In der Brand eins las ich neulich einen Artikel über die
Innovationslosigleit der deutschen Produktentwicklung. Wenn es
beispielsweise früher Deos gab, die 12 Stunden wirkten, wirken
Nachfolgeprodukte jetzt eben 24 oder 48 Stunden.
Ähnliches kann man im Bereich der Rasierklingen beobachten. Wo früher
eine Klinge genügte, gibt es jetzt vier oder mehr, die zudem durch
elektrische Impulse bewirken sollen, dass sich die Haare aufstellen, auf
dass man sie besser abschneiden könne.
Während meiner täglichen Meditation habe ich nun als Liebhaberin der
haarlosen Körper ein ganz neues Produkt entwickelt. Ein Rasierapparat,
der im Ultraschallbereich kreischt, so dass sich ebenfalls die Haare
aufstellen. In der Variante „Virgina jetzt“ oder „Xavier Naidoo“ muss
man sogar heftig weinen, so dass sich das lästige Abwaschen des
Rasierschaums quasi von selbst erledigt.
Das erste Mal … Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel
Es gibt tatsächlich Gründe eine Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel durchführen zu lassen. Allerdings ist das ein bisschen wie von lieben Aliens entführt werden. Lieb deswegen, weil die Aliens, die einen mit einem Gartenschlauch foltern, einem zeitgleich den Kopf und die Hand tätscheln und dabei gut zureden.
Schon der Weg zur Gastroskopie ist ein Traum. Zwei Krankenpfleger, die Patienten wie Luft behandeln, manövrieren einen von Station A zu Station B. Während man erwartungsängstlich im Aufzug nach oben fährt, stellt sich unweigerlich die Frage, warum Scrubs und Co. dem Zuschauer vorgaukeln, dass es a) so etwas wie einen amüsanten Krankenhausalltag geben könnte und b) Patienten als Menschen wahrgenommen werden.
Tatsächlich kann man froh sein, wenn die Transportpfleger noch so viel Anstand besitzen und sich nicht über entzündeten Ohrenschmalz und/oder Koppenkäse unterhalten.
Die Betttransporteure schieben ihr endoskopisches Opfer durch das Höllentor, wo es sich in der Vorhölle angekommen, anhand der Schaubilder noch mal genau vergegenwärtigen kann, wie tief ein Schlauch vom Mund an durch den ganzen Körper geschoben werden kann. Wenige Minuten später weiß man dann ganz sicher, wo der Zwölffingerdarm sich befindet.
Kurz zuvor passiert man im Schnelldurchgang acht weitere Höllen, um dann direkt in Luzifers Armen zu landen, der einem vertrauensvoll zulächelt. Statt eines peitschenden Tierschwanzes wedelt einem der Gehörnte mit einem Gartenschlauch zu, an dessen Ende ein gleißendes Licht sitzt.
Alles klar, denkt der unverdient in die Hölle geratene Patient, gleich schält der Teufel den Schlauch und holt das eigentliche, viel, viel dünnere Endoskop heraus.
Statt dessen bekommt man einen Beißring mit Öffnung um den Kopf geschnallt und los geht der Spaß.
Der unelastische Fahrradschlauch wird Zentimeter für Zentimeter durch die Speiseröhre geschoben und das aktiv unterstützende Schlucken ließe zweifelhafte Gedanken aufkommen, wenn man die ganze Prozedur nicht so traumatisch finden würde, dass man leise meditierend hofft, in Ohnmacht zu fallen.
Zwischenzeitlich werden stoßweise mehrere Liter Luft in den Körper geblasen, so dass man innerlich aufgeht wie ein Blasebalg. Wenn die maximale Füllmenge erreicht ist, erleichtert sich der Körper durch infernalisches Rülpsen, mit dem man problemlos jeden Rülpsweltmeister von seinem Thron gestoßen hätte.
Kurz vor Abschluss der Untersuchung besticht noch mal das Gefühl den LKW-Schlauch in den an den Magen anschließenden Darm geschoben zu bekommen.
Dann wird alles rausgezogen und man darf unter Applaus klaren Schleim erbrechen.
Mit den Worten „leider sind die gesund“ schiebt Satan den Patienten gelangweilt zurück in die Vorhölle.
Übringens, korrekt heißt Magenspiegelung Ösophagogastroduodenoskopie.
