Weihnachtsfreuden I

Diverse Weihnachtslieder des Pops behaupten, Weihnachten sei unter anderem so wunderschön, weil man sich am Glanz der Kinderaugen ergötzen könne. Ohne Zweifel wurden diese Songs von Menschen komponiert, die überhaupt nie mit Kindern in Kontakt gekommen sind. Oder aber sie meinen den Glanz vom Tränenfilm, das könnte natürlich auch sein.
Diesen kleinen Rotzgören kann man es nämlich nie recht machen.
Letztes Jahr ersonnen wir z.B. den pädagogisch durchdachten Plan, dem Kind zum Plätzchen backen einen eigenen Teig zu überlassen über den es frei walten könne. Es dürfte dann grässliche Klumpen backen und wir würden es hinterher loben.
Als das Kind jedoch sah, dass wir den größerem Teigklops hatten, begann es sofort sirenenartig zu jaulen: „Warum hab ich nur so weeeenig? Und ihr soooooo viiiiiieeeel?“
Dieses Jahr buk ich in weiser Voraussicht zwölf Bleche Plätzchen vor und plante, dass das Kind eifrig seine Kreativität beim Dekorieren derselbigen ausleben könne.
Was soll ich sagen?
Erstens hat es schon nach dem dritten Blech schlapp gemacht und zweitens sahen die Plätzchen echt scheiße aus. Ich meine, wem kann man diese Ausgeburten der Hässlichkeit vorsetzen?
Wenn man da mal ein bisschen konstruktive Kritik äußert, fängt das Geheule gleich wieder von vorne an. Die Kinder von heute, die vertragen auch gar nichts. Schlussendlich müssen die aber auch mal verstehen, dass man für die ganzen Weihnachtswünsche nicht umsonst so tief in die Tasche greift. Irgendwas muss doch dabei rumkommen.
Und Großeltern von heute, die wollen auch was Ordentliches auf den Tisch, schließlich muss man gegen die Enkel der Seniorenrunde anstinken und mit diesen jämmerlichen Ergebnissen wird das einfach nichts.

Stefan1972 sucht…

Dass Hip Hop sich als Musikrichtung durchgesetzt hat, hat vielerlei Gründe. Allen voran, so nehme ich an, ist die Parkplatzsituation in Großstädten zu nennen.
Gegner der öffentlichen Verkehrsmittel loben ihr Auto meistens aufgrund einer für mich nicht nachvollziehbaren Flexibilität. Gemeint ist damit der Umstand, dass man von der Arbeit rund vierzig Minuten Fußweg zum geparkten Auto läuft und sich dann weitere zwei Stunden durch den schleppenden Berufsverkehr quält, um schlussendlich den eignen Kietz auf der Suche nach einem Parkplatz vorm Haus durch stundenlanges konzentrisches Kreisen wieder zu verlassen, um am Ende wieder in der Nähe der Arbeitsstätte zu parken, wo es nach Feierabend schließlich reichlich Parkmöglichkeiten gibt.
Um das Ganze erträglicher zu machen, hört man Arm aus dem Fenster baumelnd P. Diddy und nickt sich im Takt der Musik in einen meditativen Gelassenheitszustand und erkennt dabei nicht mal, dass das Eigentliche was einem an der Musik gefällt, die eingespielten Samples sind, die einem schon Ende der siebziger Jahre gefallen haben, als man noch walkmanhörend auf dem Fahrrad in die Schule fuhr.
Um nun sowohl Hip Hop als auch der nervtötenden Parkplatzsuche ein Ende zu bereiten, habe ich ein Online-GPS-Parkplatz-Swap-Community-System erfunden, denn man darf nie aus dem Kopf verlieren: den Parkplatz, den man gerade irgendwo aufgibt, möchte gerne jemand anderes haben.
Man braucht dafür nur ein GPS-fähiges Handy, einen Internetzugang und los geht’s. Man registriert sich in meiner neuen Online-GPS-Parkplatz-Swap-Community unter www.Super-Cleveres-Online-GPS-Parkplatz-Swap-Community-System.de an und meldet dort fünfzehn Minuten bevor man losfährt seinen aktuellen Standpunkt und gibt ein Gesuch für die Zielposition auf. Das kann dann z.B. so aussehen:
„Stefan1972 gibt 17.13 Uhr voll legalen Parkplatz in der Rykestraße, Prenzlauer Berg, Berlin, auf und sucht Parkplatz am Boxhagener Platz, gerne mit Parkverbot ab 8.00 Uhr.“
Wenige Sekunden später meldet sich Sammy_Sahne mit dem komplementären Angebot und der Tausch ist perfekt.
Eine Mitgliedschaft in meiner Onlinecommunity kostet nur 50,00 € im Monat. Das ist im Vergleich zu den ganzen Falschpark- und Abschlepptickets, die man andernfalls ausgeben muss, ein echtes Schnäppchen. Ganz zu schweigen, dass man aufgrund der GPS-Ortung auf jeden Fall sein Auto wieder finden kann. Das ist eigentlich unbezahlbar.

Geschenke

Kinder zu bekommen lohnt sich ab dem 1.1.2007 nicht nur wegen der neuen Elterngeldregelung. Wer mitrechnet, kann leicht erahnen, wenn das Kind 2027 Abi macht, sind längst alle Erdölvorkommen aufgebraucht. Ergo spart man sich Auto- und Führerscheingeschenk. IPods sind bis dahin bestimmt auch erschwinglich.

Schöne Dinge aus Weißbrot

Andere Familien sollen dieses Problem ja haben: Kinder, die nichts essen
wollen.
Ich erinnere mich da nur an einen Tapas-Abend bei Freunden, wo das Kind
vier gerollte Zucchini, dreizehn Oliven, fünf Hühnchenschenkel, drei
Tintenfischlein, zwei Portionen Paella, sieben gedünstete Champignons
und zwei Stück Manchego verschlungen hatte, beim Abschied mit
Knoblauchfahne in die Runde rülpste „Tschüüüüüüsssböööööaaaahhhb“ und uns
dann an der Tramstation fragte, was es denn eigentlich zum Abendbrot gäbe.
Für alle anderen pädagogisch bemühten Muttis und Papis empfehle ich diese Seite.

Yummi!

Neue Produkte kurz vor Weihnachten

In der Brand eins las ich neulich einen Artikel über die
Innovationslosigleit der deutschen Produktentwicklung. Wenn es
beispielsweise früher Deos gab, die 12 Stunden wirkten, wirken
Nachfolgeprodukte jetzt eben 24 oder 48 Stunden.
Ähnliches kann man im Bereich der Rasierklingen beobachten. Wo früher
eine Klinge genügte, gibt es jetzt vier oder mehr, die zudem durch
elektrische Impulse bewirken sollen, dass sich die Haare aufstellen, auf
dass man sie besser abschneiden könne.
Während meiner täglichen Meditation habe ich nun als Liebhaberin der
haarlosen Körper ein ganz neues Produkt entwickelt. Ein Rasierapparat,
der im Ultraschallbereich kreischt, so dass sich ebenfalls die Haare
aufstellen. In der Variante „Virgina jetzt“ oder „Xavier Naidoo“ muss
man sogar heftig weinen, so dass sich das lästige Abwaschen des
Rasierschaums quasi von selbst erledigt.

