Gebrauchsanweisung: Gebrauchtes Tampon auswaschen, aus alten Taschentuchresten Perlen formen, auf Tamponbändchen fädeln, fertig.
Kategorie: Experimente
Ich, Tarzan
Als frisch gebackene Mutter kann man so allerlei Ehrgeiz entwickeln. So gibt es Frauen, die wahnsinnig Stress haben, weil sie alles selbst machen wollen. Sie brauen Naturöle für die Babymassage, kochen ab dem sechsten Lebensmonat jeden Tag frischen Gemüsebrei und natürlich kommen an Babys Popo nur Stoffwindeln.
Das sind auch jene Mütter, die den Stofftierchen keine Namen geben, da im Pädagogikratgeber steht, dass die Kinder das eines Tages selbst tun müssen. Sie wachen eines morgens auf und geben dem Schmusehäschen einen Namen.
Ich finde, wenn man schon so ein Theater macht, dann sollte man wenigstens konsequent sein. Wir haben deswegen unserem Kind vorerst keinen Namen gegeben. Es soll sich selbst einen suchen.
Überhaupt soll es alles selbst lernen. Sicherlich kommt es da hin und wieder zu Missverständnissen. Mir selbst ist als Kind ein kleines Malheur unterlaufen.
Meine italienische Oma beispielsweise, kam immer auf mich zu und verkündete: „Gioia mia!“ Mir schien es schon als Kleinkind nur logisch, dass sie in Tarzanmanier damit andeuten wollte: „Ich, Gioia.“
Kaum konnte ich sprechen, nannte ich sie also Gioia. [Was nicht weiter tragisch ist, denn gioia heißt Freude und wer wird nicht gerne Freude genannt].
Von diesem Vorfall lässt sich ableiten, dass unser Baby annehmen wird Hallo zu heißen. Das sagen die meisten sehr gerne repetierend ohne weiteren Zusätze, wenn sie unser Kind sehen.
Kopf nahe ans Baby: „Ja hallo! Halloooo! Halloooo! Hallo, hallo!“
Kopf in den Kinderwagen: „Wenn haben wir denn da? Hallo! Hallo, hallo! Na? Hallooohooo!“
Etc.
Sollte sie diesem Drang widerstehen, wäre eine zweite Namensalternative Örks. Das ist nämlich, was das Baby am liebsten sagt.
Mama: Na, haben wir die Windel voll gekackert?
Baby: Örks.
Mama: Ja fein, da hast Du aber schön getrunken!
Baby: Örks.
Mama: Jetzt schlaf aber mal schön, ja?
Baby: Örks.
Das erste Mal … Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel
Es gibt tatsächlich Gründe eine Magenspiegelung ohne Betäubung und Beruhigungsmittel durchführen zu lassen. Allerdings ist das ein bisschen wie von lieben Aliens entführt werden. Lieb deswegen, weil die Aliens, die einen mit einem Gartenschlauch foltern, einem zeitgleich den Kopf und die Hand tätscheln und dabei gut zureden.
Schon der Weg zur Gastroskopie ist ein Traum. Zwei Krankenpfleger, die Patienten wie Luft behandeln, manövrieren einen von Station A zu Station B. Während man erwartungsängstlich im Aufzug nach oben fährt, stellt sich unweigerlich die Frage, warum Scrubs und Co. dem Zuschauer vorgaukeln, dass es a) so etwas wie einen amüsanten Krankenhausalltag geben könnte und b) Patienten als Menschen wahrgenommen werden.
Tatsächlich kann man froh sein, wenn die Transportpfleger noch so viel Anstand besitzen und sich nicht über entzündeten Ohrenschmalz und/oder Koppenkäse unterhalten.
Die Betttransporteure schieben ihr endoskopisches Opfer durch das Höllentor, wo es sich in der Vorhölle angekommen, anhand der Schaubilder noch mal genau vergegenwärtigen kann, wie tief ein Schlauch vom Mund an durch den ganzen Körper geschoben werden kann. Wenige Minuten später weiß man dann ganz sicher, wo der Zwölffingerdarm sich befindet.
