Schöner Bluten

Ich zitiere mal die aus der Always Ultra Website:

„Ob für die Monatsblutung, bei  Schmierblutungen oder leichtem Harnverlust – Always hat für jedes Frauenhygiene-Problem die passende Lösung.“

Für Frauen, die besonders stark müffeln gibt es z.B. die Always Ultra Freshelle, die – man mag es vor Begeisterung kaum erwähnen – ein INTEGRIERTES Intimpflegetuch hat, mit dem man sich in der Mittagspause ordentlich abrubbeln kann.
Für Frauen, die seltamerweise nur wenig aus dem Intimbereich miefen, gibt es Always Ultra Freshness mit dem SECUREGUARD, der das Stinken mindert und gleichzeitig Selbstbewußtsein verleiht.
Ich bin absolut entzückt, um nicht zu sagen: allein diese Produkte hätten mein Leben als Frau ausreichend verbessert. Wer stinkt schon gern von unten?
Jetzt gibt es aber endlich noch was viel tolleres: Kellerasseln die über eine Binde wimmeln, hin und her fahren und lustige Paraden fahren, um dann in einer stilisierten Scheidenöffnung zu verschwinden. Toll! Ach? Sind das keine Kellerasseln? Es sind Autoscoouter? D.h. also vaginale Ausscheidungen sind wie Autoscooter?
Darf ich bitte den Werbefachmann persönlich auspeitschen?

Endlich Gleichberechtigung

Darauf haben Nacktmulle schon lange gewartet. Endlich dem Menschen gleichgestellt sein: Es wird erwogen in Deutschland zur Erhöhung der Flugsicherheit Nacktscanner einzusetzen.

Mein Tipp: Wenn man über Nacktscanner schreibt, sollte man nicht gleichzeitig schreiben „Kritiker fürchten einen Dammbruch.“
Ansonsten kann ich das nur sehr begrüßen und fordern noch viel weiter zu gehen. Denn wie unangenehm es sein kann, wenn sich jemand eine Bombe in den Popo steckt, kann man sich leicht vorstellen, wenn man sich vor Augen führt, dass der menschliche Darm 7 bis 9 Meter lang ist.

Die Hackfleischbesprechungen, Teil 6

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Kaufland, 500 Gramm Hackfleisch fettreduziert
Kaufland präsentiert ein Pfund gemischtes Hackfleisch auf einem Styroporschälchen mit abgerundeten Ecken. Garniert ist der Fleischkorpus durch Zwiebelringe und Petersilie. Im Hintergrund verstreute Pfefferkörner. Das Schälchen gebettet im schutzbietenden Schoß einer gewellten Tischdecke.
Bronzene, silberne und goldene Medaillen garantieren für Qualität. Die Bestimmung ist festgelegt. Zum Braten wurde das Muskelfleisch durch den Fleischwolf gejagt.
Fettreduziert ist es, der Seele beraubt. Der Quader vermittelt nach außen eine geschlossene Form. Doch in sich ist er wirr und formlos.
So spiegelt das Hack unsere zerrüttete Jugend wieder.
Rein, wie die Zwiebel welche als weißblühendes Liliengewächs an die Muttermilch die aus Heras Brust tropfte erinnern soll, von welcher der junge Herkules der Sage nach trank.
Gleichzeitig verderblich wie Hack, dessen Zellmembranen durch den Fleischwolf gejagt wurden und deswegen zerplatzt sind.
Jedes einzelne Hackfleischwürstchen verwirrt, vor Qualen gewunden, haltlos. Als Masse jedoch ineinander verhangen – als fleischliche Marginalerscheinung eine gesellschaftliche Gesamterscheinung.

Das Liebesaus?

Jahrestage sind völlig überbewertet. Du weißt, dass ich wirklich nicht kleinlich bin. Wenn ich keine Blumen zum 1., 2., 3. oder 4. Jubiläum bekomme, ist das völlig OK.
Ich dachte bislang, Du seist anders als andere Männer. Doch heute, 1.551 Tage nach unserem ersten Kuss muss ich einsehen, Du bist genau wie alle anderen. Ich war geduldig und habe gewartet dass Du es selbst ansprichst – 24 Stunden lang. Geschwiegen habe ich und erwartungsvoll in Dein Gesicht geblickt. Doch Dein Mund blieb verschlossen und die ersehnten Worte passierten nie Deine Stimmbänder.
Jetzt musst Du es so erfahren – in aller Öffentlichkeit.
SCHATZ ICH HABE 125 Gramm abgenommen!
125 Gramm, das ist eine gute Portion Aufschnitt, ein halbes Paket Butter, ein Glas Wasser! Irgendwo fehlt das Fett und Du hast nichts gesagt! Es macht mich fünf Jahre jünger und in der U-Bahn hat mich sogar ein fremder Mann angelächelt. Doch DU, DU hast nichts gesehen, nichts gesagt.
Als Kind musste ich über den Otto-Witz lachen als die Frau mit Gasmaske nach Hause kommt und ihren Mann fragt, ob ihm irgendwas auffiele und er mit „nein“ antwortete. Doch jetzt, da es mir selbst passiert, kann ich nicht lachen.
125 Gramm! Eine kleine Packung Lebkuchen, so viel Mascarpone wie in eine Portion Tiramisu kommt, ein Single-Kohlkopf. Wieso bist Du nur so blind geworden? Liebst Du mich nicht mehr?

Ach und P.S.: ICH WAR BEIM FRISÖR!!!

Mehr Muttermilch für alle Säuglinge dieser Welt!

MC Winkel war neulich mit der Überschrift „Gebt den Magermodels mehr Wurst in die Suppe“ in der Zeitung zu sehen. An dieser Stelle möchte ich nach einer kurzen ernährungstechnischen Richtigstellung überleiten zu meinem Lieblingsthema Mamas und Babys. Korrekt müsste es heißen „Gebt den Models mehr Kartoffeln in die Suppe und am besten reichlich Brot dazu“.
Angelina Jolie, die ebenfalls dringend mehr Kartoffeln und Brot essen sollte, erschien diese Woche mit entblößter Brust auf dem Cover des US-Magazins „W“. Empörend genug dass eine nackte Brust zu sehen ist! Gesellschaftsaufwühlend geradezu dass an der Brust auch noch ein Baby hängt und trinkt. Skandal, Skandal!
Ich meine, macht sich Angela gar keine Gedanken um ihr perfektes Aussehen? Will sie mit 35 über ihre Brüste stolpern? Wie kann sie nur stillen? Und dann auch noch Zwillinge.
Kann sie sich nicht ein Beispiel an anderen Promis nehmen, die ihre Kinder fein säuberlich ohne tatsächliche medizinische Indikation per Kaiserschnitt gebären und dann das Neugeborene schön isoliert in einem Plexiglaskasten liegen lassen, um es ab und zu an der Nase zu streicheln?
Kann sie nicht? Wieso nicht? Nur weil Stillen so wichtig und schön ist? Hat sie etwa Studien gelesen und sich ausreichend informiert? Bah!
Doch ausnahmsweise mal im Ernst. Im Gegensatz zu irgendwelchen Kugelbauchbildern finde ich es toll, wenn Prominente zur Schau stellen, dass sie stillen.
Mütter dieser Welt, stillt mehr, stillt länger, informiert Euch und lernt dann „In Liebe wachsen“ auswendig.

Für ein noch schöneres Bild ohne Angela bitte hier klicken.

Nimm Dir Essen mit, wir fahr’n nach Brandenburg

Sollte ich mich ob meines nicht vorhandenen Orientierungsvermögens mal in Brandenburg verlaufen, werde ich nicht verhungern. Am Wochenende habe ich Topinamburwurzeln, Spitzwegerich, Schlehen und Hagebutten gegessen. Gleich vom Weg weg. Mit Fuchs- und Hundepipi vermutlich – aber das darf beim Überlebenskampf nicht stören.
Wer sich außerdem schon immer gefragt hat warum Kuckucke ihren Nachwuchs in fremde Nester legen und wie Galläpfel entstehen, dem sei die geführte Wanderung über Streuobstwiesen in Teltow-Ruhlsdorf wärmstens empfohlen.

Das Ende der Erziehung

Optimisten sagen, man könne alles erreichen wenn man nur wolle. Ich muss dieser Aussage widersprechen. Ich kann z.B. auf keinen Fall am Rummel als Fahrscheinverkäufer eines Kinderkarussells arbeiten. Dafür muss man nämlich aussehen wie Jabba the Hutt und grimmiger als ein Steinbeißer sein.
Das geht einfach nicht, wenn ich Kinderaugen glänzen sehe.
Mein Herz wird dabei weich wie Butter an einem Tag im August. Noch liegt ein feuchtes Handtuch darüber, doch bald wird es einfach zerfließen.
Noch vor wenigen Jahren hatte ich feste erzieherische Ansichten. Jetzt ist alles dahin. Ich bin zu schwach. Ich kann in bestimmten Situationen kaum noch nein sagen. Wenn wir mit Kind 1.0 und 2.0 auf den Rummel gehen und sie freudentaumelnd noch auf dem Karussell schreien: Nochmal! Nochmal! da werde ich willenlos und renne zum Tickethäuschen, lege die gelben Scheine auf den Tresen und kaufe so viele Tickets, dass die Kinder darin fast versinken.
Danach stehe ich am Rand, winke und schreie drei Stunden lang Hallo! Halloooo liebe Kinder!
Am Ende essen wir Schokowaffeln, Zuckerwatte und doppelt kandierte Äpfel.
Schrecklich. Denn so werden meine Kinder furchtbare Menschen. Gierschlünder ohne Maß und Demut. Doch was soll’s. Wenigstens haben sie Spaß auf diesem Weg.