht. KostümeLaternen, Kuchen, geblümte Laptophüllen, Adventskränze. Aber im Grunde hasse ich selbst machen. Genauer gesagt, ich hasse andere Menschen, die selbst machen.

Das setzt mich unter Druck. Die Weihnachtszeit ist deswegen eine einzige Qual für mich. Da wird alles selbst gemacht. Plätzchen, Adventskränze, Weihnachtsschmuck, viergängige Menüs, Geschenke – einfach alles!

„Schau mal, ich habe diesen Stern gebastelt.“, sagt eine selig lächelnde Kita-Mutti zu mir und hält mir einen Bascetta-Stern unter die Nase. Da bekomme ich schon dieses Inspektor Clouseau-Augenzucken. Die zusätzliche Bemerkung „War ganz einfach“ bringt mein Gehirn zum Anschwellen. Ich beiße die Zähne zusammen und zische: „Ja, ganz wunderhübsch.“

„Musst Du auch mal probieren, die sind zum Verschenken ganz toll. Man braucht nicht mal Kleber. Nur 30 gleich große quadratische Blätter, die man faltet. Wenn Du nicht so mit der Falttechnik klar kommst, kannst Du ja einen Aurelio-Stern basteln. Da kann man auch Kleber benutzen und die Falttechnik ist noch einfacher.“

„Schön, dass Du Ikosaeder falten kannst. Ich bin schon froh, wenn ich im natürlichen Zahlenraum bis 20 zählen kann. Da bekomme ich es kaum hin an die 20 Flächen Pyramiden zu kleben…“

„Man muss doch gar nicht kleben…“

„Orrrrr, jetzt halt mir noch nen Vortrag über Haftreibung, dann raste ich aus!“

„Vielleicht einen meiner köstlichen, selbst gebackenen Plätzchen?“

„OrrrrrrrrrrRRRrrr!“

„Die Auswahl ist dieses Jahr nicht so groß. Hatte etwas Stress, deswegen sind es nur sieben verschiedene Sorten.“

(Meine Augen treten aus den Höhlen.)

Ich habs ja versucht. Aber ich schaffe das nicht. Ich schaffe nicht 30 Stunden zu arbeiten, den Haushalt, die Kinder zum Sport zu bringen, Laternen zu basteln, Plätzchen zu backen, dabei immer schick auszusehen, ICHWILLDASNICHT und ich will nicht, dass die anderen mir ständig zeigen, was sie alles selbst machen. Das ist noch doofer als Männer über 25, die skaten.

P.S. Und morgen schreibe ich über: Warum ich auch nichts selbstgemachtes geschenkt bekommen möchte.

Alles Traditionalisten

Wie der Versuch scheiterte, einmal einen anderen Adventskranz zu nehmen.

Mit Kindern ist es nicht leicht. Die können ganz schlecht von ihren Vorstellungen abweichen. Da macht man EINMAL was anders, schon liegen alle am Boden und weinen. Als ich heute den Kindern den Adventskranz präsentierte, waren sie sprachlos. Sie hielten sich an den Händen und warteten auf das Signal „Das war jetzt ein Witz“.

Als ich vom Zähneputzen zurück kam, war der Kranz ausgetauscht.

Da half auch kein Bitten und Betteln: „Aber im Internet wurde das innerhalb der ersten Stunde mehr als 40 Mal gefavt!!!“ Die Kinder schüttelten stumm ihre Köpfe. (Und die Steine bekomme ich nur wieder, wenn ich aufhöre zu jammern.)

Die grausame Mutter

Halloween hätte ich beinahe schon wieder ein Pony gekauft weil eines der Kinder weinen musste.

Meine Kinder haben – zumindest nach meiner Einschätzung – ein unbeschwertes Leben und bislang war das Leben zu uns insgesamt sehr freundlich und so gab es noch nichts zu bewältigen. Lediglich Kleinigkeiten.

Beispielsweise freuen sich die Kinder ganzjährig auf den jährlichen Karnevalsumzug. Sie planen monatelang ihre Kostüme und sie erzählen sich Abends im Bett wie viel Süßigkeiten sie wohl fangen werden und planen dann wie sie die Unmengen verteilen werden. Dieses Jahr hatte ich bei der Planung eines Kurzurlaubs den Termin des Karnevalumzugs nicht berücksichtigt und als es mir auffiel, war die Bahnfahrt schon lange gebucht und bezahlt. Ich harderte mit mir, den Kindern vorher zu sagen, dass Karneval ausfallen würde oder ob ich hoffen würde, dass es ihnen nicht auffallen würde, dass wir dieses Jahr gar nicht am Umzug teilgenommen hätten. Letzteres war natürlich völliger Unsinn und so beichtete ich meinen Fehler. Die Kinder brachen erwartungsgemäß in Tränen aus. V.a. Kind 2.0 konnte sich nicht beruhigen. Es fiel mir in die Arme und weinte lauthals „Ich weiß, dass du das nicht absichtlich gemacht hast, aber ich bin trotzdem so traurig.“ Das war wirklich schrecklich. Ich musste auch weinen.