Blogpausengründe
Z.B. Nervenzusammenbruch weil Lieblingsfrisörin von unbekannter Konkurrenz abgeworben wurde.
Man kennt das als Frau. Jahrelang schnippelt man selbst oder die beste Freundin an der eigenen Haarpracht herum. Dann wird man endlich berufstätig und kann sich regelmäßige Frisörbesuche leisten. Eines Tages trifft man auf die perfekte Frisörin, die aus jedem Wischmopp eine Prinzessin macht. Man schreibt sich den Namen auf und bucht fortan nur noch diese Meisterin der Schneidekunst. Schon nach dem dritten Besuch muss man nichts mehr sagen, die Frisörin kennt jeden Wirbel und schnippelt in windeseile die gewünschte Frisur. Doch ehe man sich versieht, gerät man in eine psychische Totalabhängigkeit.
Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten lässt man sechs Monate verstreichen, bis man das nächste Mal den Frisör aufsucht. Macht aber nichts, denn der perfekte Haarschnitt sitzt auch noch nach einem halben Jahr. Er wird nur zu lang. Dann endlich findet man die Zeit, tritt nichtsahnend in den Frisörladen und fragt nach der Lieblingsdame.
Die Antwort lässt das Blut kurzzeitig in den Adern gefrieren und treibt dann den Puls auf 180. „Manuela arbeitet leider nicht mehr hier“. Man wird zittrig und greift im letzten Moment vor dem Kollabieren nach einem auf dem Anmeldungstresen stehenden Gefäß, kippt die Glanzspülung, die man versehentlich für ein Erfrischungsgetränk gehalten hat, auf ex herunter und wiederholt ungläubig die soeben ausgesprochenen Worte.
Paralisiert lässt man sich vom blonden Godzilla, dem Schrecken aller Haare, entstellen und trippelt rotz- und wassertriefend nach Hause.
Ausweg: Bekanntestes Weblog der Welt werden, Leserzahlen in die Millionen treiben und Aufruf starten: Manuela, ehemals FON, bitte melde Dich!
Phantombild: Wer diese Frau gesehen hat, bitte dringend bei mir melden.
Frauen haben viele Vorteile
Man zahlt ihnen einfach 30% weniger Gehalt als den Männern oder aber
Kinder haben viele Vorteile
Quelle: eltern.de
Bloggeralb
Manchmal wache ich nachts schweißgebadet auf, weil ich im Traum einen Blog angeklickt habe, in dem ich einen Artikel mit meinem Namen in der Rubrik „Was wurde eigentlich aus …“ gefunden habe.
Warnung
Schon seit meinem Studium bin ich großer Gert Scobel Fan. Allerdings darf ich, v.a. wenn es um Bücher geht, nicht allzu viele Gert Scobel moderierten Sendungen sehen.
Gert Scobel ist nämlich eine unglaubliche Buchmarketingmaschine. Er preist und lobt, dass ich nicht anders kann und mir Buch um Buch kaufe. Fast jedes Buch, das er vorstellt, präsentiert er, als habe man im Leben etwas Wesentliches verpasst, wenn man es nicht gelesen hat.
Also kaufe, kaufe, kaufe ich was das Zeug hält.
Meistens mit dem Effekt, dass ich bei den in der Regel eher wälzerartigen Buchexemplaren ca. auf Seite 201 aufgebe.
So sammeln sich in meinem Buchregal Jahr um Jahr Schmöker, die wahrscheinlich jeden Doktor der Literaturwissenschaft glauben machen, ich sei vielseitig interessiert und gebildet.
Tatsächlich werde ich jetzt aber tun, was Elke Heidenreich gestern empfahl. Darauf warten, dass ich 50 werde und dann plötzlich voller Genuss und Einsicht die Bücher verschlingen, die mich an die soziokulturell relevanten Themen heran führen.
Derweil lese ich Judith Hermann, der Frau Heidenreich und Herr Scobel rein gar nichts abgewinnen können.
La dusch de nas
Nachdem ich mich vergangenes Jahr rund vier Wochen mit einer Nebenhöhlenentzündung plagte, bin ich großer Fan von Nasenduschen geworden. Es freut mich zu erfahren, dass mein Exnachbar sich ebenfalls mit der Materie auseinander gesetzt hat und all die Begeisterung, die ich nur im Herzen fühlen kann, in Worte packt.