Kurz zuvor passiert man im Schnelldurchgang acht weitere Höllen, um dann direkt in Luzifers Armen zu landen, der einem vertrauensvoll zulächelt. Statt eines peitschenden Tierschwanzes wedelt einem der Gehörnte mit einem Gartenschlauch zu, an dessen Ende ein gleißendes Licht sitzt.
Alles klar, denkt der unverdient in die Hölle geratene Patient, gleich schält der Teufel den Schlauch und holt das eigentliche, viel, viel dünnere Endoskop heraus.
Statt dessen bekommt man einen Beißring mit Öffnung um den Kopf geschnallt und los geht der Spaß.
Der unelastische Fahrradschlauch wird Zentimeter für Zentimeter durch die Speiseröhre geschoben und das aktiv unterstützende Schlucken ließe zweifelhafte Gedanken aufkommen, wenn man die ganze Prozedur nicht so traumatisch finden würde, dass man leise meditierend hofft, in Ohnmacht zu fallen.
Zwischenzeitlich werden stoßweise mehrere Liter Luft in den Körper geblasen, so dass man innerlich aufgeht wie ein Blasebalg. Wenn die maximale Füllmenge erreicht ist, erleichtert sich der Körper durch infernalisches Rülpsen, mit dem man problemlos jeden Rülpsweltmeister von seinem Thron gestoßen hätte.
Kurz vor Abschluss der Untersuchung besticht noch mal das Gefühl den LKW-Schlauch in den an den Magen anschließenden Darm geschoben zu bekommen.
Dann wird alles rausgezogen und man darf unter Applaus klaren Schleim erbrechen.
Mit den Worten „leider sind die gesund“ schiebt Satan den Patienten gelangweilt zurück in die Vorhölle.
Übringens, korrekt heißt Magenspiegelung Ösophagogastroduodenoskopie.
Nachwehen der Piratenparty
Das Kind ist jetzt Insektenforscher. Es bekam ein Insektenforschungsset geschenkt, welches nun permanent um den Hals getragen wird. Dabei handelt es sich um eine kleine verschließbare Plastikschale, die mit Luftlöchern und einer Lupe versehen ist. Im Gürtel trägt es die Folter Forschungsinstrumentarien: eine Pinzette, eine Schere und ein Bestimmungbuch.
Am Sonntag werden wir gezwungen, die freie Natur aufzusuchen und dem Kind Forschungsmaterial zu beschaffen. Wir kriechen stundenlang über die Wiese, inspizieren die Unterseiten von Steinen, bohren mit Stöckchen sogar in Hundehaufen. Nichts. Absolut nichts. Berlin ist insektenfrei.
Wir geben auf und zerren das weinende Kind nach Hause. Im Treppenhaus dann die Rettung. Ein einbeiniger Grashüpfer, der gleich in das Beobachtungsschälchen geworfen wird. Das Kind fragt, ob es den Grashüpfer zerschneiden darf. Ich verneine. Der Vater sagt, wenn es der Wissenschaft dient, dann ja. Während wir in eine Ethik- und Moraldiskussion abgleiten, entscheidet sich das Kind für einen Kompromiss. Es scheidet nur ein bisschen was vom Grashüpfer ab. Danach schläft der Grashüpfer tief und fest.
Wenige Minuten später hat der Vater für das Kind, welches wütend die Dose hin und herschüttelt, damit das grüne Ding wieder aufwacht, ein neues Opfer entdeckt. Unsere Küchenkräuter haben Raupen. Dicke grüne mit weißen Bäuchen. Sie haben die ganze Fensterbank vollgekackt.
Mein Freund kennt sich aus mit Raupenkacke. Ich leider nicht. Ich hatte die Kötteln am Morgen entdeckt, verwundert aufgehoben und in den Mund gesteckt, weil ich sie für spontan entstandene Thymiansamen hielt.