Zum zweiten Verkleidungsfest – Halloween – passierte mir das selbe Missgeschick. Ich legte einen Fuß-OP-Termin auf den 31. Oktober. Auch an diesem Abend weinte Kind 2.0 herzerweichend.

Ich kann meine Kinder (wenn sie wirklich traurig sind) nicht weinen sehen. Ich erleide dabei Höllenqualen und ich fürchte mich vor der Zeit in denen Freundschaften wichtiger werden und die Kinder gar eines Tages Liebeskummer haben werden. Ich hatte zwischen 13 und 28 quasi durchgängig Liebeskummer und erinnere mich noch gut daran.

Wenn es mir schon das Herz bricht, das Kind weinen zu sehen, weil es Halloween nicht mitfeiern kann – wie wird das werden?

Sobald die ersten Tränen laufen, habe ich das Gefühl das Leid (das subjektiv empfunden in dem Fall wirklich groß war) irgendwie ausgleichen zu müssen. Das Kind schnell vor den Fernseher setzen, ihm Kaugummis, Chips, Schokolade, Kuchen und Kekse reichen? Ihm ein Fahrrad kaufen, den Fillyturm, drei flauschige Kaninchen, vielleicht ein eigenes Pony???

Dann entscheide ich mich von all diesen Sachen gar nichts zu tun. Ich setze mich neben mein Kind, halte die Hand und sage Dinge wie „Ich verstehe, dass Du traurig bist.“ Ich komme mir dabei unsäglich grausam vor und es ist wirklich schwer für mich am Ende nicht doch ein, zwei Ponys zu besorgen.

Am liebsten würde ich alles schlechte, böse und schmerzhafte von meinen Kindern fernhalten. Aber selbst wenn ich das in der frühen Kindheit schaffen würde, irgendwann geht das einfach nicht mehr und dann denke ich mir, dann müssen die Kinder ja irgendwie gelernt haben mit negativen Gefühlen umzugehen. Das gehört auch zum Leben und ich weiß nicht, ob man Kindern einen Gefallen tut, ihnen alles zu ersparen.

Das Gegenteil von Spitzer ist nicht stumpfer

Ich freue mich, dass es neben dem viel diskutierten, sehr lauten Manfred Spitzer nun zwei sanfte Stimmen gibt, die mit „Netzgemüse“ einen Gegenpol zum Thema Das-Internet-ist-der-Untergang-des-Abendlandes-und-wird-unsere-Kinder-alle-verderben gibt.

„Doch ein Zurück in eine Welt vor dem Internet […] gibt es nicht mehr. Es nützt daher wenig, sich gegen eine Welt mit Internet zu wehren, stattdessen sollten wir uns mit ihr beschäftigen, sie kennen(lernen), sie aktiv zum Besten formen und uns gemeinsam mit unseren Kindern: kümmern.“

Netzgemüse, Seite 145

Damit ist im Grunde eigentlich alles gesagt. Jedenfalls über das Internet und unsere Elternaufgaben.

Ich habe Netzgemüse sehr gerne gelesen. Ein bißchen hatte ich mich als Internetsüchtige Bloggerin und Mutter bereits mit dem Thema auseinander gesetzt und vieles, was beschrieben wird, ist ohnehin nicht neu für mich. Ich kenne und benutze Facebook, Twitter, YouTube und noch einige andere Plattformen seit einigen Jahren – auch erinnere ich mich lebhaft an Lebensphasen, in denen ich eher damit beschäftigt war, bei Monkey Island weiter zu kommen, als meine Französischvokabeln zu lernen. Mir ist auch durchaus der Reiz – das Suchtpotential – bewusst und dennoch habe ich durch das Buch noch einiges gelernt. Ich möchte das Buch aber auch all denjenigen wärmstens empfehlen, die sich im Gegensatz zu mir im Internet nicht zuhause fühlen – ja, die vielleicht sogar eher Berührungsängste mit dem Internet haben.