Das erste Mal … Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel

Es gibt tatsächlich Gründe eine Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel durchführen zu lassen. Allerdings ist das ein bisschen wie von lieben Aliens entführt werden. Lieb deswegen, weil die Aliens, die einen mit einem Gartenschlauch foltern, einem zeitgleich den Kopf und die Hand tätscheln und dabei gut zureden.
Schon der Weg zur Gastroskopie ist ein Traum. Zwei Krankenpfleger, die Patienten wie Luft behandeln, manövrieren einen von Station A zu Station B. Während man erwartungsängstlich im Aufzug nach oben fährt, stellt sich unweigerlich die Frage, warum Scrubs und Co. dem Zuschauer vorgaukeln, dass es a) so etwas wie einen amüsanten Krankenhausalltag geben könnte und b) Patienten als Menschen wahrgenommen werden.
Tatsächlich kann man froh sein, wenn die Transportpfleger noch so viel Anstand besitzen und sich nicht über entzündeten Ohrenschmalz und/oder Koppenkäse unterhalten.
Die Betttransporteure schieben ihr endoskopisches Opfer durch das Höllentor, wo es sich in der Vorhölle angekommen, anhand der Schaubilder noch mal genau vergegenwärtigen kann, wie tief ein Schlauch vom Mund an durch den ganzen Körper geschoben werden kann. Wenige Minuten später weiß man dann ganz sicher, wo der Zwölffingerdarm sich befindet.
Kurz zuvor passiert man im Schnelldurchgang acht weitere Höllen, um dann direkt in Luzifers Armen zu landen, der einem vertrauensvoll zulächelt. Statt eines peitschenden Tierschwanzes wedelt einem der Gehörnte mit einem Gartenschlauch zu, an dessen Ende ein gleißendes Licht sitzt.
Alles klar, denkt der unverdient in die Hölle geratene Patient, gleich schält der Teufel den Schlauch und holt das eigentliche, viel, viel dünnere Endoskop heraus.
Statt dessen bekommt man einen Beißring mit Öffnung um den Kopf geschnallt und los geht der Spaß.
Der unelastische Fahrradschlauch wird Zentimeter für Zentimeter durch die Speiseröhre geschoben und das aktiv unterstützende Schlucken ließe zweifelhafte Gedanken aufkommen, wenn man die ganze Prozedur nicht so traumatisch finden würde, dass man leise meditierend hofft, in Ohnmacht zu fallen.
Zwischenzeitlich werden stoßweise mehrere Liter Luft in den Körper geblasen, so dass man innerlich aufgeht wie ein Blasebalg. Wenn die maximale Füllmenge erreicht ist, erleichtert sich der Körper durch infernalisches Rülpsen, mit dem man problemlos jeden Rülpsweltmeister von seinem Thron gestoßen hätte.
Kurz vor Abschluss der Untersuchung besticht noch mal das Gefühl den LKW-Schlauch in den an den Magen anschließenden Darm geschoben zu bekommen.
Dann wird alles rausgezogen und man darf unter Applaus klaren Schleim erbrechen.
Mit den Worten „leider sind die gesund“ schiebt Satan den Patienten gelangweilt zurück in die Vorhölle.
Übringens, korrekt heißt Magenspiegelung Ösophagogastroduodenoskopie.

Blogpausengründe

Z.B. Nervenzusammenbruch weil Lieblingsfrisörin von unbekannter Konkurrenz abgeworben wurde.

Man kennt das als Frau. Jahrelang schnippelt man selbst oder die beste Freundin an der eigenen Haarpracht herum. Dann wird man endlich berufstätig und kann sich regelmäßige Frisörbesuche leisten. Eines Tages trifft man auf die perfekte Frisörin, die aus jedem Wischmopp eine Prinzessin macht. Man schreibt sich den Namen auf und bucht fortan nur noch diese Meisterin der Schneidekunst. Schon nach dem dritten Besuch muss man nichts mehr sagen, die Frisörin kennt jeden Wirbel und schnippelt in windeseile die gewünschte Frisur. Doch ehe man sich versieht, gerät man in eine psychische Totalabhängigkeit.

Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten lässt man sechs Monate verstreichen, bis man das nächste Mal den Frisör aufsucht. Macht aber nichts, denn der perfekte Haarschnitt sitzt auch noch nach einem halben Jahr. Er wird nur zu lang. Dann endlich findet man die Zeit, tritt nichtsahnend in den Frisörladen und fragt nach der Lieblingsdame.

Die Antwort lässt das Blut kurzzeitig in den Adern gefrieren und treibt dann den Puls auf 180. „Manuela arbeitet leider nicht mehr hier“. Man wird zittrig und greift im letzten Moment vor dem Kollabieren nach einem auf dem Anmeldungstresen stehenden Gefäß, kippt die Glanzspülung, die man versehentlich für ein Erfrischungsgetränk gehalten hat, auf ex herunter und wiederholt ungläubig die soeben ausgesprochenen Worte.

Paralisiert lässt man sich vom blonden Godzilla, dem Schrecken aller Haare, entstellen und trippelt rotz- und wassertriefend nach Hause.

Ausweg: Bekanntestes Weblog der Welt werden, Leserzahlen in die Millionen treiben und Aufruf starten: Manuela, ehemals FON, bitte melde Dich!

Phantombild

Phantombild: Wer diese Frau gesehen hat, bitte dringend bei mir melden.