Es ist Abendessenszeit, die neuen Gefangenen werden beiseite gelegt. Es gibt Schweinebraten mit Knödeln. Während ich in der Küche mit dem angebrannten Wirsing kämpfe, stopft das Kind im Wohnzimmer einen Kartoffelknödel in das Insektenbeobachtungsschälchen. Die Raupen überleben diese Fürsorge nicht und sterben den Quetschtod unter einem Riesenkloß direkt unter der Lupe.
Tragisch, aber so ist es passiert.
Zollt dem Gemüse Respekt!
Neuerdings ist es Mode sich regionales Gemüse und Obst mit DHL wöchentlich zustellen zu lassen. Selbstredend Bio und auch gibt es einen Wertschätzungsbeauftragten, der sich bei jeder Möhre, die dem Erdreich entrissen wurde, für ihre Existenz und ihren Nährstoffgehalt persönlich bedankt.
Unser Nachbar hat so ein Gemüsepaket und weil er in den Urlaub fuhr und vergaß es abzubestellen, haben wir nun dieses Gemüsepaket.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein Gemüsepaket so aufregend sein kann und möchte aus der persönlichen Erfahrung heraus jedem ans Herz legen, sich ebenfalls so ein Paket schicken zu lassen. Es ist riesig und man packt gut eine halbe Stunde aus. Es empfiehlt sich, die gesamten Pflanzen und gereiften Fruchtstände am Küchentisch auszubreiten, denn die Bestimmung der Dinge, nimmt eine weitere Stunde in Anspruch. Auch wenn die Mohrrüben nicht genmanipuliert kegelförmig und die Kartoffeln einheitsrund sind, kann davon ausgegangen werden, dass eine Zuordnung ohne größere Schwierigkeiten möglich ist. Als nächstes kommen die Salatköpfe, von denen eigentlich völlig egal ist, was sie genau sind, denn einzig und alleine zählt, dass es sich um Salat handelt, den man mit irgendeiner Fertigpampe einem liebevoll zubereiteten Dressing verspeisen kann.
Als nächstes kommt das Grüngestrüpp bei dem man ob seiner Größe schon nicht mehr sicher sein kann, ob es sich um Mangold, Blattspinat oder Monsterpetersilie handelt.
Am Ende bleibt das Zeug. Das Zeug lässt sich ausschließlich mittels Internet bestimmen.
Dabei ist maßgeblich, dass man die richtigen Suchstichworte in die Suchmaschine eingibt.
„Rund grün wahrscheinlich essbar“ ergibt beispielsweise nur unzureichende Ergebnisse. Wohingegen „Schale dünn, außen violett bis weiß gefärbt, inneres fest, weiß, kernlos, leicht muffiger Geruch“ sofort die richtige Antwort gibt.
Denn, so ist die Wahrheit, was man in dreißig Jahren noch nie gesehen hat, kennt auch Google nicht und was Google nicht kennt, das gibt es nicht.
Man wirft den ganzen Schmodder also einfach in einen Kochtopf und macht Eintopf.
Let Pearl Hornblower from Binbale Wood be our Trauzeuge
Im zarten Alter von 18,24 Jahren ist mir leider die Romantik abhanden gekommen. Eine Heirat kommt deswegen für mich nur aus rein pragmatischen Gründen in Frage. Wenn also die Pro-Argumente die Contra-Argumente überwiegen, bin ich durchaus zu überzeugen. So neulich geschehen.
Obwohl ich kein Finanzprofi bin, sind rein betriebswirtschaftliche Aspekte für mich nicht zu vernachlässigen. Wenn ich mich frage, ob sich eine Solaranlage für mich rechnet, erwäge ich im Rahmen meiner Rentabilitätsrechnungen schließlich auch nicht nur die staatlichen Zuschüsse sondern auch die Eigeninvestitionskosten in Relation zu den zu erwartenden jährlichen Ersparnissen.