Für mich persönlich ist das Buch so wunderbar, weil es völlig unaufgeregt berichtet. Es ist hype- und hysteriefrei. Zudem hat es etwas, was ich sehr schätze: Es zeugt von einem durchweg respektvollen Miteinander zwischen Eltern und Kindern. Gut zu sehen an Kapitelüberschriften wie Vertraue deinem Kind so wie dir selbst (S. 247ff) und Tschüss, Kontrolle! Hallo, Gemeinsamkeit! (S. 260ff).

Ich habe z.B. sehr gerne Jesper Juuls Das kompetente Kind und Herbert Renz-Polsters Kinder verstehen gelesen. Beide haben gemeinsam, dass Kinder nicht als Tabula Rasa gesehen werden, die von den ach so erfahrenen und klugen, niemals irrenden Eltern geformt werden müssen. Diese Autoren gehen davon aus, dass Kinder gut und richtig sind und nicht erst zu irgendwas gemacht werden müssen. Die meisten Bücher dieser Art beschäftigen sich aber eher mit Kindern im Alter von 0 – 6. Bücher, die sich mit der Eltern-Kinder-Lebenswelt jenseits des Schuleintritts beschäftigen, sind rar. Das ist ein weiterer Grund warum ich Netzgemüse gerne gelesen habe.

Mir geht wirklich das Herz auf, wenn ich lesen kann, dass es andere Eltern gibt, die ihre Kinder ernst nehmen, die ihnen vertrauen, die sie begleiten und stärken. In vielen Gesprächen mit anderen Eltern bin ich erschüttert, wie wenig Kindern vertraut wird und ich finde es nach wie vor befremdlich, dass die Welt des Internets offenbar als parallel existierend neben der echten Welt gesehen wird. Auch das arbeitet Netzgemüse wunderbar heraus. Warum sollen im Internet andere Regeln gelten? Warum soll man dort anders kommunizieren, vertrauen, misstrauen, hinterfragen etc.

D.h. Netzgemüse bejubelt nicht das Internet sondern es führt LerserInnen zu den verschiedenen Haupthaltestationen des Internets und beleuchtet viele Aspekte – sowohl Chancen als auch Risiken und es gibt Beispiele, wie man mit eben diesen umgehen kann. Völlig undogmatisch.

Ich freue mich, dass es neben dem viel diskutierten, sehr lauten Manfred Spitzer nun zwei sanfte Stimmen gibt, die einen Gegenpol zum Thema Das-Internet-ist-der-Untergang-des-Abendlandes-und-wird-unsere-Kinder-alle-verderben gibt.

Lieblingstweets 11/12

Ein bißchen früh, aber terminlich nicht anders zu schaffen: Die November-Twitterlieblinge

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Das schönste Tweetpaar des Monats:

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Suna

Lange Einführung zu Pia Ziefles Suna.

Bis Ende des Studiums habe ich mindestens ein Buch pro Woche gelesen. Pflichtliteratur des Studiums ausgeschlossen. Ich hatte keinen Fernseher und eigenes Internet hatte ich auch erst ab 2000. Ich habe mich hauptsächlich durch Bücher wie „Gödel, Escher, Bach“ oder „Der Baum der Erkenntnis“ aber auch äh Gassenschlager wie „Anleitung zum Unglücklichsein“ gewälzt. (Sehr zu empfehlen übrigens auch die beiden Bücher meines damaligen Profs „Bauplan für eine Seele“ und „Die Logik des Mißlingens„). Aufgeheitert habe ich mich mit Herbert Rosendorfer oder Robert Gernhardt. Science Fiction und Fantasy Bücher habe ich auch schon immer gerne gelesen. Nur Krimis, die haben mich nie interessiert.

Natürlich fand ich Männer, die noch mehr und wohlmöglich schwierigeres als ich gelesen haben, wahnsinnig toll. Ich war mal furchtbar verliebt in einen, weil er Luhmann verstand. Unsere Beziehung zerbrach aber aus verständlichen Gründen: Schließlich war er Soziologe und ich Psychologin und wie sollte sowas gut gehen?

Jedenfalls habe ich das Lesen immer geliebt. Leider hat es in den letzten Jahren immer weniger Platz in meinem Leben gefunden. Ein Phänomen, das andere wohl auch erlebt haben. Maximilian Buddenbohm schildert in Christoph Kochs „Mein Medienmenü“ einen Weg bei den Büchern zu bleiben:

„[…] Um neun gehe ich ins Bett und lese. Bücher. Wenn ich das nicht so mache, dann komme ich nicht mehr zur Literatur, das fühlt sich dann irgendwann nicht gut an, da regt sich das schlechte Gewissen des Möchtegern-Bildungsbürgers und natürlich habe ich auch einfach Freude an Literatur. […]“

Bei mir hat der Alltag die Bücher gefressen. Arbeiten und die Familie machen mich so müde, dass ich wirklich oft gegen 20.30 Uhr einschlafe oder ich schaue geistig anspruchslose Fernsehsendungen und schlafe trotzdem um neun ein. Zum Lesen komme ich nur am Weg in die Arbeit, während Zugfahrten oder im Urlaub. Und dann will ich unbedingt was Schönes lesen. Nichts regt mich mehr auf, als wenn ich ein Buch dabei habe, das mich langweilt. Vor zwei Jahren hatte ich beispielsweise „Der Schatten des Windes“ eingepackt und mich beim Lesen fast zu Tode gelangweilt. Der Urlaub war aber sonst ganz schön (und ich hatte zum Glück noch „Die Eleganz des Igels“ im Koffer).

Dieses Jahr war mein Urlaub ja eher doof, aber gütig wie das Schicksal ist, hatte ich nur gute Bücher dabei. Eines davon war „Suna“ von Pia Ziefle.

Wahrscheinlich bin ich die letzte, die auf diesem Planeten darüber schreibt (dafür möchte ich mich entschuldigen, denn ich habe das Buch geschenkt bekommen), aber ich will es trotzdem tun. Die Beschreibung des Inhalts, klaue ich von der Autorinnenseite:

Wo gehen wir hin, wenn wir nicht wissen, wo wir herkommen – das ist die zentrale Frage in meiner Geschichte um Luisa, die Nacht für Nacht mit ihrem wachen und aufmerksamen kleinen Kind im Arm durch das schlafstille Haus geht. Da sind deutsche Adoptiveltern und eine serbische Mutter, eine Schwester, und irgendwo auch ein unbekannter türkischer Vater. Da ist ihre eigene kleine Familie mit Tom und einem kleinen Sohn – und diesem Kind, das niemals schläft.
„Sie kann keine Wurzeln hier schlagen“ sagt der alte Dorfarzt und macht deutlich, dass Luisa sich um ihre kümmern muss, damit das Kind zur Ruhe kommen kann. Luisa macht sich auf den Weg, und erzählt uns und ihrem Kind in sieben Nächten, was sie gefunden hat. Sogar ein kleines Wunder kommt darin vor.

Das Buch hat mich unglaublich gefesselt. Wir waren zelten und es war nicht gerade unanstrengend und obwohl ich wußte, dass zumindest unser jüngstes Kind pünktlich mit Sonnenaufgang gegen 6 Uhr erwachen würde, konnte ich nicht aufhören zu lesen und hatte das Buch in drei Tagen durch. Die Geschichte fand ich sehr berührend – auch in dem Sinne, in dem ich immer wieder kleine Anker in mein eigenes Leben finden konnte. Ich bin Gastarbeiterkind in der zweiten Generation und manchmal fühle ich mich so ganz und gar nicht deutsch – aber eben auch nicht italienisch – wie sollte ich, denn ich bin in Deutschland aufgewachsen und spreche nicht mal fließend italienisch. Für mich ist es nach wie vor unfassbar, wie mutig die Großelterngeneration war, nach dem Krieg nach Deutschland zu kommen. Mit einem Koffer – ohne ihre Lieben – kein Wort deutsch sprechend. Sie haben sich trotz der ganzen Anfeindungen eine Existenz aufgebaut.

Was mich neben dem Inhalt so mitgenommen hat, war die Schreibweise. In der Schule habe ich mich gefragt, woran man gute von schlechter Literatur unterscheiden könnte. Die objektiven Kriterien dafür kenne ich immer noch nicht, aber als ich „Suna“ las, ging mir auf, was gemeint ist. Gute Literatur ist einfach so geschrieben, dass die Sprache einen mitnimmt, dass sie nicht ein Hindernis ist, während sich die Geschichte entfaltet, sondern dass sie etwas wie ein Floß im Lesefluss ist. Sie begleitet und fühlt sich natürlich an, sie formt Gedankenbilder und ist Begleiterin. Genau das gelingt Pia Ziefle.

Deswegen: selbst wenn ihr wenig Zeit habt – Suna wird Euch nicht enttäuschen. Ich hoffe, Pia schreibt noch viele Bücher. Danke für das erste schon mal!

Zeigt her Eure Quellen

Sie schlummern heimlich in den RSS Readern: Seiten, die ich gerne lese.

Ich weiß nicht, wer damit angefangen hat, aber ich lese die Linkzusammenstellungen sehr gerne. Z.B. bei diplix, Don Dahlmann, Patsch Bella oder auch Maximilian Buddenbohm.

Hochmotiviert das auch zu machen, habe ich mir sogar einen Pinboard-Account zugelegt und in den letzten neun Monaten auch schon 92 Links abgespeichert. Die Links zusätzlich zu kommentieren und so für andere einen Anreiz zu bieten, sie zu klicken – das habe ich nie geschafft. Meistens klappt nicht mal das Abspeichern der Links, die ich gelesen habe und gut finde, weil ich meinen RSS Reader hauptsächlich morgens in der U-Bahn lese und der in Ermangelung einer Internetverbindung keine Informationen in andere Systeme speichern möchte. Es ist bei mir also eher ein Trauerspiel.

Schade ist das trotzdem. Ich habe nämlich schon viele tolle Blogs und Seiten durch die Linklisten der anderen entdeckt und so gelegentlich einen Schritt aus meiner kleinen Welt der Blogs, die ich ohnehin seit Jahren gerne lese, getan.

Deswegen dachte ich, ich stelle mal in unregelmäßigen Abständen Seiten aus meinem Feed-Reader vor und vielleicht mag sich jemand anschließen – so wie damals in den Zweitausendern als wir uns noch Stöckchen zugeworfen haben.

Ach und falls ihr Seiten ohne RSS (es soll sie ja geben!) habt, dann ist für das regelmäßige Verfolgen vielleicht Page2RSS hilfreich.

 

Schöner Denken

Wir können nicht anders. Wir haben etwas zu sagen. Wir müssen darüber reden. Wir müssen darüber schreiben. Nach dem Kino stillvergnügt nach Hause gehen und schweigend genießen? Keine Chance. Wir haben eine Meinung und die muss raus. Wir wollen aber nicht nur über alles reden – wir interessieren uns auch noch für alles. Also finden Sie hier lange Essays über große Literaten ebenso wie Kurzkritiken über Popcorn-Kino, Comic-Besprechungen, Filmtheorien, Fernsehtipps und eine imaginäre Science-Fiction-Anthologie – sehr Populäres und fast Vergessenes, Albernes, Tiefgründiges […]“

Für meinen Geschmack besonders herausragend die Kategorie „14 Jahre ohne Kino„, in der die Filmhighlights von 2001 vorgestellt werden.

 

Kinderzimmerkunst

Auf Carolettas Kinderzimmerkunst-Blog bin ich gestoßen, weil sie bei der Nido „Blog der Woche“ war. Ich habe mir einige Seiten angeschaut und konnte nicht mehr aufhören. Unfassbar schöne Dinge gibt es zu entdecken. Das erste was ich mir dort angeschaut habe, war die Anleitung zum Bau eines 3 m großen Familienbetts.  Fern ab des Kinderrosaprinzessinnenkitsches, den man sonst zu sehen bekommt.

 

Anders anziehen

Anders anziehen hatte ich schon für die BOBs 2012 nominiert, weil mich die sensiblen Beschreibungen und das Hinter-die-Fassade-schauen der Autorin Smilla immer wieder berühren. Ich liebe ihre Bilder und eben die Geschichten dazu. Ein großartiges (Mode-) Projekt.

 

Ein Fremdwörterbuch

kübra gümüsay ist bloggerin, journalistin und taz- kolumnistin. in ihrem blog schreibt sie über medien, politik, gesellschaft, feminis- -mus und islam. außerdem über filme, kunst, musik und kultur.“ Ich kann mich nicht genau erinnern, wie ich auf das Blog gestoßen bin, aber ich entdecke in ihrem Blog immer wieder wunderbare Texte. Einer, der mich sehr bewegt hat, war „40 Kilo Fremdschämen“ in der sie die jährlichen Reisen ihrer Familie in die Türkei und ihr Leiden als pubertierendes Mädchen beschreibt.

 

<3 – Instagram

Ach und einen instagram-Account habe ich auch noch zu empfehlen: Frau Julie. Ihre Bilder sind so wunderbar (wie nennt sich das Gegenteil von unbeschwert und fröhlich?)

 

Und jetzt würde ich gerne Eure Quellen sehen.