Viele, die sich entschließen zu heiraten, sehen lediglich die Steuerersparnisse (die es bei gleichwertig beruflich tätigen Paaren ohnehin nicht gibt), welche eine Hochzeit bringt. Völlig außer acht gelassen, werden die anfallenden Gebühren und anderen Umkosten ($$$ F$E$I$E$R $$$). Auch ist es oft schwer den Return on Invest in den weicheren Bereichen (Partnerschaft, Sex, Kinder usw.) zu quantifizieren.
Glücklicherweise ist es seit einiger Zeit möglich ohne Trauzeugen zu heiraten ($$$…). Man meldet sich also im zuständigen Standesamt an und ordert das günstigste Paket (Eheschließung zwischen zwei deutschen Staatsbürgern plus fünfminütige Zeremonie am Pförtnerhäuschen) für EUR 17,99 ,-.
Zu meinem Erstaunen hat mein Freund auf meinen pragmatischen Vorschlag leicht enttäuscht reagiert. Er träumt seit er ein kleiner Junge ist von einer Hochzeit ganz in weiß, mit all seinen Freunden, im Kreise seiner Familie, Lilien säumen den Weg zum Altar etc. pp. Man kennt das ja.
Um ihn also nicht das Herz zu brechen, habe ich nun unseren Rollenspielerfreund gebeten, eine kleine Zeremonie abzuhalten.
Persönlich werde ich als bärtige Zwergin Orgolf vor den Altar treten. Mein Freund bestand darauf eine Elfe zu sein. Wir werden mit einem zwanzigseitigen Würfel auswürfeln wie groß unsere Liebe ist und ich hoffe uns kommen keine Oger dazwischen.
Freilich müssen wir besagten Freund dann zu einem Glas Honigmet einladen, aber was soll’s. Rein rechnerisch ist Atomstrom das Beste. Trotzdem beziehen wir unseren Strom von Lichtblick. Manchmal muss man eben verschwenderisch sein!
Es gibt Hoffnung für mich
Yeah! As I’m also a little krampfig like the Bundeskanzlerin I never started videoblogging, but as I see this spontanous, low level and creative Schülerzeitungsbeitrag, I suddenly realized, that it is really easy. Really, really great.
And for all those that werf mir now vor that I’m only jeallous. You are right. It was always a dream to come rüber easygoing like others but I can’t I’m just too verklemmt for offene Ausbrüche der Begeisterung.
I’m really schon totally yellow of Neid.
Gefunden hier
Über Sonnebrillen und Blindfische
Sonnenbrillen sind v.a. im zunehmenden Alter wichtig. Da verliert die Haut langsam an Elastizität und jedes ungünstige Zusammendrücken der Epidermis verursacht Falten, die Stunden und eines Tages für immer bleiben.
Um faltenfrei zu bleiben, müsste man sich einmal komplett alle Faltungsmöglichkeiten mit Botox lahmlegen lassen. Geht ganz schnell, am Kurfürstendamm im Botox-to-Go-Laden.
Wer diese Radikalvariante nicht nutzen möchte (beachten Sie die Botox-and-Friend-Ermäßigungen!), benötigt zumindest eine Sonnenbrille. Die verhindert nämlich das ununterbrochene Zusammenkrünkeln der Aufen im gleißenden Sonnenlicht, so dass man am Ende des Tages aussieht wie die ausgetrocknete Poebene im August.
Meine Sonnenbrille ist allerdings so dunkel, dass ich im Schatten entweder wie ein blinder Fisch herumirre oder sie absetzen muss. Das Absetzen ist mehr ein Hochschieben, denn eine Sonnenbrille ist ein attraktives Accessoire, mit dem man das sommerliche Haar schmücken kann. Die Vorteile sind klar: schnelles und einfaches Herunterklappen wenn man auf die Sonnenseite wechselt, attraktives Aussehen im Schatten, minimale Verlust- und Beschädigungsgefahr und ausbleibende Faltenbildung.
Hätte Angie immer eine Sonnenbrille getragen, so sähe sie heute so aus: